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lkurOrrlchte der RS. Messe
Die Zahl der versorgungS- berechtrgten Kriegsopfer betrug Ende Mai 1935 über 1.5 Millionen.
Das Mitführen von Klassenwim P e l n ist vom Reichserziehungsminister untersagt worden. Die alten Schulfahnen dürfen oei geschlossenem Auftreten der ganzen Schule neben der Hakenkreuzfahne ge- führt werden.
Die Leiter des italienisch- irredentistischen Wochenblattes „Adula" im schweizerischen Tessin, Emilio Colombi und Frl. Bontempi sind unter der Beschuldigung des Landesverrates und der Spionage verhaftet worden.
Dem deutschen Konsulin Cartagena, Heinrich C. Fricke, ^ von der spanischen Regierung die seltene Auszeichnung des Benifizeanordens verliehen worden.
Drei deutsche Sitze hat der polnische Ministerpräsident dem Senator Haßbach in der letzten Unterredung für die kommenden polnischen Parlamentswahlen zu- gesagt.
Srb-Krngöurlaub für biwende Künstler
Berlin. 9. August.
Der Präsident der Neichskammer der bildenden Künste hat mit dem Hauptamt für Dolkswokstsahrt eine Hilfsaktion zu- grinsten notleidender bildender Künstler, soweit sie Mitglied der Kammer sind, eingeleitet. Zahlreiche Verschickun- gen erholungsbedürftiger Künstler konnten bereits durchgesührt werden. Es können An- träge für Erholungsbedürftige zu Berschst- kungen in Familienfreistellen, für Krank« in Kurbädern gestellt werden; die Fahrpreisermäßigung beträgt 50 Prozent, in Sonder- sällen werden noch weitergehende Ermäßigungen gewährt. Nähere Auskünfte erteilen die Landesleitungen der Neichskammer der bildenden Künste.
Arbeitsaufnahme in Toulon und Brest
Die dreiundachzig neuen Notverordnungen des Kabinetts Laval
Neueste Nachrichten
Im Anschluß au SA.-Wettkämpfe Wurde i» der Stadt Seesen das neue Dienstgebänbe der Standarte geweiht «ud in feierlicher Weise die Weisenftraße in Straße der SA. umgetanst.
Ernst Klein, dem Berliner Berichterstatter der „Basler Nachrichten", ist eröffnet worden, daß er das Reichsgebiet innerhalb von fünf Tage« zu verlassen habe. Ernst Klei» hat Grenelmärche» über Deutschland verbreitet.
Einem Schlofsermeister in Kaiserslautern, der Lehrlinge wiederholt mit gefährliche» Werkzeugen mißhandelt hatte» wnrde durch das Ehrengericht der Handwerkskammer die Befugnis znm Halte« von Lehrlinge« für immer entzogen.
In Pilsen ist ein deutscher Schwerkriegsbeschädigter, weil er in einer tschechoslowakische« Ortschaft mit dem Hitler-Gruß gegrüßt hatte, z« einem Monat Kerker nnd Landesverweisung verurteilt worden. Während der Untersuchungshaft wnrde er in herausfordernder Weise beschimpft.
Die Seudeleitnng des norwegischen Reichs- rundsnnks hat beschlossen, aus der Reihe der über den Rundfunk erteilten Sprachnnter- richtsstunden die deutsche Sprache z» verbannen.
LOW Stadtverwaltungen des ehem. besetzten französische« Gebietes haben in einem
gl. Paris, 9. August.
Der Freitag-Morgen hat in Toulon und Brest ruhig begonnen. Die Arbeiter sind mit wenigen Ausnahmen in den Werften und Werkstätten erschienen und haben die Arbeit wieder ausgenommen. Auch der Streik der Pariser Filmvorführer ist beendet worden, nachdem ihnen zugesagt wurde, daß die Lohnkürzung von 5. v. H. erst am 1. September in Kraft tritt. Nur inLeHavre streikt noch die Besatzung des Dampfers „Champlain", so daß das Schiff noch immer nicht ausfahren konnte.
