Ser Dummheit Sipsel ist erklommen!
Idiotische Auslandsmeldung über die Passionsspiele
Berlin, 1. August
„Agence Havas", die offizielle Nachrichten- stelle der französischen Negierung, verbreitete eine aus Singen stammende und von den meisten französischen Blättern übernommene Meldung, daß das Passionsspiel in Oberammergau durch ein antisemitisches Stücl ersetzt werden soll, das die Verführung eines deutschen Mädchens durch einen Juden zum Inhalt hat.
Der Erfinder dieser Nachricht, der vermutlich in jenen jüdischen Kreisen zu suchen ist. auf deren „geistige" Betätigung das deutsche Volk gerne verzichtet hat, hat damit eine Spitzenleistung der Dummheit vollbracht. Aber es zeigt sich, daß es immer noch Dümmere gibt: Wer hätte je einer Nachpichten, stelle, wie es die „Agence Havas" ist. zu- getraut. daß sie auf einen solchen blödsinnigen Schwindel, den nur der Haß de?. Minderwertigen gebären kann, hineinfällt?
Antideutsche bolschewistische Propaganda im Memelgebiet?
rp. Warschau, 1. August
Unter der Ueberschrift: „Sowjetmillionen für deutschfeindliche Propaganda" berichtet die in Bromberg erscheinende „Deutsche Rundschau in Polen" folgendes: „Aus Riga wird gemeldet, daß sowjetrussische Stellen 150 Millionen Rubel für deutschfeindliche Propaganda im Me- melgebiet bereitgestellt haben, die demnächst aus Anlaß der Wahlen am 27. September in verstärktem Maße beginnen soll. Die litauischen Behörden arbeiten in engster Fühlungnahme mit den Sowjetstellen und erteilen jüdischen Einwanderern aus der Räteunion bedingungslos Einreisebewilligungen, um so eine deutschfeindliche Mehrheit im Memelgebiet zu schaffen. Sowjetjuden wurden sogar bereits in Memel eingebürgert."
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England verschweigt die jüngsten katholiken-
feindlichen Ausschreitungen bei Edinburg London, 1. August.
In Cowgate bei Edinburg kam es am Mittwoch abend zu wüsten katholikenseind- lichen Austritten. Als der katholische Geistliche Collina sich in seine Garage begeben wollte, wurde er von einer erregten Menschenmenge angegriffen. Kurz darauf trasen die Teilnehmer einer in der Nähe stattsinden- den katholischen Versammlung ein, mit deren Hilfe der Priester flüchten konnte. Einer seiner Verteidiger, der Präsident eines katholischen Verbandes, Jack Higgins, wurde von der Menge so schwer mißhandelt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
Es ist außerordentlich bezeichnend, daß von der gejamten Londoner Presse nur ein einziges Blatt ein paar Zeilen über diese neuesten religiösen Ausschreitungen in Schottland enthält: aber auch diese Zeitung hat den Bericht nur in einem Teil ihrer Ausgabe.
Neueste Nachrichten
Reichsminister Dr. Göbbels überreichte dem Chef des Stabes eine Führerbüste als Preis für den Reichsmettkampf der SA.
Reichsorganisatiousleiter Pg. Dr. Leq wird am 1V. August mit Reichsstatthalter Wagner
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28) Loporlabi bo ikarl-Tunkrr-Veilag. Berlin.
Klaffroth drückt die Fingcrknöchel gegen den Mund.
Der Schlitten hält; der K>..scher klettert von seinem Bock, und Gerda bewegt sich, sie ist nicht tot. Sie schält sich aus dem Hundepelz, der Kutscher nimmt ihn ihr ab; sie gehen beide wie Feinde auseinander. Gerda und der Kutscher.
Klaffroth dreht sich vom Fenster ab und geht bis zur Tür, wo er mit vor Erregung unregelmäßigem Atem auf Gerdas Schritt wartet. Sie kommt den Gang entlang, ihr leichter, flüchtiger Schritt ist auf dem Läufer kaum zu hören. Dann wird ein Schlüssel gedreht. dann klappt eine Tür auf und zu, und dann ist es wieder still.
Er zieht sich mechanisch an. Warum war sie nicht zu ihm hereingekommen? Hielt sie es nicht für nötig, ihm Bescheid zu geben, daß sie wieder da war? Aber freilich, Gerda lebt nach keinem Programm, sie ging mit einer erstaunlichen Großzügigkeit über Tinge hin, die andere ernst nehmen. Zu diesen anderen Leuten mußte Klaffroth sich nun auch rechnen.
Auf dem Flur kommt wieder ein Schritt heran, bleibt vor Klaffroths Tür stehen, dann klopft es.
„herein!" jagt Klaffroth.
Ziemlich erregt, aber mit aufgehelltem Gesicht komint der Sekretär biiieinivarierr.
Dauernde Verlängerung der Zinsherabsetzung für landw. Realkredit
Berlin, 1. August.
