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Amtliches Organ äer N. Z. v. A. P.

für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw

Nr. 284

Lalw, Dienstag» 8. Oktober 1985

2. Jahrgang

Morgen Eröffnung des Winterhilfswerkes 1SSS/SV

Rede des Führer» über alle deutschen Sender - Rechenschaftsbericht sozialer Opferbereitschaft

Berlin, 7. Oktober

An» 9. Oktober d. I. wird das Winter­hilfswerk 1935/36 durch ein« Rede des Füh­rers und Reichskanzlers eröffnet, die auf sämtliche deutschen Sender übertragen wird. Der Neichserziehungsminister Rust hat an- geordnet, daß in allen Schulen, soweit nicht Ferien sind, ein gemeinsamer Empfang die­ser Rundfunkübertragung stattfindet, die um

12 Ubr besinnt.

Das Winterhilfswerk 1934/35

Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfs­werk, Hilgenfeldt, legt jetzt der Oeffent- lichkeit den Rechenschaftsbericht über das Win­terhilfswerk 1934/35 vor, dessen bis ins ein­zelne gebende Nachweisungen eindrucksvoll« Aufschlüsse über seine gewcttsZin Leistungen geben. In dieser Bekundung völkischer Ge­meinschaft und Opferbereitschaft ist nicht nui dir Große der gebrachten Opfer, sondern auch der Geist freudiger Hilfsbereit- 'Haft und Volksverbundenheit merkenswert. Dies wird in der gewaltige« ,ahl freiwilliger Helfer deutlich, die sich dem !interhilfswerk zur Verfügung stellten. Neben nur 5198 gegen Entschädigung arbeitenden Personen waren nicht weniger als 133313? freiwillige Helfer im Monatsdurchschnitt be­schäftigt, die durchschnittlich nicht weniger al»

13 866 571 bedürftige Volksgenossen im Monat betreuten.

An Sachspenden wurden von der Reichsführung den Gauen und den Aus­landsorganisationen der NSDAP, insgesamt für 110 464 000 NM. .^brauchswert) ge- sammelt, während sich ' ' Höhe der aufgs- brachten Geldspenden aus r^ezu 213 000 000 Reichsmark belief. Der Gebrauchswert der gesammelten Sachspenden belief sich aus die gewaltige Summe von rund 357 000 000 Reichsmark. Die gesamten Unkosten des Winterhilfswerkes betrugen mit 3400 000 nicht einmal ein Prozent des Gesamtaufkom­mens, was ein Beweis der sorgfältigen Be­wirtschaftung und ein Ausdruck der freiwil­ligen Mitarbeit an diesem sozialen Werk ist. Im einzelnen sei noch die Verteilung der bei der Reichsführung und den Gauen eingegan- enen Geldspenden gekennzeichnet: Als Pfer von Lohn und Gehalt durch

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lausende Monatsspenden wurden rund 88 827 000 RM. aufgebracht.

Die Eintopfgerichtspende brachte über 2SV- Mill. NM.; durch Spenden von Firmen, Organisationen und Einzelpersonen gingen über 36V- Mill. RM. ein; die Winter­hilfslotterie brachte mehr als 7V» Mill. RM. und die Winterhilfswerkbüchsensammlung über 1138 000 RM. Der Reinerlös der Siraßenfammlungen belief sich aus rund 8 471000 RM., wobei das Edelweißabzeichen mit gegen 1656 000 RM. den stärksten Absatz fand. Bei den verschiedenen Reichsveranstab- tungen kamen rund 5 Mill. RM. herein.

Von Interests ist ferner noch der Ge­brauchswert der verschiedenen zurDertei- lung gebrachten Sachspenden. AuS dieser Aufstellung ergibt sich, daß Nah- rungS» und Genußrmttel mit nahezu 182 Mill. RM. an der Spitze standen. Dann folgten Brennmaterialien mit knapp 80 Mill. und Bekleidungsgegenstände mit 74V, Mill. RM. Im einzelnen sei hervorgehoben, daß u. a. 14V» Mill. Ztr. Kartoffeln. 292 000 Ztr. Brot. 138 000 Ztr. Zucker, 2V- Mill. Stück Eier, 4 778 000 Liter Milch, kl Mill. Ztr. Kohle, über 200 000 Amüae und nahezu

2V» Mill. Paar Schuhe zur'Verteilung ge­bracht wurden. Fürwahr ein überwältigen­der Ausdruck des Gedankens der Volksge­meinschaft, der auch für den kommenden Winter Hoffnung und Verpflichtung zugleich bedeutet.

ser smer in München

München, 7. Oktober

Der Führer besichtigte Montag vormit­tag die Parteibauten der NSDAP, in de» Kreis-Straße und den im Bau befindlichen Königsplatz, wobei er von Bauleiter Architekt Josef Heidmann über den Fortschritt de» Arbeiten unterrichtet wurde.

