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Nalionalsozialistischeüageszeitung

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Amtliches Organ äer N. Z. v. A. v.

Nr. 289

Ealw, Montag, 14. Oktober 1SSS

2. Jahrgang

Wir wollen das ganze Volk erfassen!"

Gauleiter Murr auf dem Stuttgarter Generalappell Die Partei steht kampfbereit

Stuttgart, 13. Oktober.

. haben den Ehrgeiz, das ganz-

deutsche Volk zu erfassen!" Das ist die Pa. wie, tue Gauleiter Pg. Murr am Sams- tag in der Generalmitgliederversammlung ^s Kreises Stuttgart der NSDAP, in der Stadthaue ausgao und die dem kommenden Kampf der Bewegung im ganzen Gau Wesen und Gestalt geben wird, getreu dem Worte, daß Nationalsozialist fein gleichbedeutend ist mit stetem Kampfe für die Idee des Führers.

In einzigartiger Geschlossen, heit zeigte die Generalmitgliederversamm. lung des Kreises Stuttgart am Samstag abend die Partei und ihre Führung. In allen Nationalsozialisten brennt noch das Feuer der Begeisterung, das am Partei- tag der Freiheit in aller Herzen an­gefacht worden ist, es gilt, diese Flammen ganz zu nutzen für die Aufgaben der Stunde, die uns der Alltag, der kommende Winter, keilt. Wie in der Zeit des Kampfes wehten die Fahnen in der Halle, die so manchen Appell des Nationalsozialismus an die Her­ten erlebt hatte. Wieder klangen die alten Märsche, hoben sich die Hände zum Gruß der Kahnenabordnung, an deren Spitze Gau­leiter Pg. Murr, stellt). Gauleiter Pg. Schmidt und Kreisleiter Mauer in die Stadthalle einzogen. Mit der Erinnerung, die aus dem altgewohnten Bilde empor- kteigt, durchflutete die Versammlung wieder lene erwartungsvolle Stimmung, die des Befehls harrt, der dem Angriffswillen Weg und Ziel weisen soll.

«reisleiter Pg. Mauer

grüßt den Gauleiter mit einem dreifachen ».Sieg-Heil!" Er verkündet, daß die Som­merpause vorüber ist und aufs neue der An­griff vorgetragen werden soll gegen alle Widersacher des deutschen Volkes. Wie Küher schon die Partei ihre Kräfte gezogen hat aus dem engen Verhältnis zum Voll klbst, so soll sie auch in den kommenden Monaten die Fühlung zu jedem einzelnen Volksgenossen wieder ausnehmen. Mit kur­zen und knappen Leitsätzen stellte Kreisleiter Mauer die wichtigsten Forderungen vor die Parteigenossenschaft: Er forderte, daß jeder einzelne Parteigenosse sich der Fahne ver- »flichtet fühlen müsse, die der Führer über >em stolzen Bau des Reiches ausgepflanzt jabe. Wer des Kreisleiters Worte recht ver- tanden hat, der weiß, daß er als National- ozialist in jeglicher Entscheidung, die er zu ällen hat, sei es im Beruf, sei es zu Hause, eine große Verantwortung trägt. Denn die Imgebung schaut aus jeden National, ozialisten und mißt nach ihm die Par> ei. Dies gilt im Alltag wie in der Politik. Darum hat der Nationalsozialist die Pflicht, mit der ganzen Glut seines Lerrens di, Lauen nutzurerßen. Die Kreisleitung tenni ihre Aufgaben, darum wird am 25. Oktober ganz Stuttgart an vielen öffentlichen Ver­sammlungen sich mit den besten Rednern unter die Parole der Partei stellen, unter die Parole, die der Gauleiter, Pg. Murr, und der stellt». Gauleiter, Pg. Schmidt, an diesem Abend der Parteigenossenschast zu verpflichtender Tat ausgegeben hat.

