«nl°g: «Hw-rzw-Id.Mcht B.m.i.H. Salw. R°tail°nrbkuS, il. O-llchlLger'Ich« Buchdrucker-I, Calw. H-uptlchiistl-Iter: Fri-d- r>ch Han« Scheele, ilnzelgenletter: Msred Sch-sheitl«? SlmtNch« ln Ealw. D. «. Vll SL.- «w. SeschLst-stelli! W-, Postamt. F-rnspr-cher LSI; Schluß der An,e>,en-nn-hmi! 7.S» Uhr voimittng». «l» «n>el,-ntaris , ,ur L-lt PrelMe ».

Nationalsozialistischerageszeitung

Le»»h«I>kell! Durch Trüg« monatlich 1.S0 RM. einschließ­lich « Pfg. Drägerlohn. »ei Postbezug 1.SS RM. einschließlich -1 Pfg. Postgebühren. ^ Anzeigenvrit«: Die klelnspaltig» ^m-Z-ile7Pfg., Siellamezeile Psg. Bel Wiederholung Nachlaß. Erfüllungsort für Heide Lei!» Ealw. Für richtige Wiedergab« »o» dmch Fernspruch aufgenommeu« Snzelgen keine Ltwihr-

Amtliches Organ äer N. §. v. A. p.

AlleiniaeS Amtsblatt für alle Stadt- und Gemelnde-Bchörden des Kreises Lakv

» r» » » «rx r ^ r » i. »

. . er .

Nr. 232

Lalw» Donnerstag, 8. August 1V3S

2. Jahrgang

MoskausStrafmatznahmen- gegen Frankreich

Ein Toter und 50 Verletzte in Brest Große Truppenzusammenziehungen

Paris,?. August.

Am Mittwochmorgen erst war ei« Ueberblic- möglich über die Verheerungen, die die schwe­ren Zusammenstöße in Brest und Toulon »«gerichtet haben. Diese Unruhen dauerten Hs nach Mitternacht und nahmen manchmal eiKn »ußerordentlich gefährlichen Charakter an. Zu Brest sicht man überall die Spuren der M lammenstöße. Zerstörte KaffeehausterraMi und eingeschlagene, notdürftig mit Brett«» vernagelte Schaufensterscheiben bieten einen trostlosen Anblick. Nicht anders sieht es in Toulon aus. Schwerbewaffnete Streifen von Marinetruppen, Garde mobile und Gendar­merie ziehen durch die Straßen und verhindern jede Ansammlung. Jede Ansammlung auf Kn Straßen und Plätzen ist verboten.

Ein großer Teil der Werftarbeiter hat die Arbeit am Mittwoch wieder ausgenommen ^ andere sind nicht bereit, ohne die Erfüllung besonderer Bedingungen vor Samstag die Arbeit wieder zu beginnen. Die Opfer der Kämpfe in Brest sind 1 Toter, der beim Her- unterreißen einer Trikolore von einer 5 Meter hohen Mauer stürzte, und 50 Verletzte, darun­ter der Unterpräfekt von Brest, der von Stein­würfen getroffen wurde, als er einen gehißten roten Fetzen vom Balkon der Präfektur ent­fernte.

In allen nichtmarxistischen Kreisen herrscht einmütige Auffassung darüber, daß die Un­ruhen planmäßig von Moskau angezcttelt wurden. Der technische Berater der französi­schen Negierung und ehemalige Unterstaats­sekretär Gignoux schreibt in einem Aufsatz in derJournce Industrielle" alle Unruhen den Kommunisten zu; die Notverordnungen waren nur ein Vorwand. Er hält cs für möglich, daß Moskau die Unterstützung Frankreichs zur Verwirklichung gewisser außenpolitischer Ziele für ungenügend betrachte und als Erwiderung ans diese mangelhafte Hilse Frankreichs seinen Agenten entsprechendeStrafanweisun- gen" gegeben habe.

Die Moskauer Presse hält sich in Bericht­erstattung und Beurteilung der Vorgänge in Frankreich begreiflicherweise sehr zurück. Wie sehr aber die Frage berechtigt ist, wer Frank­reichs Innenpolitik macht, Laval oder Dimi- troff, geht schon daraus hervor, daß der fran­zösische Kommunist Thorez erst am Samstag auf dem Komintern-Kongreß in Moskau wärt- lich erklärt hat:Die Kommunistische Partei Frankreichs kann bald eine entscheidende Wen­dung der innerpolitischen Ereignisse herbei­führen, zumal die aktive Führung der Anti­faschistischen Front sie ganz übernommen hat." Stalins Wortes eingedenk, daß eine Revolution niemals von selbst komme, sondern organisiert werden müsse, seien die französischen Kommu­nisten ihres eigenen Sieges sicher (!).Wir gehen in Frankreich großen Kämpfen ent- gegen!"