Der Führer hat an den Reichsführer der SS., Himmler, folgendes Telegramm ge­sandt:Mein lieber Parteigenosse Himmlerl Au Ihrem heutigen Geburtstage sende ich Ihnen meine herzlichsten Grüße, verbunden mit dem Wunsch, daß Sie auch weiterhin Ihre ganze Kraft der Sicherheit deS natio­nalsozialistischen Reiches wrdmen werden wie bisher. Adolt Hitler?

*

Bei nächtlicher Spalierbildnng ist wie der Adjntant des Führers mitteilt die

Aufstellung mit Fackel« wegen der damit verbundene« Fenersgefahr laut Befehl streng verboten.

Beförderungen als BelolMMg

Neuregelung der Ernennungen von Unter­offizieren und Mannschaften der Wehrmacht

Berlin. 7. Oktober.

Die Neufassung der Bestimmungen übe» Ernennungen der Unteroffiziere und Mann­schaften der Wehrmacht durch einen Erlaß des Neichskriegsministers bestimmt, daß Be­förderungen zu überzähligen Dienstgraden keine Gebührniserhöhung bewirken. Unter­offiziere und Mannschaften können zu über- »ähugen Dienstgraden als Belohnung für Laten, die besonderen Mut und besondere Umsicht erfordern, befördert werden. Zum überzähligen Gefreiten können Schützen be­fördert werden, die sich freiwillig für ein iweites Dienstjahr verpflichtet habe», mit Beginn deS zweiten Dienstjahres. zum über­zähligen Unteroffizier. Gefreite, die für die llnteroffizierslaufbahn in Frage kommen, bei Mangel an freien Planstellen bei Beginn des dritten Dienstjahres.

Abessinier anfdie Hauptstellung ruriickgenommen

Letzte erbitterte Kampfe um Adua Pause im italienischeu Vormarsch?

Dschibuti, 7. Oktober.

Die harten und erbitterten Kämpfe an der abefsinischen Nordfront haben ihren Abschluß gefunden. Man rechnet allgemein mit einer Pause in den größeren Kampfhandlungen von einigen Tagen.

Von der Nord West front wird ge­meldet, daß der italienische Vormarsch in Richtung Gondar-Tanasee mit starkem Flie­gereinsatz weitergeht.

WiderNordfrant gab es bis in der Nacht vom Sonntag zum Montag erbittert« Kämpfe. 25000 Abessinier standen hier drei italienischen Armeekorps zu je zwei Divisionen gegenüber. Trotz der Ueberlegenheit der Italie­

ner in modernen Waffen, Tanks und

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Zlugzeu- ns ube»

konnten die Abessinier in dem 3000 Meter aufragenden Gebirge hartnäckigen Widerstand leisten. Kampfflieger und Bom­bengeschwader mußten gegen die einzelnen Widerstandsnester eingesetzt werden.

Das Gerücht von der Einnahme Aduas am Samstag ist auf einen Befehl der abessini- fchen Heeresleitung zurückzuführen gewesen, die den Rückzug auf die Hauptstellung anbe- befohlen hatte. Ras Seyoum fand aber die Lage taktisch günstig und tatsächlich gelang es ihm noch am Sonntag nachmittag, die Italiener noch einmal aus Adua herauszu­werfen. Auch das östlich von Adua gelegene Adiarat wechselte mehrmals den Besitzer.

Deutschland hat ei« Recht auf Kolonien

Jahresversammlung der Deutsche» Kolonialgesellschast in Stuttgart

Unter überaus zahlreicher Beteiligung fand am Samstag abend die ordentliche Mitglie­derversammlung der Deutschen Kolonial-Ge- sellschaft im großen Saal des Hindenburg- baus in Stuttgart statt. Vorausgegangen war eine Vertreterversammlung des Gaues Württemberg-Hohenzollern, die sich mit Fra- gen der Organisation, der kolonialen Pro­paganda und kolonialen Schulung befaßt hatte.

Der Gauverbandsleiter Direktor Kübel gedachte zunächst der großen Verdienste deS unlängst verstorbenen Ehrenvorsitzenden Ehr. Böhringer und erstattete dann einen Bericht über die kolonialpolitische und kolonialwirt­schaftliche Lage, sowie über die Tätigkeit der Deutschen Kolonialgesellschaft. Man sei, so führte der Gauverbandsleiter u. a. aus, m letzter Zeit in der Kolonialfrage ein erheb­liches Stück weitergekommen. Seit ReichS- bankpräsident Dr. Schacht gelegentlich der Leipziger Frühjahrsmesse unter Hinweis auf das Einverständnis des Führers und Reichs, kanzlers erklärt habe, daß das Dritte Reich in der Zukunft auf koloniale Betätigung als notwendige Voraussetzung gesunder wirt­schaftlicher Entwicklung nicht verzichten könne, werde die Frage der Rückgabe der deutschen Kolonien an Deutschland im Aus­land und besonders in England nun doch ernstlich erwogen.

