Die auslandsdeutsche H3. in Schwaben

Volksansklärung und Propaganda ein inter­essantes Programm auf, das innerhalb der kurzen Zeit u. a. eine Bodensee-Rundfahrt sowie eine Besichtigung der Zeppelinwerft Vorsicht. Der stellv. Gauleiter Schmidt wird zu den Gästen sprechen, die ein schwä­bischer Abend im Saalbau in Friedrichshafen mit vielen geladenen Gästen vereint sein läßt.

Alles wurde getan, um den auslanddeut- fchen Kameraden die Empfindung klar wer­den zu lassen, daß sie Gäste ganz Deutsch­lands sind. Wie wichtig auch von der Be­wegung diese Aufgabe genommen wird, geht daraus hervor, daß an der Spitze des Ehren­ausschusses der Name des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, steht. Die ganze Fahrt durch Deutschlands Gaue begleiten zwei Filmopcrateure, um in einem Film die un- geheure propagandistische Wirkung »och zu erhöhen.

Am Montagmorgen verließen die Jungens Friedrichshafen in Nickluna Freibnra/Br.

gelmng der empörten Bevölkerung in Schutz- Haft genommen werden; Samuel hatte seine Stellung in schamloser Weise mißbraucht und ihm untergeordnete Mädcken aeickändet.

Zn Berlin wurde wegen gewerbsmäßiger Abtreibung der Mische Artz Dr. Ferdinand Go Idstein sestgenommen. Ter gewissen­lose Arzt wurde von der eindringenden Kri- minalpolizei gerade dabei ertappt, wie er ein 20zähriges Mädchen aus dem Operativ»?, tisch hatte. Die Ausführung des Verbre­chens konnte im letzten Augenblick verhindert werden. Goldste'-n und seine Assistentin wer­den sich vor dem Gericht zu verantworten haben. -

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gmn jüdische DevtsenschjMr

Berlin, 13. August.

Das Berliner Schöffengericht verurteilte den 36jährigen Georg Hanns aus Leipzig wegen fortgesetzten vorsätzlichen Devisenver­gehens zu 2V- Jahren Gefängnis und 20 000 NM. Geldstrafe bzw. weiteren 200 Tagen Gefängnis.

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Methoden

Plakate der NSDAP, werden abgerissen

Linsenhofen OA. Nürtingen, 13. Aug. Am Sonntag vormittag wurde hier das Pla- kat der NSDAP.:Deutsches Volk, horch« aus'." von dem Ortsgeistlichen, Pfarrer Held, weggerisscn. Auf Anweisung des Ortsgruppen- lciters war das Plakat an der Stalltüre der Pfarrscheuer, an der vor kurzer Zeit mit Dul­dung des Pfarrers ein Zirkusplakat hing, an­gebracht worden. Pfarrer Held erklärte nämlich dem Ortsgruppcnleiter auf dessen Frage, war­um er das Plakat abgerissen habe, er Wolle nicht haben, daß die Kirchgänger Anstoß daran neh­men.

Grünmettstettcn OA. Horb, 13. Aug. Hier wurden verschiedene Plakate, die auf Ver­anlassung der Reichspropagandaleitnng ange- hestct worden waren, von Schädlingen des Vol- kes entfernt. Bei den durch den Landjäger- stationskommandantcn und seinen Beamten so­fort nufgcnommenen Erhebungen wurden der Tat überführt: Eduard Singer, verw. 72 I. alt, seit 21 Jahren in Grünmettstetten als Mesner tätig und Anna Klink, verw., 74 Jahre alt, ebenfalls in Grünmettstetten.

Metz ingen, 15. August. Wie in verschie- denen anderen Orten, so wurde auch in Metzin­gen in der Nähe der katholischen Kirche eines der bekannten roten Plakate mit dem Aufruf gegen den polit. Katholizismus abgerissen. Leider konnte der Täter bis jetzt noch nicht er­mittelt werden.

Keine Landjugend ln konfessionellen Verbünden!

Berlin, 13. August.

Hauptabteilungsleiter Haidn im Reichs- nährstand hat die Dienststellen des Reichs­nährstandes ersucht, in der Bauernschaft da­hin zu wirken, daß die Söhne und Töchter der Reichsnährstandsangehörigen von der Mitgliedschaft und von dem Beitritt zu kon- fessionellen Jugendverbänden abgehalten werden. Es bestehe die Gefahr, daß die Ju­gendlichen in diesen Verbänden unter dem Deckmantel religiöser Betätigung staats­feindlich beeinflußt würden. Gleichzeitig werden die Ortsbauernführer angehalten, aus die staatspolitische Erziehungsarbeit der HI. hinzuweisen.