In Brest hat man mit dem Abtransport der Truppenverstärkungen begonnen. Die Sicherheitsmannschaften-wurden auch von der Straße und von den Werkstätten zurückgezogen; städt. Arbeiter haben bereits mit dem Aufräumen der Barrikadenreste usw. begonnen. Hingegen sind nach Toulon, wo entgegen allen Gerüchten der Belagerungs- rustandbishernichtverhängt wor- den ist, weitere Truppenverstärkungen gebracht worden, so Garde mobile aus Lyon und Artillerie aus Dra- guianon. Alle öffentlichen Gebäude, Bahnhof, Post, Präfektur und Justizpalast sind durch Scharfschützen, die mit aufgepflanztem Seiten- aewehr Absperrketten bilden, gesichert. Die Verhafteten werden im Schnell- ae richtsverfahren abgeurteilt. Für den Abend sind erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Die Straßen der Stadt Toulon, in denen die Kämpfe stattfanden, bilden einen trostlosen Anblick, wie die französische halbamtliche Nachrichtenstelle Havas selbst zumbt. Der Boden ist bedeckt mit den Scherben der großen Schaufenster und Reklameschilder, den Splittern der
Gußeisenkandelaber und der zertrümmerten Lampen. Die Aufständischen haben die Räume der Zeitungsdruckerei des „Petit Bar" und ein Waffengeschäft geplündert. Die Zahl der Toten wird amtlick noch immer mit nur zwei angegeben, doch sM ein Schwerverletzter vor dem Ableben stehen.
Daß die blutigen Ereignisse in Toulon und Brest den planmäßigen Vollzug der Beschlüsse des Moskauer Komintern-Kongresses barstet- len, geht schon daraus hervor, daßderlei > tenoe Ausschuß oer Volksfront, die unter kommunistischer Füh- runa steht, den Arbeitern vor Brest und Toulon die Sympathi« ausgesprochen hat; diesem Bewunde- rungsausbruch für die Meuterer folgt eine schüchterne Warnung vor „augenblicklichen Provokationen", weil man damit „nur dem Faschismus in die Hände arbeite".
Me 83 neuen Notverordnungen
Von dem am Donnerstag vom französischen Kabinettsrat beschlossenen 83 Notverordnungen sind am Freitag zunächst 41 veröffentlicht worden. Sie sind vor allem dazu bestimmt, das Wirtschaftsleben zu beleben und die Lebenshal- tungskosten zu senken. U. a. sind Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorgesehen, wofür ein Betrag von 1 Milliarde Franken ausgesetzt wird. Eine andere Verordnung soll die Bevölkerung vor zweifelhaften
tinaente abgeschafft. Für die öffentliche Verwaltung arbeitende Firmen werden mit einer Gewinn-Sondersteuer beleat.
Niederträchtige Verdrehungen eines Hetzers
Krefelder Mordbanditen
Eine niederträchtige Verdrehung von Tat- fachen zum Zwecke der Hetze gegen Partei und Staat leistete sich am Montag das ehemalige Zentrumsblatt „Gelse nkir- chener Zeitung". Bekanntlich hat Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Gautage in Essen u. a. gesagt: „Bei uns kann jeder nach seiner Fasson selig werden. D i e Jugend zur Religiosität zu erziehen, mag Sache der Kirchen sein. Die Jugend politisch zu er. ziehen, ist unsere Sache." So war es auch in allen Zeitungen des Reiches zu lesen. Nur die „Gelsenkirchener Zeitung" teilte ihren Lesern mit, daß Dr. Goebbels gesagt hätte: „Bei uns kann jeder nach seiner Fasson selig werden. Die Jugend zur Reliaiolität zu erziehen, ist
kath. Iungschar-Mitglieder
unsere Sache." Der Schriftleiter dieses Blattes legt also dem Reichspropagandaminister in den Mund, daß es Sache der Partei und des Staates wäre, die Jugend zur Religiosität zu erziehen. Wie eine solche Verdrehung auf gewisse, ohnehin bereits unter dem Druck der Zentrumshetze stehende Kreise wirken muß. läßt sich leicht ausmalen. Die Schriftleiter dieses Blattes, die ihre Wahrheitspflicht so schwer verletzt haben, werden zur Verantwortung gezogen werden.