Bei einer in dieser Frage von derDaily Mail" an ihre Leser gerichteten Umfrage seien 70 Prozent der Erklärungen zugunsten von Deutschland ausgefallen. Darin liege eine Erkenntnis de- historischen Unrechts, das LrMSlM MxA dtzy Rau- sein« Kolonien

angetan worden sei. Die Forderung nach Deutschlands kolonialer Gleichberechtigung werde nicht verstummen, bis die bestehende Diskriminierung durch Rückgabe der Kolonien beseitigt sej. Deutschland habe mit seinen Kolo­nien noch niemals imperialistische Zwecke ver­folgt, sondern neben ethischen Aufgaben, die für Deutschland eine Selbstverständlichkeit sind, immer nur wirtschaftliche. Auch heute seien die 15000 Deutschen in den alten deutschen Kolonien wieder die wichtigsten Grundbesitzer «worden. In Kamerun seien mit dem

Erfolge erzielt

: Zeit seien i

schen Pflanzungen am Kamerunberg trotz der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise wieder in tadellosem Zustand. Bei den ostafrikanischen Unternehmungen seien Sisal, Kaffee, Kovra und Baumwolle die weitaus wichtigsten Er­zeugnisse. Im südöstlichen Randgebirge des Zentralplateaus und an der großen Bruchstufe m» Norden sei eine Reihe von neuen Pflanzun­gen angelegt worden.

In Südwest, dessen Wirtschaft unter der Mandatsverwaltung am schwersten er- schüttelt worden sei, habe man in der Zucht von Karakulschafen eine wertvolle Hilfe ge- funden. Die Deutsche Kolonialgesellschaft habe ebenso wie der Frauenbund der DKG. durch Hingabe von Geldmitteln, Einrich- tunasaeaenständen und Büchern seiner Ver­bundenheit mit dem Deutschtum in Afrika Ausdruck verliehen. Es sei erfreu­licherweise gelungen, im letzten Jahr allz schulpslichtigen deutschen Kinder im deutschen Schulunterricht ausnahmslos zu erfaßen. _

Roch weiter östlich, in der Landschaft Agame, hatten 10 000 Abessinier den linken Flügel des italienischen I. Armeekorps sogar über die Grenze von Eritrea zurückgeworfen. Eben- so war dem Ras Ahenus mit 12 000 Abef- niern ein Vorstoß westlich von Adua in ichtung Agordat über die eritreische Grenze gelungen, wobei er die italienischen Vorposten gefangen nahm. Erst im Lause des Sonntag abend wurden die abefsinischen Truppen auf die Hauptwiderstandslinie zurückgenommen. Doch scheint Axum, die alte Begräbnisstätte der abesfinischen Kaiser, von den Italienern noch nicht erreicht zu sein. Die abefsinischen Truppen haben Be­fehl. sich ganz vom Feinde zu lösen und jede Gefechtshandlung zu vermeiden.

An der Ostfront geht der italienische Vormarsch durch die Wüste Danakil lang- sam vor sich. Fliegerangriffe auf abessinitche Lruppenansammlungen werden von italie­nischer Seite, Abwehr italienischer Angriffe mit blanker Waffe von abesfinischer Seite ge­meldet. Die Schwierigkeiten des italienischen Vormarsches sind ziemlich groß; so mußten die Italiener infolge des Sandes die kleinen Tanks und Panzerwagen zurücklassen.

AnderSomalifront stehen die Jta- liener knapp über der Grenze in der Linie Dolo-Jei. In der Provinz Ogaden sind sie bis über Gerlogubi vorgedrungen und haben durch Meaer die Funkstation Gorahe» zerstört. 300 Bomben sollen bei dieser Aktion abgeworfen worden sein. Ihnen egenüber sollen die Abessinier sich zwischen anale Doria und Webischebeli. sowie am Fuß des Harrargebirges sammeln.

Kritische Ssk-ermrsen an Aegypten

Kairo, 7. Oktober

Die ZeitungEl Ahrain* berichtet, daß der britische Oberkommissar an die ägyptische Regierung das Ersuchen richtete, im Falle eines englisch-italienischen Krieges die ägvp- tischen Eisenbahnlinien, die ägyptische Armee, die ägyptische Landwirtschaft, Häsen und Flughäfen, Straßen und ein großes Kontin- gent von Arbeitern der englischen Oberhoheit Mittelbar oder unmittelbar zu unterstellen.

Ministerpräsident Nessim Pascha soll dieses Ersuchen als untragbar bezeichnet und mit seinem Rücktritt gedroht haben. Das Blatt ^versichert, daß England aus seinen Forderun- gen bestehen wolle, so daß ein Rücktritt Nes- PaschaS wahrscheinlich sei. Aegyptischg iegierungskreise versuchen, England den Ab- eines Militärbündnisses anzubieten.