'MMU schloffenHren'VekneH, ließen' ledig- lick» 100 Mann für die wichtigsten laufenden Nroeuen zurucr uno suyren gemern,am zeyn Tage weg. Ein leuchtendes Beispiel, dessen Durchführung den klugen Betriebsfüh- tern ein beträchtliches Plus verschafft. Lassen Sie sich auch einiges über

bas ThemaLohnerhöhungen"

sagen. Wir sind keine Gewerkschaften, die die Debatte über Lohnerhöhungen immer wieder in Fluß bringen, um ihre Daseinsberechtigung u erweisen. Nicht höheres Lohnniveaa, son. ern höheres Lebensniveau muß das Ziel sein. Gerade Sie, meine Hörer, können viel in dieser Hinsicht tun. Verbessern Sie Ihre Werke, Ihre hygienischen Einrichtungen! Er­öffnen Sie Sport- und Spielplätze und Bade­anstalten! Es kommt Ihnen ja letzten Endes wieder zugute. Sie dienen damit der Gesaint- kieit des Nnlkes

Dr. Ley wies dann daraus hm, nue er vor allem verlange, daß der weltanschau­liche Begriff vom Offizier und vom Sol­daten in den Betrieb getragen wird, daß nicht mehr erklärt wird:Weil ich ein Unter- nehmer bin, weil ich Aktien habe, oder weil ich Betriebssichrer bin, bin ich etwas besseres, mit einer anderen, ja vielleicht sogar mit einer höheren Ehre. Ich verlange, daß jeder erkennt: Ich stehe auf einem Kom­mandoposten, habe also einebe- stimmte Befehlsgewalt. Alles zusammen,obGeneraloderMu 8. ketier, haben wir einegemein- sameEhre. Im übrigen bestimmt natür- sich auch die Befehlsform den Erfolg. Der Deutsche beklagt sich nicht, weil er ge- horchen muß und weil ihm em anderer be- stehlt, sondern er beklagte sich über jene bit­tere Tatsache, daß gerade diese wünschens­werte klare Soldatenhaltung verdrängt wurde durch anonymes Kapital.

Unsere Bitte an Sie lautet:

Helfen Sie uns mil!

Wir sind selbstverständlich auf Sie mitange. wiesen, eine für mich keineswegs neue Er­kenntnis. Die Deutsche Arbeitsfront wäre nicht nur halb, sie wäre überhaupt gar nicht, wenn wir die Unternehmer nicht hätten. Wenn sie noch nicht die Unsrigen sind, wer­den wir nicht Nachlassen, sie zu gewinnen. Wenn du, lieber Freund, uns sagst: Nun laßt mich doch, wie oft soll ich noch mar­schieren und Kundgebungen mitmachen? Noch oft, mein lieber Freund! Die Gemein­schaft muß man üben, genau so, wie der Soldat in langsamem Schritt übt. Wir werden das immerwiederüben: die Kundgebung, dasAntreten, das Marschieren. Die Betriebs, sührer vorneweg.

Wir bestehen aus unseren Forderungen nicht aus Leichtsinn oder Wollust am Dik­tieren, aber wir denken voll Grauen an die Ereignisse zurück, an die Tage, an denen wir erleben mußten, daß der eine Volksgenosse den andern erschlagen hat. Brudermord im eigenen Volk! Vergessen Sie das nie! Dann ist der Abgrund da. Denkt ihr an jene Bil­der zurück dann werdet ihr bald merken, daß das, was wir von euch verlangen, wahr- hastig keine Opfer sind. Alles das, was einst der Ärbeiter gefordert hat, soll und muß die gleiche Forderung, der gleiche Wunsch von euch sein. Ich verlange nichts Unmögliches und ich habe eine letzte Bitte an Sie: Häm­mern Tie sich ein. Sie alle, die Sie hier sind, und auch dre anderen, die Arbeiter, di« Bauern, die Handwerker:Mag kommen was Will, wir kapitulieren niemals!" Das muh der Wahlspruch jedes Deutschen sein.