Neueste Nachrichten

Die motorisierte Stratzenpolizei, deren Ausbau für die nächsten zwei Jahre im gan­ze« Reiche geplant ist, wird etwa lövll Mann auf rund 7VN Fahrzeugen umfassen. Zurzeit find erst in sechs preußischen Provinzen 1VÜ Beamte auf SV Fahrzeugen eingesetzt. Diese IVO Beamten mußten in einem Monat nicht weniger als SV OVOmal eiugreifen.

In der Gemeinde Unteralpfe« bei Walds- Hut legte ein Grobfeuer drei landwirtschaft­liche Anwesen in Schutt und Asche. Sämtliche Erntevorräte find vernichtet. Durch ei« ein- ftürzenbes Kamin wurde ei» lljähriger Knabe tödlich, ei» ISjähriger schwer verletzt.

In Duisburg wnrde ein Raffeschänder übelster Sorte in der Person des jüdische« Schlächtermeisters Otto Servos aus Ober­hausen zu 4 Jahren Zuchthaus «nd S Jahre» Ehrverlust verurteilt.

Der Besuch von Ausländern ist in Gar­misch-Partenkirchen in diesem Jahre kanm geringer als im Pasfionsjahr 1934. Die Banken in Garmisch-Partenkirchen berichte« sogar, daß der Umsatz in Registcrmark höher

Friedrichshafen, 13. August.

Anschließend an das große Welttref­fen der HI. im Deutschlandlager in Kuhlmühle findet gegenwärtig eine Deutschlandfahrt der auslanddeutschen Jun­gen durch die schönsten Teile ihrer eigent­lichen Heimat statt. In großen Omnibussen kommen sie am Samstag, den 17. August, nun auch ins Schwabenland, nach Fried- richshafen. Etwa 600700 Teilnehmer des Lagers werden dort gegen 18.30 Uhr eintreffen und dann auf etwa zwei Tage als Gäste der Landesstelle Württemberg des Neichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, der Kreisleitung der NSDAP, und der Stadt Friedrichshafen, sowie der Gebietssührung der HI. am schönen Boden­see weilen. Um den Fahrtteilnehmern in der kurzen, Zeit einen Eindruck unserer schwä­bischen Heimat zu geben, die gerne die Er­innerung an Schwaben, an seine Menschen wachbleiben läßt, stellte die Landesstelle Württemberg des Reichsministeriums für

Million^., Franken gestohlen. Die Diebe hat­te« durch bis Wand eines angrenzende«, augenblicklich leer stehenden Hotels eine Oesfnung zum Tresorranm des Juwelier- ladens geschlagen.

Eine große Gruppe sowjetrnssischer Sport­ler hat sich nach Paris begebe«, wo sic mit französische« Arbeitersportlern in einen Wett­streit trete« werden.

Die griechische Regierung hat sich entschlos­sen, bei britischen Firmen insgesamt 7V neue Flugzeuge in Auftrag zu geben. Es handelt sich um Bomben- und Ausklärnngsflugzenge.

Der Fortsetzungsansschuß der Oekumeui- schen Weltkirchen-Bewegnng für Glauben und Kirchenverfassnng beschloß, die nächste Weltkirchenkonserenz für 1937 nach Edin- burhg einzubernfen.

Zum Neichswettkampf der SA. singen an weiteren Stiftungen ein: Vom Reichskriegs­minister von Blomberg 10 Broncen (Krie- gerköpfe mit Stahlhelm) als Preise der Wehrmacht, und vom Reichsbunö der Deut­schen Beamten 3000 NM.

Bolksselbsthilfe gegen Nafsenschcinder

kic. Berlin, 13. August.

Ein frischer Zug neugewonnenen Nassebe- wußtseins geht durch alle deutschen Gaue. Es ist das alleinige Verdienst der national­sozialistischen Bewegung Adolf Hitlers, den breiten Massen das Verständnis für Nasse- reinheit und Nassenehre wieder nahegebracht zu haben.

