Bolkstreue Deutsche feiern in Jugoslawien

Gründungsfeier der deutsch-pfälzischen Gemeinde Neu-Werbacs

MsttalWer Ministerbesuch in Berlin

Berlin. 12. August

Der australische Minister Sir Henry G u l- l e t, der mit der Führung der Handelsver- tragsverhandluugen beaustragt ist, traf am Samstag in der Reichshauptstadt ein. um mit den Berliner Regierungsstellen die Mög­lichkeiten eines deutsch-australischen Handels­vertrages informatorisch zu besprechen.

englische Neuwahlen erst im Zanuar?

Berlin, 12. August

Die Frage der Parlamentswahlen beschäf­tigt eingehend die gesamte englische Presse. Entgegen der bisherigen Auffassung, daß die Wahlen im November stattfinden würden, glaubt man nunmehr an eine Stimmung?- änderung bei den Konservativen; Baldwin habe sich nach eingehenden Beratungen ent- schloffen, die Neuwahlen erst im Januar vor- nehmen zu kaffen, da er vorher noch die Regelung der Arbeitslosenhilfe durchführen wolle. Auch soll das Weihnachtsgeschäft durch den Wahlkampf nicht beeinflußt werden.

Sprengstosfanschlag aus ein katholisches Eilst in Frankreich

u Paris,. 11. August.

Einem geheimnisvollen Anschlag, der am Samstag in Tours verübt wurde, geht gegen­wärtig die Polizei nach. Dort meldete sich ein junger Mann bei der Pförtnerin eines katho­lischen Stifts und übergab ihr ein für den Leiter der Anstalt bestimmtes Paket. Kaum hatte er sich verabschiedet, als das Paket unter heftigem Getöse explodierte. Die Pfört­nerin hatte glücklicherweise ihre Loge ver­lassen, so daß der Schaden sich auf die Ver­nichtung der Einrichtung beschränkte. Die von der Pförtnerin gegebene Beschreibung des geheimnisvollen Boten dürfte seine Ermitt­lung und Festnahme ermöglichen.

Neueste Nachrichten

I» Konstanz wurde der jüdische Arzt Dr. Martin Hagelberg in das Konzentrations­lager Kislan überführt. Hagelberg ist einer der gemeinsten und brutalste« Mäbchenschän- -er» die in den letzten zwei Jahren in Baden gefaßt wurden.

I« Nordhausen wurde der Decant der katholischen Gemeinde in Schutzhast genom­men, weil er für einen katholischen SA.- Mann die christliche Beerdigung verweigert hatte.

Am Nordhang des Thüringer Waldes, an der sog. Abiswand bei Ohrdrns, entstand am Montag mittag ein verheerender Waldbrand. Das Feuer vernichtete trotz des Einsatzes von Arbeitsdienstabteilungen, einiger Kom­panien des Reichsheers, von SA.- und SS.- Abtciluugen, der Arbeiterschaft eines nahe gelegenen Werkes und der Zivilbevölkerung 13 bis 20 Hektar 30jährige« Hochwald.

Im Berliner Westen ist ein Gewinn von 10 000 Mark in der Arbeitsbeschaffungslotte­rie gezogen worden, der erste 10 000-Mark- Gcwiun, der nach Berlin fiel. Der glückliche Gewinner ist ein Friseur, der sich sein Ge­schäft mit Hilfe von Verwandtendarlehen und Reichsdarlehen gegründet hatte.

In Hamburg brach im Proviautmagazin der Hapag am Reiherdamm ein Feuer aus. Der Dachboden des Gebäudes wurde zer­stört.

Belgrad, 12. August.

