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Amtliches Organ äer N. Z. v. A. p.

für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw

Nr. 234

Lalw, Samstag, 19. August 1935

2. Jahrgang

Naael um 01« HVoclr«

Sir Bartei befiehlt dem Staat

Eine parteiamtliche Stelle hat sich kritisch mit einem Urteil des Reichsgerichts ausein­andergesetzt, in dem eine Stellungnahme zu dem Verhältnis zwischen Partei und Staat enthalten war. Gegenüber einer schiefen Dar- stelluna, die das Aufgabengebiet der Partei zu eng faßte und ein falsches Bild von den Rech­ten und Pflichten der NSDAP, zeichnete, wird noch einmal der prägnante Satz des Führers herausgestellt:Die Partei befiehlt dem Staat!" Das ist im Grunde auch das Thema, das die beiden bedeutsamen Reden be- herrscht, die die Reichsminister Dr. Frick und Dr. Goebbels zu Beginn der Woche auf dem Gauparteitag in Essen gehalten haben. Das wird überhaupt das Thema für die Ent­wicklung der nächsten Heit in Deutschland blei­ben. Denjenigen, die die deutlichen Zeichen der Zeit nicht verstanden haben, die in den letzten Wochen unmißverständlich in Erscheinung tra- ten, ist eine letzte Warnung zuteil geworden. Es ist mit aller Schärfe und Bestimmtheit allen Kreisen und einzelnen, die noch an Zer­setzungsmöglichkeiten im nationalsozialistischen Deutschland glauben, gesagt worden: Bis hier- her und nicht weiter. Der nationalsozialistische Staat wird sich weder durch den Hetzfeldzug einer gewissen Weltpresse, noch durch politischen Konfessionalismus, noch durch getarnte Grup- venbildungen in seinem Willen beirren lassen, sein Werk zum Besten Deutschland zu voll­enden. Sowohl im Hinblick auf die Rcligions- frage wie auf die Rassenfrage und auf die Fort- rristenz politischer Gruppen außerhalb der NSDAP, ist jetzt Klarheit für jedermann ge­schaffen. Was die Rassenfrage betrifft, so ist die Feststellung, daß Eheschließungen zwischen Deutschen und Juden nicht mehr geduldet wer- den, geradezu symptomatisch für die Willens- kundgebung, daß die Judenfrage entsprechend dem Programm der NSDAP, auf legalem Wege restlos ihre Lösung erfahren wird. Auch auf dem Gebiet der Religion ist entgegen der künstlich geschaffenen Verwirrung der Gemü- ter durch die Feststellung des Reichsinnen­ministers noch einmal Klarheit in dem Sinne geschaffen worden, daß der Programmsatz un- veranoert in Geltung ist, der das Bekenntnis zum positiven Christentum einschließt. Gerade wenn das jetzt wieder von so maßgebender Stelle bestätigt wird, so gibt das dem notwen­digen Kampf gegen den politischen Katholizis­mus und feine Parallelerscheinungen in der protestantischen Kirche die verstärkte innere Be- rechtigung. Die führenden Männer des Ratio- nalsozialismus wissen, von welchen Ausgangs, punkten aus man ein System erschüttern kann. Sie werden es daher niemals zulassen, daß Keimzellen einer möglichen Opposition sich bil­den oder erhalten bleiben. Die Folgerungen, die sich daraus ergeben, mußten schließlich auch den Stahlhelm treffen, nachdem es un- bestreitbar geworden war, daß er in vielen Landesteilen der Zufluchtsort der Mißver. «nügten und der Staatsfeinde geworden war. Nachdem ein Mann wie Mackensen das Bei­spiel gegeben hat, kann eS nur noch eine Frage allerkürzester Zeit sein, bis dem Wunsche des Reichsinnenministers Rechnung getragen wird, daß sich der Stahlhelm selbst auflösen möge.

