Die Preisregelung für Lebensmittel
Berlin, 4. September.
Die bereits angekündigte Verordnung des NcichZminlsters für Ernährung und Land- Wirtschaft, die die Preise für die wichtigsten Fleisch- und Wurstwaren auf den Stand von Ende März 1S35 zurückführt, tritt jetzt in Kraft.
In dieser Verordnung heißt es u. a.: Die Kkeinhandelspreise für Rindfleisch und Nin- dertalg lrvh und ausgelassen) dürfen die Preise nicht überschreiten, die Ende März 1935 ortsüblich waren. Dies gilt nicht für Met und Lende (Nostbeaf). Als Lende gilt der Teil dcS Tieres vom Schlußknochen bis zur dritten Rippe. In Gemeinden mit Vieh, großmärkten können Fleischer, die 70 Pro. zent ihres Frifchfleischbedarses mit Tieren der Schlachtwertklasse ^ oder höher bewerteten Tieren decken und Nachweisen, daß sie dies bereits seit dem 1. Januar 1935 getan haben, mit Genehmigung der Preisüberwachungs- stelle beim Verkauf von Fleisch aus den Hin- tervierteln einen Zuschlag bis zu 7 Pfg. je Pfund bei Knochenbeilage und bis zu 10 Pfg. je Pfund ohne Knochenbeilage fordern. Für Bauchlappen und Haxe darf dieser Aufschlag nicht erhoben werden.
Diese Vorschrift gilt auch für Fleischer in den Gemeinden mit mehr als 20 000 Einwohnern, wenn die Fleischer zur Deckung von mindestens 70 Prozent ihres Frischsleischbe- darses für die Tiere Preise zahlen, die seit dem 1. Januar 1935 gezahlt werden, die den Preisen für Tiere der Schlachtwertklasse .4- oder für höher bewertete Tiere entsprechen. Für Kurorte und für Vorortsgemeinden mit weniger als 20 000 Einwohner . können die Preisüberwachungsstellen die gleiche Regelung treffen, -
Soweit Fleischer Rinder der Schlachtwert- klaffe 6 oder v auf Schlachtviehmärkten oder Rinder zu entsprechenden Preisen außerhalb von Schlachtviehmärkten gekauft haben, sind sie verpflichtet, in ihren Läden Rindfleisch zu Preisen seil zu halten, die unter den Prei» sen für Rindfleisch erster Güte liegen. Die Preisüberwachungsstelle kann in besonderen Fällen Ausnahmen zulasten.
Die Kleinhandelspreise für Schweinefleisch
und Schweineschmalz dürfen die Preise nicht überschreiten, die Ende März 1935 ortsüblich waren. Schweinespeck und Flomen (Liesen) gelten als Schweinefleisch im Sinne dieser Vorschrift.
Die Preisüberwachungsstelle kann mit Rückficht auf jahreszeitliche Unterschiede im Verbrauch für Einzelteile höhere Preise genehmigen, sofern die Preise für andere Ein- zelteile wertmäßig so gesenkt werden, daß der Durchschnittspreis sich nicht erhöht. Tie Preise für Bäuche, Pfoten und Kopf mit Backen dürfen auch in diesem Fall nicht erhöht werden.
Tie Preise für Wurstsorten, die für die Volksernährung von besonderer Beden- kung sind, dürfen die Preise nicht überschreiten, die Ende März 1935 ortsüblich waren. Die Preisüberwachungsstellen bestimmen die Wurstsorten, für die diese Bestimmung gilt. Die Fleischer find verpflichtet. diese Wurstsorten so weiter zu führen, als sie sie bisher geführt haben. Die Preisüberwachungsstellen können bestimmen, daß an Stelle der oben genannten ortsüb. lichen Preise die Preise treten, die Ende März 1935 in den einzelnen Verkaufsstellen üblich waren. Als Fleischer im Sinne dieser Verordnung gelten auch die Verkaufsstellen von Fleischwarensabriken.
Die obersten Landesbehörden, in Preußen die Oberpräsidenten, können in besonderen Fällen mit vorheriger Zustimmung des Reichsmimsters für Ernährung und Land- Wirtschaft Ausnahmen bei diesen Vorschrif- ten zulasten.