Die deutsch-pfälzische Gemeinde Neu-Wer- bacs feierte am Samstag und Sonntag den 150. Jahrestag ihrer Gründung. Zur Feier hatten sich mehrere Zehntausend deutscher Volksgenossen aus Südslawien und ungefähr 100 Pfälzer aus dem Reich eingefunden. Unter ihnen befand sich auch der Reichskommissar Gauleiter Bürckel, der als Privatmann an der Reise teilnahm. Auf der Fahrt nach Werbacs, die durch mehrere deutsche Gemeinden führte, wurde Bürckel herzlich begrüßt. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten in Werbacs standen am Sonntag ein Dankgottesdienst und eine große Festversammlung. Dabei hielt der deutsche Abgeordnete Dr. Kraftdie Festrede, in der er einen geschichtlichen Ucberbuck über den Werdegang der Siedlung gab und den poli­tischen Grundsatz der deutschen Volksgruppe t« SüdslawienStaatstreu und Volks-

Bafel, 12. August

Vor dem Militärgericht der 4. Division in Luzern begann am Montag vormittag der Prozeß gegen Oberleutnant H. Hagenbuch. Am 14. Oktober 1934 war in der sozial­demokratischenBaseler Arbeiterzeitung' von ihm ein erdichteterBrief eines Schweize­rischen Generalstabsosfiziers an einen be­freundeten Parlamentarier' veröffentlicht worden. Der Brief enthielt abfällige Kri­tiken und Ehrabschneidungen gegen den Oberst » Korpskommandanten Ulrich Wille, und zwar wegen seiner angeblichen Beziehun­gen zu führenden Persönlichkeiten der deut­schen Politik.

Oberleutnant Hagenbuch sagte bei der Ver­nehmung aus, daß bei der Abfassung seines auf Dienstpapier geschriebenen gefälschten Briefes, dem in gleicher Weise ein anonymes Schreiben aus Offizierskreisen" beigelegt war, aus- ländischeEinflüssenichtimSp-iel gewesen seien. Beziehungen zu Links­kreisen habe er nie gehabt, auch sei er von nie­mand angestiftet worden» Im Gespräch mit verschiedenen Offizieren habe er den Eindruck gewonnen, daß auch höhere Militärs, z. B. Oberstdivisionär Bircher mit Wille nicht in allen Punkten einer Ansicht gewesen seien, namentlich in der Arage der Armeeorgani«

Eine Abordnung von fünf fowjetrnffifchen Offiziere», die von dem Kommandanten der Moskauer Kriegsschule geführt wird, traf gestern in Prag ein. Die sowjetrnsstschen Of­fiziere werden als Gäste au den Hanptma- »övern der tschechoslowakische« Armee teil­nehme«.

Unter 1100 von einer Wallfahrt nach Lo^r- des (Frankreich) znrückgekehrte« britischen Teilnehmern ist eine fieberhafte Unterleibs- erkranknng ausgetreten, die wahrscheinlich aus den Genuß nicht einwandfreien Wassers znrückzuführen ist.

Nach einer Mitteilung des griechischen In­nenministeriums ist in -er Stadt Sparta ein Grobfeuer ausgebroche«. Ein ganzes Stadt­viertel ist völlig niedergebrannt.

Ein von Kairo nach Alexandrien fahren­der Lastkraftwagen fuhr an einer abschüssi­gen Stelle in eine» Kanal «nd stürzte mit

treu" behandelte. Infolge des stürmischen Verlangens der Festversammlung mußte auch Gauleiter Bürckel, der schon vorher beim Empfang in Werbacs gesprochen hatte, noch einmal das Wort nehmen. Er gab der Ver­sammlung ein Bild des neuen, friedlich schaf­fenden Deutschland und seiner Bereitschaft zur freundschaftlichen Zusammenarbeit mit allen Völkern. Er wies auch auf die unbedingte Treue und Ergebenheit der deutschen Volks­gruppe in Südslawien gegenüber ihrem Staate hin, die mit der gefühlsmäßigen Verbundenheit mit dem Mutterlands Hand in Hand gehe. Seine Rede, die wiederholt von stärkstem Bei­fall unterbrochen wurde, klang in einem Appell zur Einigkeit unter den Deutschen Südslawiens aus. Den Abschluß des Heimatfestes bildete ein Trachtenfest;,lg,

Gauleiter Bürckel reiste am Montag mit einer Anzahl deutscher Volksgenossen wieder ins Reich zurück.

sation. Wille habe sich einen ganz vezonoeren Einfluß auf den Reorganisationsplan ver­schafft. Bircher habe auch die Besuche Willes bei militärischen oder politischen Spitzen in Deutschland als unpassend angesehen und sich einmal geäußert, Wille sei eben kein rechter Schweizer. Er, Bircher, habe solche Einladun­gen und Zusammentreffen vermieden. All das habe ihn zur Aktion gedrängt. Er habe auch nur mit der Veröffentlichung des Hauptpunk­tes. nicht seines Begleitschreibens gerechnet.

