Nächtliche Fabrik-Großfeuer in den Stödten Backnang und Tailfingen
Backnang, 6. Oltover. Am Samstag abend gegen 7.35 Uhr brach in der Lederfabrik Louis Schweizer zwischen Gartenstraße und Wilhelm-Murr-Allee in der alten Fabrik, die etwa 70 Meter lang ist, im mittleren Tachstock Feuer aus, das sich inner- halb einer Viertelstunde über den ganzen Stock verbreitete. Das verheerende Element fand in dem Lederstaub und in den ausgesch ichteten Abfall- jpünen, an den Oelen und Fetten, reiche Nahrung. Die Weckerlinie war in wenigen Minuten zur Stelle. Sie richtete zusammen mit der Freiwillige» Feuerwehr ihre Schutzmaßnahmen auf den schon stark gefährdeten, vom Feuer bedrohten Ucbergang zu dem etwa 10V Meter langen aus Bctonbansteinen errichteten neuen Fat'rikbau, sowie auf den nur durch Straßenbreite getrennten HSuserzug der vorderen Garteustraße. Der aus zwei Stöcken bestehende hölzerne Dachaufbau bildete in einer halben Stunde ein einziges wütendes Flammenmeer, das zu- gleich auch das nur durch einen Garten getrennte, zur Zeit leer stehende Wohnhaus im Tachstock entzündete.
Ungeheure Rauchwolken zogen in östlicher Richtung über die Stadt hin. Wegen des riesigen Umfanges des Feuers wurden sofort
vre Löschzüge von Waiblingen, Stuttgart und Ludwigsburg und die Frei- willige Feuerwehr Winnenden zu Hilfe gerufen. Anwesend waren u. a. Branddirektor Bender und Baurat Hammer- st ein, Stuttgart. Schließlich schleuderten gegen 30 Strahlrohre riesige Wassermengen, die der etwa 60 Meter entfernten Murr entnommen wurden. Dem Einsatz der Kraftsahrspritzen war es zu danken, daß gegen l 0 Nhr das Feuer stark eingedämmt werden konnte. Der Brand dauerte die ganze Nacht fort, konnte aber von der örtlichen Wehr im Laufe des Sonntags vollends ge- löscht werden. Das durch eine Betondecke abgeschlossene Erdgeschoß blieb fast unversehrt. In dem oberen Bau lagerten große Mengen an fertigem und halbfertigein Leder, von dem nur ganz wenig oder in stark beschädigtem Zustand geborgen wurde. Der Gebäude- und Sach- schaden dürfte fast eine Million Mark betragen. Das Feuer war l5 b:Z 20 Kilometer weif sichtbar und führte viele Schaulustige herbei. Die Absperrung, an der sich die eben erst eingerückten Arbeitsdienst- Pflichtigen und die Schüler der nationalpoli- tischen Erziehungsanstalt beteiligten, war sehr gut.
Gestern nacht gegen V«12 Uhr brach kn ber großen Möbelfabrik W. Witzer L Co. an der Liststraße ein großer Brand auS, dem daS ganze Fabrikanwesen zum Opfer fiel. Reiche Nahrung fand das Feuer in den fertigen und halbfertigen Zimmereinrichtungen, die in großer Zahl am Lager waren, sowie in riesigen Holzvorräten. Auch die vorhandenen Politurlacke usw. boten den Flammen rasche Ausdehnungs- Möglichkeiten. Außer der hiesigen Feuerwehr mutzten sofort der Truchtelfinger und der Ebinger Löschzug zur Hilfeleistung herbeigerufen werden. Diesen gelang es nur unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Feuerlöschgeräten, die an der Ostseite der Panoramastraße gelegenen Wohnhäuser vor den Flammen des Großfeuers zu schützen. Nach zwei Stunden war daS ganze Fabtikanwesen in sich zusammengestürzt und immer noch lodern die Flammen aus dem Holzgewirr empor, nur noch der massive Schornstein ragt auf in den Himmel.
Der Schaden ist sehr groß. Durch den Brand stehen nun zirka 7« in dem Betrieb beschäftigt gewesenen Werksangehörigen außer Arbeit, lieber die Brandursache ist bis zur Stunde noch nick ts bekannt.
Freudenstadt, 6. Okt- Vom Reichsjugendführer ist Kreisleiter Lüdemann das HJ.- Ehrenzeichen verliehen worden, das als besondere Auszeichnung für diejenigen ehemaligen Angehörigen der HI.' geschaffen worden ist, die als erste dieser Jugenborga-
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Stuttgart, 6. Okt. Die Kriminal- Polizei hat, wie die Reichssturmfahne, das Kampfblatt der Württ. Hitler-Jugend, meldet, in Chemnitz den Führer der Christlichen Pfadfinderschaft Südoeutschlands, Sekretär des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM.) und Jugendpfleger der Evang. Kirchengemeinde Bad Cannstatt, Fritz Kretschmer, wegen Verfehlungen gegen den § 175 verhaftet und der Staatsanwaltschaft übergeben. Kretschmer, der seit zehn Jahren seine Aemter in der Evang. Jugendorganisation bekleidet, soll sich besonders im Ferienlager Erlach des CBJM. in zahlreichen Fällen an den ihm andertrauten Jungen sittlich vergangen haben. Den Fall griff zuerst die unabhängige Wochenschrift „Flammenzeichen" auf. Daraufhin erfolgt« nunmehr die Verüaftuna.
nisation der nationalsozialistischen Bewegung angehört haben. Die unserem Kreisleiter verliehene Auszeichnung trägt die Nummer 996.
