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Nattvnalsozialistischeüaqeszeilung

Alleiniges Amtsblatt

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Amtliches Organ cker N. §. v. A. P.

für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Laliv

Nr. 236

Ealw, Dienstag, 13. August 1V35

2. Jahrgang

Parteitag der Reiheil

Gab -er Führer dem Reichsparteitag im Jahre 1984 -as Geleitwort:Triumph -es Willens", so lautet das diesjährige Geleit­wort:Parteitag -er Freiheit".

Am 16. März 1985 gab der Führer Adolf Hitler dem -eutsche« Volke seine Wehr­sreih eit wieder. Dieses große Geschehe« bringt Prof. Klei» München) in der dies­jährigen Plakette des Reichsparteitages zum Ansdruck, indem er unter dem Hoheitsabzei­chen der Nationalsozialistischen Deutsche» Arbeiterpartei den Führer mit seinen Sol­daten zeigt. Stolz »nd trotzig stehen sie ihm znr Seite, als die beiden starken Säulen des nationalsozialistische« Deutschlands. Die Par­tei als Träger der politischen Macht und der Soldat im Stahlhelm als Waffenträger der Ration. So bringt die Plakette zum Aus­druck, daß Adolf Hitler Deutschland ist «nd Dentschland Adolf Hitler.

110V0V Arbeitsplätze ausgetauscht

Die bis jetzt vorliegende» Teilergebnisse der eingeleiteten Arbeitsplatzans- tausch - Aktio «, die vor etwa einem Jahr ans Grund der Anordnung über die Vertei­lung von Arbeitsplätzen ersolgte, wonach Jugendliche unter 25 Jahre« ans Betriebe« heransgezogeu werden können, und die so frei werdenden Stelle» durch ältere Arbeits­kräfte ersetzt werde«, lasten erkennen, - die Anordnung in viele« Fällen angewandt worden ist. Man rechnet mit etwa 116 vvv Stelle«.

Im Reich fällt nicht nur die Arbeitslosen- zahl, sonder» auch die Steigerung des Ein­kommens ans Lohn und Gehalt hält weiter an, wie im neuesten Bericht des Instituts für Koujuuktnrforschnng ansgeführt wird. Das Lohn- und Gehaltseinkommen in Deutschland ist feit Anfang 1988 um 20 v. H. gestiegen.

Nur noch Wvo Arbeitslose in Württemberg

In Südwestdeutschland haben sich im Monat Juli die Bedingungen für den Arbeitseinsatz weiterhin sehr günstig entwickelt, so daß die ttrbeitslosenzahl nochmals um 7926 Personen gesunken ist und zwar in Württemberg um 2930 und in Baden um 5896. Besonders er­freulich ist, daß die Abnahme fast zu dreiviertel »en badischenBezirken zugute kommt. Einesteils Waren in Baden selbst vermehrte Beschäfti­gungsmöglichkeiten geboten, andernteils haben viele Volksgenossen aus Baden in Württemberg Arbeit gefunden, sei es für die Erntezeit als Hilfskräfte in der Landwirtschaft oder als Erd­arbeiter bei den Straßenbauten oder auch als Hilfs- und Facharbeiter im Hochbaugewerbe und in der Metallindustrie Die Gesamtzahl der Arbeitslosen, die bei den südwestdeutschen Ar­beitsämtern vorgemerkt waren, betrug Ende Juli 70 444 Personen (54 806 Männer und 15638 Frauen). Auf Württemberg u. Hohen- wllern kamen 9260 Arbeitslose (6770 Männer Und 2490 Frauen) und auf Baden 61184 Ar­beitslos (48 036 Männer und 13148 Frauen).

MMininlster Selbte beim Führer

Berlin, 12. August

Der Führer und Reichskanzler empfing am Montag den Bundesführer desStahl­helm", Relchsminister Seldte, zu einer Besprechung über die Zukunft desStahl­helm".

sas Neueste tu Kürze

In Brest kam es zu einem neuen Ueberfall auf die dort stationierten Soldaten.

Der Käfer von Abessinien hielt vor dem Kronrat eine längere Rede, in der er u. a. an den Völkerbund appellierte.

