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Nationalsozialislische^ageszeitung
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Amtliches Organ cker N. 5. v. A. p.
für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealtv
Äüwerlaablatt
Nr. 227
Calw, Freitag, 2. August 19LS
2. Jahrgang
Ser Bunt mit SiMnburg
Zum Gedächtnis des 2. August 1934
Als vor einem Jahre die Kunde durch Deutschland lies von der schweren Erkran» kung Hindenburgs. die die nahe Auflösung seiner irdischen Erscheinung erwarten ließ. Ukd als am 2. August die Glocken die Traiierknnde von Ork zu Ort in die ent- legensten Gegenden des Landes trugen, gab es kein deutsches Herz, das nicht ein Stück von sich selbst mit dieser verehrungswürdigen Gestalt hinschwinden fühlte. Soeben, ein paar Wochen vorher war das nationalsozia. listische Deutschland von einer schweren innere» Erschütterung heimgesucht worden, die uns allen gezeigt hatte, wie sehr in den Per- sonen des greisen Reichspräsidenten und des nut seinem vollen Vertrauen ausgezeichneten Führers Adolf Hitler die Geschicke des Reiches seine innere Einheit und seine Zukunft verbunden waren. Seine letzte historische Ausgabe war es gewesen, die schmerzlichen Entschlüsse des Kanzlers zur Rettung des Volkes und Staates aus verhängnisvollen Jrrtümern mit seiner hohen, nicht anzuzwei- felnden Autorität zu billigen und dem deutschen Volke ein letztes Mal zu zeigen, daß ein Staat in Lebensnot nur mit harter Hand zu regieren ist. Mit diesem letzten Dienste am Vaterland schloß ein langes Leben, das, solange Deutschland bestehen wird, sür die uns teuer» Begriffe der Treue zum Volke und der unbeirrbaren Pflichterfüllung vorbildlich bleiben wird.
Die tiefe Trauer, die Deutschland in jenen Tagen erfüllte, war begleitet von einem achtnngsvollen und ergriffenen Schweigen der ganzen Welt, von dem sich auch die hartnäckigsten Gegner Deutschlands nicht ausschließen konnten. Die tragischen Ereignisse in Oesterreich hatten die tiefe Not des deutschen Gesa int- Volkes grell beleuchtet, und die Haltung der remden Kabinette zeigte, welch langen und chwieriaen Weg es noch zu gehen hat, bis es ich die freie Erfüllung seiner historischen Be- timmmig gesichert haben wird. Aber an der Bahre Hindenburgs, der doch für alle Welt die Verkörperung dieses Anspruchs war und aus dessen Gestalt und Leben das deutsche Volk die tiefsten Kräfte und Antriebe für seine Behauptung seit Bismarck schöpfte, schwieg für eine Weltstunde die trotzige Bestreitung dieses deutschen Anspruchs durch das Ausland, und wie ein widerwilliges Geständnis wirkte das betre- tene Schweigen der Welt: wenn ihr seid, wie er war, können wir euch euer Recht nicht versagen." . . .
Wenn wir heute nach einem Jahre des toten Feldmarschalls und Reichspräsidenten gedenken, so kann ein historischer Abstand zu seiner Per- sönlichkeit, zu seiner Stellung im deutschen Erlebnis nicht gewonnen werden. Der Begriff seiner Bedeutung hatte sich schon zu seinen Leb- zeiten so fest geformt, daß er keinen Veränderungen mehr ausgesetzt ist. Der Uebergang von der persönlichen Erscheinung zum Symbol für einen unpersönlichen Wert, zum Mythos einer nationalen Berufung, sür den die Phantasie eines Volkes oft Jahrhunderte vrancyt. »,^>ie itcki Ichon in dem Lebenden
vollzogen. Von den Schlachten beS großen Krieges bis zur stillen, entsagungsvollen Arbeit im Präsidentenhause der Berliner Wilhelmstraße war dieser immer merkwürdige und nie ganz zu begreifende und zu erklärende Prozeß der Umwandlung eines Menschen zu einem hohen national-ethischen Be- griff entstanden, der in die Trauer um das unvermeidliche Schicksal der Sterblichkeit die 'röstendeundbeglückendeGewiß- hcitsügt, daß er un st erblich in unserem Volke sortleben und fortwir- ken wird.