Die Neichsregierung hat soeben ein Gesetz über die Zinsen für den landwirtschaftlichen Nealkredit vom 31. Juli 1935 beschlossen, das im Neichsgesetzblatt Nr. 87 vom 1. August 1935 verkündet worden ist.
Die seit der Notverordnung vom 27. Sep- tembcr 1932 geltende Herabsetzung der Zinsen für den landwirtschaftlichen Rcal- kredit wird über den 30. September hinaus ohne zeitliche Begrenzung verlängert. Bauern und Landwirte haben daher nach der neuen Regelung nur den in den letzten 3 Jahren entrichteten ermäßigten Zinssatz weiter zu zahlen. Tie zunächst zeit- lich begrenzte Zinssenkung ist damit eine dauernde geworden. Eine Aenderung gegenüber dem bisherigen Rechtszustand tritt je- doch insofern ein. als den Pfandbrief- an st alten in Zukunft allgemein, ein Zinssatz von 4,5 v. H. lansschließlich Verwaltungskosten) zu zahlen ist.
Nachdem der Zinssatz der Schuldverschreibungen auf Grund des Gesetzes vom 24. Jan. >935 aus 4'/- v, H. gesenkt war. mußte der von den Schuldnern zu zahlende Zinslatz Wenfalls auf 4V- v. H. festgesetzt werden. Damit ist die bisher be st eh ende Spanne zwischen Pfandbrief- und Hypothekenzinsbeseitigt, so daß die Wei- tergewährung einer Neichshilse — abgesehen von den Fällen der Aufwertüngs- t i l g u n gs h y p o t h e ke n — nicht mehr notwendig ist. Bei den Aufwertungstilgungshypotheken besteht auch in Zukunft ein Zinsunterschied, da die Aufwertungsschuldverschreibungen nicht der Zins- ermäßigung nach dem Gesetz vom 24. Jan. 1935 unterliegen. Insoweit wird das Reich gemäß 8 3 des neuen Gesetzes den Grundkreditanstalten auch weiterhin den Unter- schiedsbetrag zur Verfügung stellen.
Die gesetzliche Stundung der zinsgesenkten Forderungen wird bis zum 1. April 1940 verlänaert: das Amtsgericht kann jedoch den
Gläubigern unter bestimmten Borausieyun- gen gestatten, das Kapital schon früher zurückzuverlangen.
Die nach dem Gesetz über die Durchfüh- rung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstal- ten vom 24. Januar 1935 — Reichsgesetzblatt I, Seite 45 — entstehenden Kosten der Zinsermäßigung einschließlich der dem Gläubiger zu zahlenden Entschädigung (Bonus) werden bei landwirtschaftlichen Hypotheken, und Griindschulden, die der Zinsherabsetzung nach der Notverordnung vom 27. September 1932 unterliegen, nicht von dem landwirtschaftlichen Schuldner getragen. sondern den Grundkreditanstalten vom Reich erstattet.
Der Zinssatz der Hypothekeen- und Erundschulden. deren Schuldner sich im Entschuldung?- oder Lsthilfeversahren be- finden, bleibt unberührt. Ten Grundkredit- anstalten wird vom Reich der Unterschied zwischen deem Zinssatz ihrer Schuldverschrei, bringen und den Zinssatz der Deckungs- werte zur Verfügung gestellt werden.
Tie für den landwirtschaftlichen Aus- landsrealkredit geltende Regelung des Gesetzes vom 20. Juli 1933 — Reichsgesetz, blatt 1. Seite 524 — ist auf ein weiteres Jahr verlängert worden.
8 3 des Gesetzes vom 28. September 1934. der für die Schuldner die Möglichkeit vorsah. die Eröffnung des Entschnldungsverfahrens zu beantragen, um sich die Vorteile der Zins- senkung zu erhalten, ist aufgehoben worden. Das neue Gesetz trifft eine Regelung, die den Bauern und Landwirten die Vorteile der Zinsherabsetzung für den landwirtschaftlichen Nealkredit auch ohne Entschuldungsantrag erhält. Neue Entschuldungsanträge sind demnach unzulässig.
Das Gesetz enthält ferner eine Erwächst, gung für die zuständigen Reichsminister. Vorschriften über die Aufbringung der er- forderlichen Mittel und über die Durchführung und Ergänzung des Gesetzes zu erlassen.
nach Heidelberg komme«, um an einem großen PO.-Appell teilzunehme«.
Im Verlaus einer bei Erössnnng der Reichssteuerschnle in Herrsching gehaltenen Rede sagte Staatssekretär Reinhardt voraus, daß die Steuereinnahmen des Reiches im Rechnungsjahr 1835 um rund 2 Milliarden Reichsmark größer sei« werden als sie 1833 gewesen sind.
Die Uebersnhrnug von Formationen der Landespolizei in die Wehrmacht ist am 81. Juli abgeschlossen worden.
