Wo sich in Urzeiten Gebirgszüge befanden, bildeten sich Aufwölbungen,- die Schuttschichten rutschten in die Mulden und das Wasser nagte sich seine Bahn. So entstanden bei uns die weiten tafelarttgcn Grundflächen des BnndsandsteingebirgeS, durchschnitten von tiefen Flußtälern, die dort, wo sie von Urgestein unterzogen werben, schmal, in den Sc^uttmnlden hingegen breit sind.
An den Hängen der Täler vermag der Geologe noch heute die Arbeit des Wassers im Lauf der Jahrmillioncn festzustellen. So sind die mehr oder weniger großen Talbuchten in unserem Nagoldtal durch frühere Flnßschlingen entstanden. Immer tiefer hat sich die Nagold und ihre Zuflüsse cingenagt, dem Tal seine heutige Gestalt gebend.
Die Besiedlung unserer Landschaft erfolgte schon sehr frühzeitig. Und zwar siedelten sich die ältesten Einwohner im Gäu, dein fruchtbaren Gebiet der Lcttenkohle an. Släter dehnte sich die Besiedlung auf die KLiperlandschaft des Hcckcngäu aus. Der WÄld galt lediglich als Zufluchtsstätte (Flieh- burg, Rudersberg). Verhältnismäßig spät erst erfolgte hier die planmäßige Besiedlung durch die Anlage der Waldhufendörfer, deren Entstehung fälschlicherweise auf die Klöster zurückgeführt worden ist. Die Besiedlung des Nagolbtals wurde dadurch begünstigt, daß der Fluß durch Anschwemmen von Schlamm und Kalk bessere Bodenverhältnisse schuf wie an den Talhängen. — Der Mutter- bodcn der Heimat — so schloß der Vortragende — ist die Quelle unserer Volkskraft. Mögen die Bande, die uns mit ihm verknüpfen, immer fester werben!
Einen zweiten Höhepunkt erreichte der Abend, als der schwäbische Heimatdichter und alte Vorkämpfer für Blut und Boden Dr. Ludwig Finkh aus eigenen Werken las. Einem heiteren Schwabenlob in gebundener Form ließ der Dichter einen packenden Abschnitt aus seinem bekannten Weltanschauungsroman der Nachkriegszeit „Urlaub von Gott", dem Buche der neuen aufgeschlossenen Jugend, folgen. Eine feinge- zeichncte Landschaftsschilberung führte in des Dichters Lteblingsland, den unbekannten Hegau, das gottgeschenkte Zauberland vor dem Bodensee. Noch eine grimme Lanze des Kämpfers für die deutsche Sprache gegen den beliebten „Import" fremden Sprach- gutes, dann ließ der Dichter seinen Humor in mehreren Proben aus seinen beiden lachenden Schmuggelbüchlein „Schmuggler, Schelme, Schabernack" und „Hokus Po- kus" aufleuchten. Begeisterter Beifall feierte den verehrten Künstler.
Der Heimaabenü brachte im übrigen ein feines Spiel der Jugend-Spielschar Bad Liebenzell und war von volkstümlichen Darbietungen des „Liederkranz" und der Kurkapelle umrahmt.
Die Führer des Württ. Handwerks tagen
Wirtschastsminister Dr.Lehnich über den Sinn der Handwerkerorganisation
Eßlingen, 8. September. Im alten Nathans zu Eßlingen, der einstigen Reichsstadt, die großen Festschmuck angelegt hatte, um ihrer umgebauten und wiederhergestellten altehrwürdigen Burg die Weihe zu geben, trafen sich aus diesem Anlaß am Samstag die Vertreter der Handwerkskammern sämtliche Bezirksinnungsmeister und Kreishand- werksmeister von Württemberg und Hohen- zollern zu einer Führertagung des württembergisch-hohenzolleri- schen Handwerks. Der Bedeutung der Tagung entsprechend waren von der württ. Negierung Wirtschaftsminister Professor Dr. Lehnich. Innenminister Dr. S ch m i d, stv. Gauleiter Schmidt und Staatssekretär Waldmann anwesend.