Bei ungekennzeichneten Hühnereiern, die im Jnlande erzeugt sind, werden folgende Verbraucherhöchstpreise festgesetzt: Für Eier im Gewicht bis zu 55 Gramm 10 Pfennig, über 55 Gramm 11 Pfennig.
Soweit bisher die Spanne zwischen Großeinkaufshöchstpreis und Verbraucherpreis geringer war als die sich aus obiger Anordnung ergebende, darf die Spanne nicht erhöht werden. Zuwiderhandlungen werden mit einer Ordnungsstrafe bis zu 1000 Markin jedem einzelnen Falle unbeschadet der Strafbarkeit nach 8 6 der Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 21. Dezember 1933 bestraft.
M Amtes MWW ^
Ein unsozialer Beamter
Bad Mergentheim, 4. Scpk.
DaS Bürgermeisteramt Bad Mergentheim Kat folgendes verfügt: Wegen unsozialen Verhaltens einem in Not befindlichen Volksgenos- sen gegenüber hat der Bürgermeister den städti- scheu Rechnungsrat Vogt seines Amtes ent- hoben. Vogt erhielt den Auftrag, sich sofort um andere Stellen außerhalb Mergentheims zu be- werben. Der Bürgermeister hat außerdem verfügt, daß ein Viertel des Gehaltes von Vogi einbehalten und ihm der Titel Rechnunasrai entzogen wird. Infolge des Urlaubs verschie- dener städtischer Beamter und um Bogt nich! müßig zu Hause sitzen zu lasten, wird er als Hilfsarbeiter bei der Stadtpflege bis auf weiteres beschäftigt.
Fünf Schwerverletzte bei einem Serüsteinsturz
Laichingen, OA. Münsingen, 4. September. Am Dienstagnachmittag ereignete sich in Laichingen beim Ausrichten eines Schafhauses ein folgenschweres Unglück. Die Zimmerleute waren annähernd mit den Auf- richtungsarbeiten fertig, als auf einen Schlag eine Hälfte des Bälkengerüstes zusammenstürzte und sechs Zimmer, leute unter sich begrub. Einer der Zimmerleute, der im letzten Augenblick ein Schwanken des Gerüstes beobachtete, konnte noch beiseite springen, ein zweiter rettete sich durch Absprung und ein Lehrling kam inner- halb der stürzenden Balken in einen Hohl- raum zu liegen und blieb unverletzt. Mit schweren Verletzungen wurden ins Krankenhaus Laichingen eingeliesert: die Aimmermeister Christian Kölle, Jakob Erb und Christoph Maurer, der 23 I. a. Zimmergehilfe Zeh aus Sontheim und Zimmerlehrling Matth. Erb aus Laichinzen. Als Ursache dürste der anhaltende Regen angenommen werden.
Letzte Meldungen
Das Regiment General Göring verläßt heute früh Berlin, «m sich, vollständig motorisiert, ans rnnd 20V Fahrzenge« z« einer große» Herbftübung nach Thüringen, Bayern «nd Lachsen z« begeben.
Gestern trat in Berlin der Beirat der Reichswirtschastskammer in Gegenwart des komm. Reichswirtschaftsministers, Präsident Dr. Schacht, z« seiner erste» Sitzung zusammen. Dr. Schacht hielt eine Ansprache «nd verpflichtete die Mitglieder des Beirats.
Der Reichslnstsportsührer, Oberst Lörzer» empfing in Berlin den Piloten Dünnebeil und die beiden Konstrukteure des Mnskel-
krastslugzenges zur technische« Berichterstattung. Er gab ihnen anschließend zur Förde- rnng -er weiteren Arbeiten SSW Mark.
Um Ausländern und Anslanddentschen de« Besuch des vom 10. bis 18. September in Nürnberg stattsindenden Retchsparteitages z« erleichtern, hat die Dentsche Reichsbahn -re zur Erlangung der 60proze»tige» Fahrpreis
ermäßigung vorgeschriebene Mindestansent- haltsdaner anf drei Tage herabgesetzt, wobei der Einreisetag einbegriffen ist. Die Rückfahrt kan» bereits am vierten Geltungstage angetrete« werde«.