Das Paradies können wir Ihnen nicht

kriffgen.' Wir' haben es nicht. Versprechun. gen sind billig. Ich verspreche Ihnen nichts, aber ich sage Ihnen eines zu, das was ich auch heute den Arbeitern in den Betrieben sagte:

Du wirst uns, deinen Gauleiter, deinen Kreisleiter, den Führer niemals hinter der Front finden, sondern immer vor der Front! Eure Sorge soll unsere Sorge sein. Es soll keiner mehr in Deutschland untcrgehcn, der wertvoll ist. Nicht wegen des einzelnen, weil er ein Kapital darstellt in der Gesamtheit, auf das wir nicht verzichten können, wenn

wir wieoer yocyrommen wouen. sorgen werden wir immer haben. Wenn wir heut« mit einem Problem fertig aeworden sind, wird morgen ein neues unsere vmrscheioung

fordern. Das Paradies? Ich weiß nicht, wo es liegt. In Moskau ist es nicht, in Amster­dam nicht, und über das Jenseits will und kann ich keine zuverlässigen Angaben machen. Ich liebe den Kampf, weil kämpfen Leben ist. Wir sind alle Soldaten. Höchste Opfer und Einsatz des Lebens verlangt das Schick­sal von allen Kämpfern. Wenn wir fallen, dann fallen wir für Deutschland. Heil unse­rem Fübrer Adolf Hitler!

Das nationale^Aufforsiungswerk"

Der Reichssorstmeistcr gab den Lünder- regiernngen die Bestimmungen bekannt, nach denen das nationale Anfforstnngsmerk in den Jahre« 1983 «nd 1938 fortznsetze« ist. Daraus geht hervor, daß zur Ergänzung der Eigenmittel -er Waldbesitzer wertvolle öf­fentliche Hilfe mannigfacher Art zur Ver­fügung steht, insbesondere verlorene Zu­schüsse aus Reichsmitteln, Kreditmittel und Grnndsorderung -er Reichsanstalt. Außer­dem ist der Einsatz des Reichsarbeitsbienstes für diese wichtigen Zwecke vorgesehen.

Der Abeffinienstreit vor dem Völkerbundsrat

Eden über die von Italien abgelehnten Vorschläge Laval übt Zurückhaltung

Gens, .4. September.

Nach einer kurzen geheimen Beratung ist der Völkerbundsrat Mittwoch nachmittag 4V, Uhr zu seiner angekündigten öffentlichen Sitzung zusammengetreten.

Der Ratspräsident, der argentinische Ge­sandte in Bern, Ruiz Guinazu, teilte zunächst mit, daß der Spruch des italienisch, abessinischen Schiedsgerichts über den Zwi­schenfall von Ual-Ual als einstimmige Entscheid ungderüSchiedsrichter nunmehr vorliege und den Mitgliedern des Völkerbundsrats baldigst mitgeteilt werde. Der Rat habe in seiner letzten Tagung beschlossen, die italienisch-abessinischenÄe- ziehungeninihrerGesamtheitzu

rüfen. Vor Eintritt in diesen Punkt der

agesordnung habe der Rat den angekündig­ten Bericht des englischen Ministers Eden über die inzwischen geführten Verhandlungen der drei hauptbeteiligten Mächte entgegenzu­nehmen.

Eden über EnglandItalien

Die Erklärung Edens im Völkerbundsrat bestand aus 2 deutlich geprägten Teilen: Dem mit der französischen Regierung vereinbarten Bericht über die Pariser Verhandlungen und einer Erklärung der englischen Regierung. Im ersten Teil wiederholte Eden in großen Zügen den Verlauf der englisch-franzö­sisch-italienischen Verhandlun­gen in Paris und das Angebot eines vom Völkerbund organisierten französisch-englisch- itasienischen Beistandes für Abessinien, bei dem den italienischen Interessen in weitestem Maß Rechnung getragen werden sollte. Im Namen der englischen Regierung betonte er dann, daß England alles tun werde, um die friedliche Regelung des Konflikts zu sichern und daß es sich seiner Verpflichtungen aus der Völker­bundssatzung, die alle Regierungen binde, be­wußt sei. Er betonte außerdem, daß von einempolitischenoderwirtschaft- lichen Konflikt zwischen Italien und England nicht die Rede sein könne; England sei überzeugt, daß seine beson­deren Interessen auch künftig von Italien ge­achtet würden. England handle nur als Mit­glied des Völkerbundes.