Wie richtig vermutet wurde, sind die bisher festgenommenen acht Teilnehmer an dem gemeinen Mordüberfall bei Krefeld aus Hitlerjungen, bet dem ein Gefolgschaftsführer schwer verletzt wurde, alle Mitglieder der katholischen Jungschar.
Schreiben auf die Arbeitslosigkeit in den nord- nnd ostsranzöstschen Provinzen hinge- wiese«. Die Stadtverwaltungen fordern ei« ausgedehntes Notstandsarbeitsprogramm.
Die italienische Regierung hat keinerlei Einwendungen gegen den Zusammentritt der Dreierkonferenz am 18. Angnst in Paris erhoben.
In Lodz ist eine Abordnung abesfinischer Kauslente eingetrofsen, die größere Mengen fertiger Uniformen zur Ausstattung der abes- stnischen Armee angekanst haben.
Der amerikanische Staatssekretär des Aenßern, Hüll, beabsichtigt, scharfe« Protest
gegen die Beschlüsse der Moskauer Komintern einznlegen.
I« Dallas in Texas (USA.) rissen streikende Schneiderinnen ««organisierten Streikbrecherinnen die Kleider herunter, triebe» sie ««bekleidet dnrch die Straßen nnd kratzte« sie mit den Fingernägeln blntig. Die über angebliche „Barbareien" in Deutschland immer so prompt entrüstete Weltpresse fand es überflüssig, Anstoß zu nehmen.
Eine Hitzewelle, die seit mehreren Tage» die Südweststaaten Amerikas heimsncht, hat bis jetzt 15 Todesopfer gefordert.
8um ioo. Make Vremen-NMork-Bremeli
Ein Jubiläum des Schnelldampfers „Europa* Bremerhaven, 9. August. !
Der Schnelldampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd traf Freitag vormittag von seiner 100. Rundreise über den Nordatlantik von Neuyork kommend in Bremerhaven ein. Vor der Kommandobrücke hatte man eine mehrere Meter hohe Zahl „IVO" aus frischem Grün angebracht, die schon beim Einlaufen des Dampfers, der über die Tovven aetlaaat hatte, sichtbar war. Der Columbus-Bahnhos hatte Rekordbesuch aufzuweisen und präsentierte sich gleichfalls in reichem Flaggenschmuck. Nach dem Festmachen überbrachtl Reichskommissar Hermann-Wesermünde dem Kapitän der „Europa" Scharf die Glückwünsche des Reichsverkebrsministers. ^ i
MiWjppj'Brüike elngMrzt
Neuyork, 9. August.
Infolge Hochwassers stürzte in La Crosse (Wisconsin) das Westende der die Staaten Wisconsin und Minnesota verbindenden großen Brücke über den Mississippi ein. E i n gerade die Brücke kreuzender Kraftwagen verschwand in de» Fluten. Die beiden Insassen ertranken.
Aus Württemberg Glückwünsche für Sauleiter Murr
Stuttgart, 9. August. Reichsstatthalter und Gauleiter Murr wurde anläßlich der lOjäh- riaen Wiederkehr seines Eintritts in die NSDAP, in treuer Verbundenheit seiner nächsten Mitarbeiter vom Gaustab der NS.- DAP. unter Führung des stellv. Gauleiter- Schmidt ein kunstvoll gebundenes Glückwunschschreiben überreicht, das die Unterschriften sämtlicher Gauamtsleiter trägt.
Brand durch rauchende Buden
Gaildorf, 9. August. Beim Pfeifenrauchen (!) haben in Wegstetten am Donnerstag zwei sechs- und siebenjährige Buben den Schuppen ihres Vaters Johann Weller angezündet. Das Feuer griff auf einen weiteren Schuppen über und nur mit Müh« konnte bei dem herrschenden Wassermangel das Wohnhaus gerettet werden.