So kommt es, daß seit seinem Tode nichts Großes und Bedeutendes in Deutschland geschieht. ohne daß die Erinnerung zu dem iurückkehrt. in besten Wirken das Volk die Wurzeln aller zukunftswichtigen Entscheidungen sucht. Mit. dem sicheren Gefühl für historische Werte, das den Führer Deutschlands, Adolf Hitler, auszeichnet, hat er die Würde
bl. Gens, I. August.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß der sogenannte Völkerbund dir ihm znstkhenden Ausgaben nicht zu erfüllen vermag, dann hat diesen Beweis die am Mittwoch begonnene Ratstagung bereits ge- liefert. Als man am Mittwoch nachmittag znsnmmentral. war man verlegen und rat! los; inan beschloß daher hinter verschlossenen Türen eine Verschiebung der Verhandlungen um 24 Stunden. Inzwischen haben sich der französische Ministerpräsident Lava! und der britische Völkerbnndsminister Eden auf eini Kompromißformel geeinigt, die man Italien und Abessinien vorlegte. Aber ehe noch am Donnerstag um 17 Uhr die Ratssitzung beginnen konnte, war schon wieder alles an- ders geworden:
Italien erklärte kategorisch, daß cs dem britisch-französischen Vorschlag nicht zustim- men könne, cs weigert sich, der Beizichun- Abessiniens zu den Verhandlungen der drei Großmächte über die Lösung der Gesamtsrage zuzustimmen, es weigert sich, den Völkerbundsrat als Einvern-ser dieser Verhandlungen anzucrkcnnen und es lehnt die Festsetzung einer Frist sür die Beendigung dieser Verhandlungen und den Wiederzusämmen- Iritt des Bölkcrbundsrates — es war der 1. September vorgeschlagen worden — ab.
Was tun? Man verschob die Ratssitzung auf Freitag und verhandelt weiter. Angeb. lick soll sogar Laval mit Mussolini ein Fern- gespräch gehabt haben. Aber man weiß noch nicht, wie man wciterkommen soll. Jetzt wird eine britisch-französische Aussprache m Ventimiglia, an der Mussolini teilnehmen könnte, vorgeschlagen, um zu prüfen, wie man den Treimächtevertrag über Abessinien von 1906 ändern könnte um den Streitfall zu beendigen. Italien erreicht indessen das. was es haben will: Zeitgewinn bis zum Ende der Regenzeit.
des Reichspräsidenten einmalig und eno- zültig mit der Person Hindenburgs verbunden und beendet: er hat damit zum Ausdruck gebracht, daß für ihn als den Führer des deutschen Volkes j e n e r B u n d, der am schicksalhaften Januartage 1933 geschlossen wurde, durch den Tod Hindenburgs nicht gelöst ist und daß das Wirken der Lebenden unter dem Segen und unter der Mithilfe des Toten steht.
Es war Hindenburgs Größe, daß er, zur Nolle des Politikers berufen, kein Politiker, sondern ein Deutscher war und sein wollte. Jede Politik ist Jrrtümern ausge- setzt und findet Gegner. Aber es gibt in ihr Gebiete und Entscheidungen, in denen nur der sichere Kompaß eines deutschen Herzens den Weg weisen kann. Diese wichtige Unterscheidung hat Hindenburg für alle Zeiten den Deutschen klar gemacht, sie aus den Verwirrungen einer nur politischen Epoche wie-
Indesten gehen die großen Truppentrans- Porte ans Italien nach Ostafrika weiter. Am Mittwoch allein sind drei große Transportdampfer aus italienischen Häfen abgefahren. Italien hat schon hohe Geldausgaben sür seine Kriegsvorbereitungen gehabt, das beweist die Zinssußerhöhung für die italieni- scheu Schatzscheine von 4 aus 5 v. H.; das Gerücht von der italienischen Kreditsuche in England hingegen wird als falsch bezeichnet.
Neufassung
der Genfer Kompromißformel
Die Besprechung der Vertreter der drei Großmächte in Genf hat gestern abend zu einer Neufassung der englisch-französischen Formel in einigen Punkten geführt. Außer in der Schicdsgerichtsfrage sollen auch hinsichtlich des Verzichts auf Gewaltanwendung keine Schwierigkeiten mehr bestehen. Dagegen sind die Verbindung des Gesamtproblems mit dem Völkerbund und die Befristung der Dreimächteverhandlungen des September nach wie vor umstritten.
Am Ende des 2. Verhandlungstages verstärkt sich der Eindruck, daß Italien dem Kompromiß schließlich zustimmen werde. Jedoch haben England und Frankreich zunächst weitere Zugeständnisse gemacht, während Italien nach wie vor dem Völkerbund nicht die Befugnis zugestehen will, sich im September gegebenenfalls mit der Gesamtfrage der italie- nisch-abessinischen Beziehungen zu beschäftigen.
Berlin, i. August.
Im Anschluß an das Deutschlandlager, in dem vom 13. bis 2t. Juli auslandsdeutsche Jungen aus allen Teilen der Welt in Gemeinschaft gelebt haben, um die neue Form des Gemeinschaftslebens der HI. kennen zu lernen, trafen am Donnerstag vormittag in 45 Sonderomnibusten 1060 Jungen des Deutschlanblagers auf dem Bahnhof Heer- straße in Berlin ein. Zu ihrem Empfang waren 45 Hitler-Jungen des Gebietes Berlin. sowie 45 politische Leiter erschienen.
Die kommenden Wochen sollen die ersten Eindrücke aus dem Lagergemeinschaftsleben weiterhin verstärken. Die auslandsdeutschen Jungen werden in den nächsten Tagen Gäste der Wehrmacht in Töberitz sein. Weiterhin werden die Gäste bei der Luftwaffe in Staaken sein.