Der französische Ministerpräsident Laval betonte seinerseits, daß Frankreich auf dem Boden der Völkerbunds­satzung stehe. Anschließend ergriff der italie­nische Vertreter Baron Aloisrdas Wort zu einer längeren Erklärung, in der er unter Hin­weis auf die italienische Denkschrift (die wir an anderer Stelle veröffentlichen) ausführlich begründete, warum Italien die in Paris ge­machten Vorschläge nicht habe in Betracht ziehen können. Nach Aloisi sprach der abessi- nische Vertreter Professor Heze. Er erinnerte

den Völkerbund an die bisherigen Schrine Abessiniens, das sich nacheinander auf die Artikel 11 und 15 bezogen habe. Das Schieds­verfahren wegen des Zwischenfalls von Ual- Ual habe der italienischen Regierung immer wieder Gelegenheit gegeben, der Anwendung des Paktes auszuweichen. Gleichzeitig habe sie ihre kriegerischen Vorbereitun­gen unaufhörlich verstärkt. Der Zwischenfall von Ual-Ual sei jetzt durch den einstimmigen Beschluß der Schiedsrichter aus ver Welt aeschafft. Nunmehr suche Italien einen neuen Vorwand, um Zeit für die weitere Vorbereitung der Gewaltanwendung zu finden.

Die italienische Denkschrift schaffe mit ihrem Versuch, die inneren Angelegenheiten eines Völkerbundsmitgliedes zur Erörterung zu stel­len, einen ernsten Präzedenzfall.

Die abessinische Regierung sei bereit, daraus zu antworten. Aber der Völkerbundsrat dürfe nicht übersehen, daß die Zeit dränge, und daß eiy Vernichtungskrieg gegen ein Völkerbundsmitglied befehle»- nigt vorbereitet werde.

Nach einer kurzen Erklärung des spani­schen Vertreters, der die Anwendung des Paktes zur Aufrechterhaltung des Friedens forderte, schloß der Ratspräsident die Sitzung mit dem Bemerken, daß die abessinische Regie­rung zweifellos zu den Erklärungen des italie­nischen Vertreters Stellung zu nehmen wünsche. Der Rat werde deshalb erneut zu­sammentreten. Der Zeitpunkt werde noch be- kanntgegeben.

Konzessionsverkrag rückgängig gemacht?

Schon am Mittwochvormittag war aus

Memel, 4. September.

Die Bekanntgabe der Memeldentschen Ein- heitsliste, an deren Spitze bekanntlich der frühere Landespräsident Dr. Schreiber steht, ist litauischerseits mit einer neuen schwe­ren Rechtsverletzung beantwortet worden. In der ersten Bekanntgabe stand der Name Dr. Schreibers noch an der Spitze des Wahlvor» schlags. Bei der Veröffentlichung weiterer Namensuntcrschristeu zu der Einheitsliste wurde das betr. Blatt auf Anordnung des litauischen Kriegskommandanten beschlag­nahmt, wie verlautet, weil Schreiber wiederum als Spitzenkandidat ernannt war. Wie es heißt, sollen die Litauer die Absicht haben, die Kan­didatur Dr. Schreibers mit der Begründung zu verhindern, es beständen Zweifel an feiner Staatsangehörigkeit.

Von memelländischer Seite wird demgegen­über darauf hingewiesen, daß es sich bei dem

Washington die Meldung eingetroffen, daß aus dringende Vorstellungen des Staatsdeparte- ments die Standard Vacum Oil Co. den Rück­tritt vom abessinischen Konzes­sionsvertrag beschlossen habe. Nach wie­derholten Besprechungen mit dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Standard Oil Co. gab Außenminister Hüll die Rückgängig­machung des Pachtvertrages bekannt. Hüll teilte die Rückgängigmachung auch telephonisch dem auf seinem Landsitz Hydepark weilenden Präsidenten Noosevelt mit. Der Präsident gab seiner Befriedigung über diesen Entschluß Ausdruck, daerimPachtvertrageeine Gefährdung des Weltfriedens ge­sehen habe.

Zu der Meldung, wonach die Standard Vacuum Oil Companie auf Veranlassung von Staatssekretär Hüll sich von der Konzession zurückgezogen habe, verlautet aus Addis Abeba, daß man in abessinischen Kreisen die Lage nach wie vor für unverändert ansehe, da die Rechte Ricketts werter bestehen bleiben. Auch der Neuyorker Makler Chertok erklärte, daß er trotz der Rückgängigmachung der Konzession in Abessinien durch die Standard Oil weiterhin sein Konzessionsrecht in Abessinien aufrecht­erhalten werde. Er habe noch 40 Tage Zeit, um die im Vertrag mit Abessinien festgesetzte Summe in Höhe von einer Million Dollar bei der Regierung von Abessinien zu hinterleaen. Fm übrigen habe das Staatsdepartement hin­sichtlich seiner Option mit ihm nicht Fühlung genommen.