Nach den Begrüßungsworten des Landeshandwerksmeisters Bätzner entbot Oberbürgermeister Klaiber den Willkommgruß der Stadt Eßlingen. Der Landeshandwerksmeister nahm die Einführung und Verpflich- tung der neuernannten württ. Bezirks- Innungsmeister vor.
Zunöchst ergriff Wirtschastsminister Prof. Dr. 8 ehnich das Wort zu einem Vortrag über den —. — -
„Einn der Han-werkerorgmitsarion-
Seinen Darlegungen ist u. a. folgendes zu entnehmen:
Die Handwerkerorganisation empfängt ihren Sinn nicht nur aus sich selbst, aus dem Handwerk heraus, sondern in erster Linie aus dem Gesamtorganismus des deutschen Volkes heraus. Das Handwerk lebt in der Volksgemeinschaft, in untrennbarer Verbundenheit mit den anderen Volksgenossen. Diese Verbundenheit des Handwerks mit dem ganzen Volke ist Aus- gangspunkt für die Beantwortung der Frage, was der Sinn der Handwerkerorganisation ist: Es ist die Zusammenfassung derjenigen Kräfte des deutschen Volkes, die zum Handwerk gehören. Daraus folgt, daß oberster Gesichtspunkt bei allen auftauchenden Fragen stets das Volks- Wohl, das Wohl des gesamten Vol- k e s ist. Das Volkswohl rst bestimmend auch für das Wohl der einzelnen Volksteile, es darf nie aus den Augen gelassen werden. Nur wenn das Ganze gedeiht, können auch die einzelnen Glieder gedeihen. Jede Frage, jede Angelegenheit hat mindestens zwei Pole, deren einer in der Volksgesamtheit, der andere in der unmittelbar beteiligten Volksgruppe liegt und zwar so, daß der erster« dem letzteren stets übergeordnet ist. Eine Organisation, die dem nicht Rechnung tragen würde, könnte ihren Zweck nicht oder nur höchst unvollkommen erfüllen. Es ist das unsterbliche Verdienst unseres obersten Führers und Reichskanzlers, den Führer- grunosatz entwickelt und durchgesührt zu haben. Dieser Führergrundsatzistdasord-
nenveEiementin jeder Organisation, in der lebendige Kräfte walten und sich auswirken sollen. Jede Einheit, sei es Innung, Kreishandwerkerschaft oder Jnnungsverband bedarf in diesem Sinne der Führung und zwar durch einen persönlichen und Verantwortlichen Führer. Vertrauensvoll müssen die Geführten zu ihrem Führer aufblicken können; sie müssen wirkliches Vertrauen in seine Führereigenschaft, wirklich festen Glauben an ihn haben. Es genügt keineswegs, daß man zum Führer bestellt worden ist; man muß auch ständig beweisen, daß man die Führerqualität besitzt. Erst die Anerkennung der Gefolgschaft durch freiwillig geleisteten Gehorsam, durch eifriges Mitarbeiten, durch die tatsächliche Bekundung des vorhandenen Vertrauens macht endgültig zum Führer.
Führertum ist keine äußere Stellung, die das Recht zum Befehlen gibt, sondern eine innere Kraft, die die anderen mitreißt. Aeutzeren Anspruch auf Gehorsam hat jeder, »er eine Führerstellung innehat, inneren wirklich begründeten Anspruch auf Gehorsam hat nur der, der wirklich Führer ist.
Wenn wir nun zusammenfassen, so sehen wir, daß der Sinn der Handwerkerorganisation etwa wie folgt zu umschreiben ist: Zusammenfassung der Kräfte des Handwerks zu geordneten Gruppen, die nach dem Führergrundsatz geleitet werden, in einem von unten nach oben gehenden Aufbau, in Unterordnung unter die Gesamtorganisation des deutschen Volkes und zum Zweck der Hervor- bringung von Höchstleistungen. ,,,,, ,7.^7--l,,'
Anschließend sprach stellverlr. Gauleiter Schmidt über die politische Lage.
Schneit ehrle N. Silcher
In Schnait fand am Sonntag eine große Gedächtnisfeier des Schwäbischen Sänger^ Sundes anläßlich des 75. Todestages des Meisters des deutschen Volkslieds statt. Mit einem Festakt erhielt in Anwesenheit von' 20V0 Sängern und etwa 10 000 Besuchern das Silchermuseum seine Weihe. So wie Marbach sein Schillcrmuseum hat, so wird' in Schnait das Silchermuseum sür alle Zeiten ein Denkmal für unseren Friedrich Silcher bleiben.