Im übrigen ist es am Montag, wie nach­träglich berichtet wird, auch in Le Havre, St. Nazaire und Bordeaux zu Streiks gekom­men. Einige Hochseedampfer konnten deswegen

Die kommunistischen Tumulte in der fran­zösischen Staatswerst in Brest nehmen immer größere Ausmaße an. 50 Verletzte und einen Toten forderten die Kämpfe bis jetzt.

In Herbertshofen bei Ehingen an der Donau wurde ein Hitlerjunge von drei auf- gehetzten, der Gefolgschaft der Übel berüchtig­tenDJK.", der katholischen Sportorgani­sation angehörenden Burschen, überfallen und niedergeschlagen.

In Rußland ist man an der Aufdeckung eines Riesenskandals. Im Laufe der Er­gangenen Monate sind von den Leitern und Beamten im Dnjepcrgebiet 5 Millionen Ru- bel unterschlagen worden.

In China wirkt sich das Hochwasser des voangho immer verheerender aus. Vierein­halb Millionen Menschen sind nunmehr von den Fluten bedroht.

nicht ausfahren; die Fahrgäste mußten auf Kosten der Schiffahrtsgesellschaften in Hotels untergebracht werden.

Völlige Arbeitsniederlegung im Brester Kriegshafen ^

Auf Anweisung des Gewerkschaftsführers ist im Marinearsenal von Brest am Mitt­wochnachmittag von sämtlichen Arbeitern die Arbeit plötzlich eingestellt worden. Die Beleg­schaften verließen sofort die Arbeitsstätten und zogen in geschlossenem Zug« zum Volks­haus, wo beschlossen wurde, daß sämtliche Arbeiter an der morgen erfolgenden Bei­setzung des bei den Dienstagunruhen ums Leben gekommenen Arbeitskamcraden teil­nehmen sollen. Der Kriegshafen von Brest ist geschloffen. Sämtliche Geschäfte haben ge­schloffen. Der Präfekt d«S Departements Finisterre hat jede Ansammlung in Brest

und in den Nachbargemeinden verboten. Di« Kaffeehäuser und Ausschankstätten dürfen nur bis 22 Ubr aeMnet sein.

*

Während des ganzen Dienstag, so schreibt derMatin". lag über Brest die Atmosphäre eines Bürgerkrieges. Wird man die Paten­tierten Moskauer Agitatoren noch lange weiter wirken lasten?, fragt das Blatt, das aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber einer französisch-sowjetrusfischen Zusammen­arbeit nie ein Hehl gemacht hat. Das Blatt schreibt ferner, daß ein Abgeordneter der Kommunistischen Partei den tragischen Tag von Brest organisiert habe. Es sei endlich an der Zeit, tatkräftige Maßnahmen zu treffen. Es müsse verhindert werden, daß die durch die Anwendung der ersten Notverordnung hervorgerufene Agitation in der bisherigen Weise gegen die öffentliche Ordnung ausge­beutet würde.

Sowjetbonzen unterschlagen Millionen

Neuer Riesenskandal in der sowjetrussischen Schwerindustrie

Moskau,?. August.

In der sowjctruffischen Schwerindustrie ist ein Riesenskandal aufgedeckt worden. In den AbteilungenArbeiterversor­gung" einer Reihe der größten Werke des Dnjeprgcbietes sind von den Leitern und Be­amten im Laufe der vergangenen Monate über fünf Millionen Rubel unterschlagen worden.