Hagenbuch suchte sich dann zu entschul­digen. daß Wille ja nicht eines ..Verbrechens' angeklagt gewesen sei. Die Andeutung, Gene- ral Wille habe zur Unterstützung der Bestre­bungen Adolf Hitlers in den Jahren 1923 bis 1925 und 1926 Schweizer Gelder vermit- telt, wollte Hagenbuch einzig und allein auf Gerüchte hin, die sich hart­näckig erhalten hätten', erhoben haben. Er gab zu. aus der sogenannten Kie­ler Woche, an der Wille neben anderen als eingeladener Besucher teilnahm, eineFlot­tenparade' gemacht zu haben, um auch die­ser Angelegenheit eine militärpolitische Note zu geben. Seine ganze Aktion habe den Zweck gehabt, den Beziehungen des Oberstkorps- kommandanten mit Deutschland einen Riegel vorzustoßen.

solcher Gewalt ans ei» Segelboot, daß das Fahrzeug kenterte und seine Insassen ins Wasser sielen. Uebcr 2V Personen ertranken.

Durch eine Bombenexplosion wurde» im nordamerikanischen Staate Illinois ans freier Strecke eine Lokomotive und 5 Güter­wagen aus den Gleisen geworfen. Zwei Be­amte von der Zugbegleitung wurden schwer und mehrere andere leicht verletzt.

Irr»» ist ms»s»blied

1er ganz stolz.

daß er seine Zähne seden Morgen mit Chlorodont pflege. Als ich ihn fragte, ob er diesen löblichen Dienst an seiner Gesundheit auch jeden Abend verrichte, meinte er, das wäre des Guten wohl doch zu viel. Er war ganz erstaunt, als ich ihm klar machte, wie wichtig gerade die abend­liche ZahnpflHe mit Chlorodont sei, um der Zersetzung der gefährlichen Speisereste in der Nacht zu begegnen. Hoffentlich handelt er setzt auch danach. -gg-

So entstehen ausländische Zeitungslügen

Prozeß gegen Schweizer Offizier wegen Fälschung eines Briefes

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37) Lovoriabl bv Karl-Dunker-Berlag. Berlin.

Hallftad läßt Klaffroths Gesicht nicht los. Klaffroth hat kein Empfinden dafür, er geht wortlos an den Tisch, nimmt alle drei Gläser zusammen, geht an das Fenster zurück und schüttet den Wein hinaus.

Das ist allerhand . . . haben Sie den Wein so dick?' entrüstet sich Hallstad.

..Manchmal . . .' Klaffroth stellt die Gläser aus den Tisch. Eines nimmt er wie­der aus. geht an das Waschbecken und spült es lange und umständlich aus.

So . . dabei nickt er Hallstad säst er­heitert zu.jetzt ein Glas Wein gefällig?'

Hallstad ist damit einverstanden, er setzt sich, sieht auf den Boden, bückt sich rasch und hebt eine kleine Phiole aus.

Sieh mal einer aff', sagt er und hat bei dem Anblick des Totenkopses die Farbe ge- -wcchsel:

Manroth stellt mit eisiger Ruhe die Wein­flasche auf den Tisch zurück.

Was haben Sie da?'

Oh. nichts Besonderes. Herr Klaffroth. nur ein bißchen Gift. . .' Er lächelt bleich.

Bor Klaffroths Augen fängt es wieder an zu flimmern, Seme Schläfeuaderu schmer­ze».Geben Sie her, ist meine Phiole. SiL tir zwar teer. wie Sie leben, aber uh

würde Ihnen trotzdem nicht raten, daran zu lecken. . .'

Es kommt eine lange, überlastete Sekunde, wo Hallstad seine unbezahlbare Beute, koste es. was es wolle, behalten will. Klaffroth sie aber mit der Leidenschaft eines Menschen, der jetzt bet Widerstand bis zum äußersten zu gehen geneigt ist. wortlos verlangt. Hall- stad erschrickt langsam vor der Glut dieser Augen und gibt die Phiole heraus.Liegen solche gefährlichen Gegenstände bei Ihnen immer frei im Zimmer herum?' Er will scherzen, aber der Ton gelingt ihm schlecht.