Knabe tödlich verunglückt
Schwendi OA. Lauphcim, 9. August. Ein schrecklicher Unfall ereignete sich in der Schmiedstratze. Der etwa 12 Jahre alte Max Hutzmann, Pflegekind des W. Gerner, war einem hiesigen Bauernsohn beim Baden seiner Pferde in der Rot behilflich. Beim Heimreitcn rutschte der Knabe vom Pferd und stürzte heftig zu Boden. Auf ungeklärt« Weise verfing sich das Pferd in den Zügeln, kam zu Fall und verletzte den am Boden liegenden Buben schwer im Gesicht und am Kopf. Blutüberströmt und bewußtlos wurde der Knabe weggetragen und nach Anlegung eines Notverbandes in das KreiskrankenhauS nach Laupheim übergeführt. Die erlittenen Verletzungen waren so schwer, daß der Verunglückte am Donnerstag früh gestorben ist.
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35> llovorlabi bo Karl-Dunker-Verlaa. Berlin.
„Da hört sich doch alles auf", wendet er sich an Klaffroth. „was die Leute heutzutage für Wein liefern. Ist das Wein? Trübe wie Teichwasser ist das Zeug."
Er hält entrüstet das Glas gegen das Licht. „Da, sehen Sie selbst!"
Klaffroth steht bestürzt. „Unmöglich, der Wein trübe? Davon haben wir doch vorhin nichts gemerkt."
Er hebt sein Glas ebenfalls gegen daS Licht: sein Wein ist klar wie Ouellwasser. Dann weiß Klaffroth auch schon, warum sein Wein klar und der des kleinen Kaufmanns trübe ist.
Mit einer schweren Bewegung geht sein Kopf zu Gerda hin. Gerda krümmt sich gegen den Boden, sie hat die Hände an die Schläfen gelegt und dreht und windet sich, als habe sie unter den tödlichen Schmerzen des Giftes zu leiden.
Klaffroth nimmt mit raschem Griff dem Kaufmann das Glas aus der Hand. „Testat- ten Sie. aber es ist bester so ..." Wo er nur diese unheimliche Ruhe her hat. wird er nie :m Leben erklären können.
Der Kaufmann ist verblasst: „Aber, bitte, ich kann ihn doch trinken, da können Cie doch nichts dafür . . ."
Klaffroth lagt mit einem fassungslosen Lachen: „Bet Voll- Sie werden ihn nick" trinken."
Gerda krümmt sich: sie hat eS nicht ge- wollt, wimmert sie.
Herr Georg runzelt die Stirn, er wird mißtrauisch und will Aufklärung haben, was das zu bedeuten hat.
Klaffroth merkt zu seinem Schrecken, wie seine Ruhe weicht, er bekommt rote Schleier vor den Augen, seine Hände werden feucht. „Nicht gewollt . . . nicht gewollt . » » — und was war das in Tännsorsen?"
Gerda hebt ihr Gesicht, es ist grau wie Asche, und die Augen sind blicklos. „Das war nur Spaß."
„Spaß?" brüllt Klaffroth.
„Ich schwöre es dir, es war nur Spaß..
Klaffroths Ruhe ist sort. heiliger Himmel, nun soll sie sich vorsehen vor ihm. „Spaß . . . Spaß? Ist dieser Wein auch Spaß?" rast er.
„Was geht hier vor?" meldet sich'setzt Herr Georg energisch und wendet sich an Klaffroth. „Ich bitte Sie um Aufklärung, was hier vorgeht?"
Klaffroth zeigt ihm mit höhnischer Gebärde das Glas. „Ein kleiner Giftmordversuch geht vor sich, weiter nichts . . Eine ohnmächtige Wut hat alles Blut in seinen Kops gepreßt. Jetzt sollen sie sich vorsehen.
Einen Augenblick steht Herr Georg steif wie ein Stock, dann sperren sich die Augen todesweit aus. dann greift er sich an den Leib, dann an die Kehle, und dann schreit er wie verrückt: „Ich bin vergiftet worden . . .'