Ter erste Tag ihres Berliner Aufenthaltes begann mit einer Fahrt durch die Reichs- Hauptstadt. Zur Begrüßung der jungen Gäste hatte auch das NSKK. einen Ehrensturm von 60 Fahrzeugen gestellt, die der langen Reihe der 45 Sonderautobnsie vorausfuhren. Tie riesige Wagenkolonne bewegte sich vom Bahnhof Heerstraße zur Ma- suren-Allee. wo eine Vorbeifahrt an Korpsführer Hühnlein stattfand, und das NSKK. wird auch die im Anschluß an d-n Berliner Aufenthalt der Jungen stattsjndende Mü
der ans Licht gezogen. Wenn wir am er,rer, Gedächtnistage seines Todes über dass deutsche Geschehen und Fühlen blicken, so! scheint uns die Mahnung berechtigt, dieses größte, einfachste und beste Vermächtnis zu bewahren. Wie an dem Tage, der Deutschland die Wehrfreiheit und damit das Recht der Selbstbehaup. tung wiedcrgab, sich unwillkürlich in jedem Mund der Satz formte; „W enndasHin- denburg erlebt hätte!", so sollte die Erinnerung an ihn Richtschnur und Maß für die Bewertung und die Größenordnung politischer Geschehnisse sein. Wir wissen und vertrauen darauf, daß der Führer und Reichskanzler seinen Bund mit Hindenbnrc und das Gedächtnis an den Toten in diesem großen Sinne einer nationalen Pflicht auffaßt und bewahrt. Mit ihm diesen heiliger Bund zu halten, soll sür jeden Deutscher oberstes Gesetz sein.
Abessiniens Rüstungen
Nach englischen Meldungen dauern die Truppenbewegungen im Norden Abessiniens an. Der Kaiser von Abessinien, der übrigens erklärt, daß er jedes Mandat oder Protektorat, wem immer es zuerteilt werden möge, ablehne, hat angeordnet, daß alle Europäer, die sich zum Dienst im abesstnischen Heere melden, sofort im Flugzeug auf Kosten Abcs- siniens nach Addis-Abeba gebracht werden' sollen. Unter anderem hat sich der südafri-' kanische Flieger Ros Tnckett telegraphisch der abessinischen Armee zur Verfügung gestellt.
Auf abessinischer Seite glaubt man, daß Italien mit ungefähr 200 000 Mann von Eritrea aus angreifen werde, während in Jtalienisch-Somaliland nur 50 000 Mann bereit gestellt sind. Man erwartet den ersten italienischen Vorstoß aus Adua. weil Mussolini zunächst einen moralilchen Erfolg erzielen will, und hat demgemäß die abessinischen Streitkräste aufgeteilt: Tie Nordarmee besteht aus 30 000 bis 50 000 Mann des Ras Sahhmn von TigrS bei Adua und Makallä. 50 000 bis 70 000 Mann des Ras Kassa, eines Vetters des Negus, bei Gondar, 30 000 bis 40 000 Mann in der Provinz Wolo und 30 000 Mann Reserve in Godjam. Die Südarmee besteht aus 15 000 Mann in Harar und je 10 000 Mann in Bale, Arusfi und Gaka. Ihr Rückgrat ist die 7000 Mann starke, von belgischen OMzieren geschule kaiserliche Garde.
»ilometer-Teutlchlandtahrt durch Zur-Ver- fügungstellung von Geleitfahrzengen ständig unterstützen und sichern.
Don der Masuren-Nllee ging die Fahrt über den Adols-Hitler-Platz, die Charlottenburger Chaussee, durch da? Brandenburger Tor über Unter den Linden zum Ehrenmal, wo von einer Abordnung des Teutschlandlagcrtz ein Kranz niedergclegt wurde.
Telegramm
des Botschafters von Ribbenlrop
Botschafter von Ribbentrop hat der zum Welttreffen der Hitler-Jugend znsam- mengekommenen auslandsdeutschcn Jugend folgendes Telegramm gesandt: „Der ans dein Welttreffen der Hitler-Jugend zusammengekommenen auslandsdentschen Jugend schicke' ich ein herzliches Willkommen und meine, besten Wünsche sür ihre weitere Fahrt durch Deutschland. Als ehemaliger Ausländsdeutsche! kann ich so recht verstehen, was euch anSlandsdentsche Jungen dieser erste Besuch in unserem Hitler-Deutschland bedeutet? Tragt diesen Geist nach draußen und erzählt euren Gastländern, wie es wirklich in Deutschland autzsiehll So tragt auch ihr am besten dazu bei, den lächerlichen Hetzern und Verleumdern des neuen.Deutschland draußen das Handwerk zu leger» — Ribbentrop. Botschafter des Deutschen Reiches.' . . , . ^
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Kein Nachgeben Italiens im Abesfinienstreit
Rom lehnt den Genfer Vergleich ab — Kompromiß in neuer Fassung
Das Welttreffen der Hitler-Jugend
Ankunst von über Tausend auslanddeutschen Jungen in Berlin