Herrenberg, 6. Okt. Der Verein Württög. Verwaltungsbeamten, Bezirk Herrenberg, veranstaltete im Landwirtschaftsschulgebäude eine gut besuchte Vezirksversammlung. Med.- Rat Dr. Mauthe hielt einen Lichtbilöervor- trag über die „Grundlagen der Vcrdrbung beim Menschen".
Amtliche Bekanntmachungen.
W. Forstamt Liebenzell
Wegbauvergebung.
Das Forstamt Liebenzell hat den Bau eines Holzabfuhrwegs im Staatswald VIII. 1./4. und IX. 2., 4. u. 5. Neichenbacher Hang mit einer Länge von 3260 lfd. Metern zur Ausführung als Notstandsarbeit zu vergeben. Die Arbeit soll etwa Anfang November beginnen und bis 1. April 1936 beendigt sein. Für die Vergebung ist die Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) maßgebend,' sie steht unter dem Schutz der Verordnung über Verdingungskartelle vom 9.5.34.
Schriftliche Angebote auf Grund von Leistungsverzeichnissen, die beim Forstamt zum Preis von 2.— RM. je Stück erhältlich sind, find mit ber Aufschrift „Viertelesweg" bis Mittwoch, 16. Oktober 1936, vorm. 11 Uhr verschlossen beim Forstamt Liebenzell einzureichen. Pläne und Bedingungen können daselbst wochentags von 8—13 und 16—18 Uhr eingesehen werden.
Die Bieter haben bei der Angebotsabgabe beglaubigte Sparkassen- oder Bankauskünfte über ihre Vermögenslage, sowie eine schriftliche Erklärung darüber, ob mit Dritten auf diese Vergebung anzuwenöende Vereinbarungen über die Preisbildung getroffen wurden, einzureichcn. Ferner haben die Bieter eine Bescheinigung ihres zuständigen Finanzamts darüber vorzulegen, daß aus steuerlichen Gründen keine Bedenken bestehen, ihnen öffentliche Aufträge zu erteilen. Diese Bescheinigung darf nicht älter als ein Jahr sein.
Amt für Bolkswohlfahrt Ortsgruppe Calw
Wirrterhilfsrverk.
Die Gewährung von Unterstützungen aus Mitte.» des Winterhilfswerks wird auch dieses Jahr wieder von der Stellung eines Antrags abhängig gemacht. Die bedürftigen Volksgenossen (insbesondere auch die verschämten Armen wie Klein- und Sozialrentner) ber Stadt Calw (Vorort Alzcnbcrg ausgenommen) werden daher aufgeforbert, im Zimmer der NS-Frauenschaft (altes Postamt, 2. Stock) die notwendigen Unterstütznngsanträge zu stellen und zwar:
Buchstabe A—F am Dienstag, den 8. Oktober ds. Js.,
„ G—K am Mittwoch, den 9. Oktober ds. Js.,
. L—R am Donnerstag, den 10. Okt. ds. Js.,
„ S—Z am Freitag, den 11. Oktober ds. Js.,
je von ^3 bis )47 Uhr nachmittags.
Die Bedürftigen von Althengstett und Alzenberg stellen die Anträge Sei ihrem Zellenwart.
Calw, den 6. Oktober 1935.
Der Ortsgruppenamtsleiter.
MukMbeitWle Calw
Vom 21. Oktober bi» 20. Dezember 1»»5 wirb wieder ein
Kurs für Landschülerinnen
tn Wäsche- und Kleidernähe» abgchalten.
Anmeldung vom 7.—11. Oktober während der Schulstunden. Calw, den 7. Oktober 1935.
Die Schulleitung: Lisa Fechter.
MRlimi-dciiosseMiisl MrhWstkil
e. G. m. u. H.
In -er außerordentl. Generalversammlung vom 15. Juli 1935 ivurde beschlossen, unsere eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in eine
eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht umzuwandeln: ferner den Geschäftsanteil sowie Haftsumme von bisher 100 Mk. auf RM. 50.— hcrabzusetzen. Gläubiger, welche dieser Umwandlung nicht zustimmen, werben aufgefordert, sich unter Angabe ihrer Forderung bei der Genossenschaft zu melden.
Oberhaugstett, den 15. Juli 1935.
Der Vorstand: Bolz. Roller, Burkharb t.
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Neuhengstett, den 7. Oktober 1935.
Todesanzeige
Tieferschüttert geben wir die schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter
Christine TlUmn-Grvtz
geb. Feucrbacher
nach kurzem schweren Leiden im Alter von 63 Jahren unerwartet rasch von uns geschieden ist.
In tiefer Trauer:
Der Gatte: Ioh. Talmon-Groß, Schmiedmeister mit Kindern und Enkel.
Beerdigung Dienstag, den 8. Oktober, nachm. 2 Uhr.
Wildberg, 7. Oktober 1935.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Schwester
Pauline Roller
langjährige Stütze von Fräulein Winkens in Hirsau
nach langem Leiden zu sich in die obere Heimat zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Die Brüder: Friedrich Roller, Metzger in Wildberg Christian Roller, Direktor a. D. Künzelsau
Die Beerdigung findet am Montag mittag 2 Uhr in Wildberg statt.
Schwesternheim (Hirsauer Wiesenweg)
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Riihkurfe (Tages-und Abendkurse)
für Anfänger und Fortgeschrittene statt.
Anmeldung im Schwesternheim
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