Nach dieser Erklärung Chertoks ist anschei­nend seine Konzession unabhängig von der Konzession der Standard Oil.

Versuch der Ausschaltung Dr. Schreibers um einen neuen unerhörten litau- ischen Willkürakt handelt. Dr. Schrei­ber ist seit 13 Jahren Memelländer, er ist auch 1932 in den Landtag gewählt worden, und der damalige litauische Gouverneur hat ihn in Auswirkung dieser Wahl zum Landtagspräsi­denten ernannt, ohne daß Zweifel an seiner Staatsangehörigkeit geäußert wurden. Wenn ausgerechnet jetzt diese Begründung herhalten muß, dann ist die Absicht unverkennbar, Deutschtumsführer zum Nachteil der Memelländer kalt zu stellen, während ouf der anderen Seite Tausende von Nichtmemelländern aus Groß-Litauen daS Wahlrecht widerrechtlich erteilt wird. Die Wahlkreiskommission, deren Entscheidung noch aussteht, würde sich durch die Bestätigung der Streichung Schreibers einer schweren Reckitsverletzung schuldig machen.

Eine neue litauische Rechtsverletzung

Spitzenkandidat der memeldentschen Einheitsliste soll gestrichen werden

«rOKtädt VOdI pkkSädlvk

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S7) Lovorwbt bo Sarl-Dunker-Berlag Berlin.

Er hat die Kappe über die Ohren gezogen, da kann er natürlich nichts hören, denkt Klaffroth.

Er hat die Klappen über, er kann nichts hören . . ." sagt er zu Helen und nimmt sie wieder auf seine Arme. Er muß sie noch zwei­mal absetzen, erst dann sind sie am Flugzeug. Klaffroth bückt sich, als er Helen absetzt, da Höht Helen einen entsetzlichen Ruf aus. gleich­zeitig trifft Klaffroths verwirrter Blick den Mock deS Piloten. Er richtet sich auf und sieht Mn Mann, der kein Mann ist. fassungslos

)BWHe er ein Wort herausbringen kann, sagt 'Wien heiser, sie flöge nicht, sie stiege nicht

WWo, kommst du her?" fragt Klaffroth ver-

dem Dorf, Jul", antwortet Gerda ÄWAchelt verlegen, um über ihre Angst (MwWukommen.

KAMch dachte, es wäre natürlich der Pi- Klassroth sieht sie an. als habe er /noch, immer ^mcht recht begriffen.

^,,Er ist nicht da. Jul, er ist in Stock-

Holm. .

Klaffroth wischt sich übers Gesicht.Na dann ..." Er wendet sich zu Helen: »Homm . . .' Helen weicht seinem Blick aus »nd schüttelt den Kopf.

«Wa rum nicht?" tragt Klassroth rauh.

Sie könne es nicht lagen, stöhnt sie. ob er es sich nicht denken könne? Sie schüttelt sich.

Nein", sagt Klassroth noch rauher, ob­gleich er langsam begreift.

Sie krümmt sich.Denk an Tännforsen, Jul... da hat sie sich hinunterstürzen wol­len . . ." Cie schlägt die Hände vors Gesicht und schluchzt vor Entsetzen.

Es war nur ein dummer Spaß . . ." sagt Klaffroth heiser und denkt daran, daß er mit denselben Worten Gerda heute nacht gehöhnt hatte.

Und Helen mit hervorbrechenden Tränen: Jul. war das heute nacht auch Spaß? Ja, Jul . . . war das auch Spaß heute nacht?"

Das stimmt, was sie sagt. Aber in diesem Augenblick sollte es trotzdem nicht gesagt werden. Gerda hätte bei der Landung sich den Hals brechen können, damit hat sie rech­nen müssen. Ein Flug ins Gebirge über Felsen, Grate. Schluchten mit allen Wind­gefahren. dazu ein Landung aus unbekann­tem, unwirtlichem Gelände war kein Spa­ziergang auf einer Promenade. Gerda steht mit einem fassungslosen Lächeln; sie hat noch vor einer knappen Stunde geglaubt, irrsin­nig vor Angst zu werden, sie hat gebetet und sich vor Oualen gewunden. Das alles war schlimm gewesen. Aber nichts gegen dies hier: verachtet trotz ihres Opfers und zurück- gestoßen dazustehen.

Sie weiß nicht ein noch aus.Hilf mir doch. Jul . . .'