In Ostoberschlesieu kam es zu neuen Kund gedungen gegen die Juden.

Nach Meldungen desTemps" sollen allei» dpi den Unruhen in Toulon 63 PökiDbeaW verletzt worden sein.

In Bafel begann der Prozeß gegen einer Aktiven Offizier, der «inenGeneralstäbler" «rgerechtfertigtrrweis« der Beziehungen ryi> PAttlÄlMd ÜMtillt bst. / - ----

Vor der Dreimächtekonferenz in Paris

Abessinien ruft Frankreich, England und die Friedensliebe der Völker an

London, 12. August.

Bölkerbundsmrnister Eden wird nach letzten Besprechungen mit den Sachverstän­digen im britischen Außenamt am Dienstag nach Paris zur Dreimächtekonferenz über den italienisch - abessinischen Streit abreisen. Die französische Presse glaubt, eine Verstei­fung der britischen Haltung gegenüber Ita­lien feststellen zu können. Eden werde alles versuchen, um Italien jede Möglichkeit zur Kriegführung zu nehmen. Mussolini habe in London vergeblich versucht, Kredite zu erhal­ten; Großbritannien habe auch in Washing­ton Schritte unternommen, daß auch in Amerika den Italienern Kredite verweigert würden. Aehnliche Schritte seien auch bei der Sank von Frankreich und den großen fran­zösischen Privatbanken erfolgt. Auch auf die Vergebung eine? Straßenbaues von Addis Abeba nach dem Sudan an eine schweize­rische Gesellschaft wird hingewiesen: diese Straße habe große militärische Bedeutung, nicht nur für die Versorgung Abessiniens mit Munition über den englischen Sudan, son­dern auch für eine allfällige Besetzung der Gegend des Tanasees durch britische Trup­pen, falls der italienische Vormarsch in die­sem Gebiete zu rasch erfolgen sollte. Groß­britannien werde es niemals einem anderen Lande erlauben, stch zu sehr den Quellen des Blauen Nils zu nähern oder stch an dem Wege nach Indien festzusetzen.

Der Kaiser von Abessinien erklärte einem Havas"-Vertreter auf besten Frage, ob Abessinien zur Vermeidung eines bewaff­neten Konflikts nicht zu gebietsmäßigen Zu- geständnissen bereit wäre im Austausch gegen eine finanzielle Hilfe, daß an der Un­abhängigkeit des Landes nicht gerührt wer- den dürfe. Wenn Abessinien Anleihen zur wirtschaftlichen und zivilisatorischen Förde­rung des Landes und außerdem einen Hafen erhielte, wäre es zur Abtretung eines Teiles der Provinz Ogaden bereit.

In Jersey City (Neuyork) ist es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Ne­gern und Italienern gekommen, bei dem fünf Personen schwer verletzt wurden. Die Polizei mußte die Kämpfenden durch Anwendung von Tränenaas trennen.

Kaiser von Abessinien appelliert an den Völkerbund

Kaiser Halle Selassie hielt am Mon­tag vor dem Kronrat eine längere Rede, in der er einleitend über den inneren Aufbau des Staates sprach und betonte, daß das Heu- tige Abessinien aus eigener Arbeit und Kraft entstanden sei. Abessinien habe die gleiche Lebensberechtigung w i e andere Völker.

Der Kaiser fuhr dann fort: Wir setzen Ver­trauen in die Mitgliederstaaten des Völker­bundes. ob sie groß oder klein sind. Es ist an ihnen, in jetziger Stunde einen Beitrag für die Gerechtigkeit und Wahrheit zu lie­fern.