Wie ans Rennkirchen im Saargebiet berichtet wird, hat der Ganleiter mitgeteilt, daß in Verfolg einer Sänberung^aktion in
Neunkirchen dreizehn zweifelhafte Gaststätten geschloffen worden sind. Die Zustande waren dort derart, daß nicht weniger als 52 Personen zwangsgestellt wurden.
Die ägyptische Zettnng „Mokattam" vermutet, daß im Falle eines Krieges in Abessinien ein anglo-ägyptisches Expeditionskorps zur Vesctznug des Tauaseegebietcs entsendet werden würde, um die Rechte deS Sudans «nd Aegyptens zu wahre«.
Anf einem dänischen Ozeandampfer, der nach Italic» verkauft worden ist, brach im Hafen von Kopenhagen ein Schabenfener ans. I« den Kabine» wurde beträchtlicher Schade» angerichtet. Nach den Ermittlungen neigt man zu der Annahme, daß Brandstiftung vorliegt.
Die diesjährige Erhebung -es Kraftfahr- zengbestandes im Deutschen Reich hat eine Gesamtzahl von 2157811 Kraftfahrzeugen im Reich ergeben.
Bietigheimer Pserdemarkt. Auftrieb: 81 Wallachen, 137 Stuten. Fohlen: 13 Wallachen, 14 Hengste, 8 Stuten. Es kosteten: Belgier junge Tiere bis 1900, Holländer, junge Tiere 1400—1800, ältere Tiere 500—800, Rheinländer junge Tiere 1300—1500, ältere 500—600, ungarische Pferde junge Tiere 1200—1400 NM. je Stück. Der Markt war gut besucht. In der Hauptsache war er mit jungen gängigen Tieren beschickt. Der Handel war schleppend. 35 bis 40 Prozent der Pferde wurden verkauft.
Viehmärkte. Ditzingen: 1 Paar Ochsen 1000—1200 NM., Kühe 480—650, Kalbeln 850-^80, Jungvieh 120—250 RM. -Nie- derstetten : jähr. Kalbin 280, trächtige 540, Anstellrinder 138—200 NM.
Schwcinemärkte. Ditzingen: Läufer 45 bis 60, Milchschweine 20—30 RM. — Horb: Milchschweine 22—34 RM. — Nieder st et» ten: Milchschweine 22—29 RM. -Ober- sontheim: Milchschweine 22.50—28.50 RM. — Spaichingen: Milchschweine 18 bis 24 RM. — Riedlingen: Milch- schweine 25—30, Mntterschweine 140—170 RM. — Waldsee: Milchschweine 24 bis 30 RM.. — Vaihingen a. E.: Milchschweine 15—27, Läufer 40 RM.
Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 3. Sept. Zufuhr: 16 Ochsen, 22 Bullen, 10 Kühe, 44 Färsen, 122 Kälber, 11 Schafe, 316 Schweine. Preise: Ochsen a) 44—46, b) 42 bis 43, c) 38; Bullen a) 43—45, b) 40-42; Kühe a) 35—36, b) 30—33, c) 25—27; Färsen a) 44—46, b) 41—43, c) 39—40; Kälber a) 59—61, b) 53-58, c) 50; Schweine a) 2. 53V-, b) 53V2, c) 53V-, d) 53V-, g) 47—5S RM. Marktverlauf: lebhaft.
Vom Uittvack, tte» 4. kis stiorttsz, eien 9.9. !n» Holet ^V»1«tt»sri» in Oslvv
Ssökkrist von 10—1 uncl von 3—7 Otir. Eintritt 20 pkg. Lchulpklicbtigs 10 pfg.
LekIoL
LsrNviQnittrlz« IVsrkbetrlsbe nuk cker Fnxsnckburz- Westerkurz- ln» 1 V«stsr»vn!ck
Zwangsversteigerung
Am Samstag, den 7. September 1SSS, vorm. 1Ü.30 Ahr, werden im Finanzamtsgebäude in Hirsau öffentlich gegen Barzahlung versteigert:
s bestehend aus 2 Taukloben (2eollig)
T mit drehbaren Hake« und ca. 80 n»
langem Hanfseil (fast neu), für Ztmmerleute besonders geeignet; ferner ca. 1099 Stück Ansichtspostkarten der Stadt Talw. Hirsau, den 4. September 1935.
Vollstreckungsstell« des Finanzamts Hirsau.