Stellvertretender Gauleiter Pg. Schmidt

griff in längeren Ausführungen diewichtig- st en Tagesfragen auf und stellte sie un- . ^ L^ohen Gesichtspunkte nationalsoziali­stischer Weltanschauung und Politik. Er erin­nerte an die herrlichen Tage von Nürnberg, die in diesem Jahre dieEinheitderBewe- gungin allen ihren Gliederungen so vorbild­lich gezeigt habe wie noch niemals. Diese stolze, selbstbewußte, kameradschaftliche Haltung müsse nun im Kampf um die Herzen weiterhin Vor- k>ild sein. Denn nur so viel Vertrauen hat die Partei im Volke, wie sie an Haltung aufzubrin- den vermag. Wie sich der Parteigenosse gegen­über den verschiedenen Schwierigkeiten stellt, danach beurteilt der Volksgenosse die verschie­denen Probleme der Politik und der Wirtschaft. VS ist darum erstePflichtdeSPartei- de nassen, die unberechtigte, verantwor­tungslose Kritik unverständiger und böswilli- ^r Volksgenossen auf daS schärfste zurückzu-

Daß Schwierigkeiten da sind und stets da sein werden, ist für «ns Nationalsozialisten etwas Selbstverständliches und darf uns nicht aus der Ruhe bringen. Voriges Jahr haben die ewigen Nörgler gejammert, daß dem deutschen Volke di« Baumwolle fehle, darum haben sie Unter­hosen gehamstert, heute jammern sie, daß das Schweinefleisch knapp sei. Jawohl, das Schweinefleisch ist knapp. Aber das muffen jämmerliche Volksgenossen sein, die glauben, an solchen Schwierigkeiten zu Grunde gehen zu müssen. Derjenige ist kein Nationalsozialist, der hier nicht energisch auftritt und solchem klein­lichem Lamento gegenüber die großen Erfolge der nationalsozialistischen Aufbanarbeit «nt- gegenstellt.

Denn was war das Deutschland von 1S32 und was ist es heute! Haben wir nicht eine Ar­mee aus dem Boden gestampft, die die größte Realität des heutigen Europa ist? Liegt nicht im Abessinienstreit die Freiheit der Entschlüsse allein beiDeutschland? Der Partei­genosse darf stolz darauf sein, weil dies sein Werk ist. Er hat die Pflicht, den Arbeiter, den Bauern daraus hinzuweisen, daß auch sie Teil daran haben. Haben wir nicht auch in der Wirtschaft ganz Ungeheures geleistet? Was keine Demokratie im Westen, kein Sowjet-Nuß- land im Osten auszuweisen hat: habenwir nichtbMillionenMenscheninAr- beit und Brot gebracht? Haben wir dadurch nicht wirklichenSozialismuS indem wir dem Volke das Recht

ge'

lrbeit gaben, wie wir auf der anderen

Seite durch die Arbeitsdienstpflicht die Pflicht zur Arbeit für jede» Deutschen heransstellten? Ist es uns nicht gelungen, in vielen Betrieben eine wirkliche sozialistische Ge- finnung lebendig werden zu lassen, wo sich die Wirtschaftsführer bemühen, den Geist der neuen Zeit zu ersoffen? Wer wagt daran zu zweifeln, daß wir auch diejenigen einmal zu sozialistischer Gesinnung zwingen werden, die heute freiwillig den Weg zu ihr noch nicht ge­funden haben? Wir wissen auch, daß der Le­bensstandard in weiten Kreisen des deutschen Volkes nicht so ist, wie er nach unserer Ansich! sein müßte. Aber, so fragte der stellt». Gauleitei Schmidt, sind wir- denn Hexenmeister? Auck wir müssen die Probleme nacheinander lösen, das wichttaste Problem war aber di« deutscke Sicherheit. Dies ist «löst!

Im Lause seiner wetteren Ausführungen behandelte der stellt». Gauleiter einzelne Fra­gen der weltanschaulichen Auseinandersetzun- gen, in denen heute das deutsche Volk steht. Er schilderte sie als die Kernfragen des Gei- steskampfes, in dem alle Völker heute stehen. Das nationalsozialistische Gesetz vom Blut, die Lehre von der Raffe find Ideen, die heute Geschichte machen. Hier fordert der National­sozialismus die Totalität des Denkens. Diese weltanschaulichen Grundgedanken des Natio­nalsozialismus find heute so stark, daß alle diejenigen Bewegungen und Verbände zwangsläufig nach und nach zu Grunde gehen, die noch glauben, abseits von jenen chr Dasein., fristen M können. Zehn, und

zwanzig Jahre, ja fünfzig und hundert Jahre spielen in dieser Entwicklung keine Rolle.