Die AbteilungenArbeiterversorgung" sind seit je Sorgenkinder der Sowjetregierung ge­wesen. DerApparat", das heißt der Beamten­tao dieser Abteilungen, hat schon immer in einer Äitigkeit ein bequemes Mittel zur per- örtlichen Bereicherung auf Kosten der Arbeiter erblickt, die an den notwendigsten Lebensmit­teln und den Gegenständen des täglichen Ge­brauchs bitteren Mangel leiden. Eine Kon­trolle der Werke im Dnjeprgebiet hat ansaugs dieses Jahres zu dem überraschenden Ergeb- nis geführt, daß die AbteilungenArbeiter­versorgung" einen Fehlbetrag von 5,9 Millio- nen Rubel haben, obwohl die Waren, die vom Staat bezogen wurden, an die Arbeiter der be­treffenden Werke zu einem wesentlich verteuer­

ten Preis weiterverkauft wurden. Dieses Er­gebnis führte dazu, daß die Staatsbank den Werken den Kredit sperrte. Von dem an­gegebenen Fehlbetrag wurden allein 1483 000 Rubel von den Beamten unkontrolliert auS- gegeben und gestohlen. Weitere 3 290 000 Rubel entfielen auf das KontoAusschuß, waren".

Vor mehr als Jahresfrist wurde ein armer griechischer Polizist von kommunistischen Mordbuben er­schossen. Die Kommunisten wurden nach ihrer Verurteilung in das hiesige Zuchthaus ab­geliefert, wo es ihnen gelang, mit Hilfe der kommunistischen Organisationen und der Mit- Hilfe der Sowjetbehorden zu entkommen. Nun berichten die Zeitungen in Athen, daß der eine von ihnen bei der GPU. ein­gestellt wurde, der zweite einen anderen hervorragenden Posten erhielt und der dritte, der eigentliche Mörder des Poli­zisten, in die Militärschule auf-

enommen und zum Offizier der otenArmee ausaebildet wurde.

3m »Sowjetparadies" gilt 14-Stundentag

Eine der Hauptforderungen der Marxisten ist die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit auf ein Maß, das die Gewähr gibt, daß der menschliche Körper nicht durch Neberanstren- gung frühzeitig zerstört wird, und daß der Arbeitende auch einen Teil des Tages für sich selbst behält. Man sollte meinen, daß die­ser Grundsatz, der unter den Klaffenkamps- parolen obenan stand, seine ideale Erfüllung im roten Paradies der Sowjets erhalten hätte. Dem ist aber nicht so. Aus einer Schil­derung der Zustände in den Moskauer Fabri­ken erfahren wir, daß z. B. in einem Werk mit dem die Bolschewiken die größte Reklame machen, allgemein zehn Stunden am Tage gearbeitet wird, und in einer Abteilung die­ser Fabrik sogar vierzehn Stunden. Man könnte versucht sein, zu fragen, ob die Sow-- jetunion sich wirklich schon zu dem glück­lichen Lande emporgearbeitet hat, das keine Arbeitslosigkeit mehr kennt, und das seine Arbeiter mit der Laterne suchen müßte. Das ist aber durchaus nicht anzunehmen, denn in dem ungeheuer weiten Lande gibt es noch Niesenmassen von Menschen, die gern die Ge­legenheit zum Arbeiten wahrnehmen würden sofern sie einigermaßen menschenwürdig ist. Das aber ist der wunde Punkt. Alle Be­richte stimmen darin überein, daß die Arbeitsverhältniffe und die Fürsorge für die Arbeiter nirgends schlechter sind, als im roten Rußland. All die schönen Einrichtun­gen, wie Arbeiterküchen, Kasinos, Fabriks- bibliotheken und anderes mehr, sind weiter

nichts gewesen als vorläufige Neklametricks, die man später, nachdem sie ihren Zweck, über den ersten Uebergang hinwegzutäuschen, erfüllt hatten, verfallen und zu altem Elsen werden ließ. Noch übler aber spielt man dem Arbeiter in den Lohnverhältniffen mit. Die Bezahlung ist außerordentlich schlecht. Der Lohndurchschnitt in der obenerwähnten Fabrik beträgt monatlich 152 Rubel, was etwa einem Einkommen von 25 RM. gleich- kommen würde. Ein Pfund Butter aber kostet rund 20 RM. in der Hauptstadt Moskau. Wenn man bedenkt, daß diese Löhne in einer der größten und wichtigsten Fabriken gewis- sermaßen Standardlöhne darstellen, so kann einem das gelinde Grauen ankommen, wenn man sich der ungelernten Arbeiter erinnert oder an die denkt, die nicht zu denStoß­brigadlern" gehören. Ebenso erschütternd oerhält es sich mit den freien Tagen dieser Industriearbeiter. Bekanntlich ist in der Sowjetunion der Sonntag abgeschafft und durch fünf Ruhetage innerhalb eines Monats frsetzt worden. Dieselbe Fabrik hat es sich chon beinahe zur Regel gemacht, ihre Arbei­ter, die nach Tausenden zählen, aufzufordern, auf ihren freien Tag zu verzichten, was diese wiederum nicht verweigern können, um nicht der Sabotage bezichtigt zu werden. Das sind immerhin Zustände, die ein bezeichnendes Schlaglicht auf das Paradies werfen, das sich der russische Arbeiter durch internationale Klüngel hat aufschwätzen und aufzwingen lassen.