Bundesfiihrer Schmid feierte das Lied als Band der politischen Ge-/ meinschast, des einheitlichen Fühlen», und Denkens der ganzen Nation deutete. Das deutsche Lied ist somit auch von größter Poli."' tischer Bedeutung, heute und in aller Zu- knnft. Und wenn uns von der Gnade des Schicksals ein Mann geschenkt wird, wie Friedrich Silcher, der so die innerste Melodie, des Volkes zu gestalten wußte, dann haben' wir allen Grund, seiner dankbar zu gedenken und ihn zu ehren, so gut wir es immer ver-, mögen. Ihr, liebe Nemstäler, so ries er, habt die besondere Aufgabe, das Andenken Sil- chers zu ehren und zu mehren. Wir wollen geloben, daß das, was wir heute begonnen haben, nicht ein Abschluß, sondern nur ein Anfang sein soll. Wir wollen Friedrich Silcher und sein Werk zuhohen Ehren bringen, nicht nur hier und in ganz Deutschland, sondern in aller Welt, wo die deutsche Zunge klingt. Damit dienen wir uns und unserem Volk und »Führer am besten. ' -
Reichsparteitag MS
Kiemiimkll u. Vsislmgsv Mr üis politketlsn IMsr lies Laues iVllrNsmtisrg'tlolikllrollei'll
vom lv. bis lK.Sevtembek
kolg« II
öetrifft: Fahrpreisermäßigung bei Benützung der Kraftomnibusse der Reichspost.
Die in Folge 8 der NS.-Prefse am Ll. August 1935 unter 2. erschienene Anordnung betreffs bvprozenliger Fahrpreisermäßigung bei Benützung der fahrplanmäßigen Omnibusse der Reichspost zu den Sonderzügen des Reichsparteitages erfährt hiermit ihre Vervollständigung dadurch, als daß die Genehmigung hierfür seitens des Staatssekretärs im Reichspostministerium nunmehr endgültig erteilt wurde.
Sämtliche Reichsparteitags-Teilnehmer erhalten also gegen Vorzeigen ihres Teilnehmer-Ausweises beim Zusteigen zu einem fahrplanmäßigen Reichs- Postomnibus auf der Hin- und Rückfahrt eine
SOprozenkige Fahrpreisermäßigung für die Strecke vom Heimatort zum Sonderzugsbahnhos und vom Sonderzugsbahnhos zum Heimatort.
Zur besonderen Beachtung: Da mit dem Reichs- Parteitag zusammenhängende Bekanntmachungen fast ausschließlich durch die NS.-Presse. d. h. unter weitmöglichster Weglassung von Sonderrundschreiben an die nachgegliederten Dienststellen herausgegeben werden, »st ständige Beachtung der diesbezüglichen Presse-Sonderbekanntmachungen in der NS.-Presse unbedingt erforderlich.
Stuttgart, 7. September 1935.
Organisationsleituug Rcichsparteitag 1935 des Gaues Wiirttemberg-Hobenzollern.
Amtsgericht Calw
Handelsregistereintrag vom 7. September 1935 bet der Firma Müller L Nothacker, o. tz. G., Gold- und Silberwarengeschäst in Nntermichenbach: Die Gesellschaft hat sich aufgelöst; die Firma ist erloschen.
Speßhardt, 9. September 1935.
Todesanzeige
Liesbetrübt teilen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Regina Schwämmle
geb. Schnaible
nach langem, schweren, mit viel Geduld ertragenem Leiden, im Alter von 64 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
In tiefem Leid:
der Gatte: Michael Schwämmle mit Angehörigen.
Beerdigung Dienstag nachmittag 2 Uhr in Attburg.
Warme Bettücher
farbig. 140/200 -m, RM. 2.60 weiß mit.farbigem Rand. 140/200 cm, RM. 2.60, 3.20
140/220 cm, RM. 3.50, 3.70, 3.95 ganz weiß 140/220 cm, RM. 3.50, 3.70, 3.95
Oberbettücher fcstoniert, 150/250 cm, RM. 4.20 weiß Bettuchstoff. 150 cm breit RM. 1.80, 2.10 80 cm breit Molton für Betteinlagen RM. 1.10, 1.50, 1.75 100 cm breit Molton f. Tischunterlagen RM. 1.80
Paul Räuchle, am Markt. Calw
Ernstmühl, den 6. September 1935.