Wenn wir ein Volk werden sollen, dann muß auch die Gemeinschaft der Ra­tion vor der Gemeinschaft der Konfessionen stehen. Denn ehe die Konfessionen waren, gab es ein deutsches Volk, dem zu dienen ein jeder, ob Protestant, ob Kacholik, verpflichtet ist. Die Bindungen an Gott sind Sache eines jeden einzelnen und stehen, das ist die unumstößliche An­sicht der Partei, außerhalb der poli­tischen Aueinandersetzuna. Im Parteipro­gramm steht der Grundsatz des positiven Christentums verankert. Wir wollen darum kein negatives Streiten über Dogmen, sondern wir wünschen, daß man seinem Nächsten helfe. Daß wir dies tun, dafür steht als Be­weis das Winterhilfswerk! Die Ge­setze von Raffewert und Raffeseele find am meisten gehaßt von alle« Gegnern, denn sie spüren hürr den Hauch einer neuen, geschichtS- bikdenden Kraft. Weltbolschewismus, Juden­tum und Freimaurerei haben sich dagegen verschworen. Der Führer nahm ihren Kampf alt. Wer sich heut« gegen de« Nationalsozia­lismus stellt, der ist in Wirklichkeit nichts sicheres als ein Verbündeter dieser Mächte. Der Parteigenosse «über, der dem Führer sich gewecht hat, ist Fackelträger in diesem Kampf. Er hat teil an einer große« weltgeschicht­lichen Aufgabe. Sinn dieses Appells ist eS. daß jeder das Große dieser Zeit spürt und daS Bewußtsein davon hineinträgt in das deutsch« Volk. Der Appell zum Sndkamps ergebt an die Opferbereiten und an die Mu­tig"".

lSchluß auf Seite 2.1

Reichsinnenminister Dr. Frick in Saarbrücken

Eine bedeutsame Rede über Saar-Rückgliederung, Völkerbund und Kirchenfragen

Am Samstag abend fand in Saarbrücken eine große Kundgebung statt, auf der Reichsinnenminister Dr. Frrck eine bedeut- same Rede hielt. Nach kurzen Begrüßungs­worten des Saarbrückener Oberbürgermei- sters Dürr selb führte Reichsminister Dr. Fr ick u. a. folgendes aus: Ich überbringe Ihnen die herzlichsten Grüße des Führers und Reichskanzlers, der mich gestern zum Vortrag empfangen hat und der selbst den lebhaftesten Wunsch geäußert hat. Sie bald bier persönlich begrüßen zu können. Ganz besonderen Dank muß ich dabei dem Reichs- kommissar für die Rückgliederung, Gauleiier Bürckel, für seine umsichtige und tat­kräftige Arbeit abstatten, aber auch der Saarbevölkerung für das große Verständnis und die bewundernswerte Disziplin, mit der sie alle Maßnahmen deS Reiches zur Ver­wirklichung der Rückgliederung ausgenommen hat. Ich glaube, wenn auch die Reichsreform

noch einige Zeit aus sich warten lassen wird der Führer allein wird diesen Zeitpunkt bestimmen so wird es doch nötig sein, dieses Land möglichst bald mit einem ande­ren deutschen Land, einem benachbarten Land, mit dem es schon bisher in engsten wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen stand, nicht nur wie jetzt, parteiorganisato­risch, sondern auch staatspolitisch in engen Zusammenhang zu bringen. Alle diese Fra- gen werden von der Reichsregierung mit Gewissenhaftigkeit geprüft und vom Führer in letzter Linie entschieden werden.

Die ganze Welt hallt augenblicklich von Krieg und Kriegsgefchrei wider; nur das an. aeblich friedenstörende Deutschland befindet sich in völliger Ruhe. Vor nunmehr zwei Jahren hat der Führer den Austritt auS dem Völkerbund erklärt. Am nächsten Mon­tag wird dieser Austritt auch formell rechts­kräftig. Ich glaube, deutsche Volksgenossen,

Der erste Eintopf-Sonntag in Berlin ein ganz großer Erfolg

Berlin, 14. Okt.

Der erste Eintopfsonntag des Winterhilfs- werkes gestaltete sich z« einem große» Erfolg. Nach den vorläufige« Uebersichten find in Berlin allein anf Grund der Listensammlnu- gen etwa S73V00 Mark anfgekomme». Das sind etwa 4g vvv Mark mehr als zur gleiche« Zeit am ersten Eintopfsonntag im Winter- hilssrvcrk 1S34/SS ermittelt mnrde«.