Liebelsberg—Renbulach
Wir erlauben uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu
unserer am Samstag, den 7. September 1S3S, im Gasthaus zum »RSßt«" in Neubulach stattsindenden
Hochzeitsfeier
freundlichst einzuladen.
Ulrich Roller» Maurermeister Klara Schüttle
Kirchgang 1 Uhr in Neubulach.
Brritenberg—Weltenschwaun
Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Samstag, den 7. September 1935, im Safthof zum „Lamm" in Zaoelstein stattfindenden
Hochzeitsfeier
freundlichst einzuladen.
Johann Georg Mast Christine Greule
Kirchgang 12 Uhr in Zavelstein.
««Mid
für sofort oder später gegen erstes Recht anfznnehmen gesucht.
Von wem, sagt die Gelch.-Stelle d». Blattes.
Jeden Freitag von 10 Ahr ab
Dampfnudeln
das Stück 8 Pfg. empfiehlt
Paul Hayd
Konditorei, Altburgerstr. 2
Rötenbach, den 3. September 1935.
Danksagung
1 -
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Heimgang meines lieben Mannes, Vaters und Großvaters
Gottlieb Pfrommer
Bürgermeister
erfahren dursten, sagen wir herzlichen Dank. Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Müller für die trostreichen Worte, dem Leichenchor und dem Schwarz« waldvrrein Ortsgruppe Bad Teinach für den erhebenden Gesang, die erhebenden Nachrufe am Grabe durch di« Gemeindevertretung, Lberamt, Ortsvorstehervereinigung, Schule, Schwarzwaldwafferoersorgung, Krets- jägerschaft,Kreisleitung, Zellen-und Ortsgruppenleitung der NSDAP., Kreiskriegerkameradschaft und dem Militärverein Rötcnbach, die sonstigen vielen Kranzspenden und die überaus zahlreiche Begleitung durch die SA., Politischen Amtswalter, Verwandten und Bekannten zur letzten Ruhestätte. Ferner danken wir allen denjenigen, welche dem Entschlafenen während seiner Krankheitszeit Liebesdienst« erwiesen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen.
üiigeinlrrtvr.llWlllll
rurllcit
pkorrkeim, I-eovo!ä5 vIstr
»»«den lckU-l-lcktspielv
kmeisen milM iebeii In'! 8 MU!
Hsriskrauen! 7^
Line Vskrekreurie ist äse IVssckien
mit
sci M
r-ergsriwsictrsL WsssSr kilsnctsncl wsisss Wssctis
ZOO-Orsmm-ksckunz 39 SOO-Orsmm-ksckunx 58 Ltg. 2u dsden bei vrogorie venisäortt, Lagen vreill kr. lamoartsr, ll. 0. Via?on
Verkaufe wegzugshalber:
1 Zittrigen Kleiderkasten mit Spiegeleinsatz 1 Küchenbüfett. 2 Hocker 1 Tisch mit Stühlen (eiche)
1 Gasherd. » Brenner mit Backofen
Nähmaschine, Waschzuber Linoleum u. 8 elektr. Lampe«.
Alles neu. Bischofstr. 32» 2. Stock, rechts.
Fahre
am Sonntag, den 8. Septsmk s-
bet genügender Beteiligung meinem Omnibus ^
nach Heilbronn
zum Regimentstreffen 121 und Ausstellung. Abfahrt '/,7 Uhr. Anmeldungen erbeten bis Freitag abend.
Albert Rexer, Ealw
Telefon 227
Die „Kleine"
ln der..Zehwarrvalü- wacht" hat viele Lese- keuncle una bringt immer Anfragen oüer Angebote
Heute eingetroffen:
MM SeWe
EabliauP d 32^
Filet Psd. 48 ^
M SrW MchliiW
A Pfd. 30 F
Pfannkuch
kmsiseii
kür «e LnmrtsLsurssde
Kitts ciisss Woods susnatimswslss schon
dlr kreltss miliss 2 Ukr sur-eben.
Oer Verleg-
(Ossckllttsstslls: ^ltss Postamt, Tel. 261 .)
Empfehle jeden Freitag von -/,11 Ahr ab
frische DmOiidelii
in bekannter Güte, das Stück 5 ^
Brot« und Feinbäkkerei Josef Link» Lederstrabe 15