So; Ende der Ireiininrcrei in SeuWnnd

Berlin, 8. August. DerVölkische Beob­achter" veröffentlicht folgende Meldung:

In -er Erkenntnis, daß freimaurerischer Geist und das Ideengut -es Natioualsozia» lismus unüberbrückbare Gegensätze darstcl- le« «nd für Freimanrerorganisationen im Dritten Reich kein Platz mehr ist, habe« sich «ach einer «ns zngegangenen Mitteilung die in Deutschland noch bestehenden Alt- prentzischen Logen mit Wirkung vom 21. Juli 1SSS aufgelöst.

Die bisher ei« Sonderdasei« führenden sächsischen Loge«, d. h. die Große Landes­loge von Sachsen in Dresden und die Grob­logeDeutsche Vrnderkette" in Leipzig wer­den sich diesem Vorgehen anschlietzcn und ihre Auflösung znm 10. August 1935 durch­führen.

*

I« Berlin wurde« Maßnahmen in die Wege geleitet, die den Zuzug «nermünschter sd. h. jüdischer) Elemente in die Rcichshaupt- stadt in noch stärkerem Matze als bisher schon unterbinden.

... laßt uns auK endlich Zaren sehen!"

Eine ungenügende Erklärung der PsarrgListlichkeit von Werne an der Lipp»

Essen, ?. August.

Die Geistlichkeit von Werne an der Lippe, wo kürzlich Mitglieder der katholi­schen Kolpingfamilie Spottgedichte auf den Bischof von Münster verteilten und die SA. der Urheberschaft bezichtigten, hat am Sonn- tag bei allen Gottesdiensten von den Kanzeln eine Erklärung verlesen, in der d i e T a t a u s daS Schärfste verurteilt und gesagt wird, daß kein Geistlicher und kein verantwort, licher Laienführer von der Tat gewußt habe. Die beteiligten Gesellen seien bereits von der Reichsführung der Kolpingsfamilie ausgestoßen worden.

Mit Recht bemerkt die EssenerNational- zeitung" hierzu, daßnichtsmitderAus- jchließung der Schuldigen auS ihrer, der Kirche nahestehenden Organisation getan sei. Wesent- licher sei, daß der staats, und volksfeindliche Geist ausgetrie- benwerde, der unzweifelhaft in einigen die­ser Organisationen zu Hause ist. Wichtioer sei,dahdieGeistlichkeit und die Laienfuhrer die Angehörigen der ihnenunterstelltenOrganisatio- nen einer scharfen Nachprüfung unterziehen und alle Elemente ausmev zen und dem Staat namhaft machen, die solcher oder ähnlicher verbrecherischer Handlungen gegen den Staat fähig sind und nicht die un­bedingte Gewähr bieten, daß sie positiv auf dem Boden des nationalsozialistischen Staates

IM.-R°w-les übersallm MersuiWN

Herbertshofenb. Ehingen, 7. Aug.

In Herbertshofen bei Ehingen an der Donau wurde kürzlich ein Hitlerjungc, der erst kürzlich aus dem katholischen Jugend- VereinDeutsche Jugendkrast" zur HI. über- getreten war, am Hellen Tage während eines Dienstganges von drei zur Gefolgschaft der katholischen Jugend gehörigen üblen Burschen überfallen, niedergeschlagen und angespuckt. Am Abend des gleichen Tages überfiel ein, Ueberzahl von DJK.-Anhängern einige Hitler, jungen. Die Polizei hat die Täter scstacstellt.

stehen. Daran müßte die Kirche selbst das größte Interesse haben, um das Ansehen der Kirche nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Solltesieaberzueinersolchduich. greifenden Rernigungskur nicht aewilltodernichtinderLagesein, so könnte der Staat eines TaoeS gezwungen sein, ihr diese Auf. gäbe abzu nehmen und es könne oahingestelltbleiben.lbdiesfüi die Betroffenen angenehmer sein würde. -