Ich habe da vorhin meinen Koffer ge­packt, da muß sie mir herausgefallen sein. Ich suchte sie schon', sagte Klaffroth eisig, nimmt die Phiole und legt sie hinter sich auf den Schreibtisch.

Noch eine Frage', beginnt Hallstad wie­der, und sein Lächeln wird immer nieder­trächtiger,wozu haben Sie solche häßlichen Flüssigkeiten bei sich?'

Ich vergifte meine Hunde damit . .

Wie bitte?'

Haben Sie schon etwas von Schlitten­hunden gehört? Oben im Eis sind sie unsere einzigen Helfer, wenn Sie das noch nicht wissen sollten. Sie ziehen die nicht immer leichten Gepäckschlitten, sie machen zuweilen höllische Strapazen durch und brechen tod­matt zusammen. Früher erschoß ich sie. aber als ich einmal meinen treuesten Hund ab­schießen mußte und vor Erregung nicht gleich traf, ihn nur krank schoß und den ent­setzten Blick seiner Augen fühlte, seit dieser Zeit vergifte ich solche armen Kreaturen. Dann sehe ich wenigstens ihre Augen nicht und nichts von ihrem Tod.'

Hallstad, zwischen Mißtrauen und Glau- t beu:DoS ilt nllordioaL «turos -rudereL^l.

Haben Sie Nansen gelesen?'

>.O ja. .

Dann lesen Sie ihn bitte noch einmal. Er nämlich schreibt ebenfalls, daß es eine Schweinerei ist. solche treuen Tiere umbrin­gen KU müssen. Wenn Sie wollen, können Sie letzt gehen.'

Hallstad ist ein kleines, hinterlistiges, böses Tier. daS mit List und Tücke kämpst und kein Ohr für Drohungen und Beleibt- gungen hat, Klaffroth hingegen ein großes, unbeholfenes und, genau genommen, ganz ungefährliches Tier, das keinen anderen Wunsch aus der Erde hat, als in Ruhe ge­lassen zu werden; aber in die Enge getrie­ben. herausgefordert und beleidigt, kennt es als Abwehr keine Verschlagenheit nud Hin- terlist, sondern nur Brüllen und als Abwehr seine Pranken.

Eine dickgeschwollene Zornader steht quer über Klaffroths Stirn: Hallstad soll nun gehen, es sei denn, er will nicht mit zer­brochenen Gliedern ins nächste Kranken­haus.

Er erhebt sich auch, geht aber nur bis zur Tür. und Klaffroth erkennt deutlich, wie es hinter seiner Stirn arbeitet.Warum haben Sie denn vorhin den Wein aus dem Fenster geschüttet?'

Klaffroths Ader schwillt dick wie ein Strick. Er war trübe . . .'

Kein Mensch gießt trüben Wein aus dem Fenster, Herr Klaffroth. und spült nachher sorgsam ein besonderes Glas aus', sagt Hallstad mit einem großen Grinsen im Ge­sicht.

. und manchmal.' brüllt Klaffroth.

und manchmal vergifte ich eine besondere Art non Hunden. WutLuub» >»ie Siet

Werfall

Kriegsmiiilsterillm

Generalmajor Nagata schwer verletzt

Tokio, 12. August.

Generalmajor Nagata, der Chef der Abteilung für allgemeine militärische An­gelegenheiten, wurde im Kriegsministerium überfallen und schwer verletzt. Man vermutet, daß der Ueberfall mit den letzten Personal- Veränderungen in der Armee in Zusammen- Hang steht. Die ganze Angelegenheit wird streng geheim behandelt. Irgendwelche Mit- teilungen über die Ursachen des Anschlags und über die Persönlichkeit der Täter liegen

nicht vor. ..

Generalmajor Nügata. der, wie gemel­det, im Kriegsministerium von einem aktiven Oberstleutnant überfallen und durch einen Stich mit dem Säbel schwer verletzt wurde, ist am Nachmittag verstorben. Ter Kaiser beförderte den Toten zum General­leutnant.

Erneuter jarmnifKer Vrotest in MMngton

Washington, tl. August.