Die Regierung des nationalsozialistische Deutschlands sieht sich rechtzeitig vor. Wie b« gründet ihre Maßnahmen der Abwehr und de Vorbeugung sind, das erkennt man an de Direktiven, die der weltrevolutionäre Kongre in Moskau für die Zersetzungsarbeit gerad auch in Deutschland gegeben hat. Dabei Handel es sich gewiß nicht um hohle Phrasen. Di Franzosen haben es gerade in diese! Lagen wieder erfahren, was es bedeutet, wen, man sich mit dem Teufel an einen Suppentop setzt. Dre blutigen Ereignisse in Touloi und in Brest haben den Franzosen ein bittere Lektion in dem Sinne erteilt, daß di Moskauer Saat sehr schnell aufgeht, wenn mm ihr auch nur einen Spalt in der Türe öffnet Die bürgerliche Welt muß sich daran erittnern daß die bolschewistische Revolution im Jahr

1917 in den russischen Hafenstädten begönne, hat und daß dre spartakistische Revolte vo,

1918 von Kiel her ihren Ausgang nahm Darum müßten Toulon und Brest doppelt al Menetekel wirken. In den varlamentaritt

regierten Ländern wird immer wieder nach den von Lenin gegebenen Anweisungen gearbeitet, daß nämlich politische und wirtschaftliche Un- Zufriedenheit zum Anlaß genommen wird, um an ihnen Streiks und Demonstrationen zu ent- fesseln, aus denen dann im gegebenen Zeit- Punkt einmal der Weg zum allgemeinen Bür- gerkrieg gefunden weroen kann. Die Vorgänge in Brest liegen doch schon dicht an der Grenze von Revolte und Revolution. Politisch denkende Franzosen sollten sich gerade jetzt einmal die Frage vorlegen, ob diese Grenze nicht ohne weiteres überschritten worden wäre, wenn das östliche Nachbarland Frankreichs bereits ein Opfer der bolschewistischen Revolution gewor­den wäre, wenn Adolf Hitler nicht diese Gefahr endgültig gebannt hätte.

Als die Genfer Verhandlungen mit einem Kompromiß abgeschlossen wurden, hätte man annehmen können, daß wenigstens für eine kurze Zeit eine Atempause der Beruhigung eintreten würde. Das Gegenteil ist der Fall gewesen. Nachdem der englische Völkerbunds­minister Eden den Standpunkt seiner Regie- rung in einer Rundfunkrede noch einmal be­sonders scharf formulierte, haben sich die ita­lienischen Zeitungen in eine solche Wut ge- schrieben, daß London sich erstmalig zu einem diplomatischen Schritt gegen die italienische Presse, das heißt also indirekt gegen den Duce selbst, veranlaßt sah. Denn in der Begründung dieses Schrittes gegenüber dem Botschafter Grandi wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Zeitungen Italiens von ihrer Regie- rung kontrolliert und beeinflußt seien. Musso­

lini selbst hat auf die Beschlußfassung von Genf mit der Verkündung einer neuen Mobil­machungsorder und mit der Veröffentlichung seiner Kriegsrede von Eboli reagiert. England will es offenbar in diesem Stadium der Ent­wicklung nicht bei dem Hinweis auf den Sanft tionsartikel der Völkerbundsakte bewenden lassen, sondern es trifft nach zuverlässigen Nachrichten auch Vorkehrungen, die auf den Schutz des Suezkanals das heißt im äußer­ten Falle auf eine Schließung hinaus- aufen. Die Gegensätze spitzen sich also immer chärfer zu. In Rom und in London kann man ich nicht mehr länger an der Erkenntnis vor- ieidrücken, daß es auf Biegen und Brechen gehen wird. Die Dreierkonferenz der Groß- Mächte beginnt unter den denkbar schlechteste» Vorzeichen.

Das Reichsparteitag-Programm 1S3S

Berlin, s. August.

Die Nationalsozialistische Parteikorrespon. Venz gibt das folgende Programm des Reichs. Parteitages 1935 bekannt:

Dienstag, den 10. September:

15.30 Uhr Empfang der Pressevertreter im Kulturvereinshaus durch den Neichsprcsse- chef der NSDAP. Dr. Dietrich; 17.30 bis 18.00 Uhr Einläuten des Parteitages durch die Glocken aller Kirchen Nürnbergs: 18 Uhr Empfang der Sinken von Partei und Staat im Rathaussaal; 19.30 Uhr Festaufführung im OpernhausDie Meistersinger von Nürn­berg"; 10 bis 18 Uhr Eintreffen der Sonder­züge des Reichsarbeitsdienstes.