Gulaschkanonen im Dienste des WHW.

Es mar ein glücklicher Gedanke, am ersten Eintopfsonntag auf den großen Plätzen der Reichshauptstadt in Gulaschkanonen aufzufahren und hier das Eintopfgericht zu verabreichen. Diese Neuerung gestaltete sich zu einem ganz großen Erfolg. Ueberall wa­ren die Plätze festlich hergerichtet und von der Bevölkerung mit Fahnen und Blumen liebevoll ausgeschmückt. SA.-Kapellen spiel­ten flotte Marschweisen. An vielen Stellen gaben führende Männer der Bewegung und der Behörden ein gutes Beispiel und nah­men ihr Mittagessen aus der Gulaschkanone ein. Die Rationen waren in kurzer Zeit ausverkauft.

Im Dienste der wohltätigen Sache sollen

im November schon 20 und später vielleicht noch mehr Gulaschkanonen angeheizt werden, um das schmackhafte Mittagessen für die Be­völkerung zuzubereiten. Im Winter wird das Gemeinschaftsessen in Sälen burchgeführt werden, und zwar jeden Mo­nat an anderer Stelle, um jedem einmal Ge­legenheit zu geben, am öffentlichen Etntopf- essen teilzunehmen.

Vraunes Buch" der alten Kämpfer für -en Führer

Weimar, 13. Oktober.

Die Thüringenfahrt der 300 dienstältesten politischen Leiter der NSDAP, fand am Samstag ihren Abschluß in Eisenach. Der Stellvertreter des Führers, Reichsministe, beß kündigte an, er werde ein .Lraunes Buch" anlegen lassen, in dem die Namen de, alten Kämpfer durch eigenhändige Eintra­gung für alle Zeiten verzeichnet sein sollten. Dieses Buch solle dem Führer übergeben werden und im neuen Hause der NSDAP in München für spätere Ges chlechter sMe- wahrt werden./" - -

es ist niemand unter uns, der nicht trotz i>r, daß der Führer vor zwei Jahren diesen ent- scheidenden Schritt getan hat. Denn den» angeblichen Zweck des Völkerbundes, Frie­den und Versöhnung unter den Völkern zu schaffen, ist er in seiner bisherigen Existenz in gar keiner Weise gerecht geworden. Man kann sogar sagen. daßderVvl- kerbund sogar die Ursache und der Erreger neuer Kriege ist. Unser Krieg, den wir führen, ist der Krieg gegen Hunger und Kälte. Wir.wollen nichts anderes als unser eigenes Volk erobern.

Reichsminister Frick befaßte sich dann mit den kirchlichenFragen und erklärte dabei: Christus hat gesagt:Mein Reich ist picht von dieser Welt". Und in jenes Retchwtrd sich auchderRationat- sozialismusniemalSeinmischen. DaS ist eine Aufgabe, die der Kirche allein überlassen bleibt. WaS aber weltliche und politische Dinge angeht, so ist dafür allein zuständig und maßgebend die Nationalsozia­list ischeDeutscheArbeiterpartei und der nationalsozialistische Staat.

Wenn wir diese klare Zuständigkeits­grenzen von beiden Seiten einhalt^n, wird cs niemals zu ernsten Zwistigkeiten kommen. Ein Reichsgesetz, das versas- sungsmäßig angenommenwurde, hat Geltung für alle. Es können dabei auch für keinerlei kirchliche Instanzen irgendwelche Ausnahmen gelten. Wenn der Staat verfügt, daß die öffentlichen Körper- schäften die Flagge des Reiches hissen, so können wir auch verlangen, daß die Kirchen an den nationalen Feiertagen die Haken­kreuzsahne hissen. Der Redner beschäftigte sich dann eingehender mit den in Nürnberg erlassenen Gesetzen und kündigte dabei an. daß in kürzester Zeit die Ausführungs- besttmmungen erlassen würden. Man werde auch weiter daran denken, durch eine gesetz­liche Regelung eine Einschränkung der wirt­schaftlichen Betätigung oer Juden durch­zuführen. um damit allen Einzelaktionen vorzubeugen.

Zum Schluß feiner Ausführungen befaßte sich Dr. Frick noch eingehender mit dem Wmterhilsswerk und den gewaltigen vom Führer gestellten Ausgaben.