So kam es zu einer großen, aber wohldis- ziplinierten Kundgebung der Bevölkerung von Mitterteich bei Bayreuth gegen den Juden Moritz Nymann, der sich gerne Reumann" nannte, weil er sich mit einem artvergessenen Mädchen in den Wäldern her. umgetrieben hatte. Der Jude mußte in Schutzhaft genommen werden vor der em­pörten Menge, die gegen das rasseschände- rische Verhalten des Juden Stellung nahm.

In München hat man am Samstag den Juden Julius Hirsch in Schutzhaft ge­nommen, dessen Hauptbeschäftigung darin bestand, Dienstmädchen um ihre letzten Er­sparnisse zu bringen und arme Zimmerver- Mieterinnen um das Geld zu betrügen.

In Eisenschütt bei Wittlich mußte der Jude Karl Samuel nach einer Kund-

als im Vorjahr ist. Holländer und Englän­der sind besonders zahlreich vertreten.

Der bisherige außerordentliche «nb bevoll­mächtigte Botschafter Italiens in Deutsch­land, Vittorio Cerrntti, verließ Berlin, um in Paris die Leitung der Botschaft z« über­nehmen.

England wird die Vereinigten Staate« von Nordamerika ans diplomatischem Wege dauernd über de» Fortschritt der Pariser Verhandlungen ans dem Laufenden halten.

Die overitalienische Stadt Ovada wurde von einer Ueberschwemmungskatastrophe heimgesncht. Durch Bruch eines Standam- mes steht die Stadt und ihre Umgebung un­ter Wasser, viele Häuser sind eingestürzt. Man rechnet mit 7VV Todesopfern.

Ei« schweres Unglück, dem 14 Menschen zum Opfer siele«, hat sich in der Braun- kohlengrnbe Ribollo, in der Nähe von Rom, ereignet. Ursache war der Einbruch von Was- sermaffe» in einen Stollen.

In Monte Carlo wnrde« ans einem Ju- weliergeschäst Juwele« im Werte von einer

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Nürnberg, 13. August.

So wie im Vorjahre findet auch auf dem Neichsparteitage 1935 am Samstag, de» 14. September, ein großes Volksfest au) sämtlichen Plätzen des Nürnberger Stadions statt. Es wird mit Fanfarensignalen und «prcchchören eingeleitet. Zum erstenmal treten die Werkscharen der Deutschen Arbeit- front mit 3000 Mann an. Große Sportver- anstaltungen umrahmen das Fest: Sonden Übungen der Siegerstürme im Neichswett- kampf der SA. und als Mittelpunkt ein Fuß» ballspiel des deutschen Fußballmeisters Schalke 04 gegen eine kombinierte Mannschaft Nürnberg-Fürth. 25 Musikkapellen, die beste« Mnsikzüge und Orchester Deutschlands, spie­len ans. Auch die Uraufführung des FilmcS von der ersten KdF.-Fahrt nach Madeira findet statt. Den Abend beschließt ein gigan­tisches Feuerwerk.

MMöMges Lagerhaus abgebrannt

Landau (Pfalz), 13. August.

Das alte Hafermagazin, das hinter dem ehemaligen Proviantamt gelegen ist, wnrde am Dienstag früh durch ein sich schnell aus­breitendes Großfeuer völlig eingeäschert. In dem fünf Stockwerke umfassenden Gebäude hatten eine Lebensmittelgroßhandlung und eine Landesprodukten - Großhandlung ihr Lager untergebracht, in denen sich große Mengen Lebensmittel wie Reis. Zucker. Oele und Fette befanden.

Das Feuer wurde kurz vor 6 Uhr bcnierkt. Man vermutet, daß cs in der Kaffeerösterei entstanden ist und von dort aus auf die in der Nähe lagernden Oelbehälter Übergriff, die sofort explodierten und dann den Flam­men reichliche Nahrung gaben. In kurzer Zeit stand daS Gebäude in Hellen Flammen, Für die Feuerwehr gab es nichts mehr zu retten, so daß sie sich vorläufig nur auf die Sicherung der umliegenden Gebäude be- schränken mußte. Aus 15 Schlauchleitungen wurden ungeheure Wassermassen auf die Brandstätte geschleudert. Erst nach 2 Stun­den kam die Wehr näher an die Brandstätte heran. Das Innere des Gebäudes ist völlig in sich zusammengebrochen. Der Schaden wird aus etwa 200 000 NM. geschätzt.