Er dreht sich und schießt in Todesnot zum Fenster hin und rüttM wie wahnsinnig am Griff.
Klaffroth rennt hinter ihm her: „Unsinn. Mann, Sie sollten . . ."
Herr Georg, sinnlos vor Angst, weiß nicht, was er am Fenster soll, wirft sich herum und rennt acaen einen Sessel, rallt sich wie
der auf. wirst einen Stuhl um und heult dabei: „Ich bin vergiftet worden! Hilfe!" und schießt zum Waschtisch.
„So hören Sie doch!" brüllt Klaffroth und Packt ihn an den Schullern.
„Es brennt, eS wirkt schon ..."
Seine Augen quellen heraus, Schaum steht ihm vor dem Muude.
„Sie sind überhaupt jener Klaffroth von früher."
Klaffroth schüttelt ihn wie eine Puppe, er soll zur Vernunft kommen. Herrgott noch- mal. .„ . . und wenn ich es bin . .
„Das ist eine abgekartete Sache!" heult Herr Georg.
Klaffroth wird ihn seht Niederschlagen. „Sie sind ja wahnsinnig, Mann ... Sie sind wahnsinnig. Mann", wiederholt er. und dann wird ihm davor übel, daß er sich recht- fertigen soll. Der Mann sollte glauben, was er wollte, war sowieso nun aus. es war nun Schluß, ganz Schluß.
Seine Fäuste, in denen der Kaufmann zappelnd hängt, öffnen sich und geben ihn frei.
„Sie sind nicht vergiftet, der erste Wein war gut, Sie haben kein bißchen vergifteten Wein abbekommen. .." Seine Stimme sackt weg, alt und müde. - v
Herr Georg wankt hinaus.
Klaffroth ist erschöpft; er hak eine große Arbeit hinter sich, seine Stirn, sein Gesicht, sein Körper — alles ist naß wie nach einer schweren körperlichen Arbeit. Die Beine, müde und lahm wie bei einem Kranken, bringen ihn gerade noch bis zu. einem Sessel. Er setzt sich umständlich und drückt die Fingerspitzen gegen die Augen. Die Augen brennen wie Feuer oder wie Gift. Aus. Schluß. Per ... Helen ... die Expedition: alles aus und Schluß.
In der Ecke wimmert Gerda. Sie Hai eS nicht gewollt.
Eigentlich war es zum Lachen: da dachte dieser kleine Mann, es sei eine abgekartet- Sache gewesen. Aber Klaffroth ist von jedeu Lachen weit entfernt.
Sie sei ganz ohne Besinnung gewesen, wimmert Gerda, ganz ohne Besinnung. Jul.
Jul . . .
Sicher war der kleine Kaufmann nun schon beim Wachtmeister. Der würde die Polizei holen. In der nächsten halben Stunde würden die Beamten durch die Türe treten und das saubere Nest ausheben, den vergifteten Wein sicherstellen und sie beide einsperren. In der Zelle würde dann jeder warten müssen bis zum Prozeß. Wenn er setzt aufstände. den belastenden Wein nähme und zum Fenster ging, das Fenster öffnete und den Wein hinausgösse?
Gerda zieht ihm die Hände von den Augen: „Ich habe es nicht gewollt, Jul . . ."
Er sieht sie mit leerem Blick an. Sie friert. „Jul, ich wußte nicht, was ich tat."
Sein Blick bekommt keine Kraft und keinen Glanz. „Es ist aber nun aus."
Sie greift nach einer Stuhllehne, um nicht umzusinken.
„Ich habe dich sehr geliebt. Jul. .
Er drückt die Hände wieder gegen die Augen, ein furchtbares Schluchzen ist in ihm. Gerda, Gerda . . . - -- -
„Glaubst du es. Jul?"
„Ja. ich glaube es. großer Gott «- *
>.Als wir uns trafen. Jul. setzt, nach drei Jahren, beim Nennen in Nämen, da habe ich gezittert. Besinnt du dich?"