Mittwoch, den 11. September: 11 Uhr feierliche Eröffnung des Parteikongres- fes der NSDAP, in der Luitpoldhalle; 16.30 Uhr Grundsteinlegung zur Kongreßhalle; 20 Uhr Kulturtagung im Opernhaus; 20 bis 21.30 Uhr Standkonzert am Adolf-Hitler-Platz; ad

19 Uhr Eintreffen der Sonderzüge der Politi- schen Leiter.

Donnerstag, den 12. Septem­ber: 10 Uhr Appell des Reichsarbeitsdien­stes auf der Zeppelinwiese, anschließend Vorbeimarsch vor dem Führer auf der Zep­pelinwiese (Dauer etwa drei Stunden);

14 Uhr Tagung der Geldverwalter der HI. und des BdM. im Sitzungssaal des Rat- Hauses; 17.30 Uhr Fortsetzung des Partei- kongrcsses; 20.30 Uhr Fackelzug der Politi­schen Leiter: 21 Uhr Abnahme des Fackel­zuges der Politischen Leiter durch den Füh­rer am Bahnhof.

Freitag, den 13. September: Sondertagungen: 8 Uhr Auslandsorgani­sation der NSDAP, im Apollo-Theater; NS.» Studentenbund im Katharinen-Bau; 8.30 Uhr Amt für Beamte im Opernhaus; 9 Uhr Reichsrechksamt der NSDAP, und BNSDJ. im Kulturvereinshaus; 10.30 Uhr Fort­setzung des Parteikongresses; 13 Uhr Tagung der Hauptschriftleiter der Parteipresse und der Pressereferenten im großen Rathaussaal;

14.30 Uhr NSKOV. im Kulturvereinshaus; Finanzwesen und Verwaltung im Rathaus, Parteigerichtsvorsttzende im Opernhaus, Reichsarbeitsdienstführer im Apollo-Theater; 17 Uhr Appell der Politischen Leiter auf der Zeppelin-Wiese; 20 Uhr Frauenkongreß in der Luitpoldhalle; ab 7 llhr Eintreffen der Sonderzüge der Politischen Leiter, HI., SA.. SS. und NSKK.

Samstag, den 14. September: 10 Uhr: Der Führer spricht zur HI. in der Hauptkampfbahn des Stadions; 10.30 Uhr: Dritte Jahrestagung der Deutschen Arbeits­front. Einsetzung des Reichsarbeits- und Wirtschastsrates in der Kongreßhalle; 12 Uhr: Tagung der NSD. im KulturvereinshauS; Tagung des Schulungsamtes im Opernhaus!

15 Uhr: Fortsetzung des Parteikongresses! 15 Uhr: Eröffnung des Volksfestes im Sta­diongelände durch die Werkscharen der DAF.;

20 Uhr: Feuerwerk; 23 Uhr: Eintreffen der letzten Sonderzüge der SA. und SS.

Sonntag, den 15. September: 8 Uhr: Appell der SA., SS. und deS NSKK. auf der Luitpoldarena. Anschliessend Marsch durch die Straßen und Dorbennarsch vor dem Führer am Adolf-Hitler-Platz; 18 iHr:

Fortsetzung des ParteiksoaresskS. ' ,

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Montag, den 16. September: 9 Uhr Sondertagungen der Gau- und Kreis- leiter, Gaupersonalamts- und Organisa­tionsleiter im Opernhaus, der Gau- und Kreispropagandaleiter im Apollo-Theater, des agrarpolitischen Apparates im Katha- rinenbau, der Kommission für Wirtschafts­politik im Kulturveremshaus, des Amtes für Technik im Nathaussaal; erste Vorfüh­rung der Wehrmacht: 10 Uhr Amt für Korn- munalpolitik in der Kongreßhalle; 12 Uhr NS.-Lehrcrbund im Apollotheater und Amt

für Volksgesundheit tm Kuilurvereinsyaus; 14 Uhr Vorführungen der Wehrmacht; 16.10 Uhr Ansprache des Führers an die in Pa- radeaufstellung angetretenen Truppen; 1? Uhr Vorbeimarsch der Truppen vor dem Führer auf der Zeppelinwiese; 18.30 Uhr Schluß des Parteikongresscs; 21 Uhr Biwal der Truppen auf der Zeppelinwiese; 21.30 Uhr Großer Zapfenstreich aller Musikkorps der Wehrmacht vor dem Führer auf der Zeppelinwiese; anschließend Abtransport aller Formationen.

Wiederum 122 vvv Arbeitslose weniger

Die Zweimillionen-Grenze ist um eine Biertelmillion unterschritten

Berlin, 9. August.