Erfolgreiche Probefahrt -es SchnelldampfersZmmenberg'

Berlin, 13. August. ^

Der neue über 4000 BRT. große Turbinen­schnelldampferTannenberg" des See- oienstes Ostpreußen hat vom 10. bis 12. Aug, auf der Ostsee seine Werft- und Uebernahme- probefahrten erledigt. Die Fahrten verliefe« zufriedenstellend; das Schiff bewährte sich hin­sichtlich Schnellzeit und Betriebssicherheit. Bei sonders bemerkenswert war feine ruhig« LageimWasser und seine fastvölligk Schwingungsfreiheit.

In Anschluß an die Probefahrten wurde am 12. August gegen 20 Uhr das Schiff von de« Vertretern des Reiches abgenommen und dc> Hapag übergeben; diese übergab di« Führung des Schiffes dem Kapitän Jacob­son. Äm Großmast entfaltete sich die Flagg« der Hapag, die als Treuhänderin des Deutsche« Reiches das Schiff für das Deutsche Reich be­treibt.

Am 6. September wird dieTanne n. berg" ihre erste Pla »fahrt von Lübco aus aufnehmen. Sie bleibt noch bis End« Oktober in Betrieb, da wegen der besondere« Schönheit von Ostpreußen und Danzig iw Herbst durch den Seedienst Ostpreußen für der Besuch von Ostpreußen in seiner schönsten Iah- reszeit geworben werden kann.

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Z8> Corwrlcib! bo ltarl-Tunker-Derlag. Berlin.

Herr Georg sieht übernächtigt auS: um die kleinen, gutmütigen Angen liegen dunkle Ränder; sein gutes, vertrauensseliges Herz hat die Geschichte überwunden . . . soweit man ein zerstörtes Eheglück damit ins reine bringen kann, daß man die eigene Frau nicht dem Zuchthause ausliesert. Herr Georg wird die Sache bei sich begraben. Warum soll er die Frau, die er geliebt und ange­betet hat. der Schande preisgeben? Und lohnte es sich, sie ins Zuchthaus zu bringen? Auch nicht. Ja: bei aller seiner Pein und seinem Schmerz in dieser Zeit fand Herr Ge­org noch Zeit genug, in Gedanken für Gerda zu sorgen. Wo war sie in der Nach) geblie­ben? In das Zimmer war sie nicht gekom­men. Du lieber Himmel, wenn sie bei Nacht und Kälte nmhergeirrt war?

Ter Sekretär muß seine Frage wieder­holen. ob es dem Herrn Georg denn hier nicht geiiele?

O doch, lagt Herr Georg und nickt heftig, das schon, aber er müßte fort wegen drin­gender Geschäfte: er habe ein Telegramm bekommen uns müßte sofort zurück, jawohl.

Hunderte von Malen kann ein Geschäfts- telegramm ein glaubhafter Grund für eine plötzliche Abreise sein. In diesem Falle aber, nun. es gingen eben alle Briefschaften kür die Hvrelgäste durch die Hände des Iprachcn- kuudiaen Sekretärs. Ta nun dreier von

keinem Telegramm an Herrn Georg wußte, konnte Georg erst recht keines erhalten haben.

Das sei etwas anderes, sagte er. Und: die gnädige Frau führe natürlich auch?

Ach . . . die gnädige Frau! Die gnädige Frau! Herr Georg sagte, er wüßte es noch nicht . . .

Der Sekretär, alt und erfahren in seinem Hotelberuf, gewissermaßen ein Knotenpunkt der lustigsten und trübsten menschlichen Ge­schichten, verzieht keine Mene.

Der kleine Kaufmann steht wie auf Koh­len, die Abrechnung dauert ihm eine Ewig­keit.

Die gnädige Frau käme bald nach", sagte er, weil er diese bedauernde Stille, die vom Sekretär ausgeht, nicht länger ertragen kann. Die Stille wird nach dem kurzen Nicken des Sekretärs noch unerträglicher.

Nein, dieser Morgen ist nicht schön. Der Arzt war noch in der Nacht zu Per gekom­men und hatte ihn untersucht. Er hatte etwas von Erkältung und Ueberanstrengung gesagt, und das beste sei, man brächte Per nach Stockholm ins Krankenhaus.

Helen sah den Arzt an:Steht es nicht gut, Herr Doktor?" Der Arzt holte umständ­lich sein Taschentuch heraus.Das kann ich nicht so sagen. Fräulein Helen. Ihr Vater ist eben krank.