Versprich, daß du nichts tun wirst. Ger­da .. ." sagt er schwer.

Es ist schlimm, wenn man so wie sie ge­litten hat und noch Dinge versprechen muß. die erniedrigen; es ist schlimm, wenn man erkennt, daß andere einem nicht mehr glauben.

Ich verspreche es, Jul . . ." Sie dreht sich zur Maschine um, ihre Schultern zucken vor Schmerz. -

Komm nun", sagt Klassroth und greisl Helen am Arm; und als sie sich nochmals weinend wehrt, hebt er sie einfach auf und trägt sie in die Maschine.

Die Kabinentür ist geschlossen. Gerda geht um die Maschine herum, um den Propeller anzuwcrfen. Dann klettert sie aus den Füh- rersitz. Klaffroth sitzt zwischen ihr und He- len. Er kann Gerdas Gesicht nicht sehen, na- türlich nicht, er muß hilflos auf ihren Hin» terkops starren.

Und aus einmal kommt auch bei Klaffroth die Reaktion, seine Nerven sind von den letz­ten Stunden auch angegriffen worden, seine Hände zittern wie Pappelblätter.

Er muß hilflos auf Gerdas Hinterkops starren. Kein Gott wird ihm sagen, was sie denkt. Warum startet sie noch nicht.

Er dreht sich vorsichtig zurück. Es ist bei­leibe keine große Verkehrsmaschine, in der sie hocken, es ist ein kleines, winzige? Ding, ein Maschinchen mit hauchdünnen Wänden. Man könnte sie mit dem Finger durchbohren.

Helen sitzt hinter ihm mit geschlossenen Augen, ihre Lippen sind bleich wie der Schnee.

Sie stehen noch immer. Gerda tut ein Paar Griffe, und dann spürt Klaffroth eine Be- wegung und sieht durch das Zelluloidsenster hinaus. Die Berge und die kahlen Hänge, an denen der Schnee sich nicht halten kann, schießen wie breite zerrissene Kulissen vorbei. Dann ein kleiner, kaum spürbarer Sprung: er sieht schräg nach unten, unter ihnen rast der Schnee nach hinten.

Gerda zieht das Höhensteucr. Die Maschine steigt und jagt wie eine kleine wahnsinnig gewordene Fliege auf die nächste Bergwand los.

Sie wird uns an die Wand jagen und zerschmettern, denkt Klassroth.

Gerda geht tn dte Kurve, oas orogeuo schwarze Bergmassiv bleibt unter ihnen. Tie Maschine rüttelt stark, fällt in ein Lustloch­steigt wieder. Ter Wind pfeift aus allen Löchern der Berge, man muß so gut fliegen können wie Gerda, will man sich nicht von diesem heimtückischen Burschen unlerkriegen lasten.

Sie sind fetzt zwölfhundert Meter hoch, die Berge bleiben zurück, sie fliegen schon über bewaldete Hänge, und da vor ihnen ist schon das breite verschneite Bett des Jndalsels. Sie fliegen jetzt ruhig, bis hierhin reichen die heimtückischen Windstöße nicht mehr. Gerda drosselt den Motor, sie fallen und fallen; um den Flugzeugschuppen aus dem See. um diese Streichholzschachtel, krab­beln aufgeregte Ameisen. Sie sollen sich nicht so haben, die Leutchen da unten, sie kommen ja alle drei heil zurück . . .

Sie ziehen eine Schleiie und noch eine Schleife. Klassroth hat alle Furcht verloren, die Maschine setzt tastend auf die Schnee- decke auf. springt federnd zurück, setzt wieder auf und läuft aus. Es kann jetzt nichts mehr passieren.

Aber der Sekretär hat es bei der letzten Schleife gesehen, und die Leute um ihn her­um haben es auch gesehen: die rechte Schnee»', kufe ist zerbrochen, sie baumelt haltlos an^ dem Fahrgestell. Sie stehen, die Mützen und. Hüte, die sie eben noch vor Begeisterung schwenkten, steif in den Händen haltend, und warten mit erstarrten Herzen auf das Un-' gluck. Tie Maschine setzt aus. und es geschieht nichts: sie laust über den Schnee, und es ge­schieht immer noch nichts.

Warum muß denn überhaupt etwas gesche­hen? Es gab Flieger, die mit einein Rad landeten. warum tollte diese tapfere Frau nicht mit einer Schneekiiie landen kön­nen?. ^-(Schluß folgt.)