Das Tempo des Kampfes gegen die Ar­beitslosigkeit hält im dritten Jahre der natio- nalsozialrstischen Arbeitsschlacht unvermin­dert an. Während sich der Rückgang de» Arbeitslosigkeit im Juli 1934 auf eine Ab­nahme um 55 000 verlangsamt hatte, betrug die Abnahme im Juli1935122000. Damit ist die Zahl de, Arbeits- losen auf 1 754 OVO gesunken und liegt damit um eine Biertelmillion unter der Zwei-Millionen-Grenze.

Der Rückgang betraf, insbesondere das

Baugewerbe und dessen Lieserindustrien, so­wie die Landwirtschaft. Nur im Bekleidungs­gewerbe ist die jahreszeitlich bedingte Ver. schlechterung eingetreten. In gebietlicher Hin- ficht sind am Rückgang alle Landesarbeits- bezirke beteiligt.

Die Entlastung der Unterftützungseinrich- tungen beträgt in der Arbeitslosenversiche- rung und Krisenfürsorge 63 000 (Stand Ende Juli 904 000), in der Wohlfahrtsunterstüt­zung 35 000 (586 000). Die Zahl der Not­standsarbeiter ist um weitere 35 000 aus 168 000 gesunken.

Dr. Ley ehrt die Gefallenen der Arbeit

Die Beisetzung der Opfer des Steinbruchunglücks von Taschenhof

Gotvberg, 9. August.

Unter großer Anteilnahine der Bevölke- rung von Stadt und Kreis Goldberg fand am Freitag im Saal des HotelsPrim Heinrich" zu Goldbera die Trauerfeier für die durch den Felssturz im Basaltsteinbruch ums Leben gekommenen Arbeitskameraden statt. Von der Stirnwand des vollkommen schwarz verhängten Saales grüßte das Zei­chen der Arbeitsfront, flankiert von dem Hoheitszeichen der Bewegung. Unter eine« großen Blumenfülle ruhten die neun Särge mit den sterblichen Ueberresten der bereits Geborgenen. Einer der Verschütteten befin­det sich noch unter den Gesteinsmassen. Kurz vor Beginn der Feierstunde betraten dis Fahnenabordnungen der Ehrenformationen den Saal und nahmen rechts und links von den Särgen Aufstellung. Dann traf Reichs­organisationsleiter Staatsrat Dr. Ley in Begleitung deS Gauleiters und Oberpräfi- denten Wagner im Trauersaale ein. Tief ergriffen grüßten die beiden die Toten mit dem deutschen Gruß und legten vier riesige Kränze an den Särgen nieder.

Dann ergriff Dr. Lev das Wort und führte u. a. auS:Hjer liegen Männer, me

doch, meine teuren Angehörigen, richtet den Blick auf die Lebende - ^

Toten! Sie find eigK gestorben, den je ein den Heldentöd bei 6sr daS SLickial-k^-

Dr. Ley überbrachte fodaim die Grüße dfs Führers, der ihn beauftragt habe, den Hin. tervliebenen zu sagen, daß der Tod dieser Kameraden der Arbeit nicht umsonst sei.

Dann senkten sich die Fahnen und daS Lied vomGuten Kameraden" leitete zu den Ansprachen der Geistlichen beider Konfessio­nen über, worauf der Männerchor di« Trauerfeier beschloss. Nach der Feierstunde richtete Dr. Ley noch einige tröstende Work« - an die Hinterbliebenen. Dann wurden tzj« Särge in die Heimatdörfer der Toten über- gesührt. um dort beigesetzt zu werden.

sEtahlhelnr-'Srlirwen Wen VA ^ selbst aus

^ kk. Berlin. 9. August.

Außer den bereits gemeldeten haben sich in den letzten Tagen folgende NSDFB.» (Stahlhelm)-Gruppen unter Hinweis auf dis von GFM. von Mackensen gegebene Begründung für seine Niederlegung der Ehrsnmitgliedschaft selbst aufgelöst; Dre Kreisgruppe Weida mit den Orts­gruppen Werda, Wünschendorf, Endschütz und Frießnitz; die Ortsgruppe Greifs­wald. Die Führung der Ortsgruppe Wil­des h a u se n hat dem Kreissührer mit dA gleichen Begründung ihre Neuster geschloffen zur Verfügung «stellt.

Der deutsche Außenhandel hat i« Juli eine Ausweitung erfahren. Der erzielte Au§» fnhrübcrschuß dürste zwischen 8 «nd IS Mil, Uon e» liegen. ^ ^ ^ ^ ^