Verlagerung der britischen Skreitkräfke im Mitkelmeer

Die Stellung Großbritanniens im Mittel­meer gewinnt für Italien angesichts der Zu­spitzung des ostafrikanischen Konfliktes eine immer steigende Bedeutung. So werden hier besonders alle Nachrichten mit großem In­teresse verfolgt, die irgendwelche Andeutun­gen über eine Anpassung der britischen Mit- telmeerpolitik an die augenblickliche Lage enthalten. In großer Ausmachung berichtet daher am Samstag der .Lavoro Fascista" in einer Korrespondenz aus Jerusalem über Pläne Großbritanniens, seine militärischen Stützpunkte im Mittelmeer zu verlagern. Die gegenwärtige Londoner Besprechung der Hohen Kommissare Aegyptens und Palästi­nas und der britischen Gesandten im Irak und Arabien dienten hauptsächlich dieser Er­örterung. Danach solle die britische Haupt» flottenbästS von Malta nach Haifa verlegt werden, da die Haltung der italienischen Be­völkerung Mgltas immer englandseindlicher werde. Aus strategischen und wirtschaftlichen GpÜÄen verliere Malta immer mehr sxM

Eignung als wichtiger FtotteniMtzpuml. Außerdem sei die Insel zu weit von Palä­stina und Aegypten entfernt, um im äußer­sten Falle bie Verteidigung der englischen Verkehrswege zu garantieren.

Ganz Afrika

sympathisiert mit Abessinien"

Das Stillschweigen, das die südafrikanische Regierung in der abessinischen Angelegenheit bisher beachtet hat, wurde am Montay durch eine Erklärung des stellvertretenden Minister­präsidenten General Smuts gegenüber dem Neutervertreter in Kapstadt gebrochen. Smuts gab seiner Befürchtung Ausdruck, daß eine sehr ernste Lage in Europa entstehen könnte, falls Italien sich auf einen Kampf mit Abessinien einlasse.

.Es ist möglich", so fuhr SmutS fort, .daß Großbritannien, soweit es sich um Europa handelt, sich aus dem Spiel halten kann; aber ein große» Konflikt in Afrika an den Grenzen britischen Gebietes muß ernste Rückwirkungen auf die britischen Gebiete wie den Su­dan und Aegypten haben. Meiner Meinung nach besteht kein Zweifel, daß ein Einmarsch Italiens in Abessinien eine Be­sorgnis erregen de S t i m m u n g in

gl. Paris, 12. August.

Wenn in den französischen Hafenstädten äußerlich auch Ruhe eingetreten ist, so ist da­mit die Lage der Regierung Laval nicht ein­facher geworden. Durch das französische Volk geht eine Welle der Erregung und Verbitte­rung, die auch die bäuerlichen Kreise erfaßt hat. Am Sonntag versammelten sich in Angers die VertrAer von rund 500 Verbänden des bäuerlichen Selbstschutzes und beschlossen ihren Zusammenschluß. In einer Entschließung wurve von der Negierung die Wiederaufwer­tung der Getreidepreise, eine bis zum äußersten gehende Deflation und eine allgemeine Erhö­hung der Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse gefordert, widrigenfalls und darauf wurve ein Gelöbnis abgelegt alle Beziehungen zur Regierung abgebrochen würden. Bei Neu­wahlen würden die Bauern alle politischen An­sichten zurückstellen und nur den Abgeordneten

Paris, 12. August.

In den Abendstunden des Sonntags er- eignete stch in Brest ein neuer Zwischen­fall, dessen Opfer ein Soldat deS 2. Kolonialregiments wurde. Fuß- gänger fanden den Soldaten bewußtlos rri der Hafengegend und veranlaßten seine lleberführung in ein Krankenhaus. Man vermutet nicht zu Unrecht, daß er ein Opfer der Rache der Arbeiterschaft geworden ist. Sein Zustand soll besorgniserregend sein.

Der Unteroffizier des 2. Jnfanterie-Kolo- nialregiments in Brest, der einen Arbeiter erschossen hatte, als dieser gegen ihn und einen seiner Kameraden angeblich eine dro­hende Haltung eingenommen hatte, ist in­zwischen vom Untersucyungsrichter vernom» men und verhaftet worden. Der sozialistische .Populaire" fordert die Verlegung des 2. Ikolonial-Jnfanterie-Regiments von Brest in üne andere Garnison, da zu befürchten sei, > es noch häufiger zu Zusammenstößen wischen der Arbeiterschaft und den Soldaten iommen wer.de, die bei den Unruhen Befehl whalten hatten, gegen die Arbeiter vorzu- lehen. Nur dadurch, daß man jeden Kontakt Wischen diesen Soldaten und der Bevölke- :ung vermelde, könne die Ruhe und Ord» mna in Brest sickieraesiellt werden.

ganz Afrika zwischen weiß und schwarz Hervorruse.