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und Mittrauer, die wir bei dem jähen Hinscheiden unserer lieben Tochter und Schwester
Uektsplele vsrUseker Hok, LsI«
lleot« akeurl 8,20 llkr letLt« VorkükrlimA cisr srkolgrsicksn, groösn llku-ToukHm-Opsrett«
nack cksrglsieknLmigsn Opsrskts vonäok.Strauö. Menender IValser, virbelnder Lsardas, lröklickes llied und »eliZe dlelodie.
Dana Ilks-Ikoowoclie. dugsncilicrks kabsn Zutritt I
MM
Elsa Spathelf
Möttlingen, den 6. September 1935.
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Heimgang unseres lieben Vaters
Christoph Graze
erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank. A Insbesondere danken wir dem Herrn Ortsgeistlichen für die trostreichen Worte, dem Gesangverein und dem Leichenchor für den erhebenden Gesang, der SA. und der HF. und allen, die ihn zur letzten Ruhestätte begleitet haben. Auch herzlichen Dank Allen, welche dem Entschlafenen während seiner schweren Krankheit Liebesdienste erwiesen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen.
in so reichem Maße hinnehmen durften, sagen wir unfern herzlichsten Dank. Im besonderen danken wir sür die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers, sür die vielen Kranzspenden und die Kranzniederlegungen sür die Gefolgschaft, die Arbeitsfront und die Schulkameraden, sowie auch sür das zahlreiche Trauergeleite.
Karl Spathelf mit Frau und Kindern.
Ksiserststivn
»oc/>
/kSek« <«/»/»». S/»
ck-, »oä/o XslSSk^oK-VN /-» F/0/7-, «/»m«/, /o»«. /a ckoa «»/st»"
. -Imri/ck tto/«ts ö/»/s/slck. fS)
Me« oder,S««o»
-I- »M
Möttlingen, den 6. September 1935.
Danksagung
Dt« vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim »elmgang und während der Krankheit unseres lieben )nkels
Fritz Kopp
Ochsenwirt
verpflichten uns zu innigem Dank, welchen wir hiemit entgegenzunehmen bitten.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Trauerdrucksachen
Guterhaltenes, ovaler
Mostfatz
225 Ltr. haltend, sowie ein starke» 20 Meter langes
Garbenseil
verbaust
T. Bozenhardt, Zwinger 15 Calw
Schöne
4 - 3 immer» Wohnung
hat preiswert -u vermieten
Otto Weißer, Lederstraße
z-Ziimiill-WlAW
in Calw, Licbenzell oder Umgebung sofort oder auf 1. Okt. zu mieten gesncht. Angebote mit Preis unter K. S. LS» an die Geschäftsstelle Vs. Bl. , .. ,
trsxen cks» seit medr -I, W Andren erprobte
LMvrdam!
w « 0 r«ri»
kein Oumniidanck, «kn» kecker, okne Scbenlrel- rlemen, trotrckem unde- cklnxt ruverlSssig.
5iein Vertreter istkostea- los ru sprechen <->uck lür krauen uacl liinoerl
morgen Vivnstax, 10. 8eptember, lUtensteix, üastk. „grüner Saum" 1—3 vbr
Nerrenberx, Notel Post 5—7 Ukr, am Alittvocli, II. 8eptemder Onlv. Notel ätiler S—ll vbr.
Der krklncker unck allelnlee Hersteller,
»ermsnli 5 prgn 2 , UnlerkMeii
^ tVllrttbr.)
vanksclirelben: Ikr Sruckbsnd leistet mir xute Dienste; ick könnte okne öle» nickt mekr sein. Sin Iknen ru grollem Dank verpkiicktet. vettlnxen a ll. (O^-llrack) 6.11.34. llrau Werei, llsnggass« 9.
Der heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Carl Barth in Pforzheim über Bleytekleidung bei.
lecknikumVonrlsliL
eu »eck