Ich bin der Meinung, er muß nach Stock- Holm ins Krankenhaus, da hat er Ruhe und die beste Wartung. Er braucht beides. Vor allem Ruhe. Ruhe."

Helen nickte schwach. Wke sollte Per Ruhe finden, wenn das Schiff im Hafen lag und der, der es fahren sollte, noch in Are war?

Wie alt ist er?" fragte der Arzt und putzte die Brillengläser.

Sechsundsechzig, Herr Doktor." Helen Hai sich nie dabei etwas gedacht, daß Per schon lecksundieckuia war. aber jetzt, in die­

sem Augenblick, da er krank hinter der Tür lag, wird es ihr klar, daß sechsundsechzig ein Alter ist, in dem der Mensch sehr schnell von der Erde abtreten kann.

Als sie nach dieser durchwachten Nacht am Morgen Klaffroth sucht, um ihm zu sagen, daß es gar nicht gut um Per stünde, findet sie ihn nicht. Auf seinem Zimmer ist er nicht. Am Frühstückstisch ist er auch nicht zu sehen. Da geht sie zum Sekretär und fragt ihn nach Klasfroth.

.Gewiß, Herr Klaffroth sei eben bei ihm gewesen und habe die Rechnung beglichen, sagt der Sekretär. Helen im freudigen Schreck rot werdend:Da will er also fahren."

Jaja, sagt der Sekretär, er wird wohl fahren.

Na danke", sagt Helen,aber wo ist er denn? Haben Sie keine Ahnung, ich habe ihn nirgends finden können!"

Aber der. Sekretär weiß auch nicht, wo Herr Klaffroth in diesem Augenblick stecken könnte.

Vielleicht wird er Packen?"

Natürlich, packen wird er", nickt Helen. Ich werde ihn schon finden."

Sie geht ins Sportheim zurück. Wenn sie Per nun sagte. Klaffroth führe und alles würde gut werden . . . konnte das nicht ge­nügen. um Pers Krankheit zu vertreiben? Diese Nachricht würde ohne Frage eine bes­sere Arznei sein als die sämtlicher Aerzte zu­sammen,' und sie sieht schon im Geiste, wir der kranke, hoffnungslose Glanz aus Pers Augen weicht und ein kleines zufriedenes Lächeln in seine Mundecken kriecht.

Aber vor dem Sportheim erfährt sie etwas, was sie wieder aus allen Himmeln des Glücks reißt.

Der Wachtmeister bringt ein paar Kosser herunter, »nd Helen fragt ohne Neu­gierde und ohne überhaupt sragen zu wol­

len:Na, wer fährt denn schon wieder, Wachtmeister?"

Herr Georg", sagt der Wachtmeister und Packt die Koffer aus den Schlitten.

Helen hat gedankenlos gefragt »ns i":i- legt sich im ersten Augenblick die Antwoir auch nicht, aber nach zwei Schritten bleior sie Plötzlich stehen.Wer, sagten Sie. fährt?"

Herr Georg. Mit dem Mittagszug."

Helen steht mit unbehaglichem Gefühl.' Ach, Herr Georg? So plötzlich, er ist doch eben erst gekommen?"

Er wüßte auch nicht, sagt der Mann und beugt sich über die Koffer, aber vielleicht hätte Herr Georg einen triftigen Grund,' weshalb er so plötzlich wieder abführe. Der Wachtmeister beugt sich jetzt noch tiefer, der Kopf mit der schwarzen Lammfellmütze kriecht förmlich unter den Schlitten.

Ja gewiß, Herr Georg werde schon einen triftigen Grund haben, wenn er absühre. Pflichtet Helen unsicher bei. Aber wenn der Wachtmeister zufällig Herrn Klaffroth sehe, dann könnte er ihm doch sagen, daß sie ihn zu sprechen wünsche.

Der Wachtmeister nickt, er will es aus- richten.Aber er wird nicht so früh zurück­kommen. der Herr Klassroth". sagt er und setzt sich mit dem Schlitten schon in Be­wegung.

Helen denkt, sie hätte nicht recht gehört. Was sagen Sie? Er wird nicht so früh wiesserkommen?"

Der Mann bleibt stehen, der Schlitten stößt ihm an die Hacken.Herr Klaffroth «st doch weg . . ."

Er ist ja verrückt, denkt Helen.Wer ist schon weg. Wachtmeister?"

Na. Herr Klasfroth . . . beir Klasfroth doch. . .

> Mortjetzung jolgt.), j §