Der Afrikaner sieht in dem Europäer keinen Feind, aber die gegenwärtigen Schwierigkeiten konnten unter Umständen eine beträchtliche Rassenfeindschaft heraufbeschwören, die sich in ganz Afrika ausbreiten wird. Man wird feststellen können, daß jeder Afrikaner mit Abessinien sympathisiert." General SmutS fuhr dann fort:Das abessinische Abenteuer Italiens kann nicht als ein einzelner Schritt anaeseben werden. Es wird das aanre Softem oer Zivilisation in seinen Grundfesten erscb-' -- lern, falls der Völkerbund in diesem kritisiere" Augenblick versagen würde.

Frankreichs Botschafter bei Mussolini

Mussolini empfing am Montag den fran­zösischen Botschafter in Rom, Charnbrun, zu einer längeren Besprechung, der im Hin­blick auf die in dieser Woche in Paris be­ginnende Dreimächtekonferenz über den italienisch-abessinischen Konflikt große Be­deutung beigemeffen wird. Der mit der Ver­tretung der italienischen Interessen betraute Kabinettschef Mussolinis, Baron Aloisi,. hat bereits Rom verlassen, um für einige Tage sich in Liverno zu erholen, bevor er die Reise nach Paris antritt.

und Senatoren ihre Stimme geben, die sich wirklich um das Bauerntum und die Land­wirtschaft kümmern.

Um von den eigenen Schwierigkeiten abzu­lenken, schließt sich ein Teil der französischen Presse, allen voran dieLiberte" und der halb- amtlicheTemps" den Lügen der Wie- nerHetzp resse die bekanntlich diebe­stialische Ermordung" des in Berlin frisch und munter seinen Geschäften nachgehenden ehe­maligen Junado-Führers Mahraun und die .Erzwingung" der Ehrenmitgliedschaftsniedsr- iegung Mackensens beim Stahlhelmmir vor- zehaltenem Revolver" erfunden hat an ^ beide Blätter schreien:Der deutsche Arbeiter hat Hunger", um davon abzulenken, daß den den ungleich höheren Lebenshaltungskosten in, Frankreich die Einnahmen der hochqualifiziert «n Marinearsenalarbeiter gerade die Dnrch- ichnittslöhne deutscher ungelernter Arbeiter er­reichen.

63 Polizeibeamte

bei den Unruhen in Toulon verwundet Paris, 12. August DerTemP 8" veröffentlicht eine erschüt­ternde Zahl der allein bei den Unruhen in Toulon verwundeten Polizeibeamten und Gendarmen. Die genaue Zahl bezif­fert derTemps" mit 63. Am Mon­tag seien 20 Beamte verletzt worden, am. Donnerstag weitere 20 inS Krankenhaus ein­geliefert worden. Außerdem seien noch 3 O"'-. ziere, 12 Gendarmen und 8 Polizisten oer-. wundet worden.

Marmel«

seht Eaarslüchtttage an die Lust

gl. Paris, 13. August Nach Blättermeldnngen werden sämtliche Lager der Saarflüchtlinge in Südsrankrcich und in der Bretagne bis spätestens 1. Oktober l935 auwelöst, einzelne Lager sogar schon w diesem Monat. Die französische Regierung stellt es den Flüchtlingen frei, sich selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gleichzeitig >at sie das Ruhen aller Einbürgerungsver« ahren angeordnet, so daß die Saarslücht» Mae pMommen an die. Luit aekdt sind. ^

Bauerndrohungen gegen die franz. Negierung

Zusammenschluß der Selbstschutzverbände Lügen der Pariser Presse

Neuer Ueberfall ans Soldaten in Brest

Bei den Unruhen in Toulon wurden 63 Polizeibeamte verletzt

Eine traurige Bilanz