Tie japanische Botschaft hat dem Staats- departemeut einen Bericht aus Seattle zur Kenntnis gebracht, wonach die dortige Ge­schäftswelt bei einer von ihr veranstalteten Kabarettvorstellung den Kaiser Hirohito be­leidigt haben soll. Bei der Vorstellung sei der japanische Kaiser als Rikschakuli des Kaisers von Abessinien gezeigt worden. Der japa­nische Botschafter hat abermals seinen Ur­laub abgebrochen und sich nach Washington begeben, um die Frage eines förmlichen Pro­testes zu entscheiden.

Verschütteter rettet sich setbst nach 47 Zagen

Simla, 12. August.

Ein Opfer der furchtbaren Erdbebenkata« strophe, die anfangs Juli in Britisch. Beludschistan Zehntausende von Opfern forderte, konnte sich nach der unwahrschein, lich langen Frist von 47 Tagen wohlbo halten retten.

Der Mann, ein kleiner Hinduladenbesitzer, schlief in der Nacht des Erdbebens in seinem Laden in Ouetta, als er durch die einstürzen- den Häuser vollständig begraben wurde. Glücklicherweise hatte er Platz genug, um sich bewegen zu können und vermochte sich durch seinen Ladenvorrat an indischen Süßigkeiten, sowie durch einen großen Tonkrug voll Wasser am Leben zu erhalten. Nachdem sich der Mann von seinem Schrecken einigermaßen erholt hatte, fing er an. sich mit Schöpflöffeln und einigen anderen Geräten aus seinem Laden einen Weg durch die Schuttmassen zu graben. Mehr als l'/r Monate benötigte er, bis es ihm endlich gelang, ans Tageslicht zu kommen, Beglückt berichtete er von seinem abenteuer­lichen Schicksal, doch mußte er die unange­nehme Erfahrung machen, daß man seiner Erzählung keinen Glauben schenkte und ihn umgehend als einen Eindringling in die mit Stacheldrahtverhau umgebene Stadt verhaftete, da mau vermutete, daß er dort plündern wolle. Erst als er darauf be- stand, wieder an die Ruinen seines Ladens zurückgesührt zu werden, nud er dort den von ihm gegrabenen Ausgang zeigen konnte, glaubte man ihm und setzte ihn auf freien Fuß.

Das sowjetrussische Kriegsgericht in Mos­kau fällte wegen Diebstahls von Eisenbahn, material gegen drei Personen Todesurteile durch Erschießen.

Machen Sie, daß Sie Hinauskomment Sonst. . .'

Aber es hat keinen Zweck; auch das Brül­len nicht und nicht das Schlagen mit den Pranken, kein Mensch wird daran zweifeln« daß es eine abgekartete Sache gewesen war. Zum mindesten würde man eine Spanne Zeit in Untersuchungshaft sitzen. Klaffroth hat noch keine Gefängniszelle gesehen . . . der Gedanke an eine solche im Zusammen­hang mit ihm beleidigt ihn schon . . .

Dieser Morgen ist nicht schön, die Sonne kämpst vergebens gegen eine milchige Wol­kenbank an; die graue, milchige Bank steht hoch und fest und denkt nicht daran, ein Loch für freundliche Strahlen aufzutun. die Luft ist nicht trocken-kalt wie sonst, sie hält etwas Unerklärliches im Hintergründe, man glaubt, es zu fühlen oder gar zu riechen. Die Leute stecken die Nase gegen den Himmel, die Sonne ist dunstig: sie sehen in die Runde, es ist alles so unergründlich still und ge­heimnisvoll. als sei über Nacht die Um­gebung verzaubert: da schütteln sie die Köpfe, recken die Hälse, und suchen die Fahnen­stange. Die schwqrze Fahne ist hochgezogen; und die Schier werden wieder auf die Plätze zurückqebracht, niemand ist erpicht darauf, sich lebendig konservieren zu lassen. Heute macht man keine Tour, heute bleibt man schön zu Hause.

Nein, dieser Morgen ist nicht schön. Herr Georg erscheint im Hotelbüro, will seine Rechnung bezahlen und abfahren.

Der Windhundsekretär, diesmal ganz in, Dienst und ohne Postfräulein, fragt, ob es Herrn Georg denn nicht aciietc?

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