An einer unübersichtlichen Straßenkreuzung in Eikeloh stieß ein aus Bielefeld stammender Lastkraftwagen mit einem mit Ausflügler» besetzten Omnibus zusammen, der aus Braun- schweig kam und eine Fahrt zum Rhein unternehmen wollte. Bon den 28 Insassen des Omnibusses wnrden 15 mehr oder weniger schwer verletzt.
In Magdeburg ereignete sich ans dem Ratswaageplatz ein blutiges Ehedrama. Der Arzt Dr. Menshanse« aus Barby wurde von seiner Ehefrau infolge von Ehezwistigkeiteu durch vier Schüße niedergcstreckt «nd aus der Stelle getötet. Die Fra« wurde verhaftet.
In dem großen Porphyr-Bruch von Davle (Tschechoslowakei) an der Moldau verschütteten infolge Unterwaschnng abgestürzte Felsenmassen vier Arbeiter. Drei von ihnen
„Guten Morgen, Herr Klassroth", sagt er und zieht die Tür hinter sich zu, „ich wollte Sie nur fragen, ob Sie schon unterrichtet sind?"
Klaffroth sieht ihn an. „Worüber soll ich schon unterrichtet sein?"
„Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Frau Georg zurückgekehlt ist. Gott sei Dank . .
„Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksam- keit", sagt Klaffroth mit schwachem Lächeln, „aber ich habe sie selbst zufällig beobachtet, wie sie mit dem Schlitten ankam."
„So. na. ich hatte gestern abend wirklich etwas Angst bekommen", gesteht der Sekretär ehrlich. „Und als ich eben sah. daß Frau Georg bei Olof gewesen ist. ist meine Angst beinahe noch größer geworden. Es ist wirklich leichtsinnig gewesen, allein im Gebirge her- umzuipazieren. Ein Gebirge ist nun mal keine Stadtpromenade."
„Ich hatte natürlich auch Augst", sagt Klaffroth. „aber sie ist bei Olof gewesen? Wer ist denn dieser Olof?"
„Ach so. Klaffroth kennt ihn nicht? Also mit diesem Olok habe es eine besondere Bewandtnis. Es sei der Kutscher gewesen, der Frau Georg eben hergefahren habe; Olof sei ein armer Kerl, der sich hier ins Gebirge verkrochen habe, nachdem er seine Frau erschlug."
„Mein Gott!" ruft Klaffroth. „und bei dem ist Frau Georg gewesen? Wie ist sie denn zu ihm gekommen?"
„Er hat oben im Gebirge eine Hütte, eine ganz primitive Hütte, da fährt er nun manchmal mit seinem Pferd und seinem Hund hinauf und bleibt mehrere Tage da. Was er da eigentlich will und tut. weiß niemand so recht. Es kann ja nun sein, daß Frau Georg vor dem Schncesturm Zuflucht bei ihm gc- t sucht
konnten nur «och als Leichen geborgen werden, der vierte wnrde schwer verletzt.
Der griechische Ministerpräsident Tsaldaris ist z» einem Erholnngsausenthalt »ach Deutschland abgereist.
Im englischen Unterhaus fand gestern die letzte große Anssprache vor Beginn der Ferien statt. Außenminister Hoarc gab eine Erklärung zum italienisch-abesstnischcn Streitfall ab.
Dem amtlichen italienische» Gesetzblatt zufolge ist mit dem 1. August der Einkauf im Auslauf von Kohle, Koks, Kupfer, Zinn «nb Nickel unter Staatsmonopol gestellt. Mit der Durchführung des Monopols ist -ie italienische Staatseisenbahnverwaltnng beanftragt worden.
Die Abessinier planen im Kriegsfall den Fluß Webi Schebeli und andere Flntzlänse einzndämmen und das Wasser in die Wüste abzuleitcn, um einen italienischen Vormarsch an de« Usern der Flüsse entlang unmöglich zu machen.
Auf seiner 100. Rundreise zwischen Breme« «nd Nenyork traf der Schnelldampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd gestern im Hafen von Nenyork ein, wo das Schiff «. a. von seinem Taufpaten, dem früheren amerikanischen Botschafter in Berlin, Schurmann, empfangen wurde.
Der Sekretär versichert bann noch einmal, er freue sich ehrlich, daß Frau Georg heil zurückgekommen sei, und geht dann.
»
Klaffroth wartet noch eine Weile, dann geht er bis zu ihrer Tür und klopft. Von drinnen kommt keine Antwort, aber er drückt die Klinke herunter und tritt ein.
Gerda steht mit ratlosem Gesicht am Tisch, sie hat die Schibluse abgezogen und steht in Schihose und Pullover.
Seine Stimme ist rauh und gehetzt wie bei einem Tier. „Wo warst du. Gerda?"
Sie zuckt mit den kleinen schmalen Schultern. „Nirgends. Jul . . ."
Er kommt an den Tisch, und sie bemerkt nun. wie er aussieht, sein Gesicht ist überanstrengt und übermüdet vor Unruhe, er muß die ganze Nacht nicht geschlafen haben.
„Du warst gestern den ganzen Nachmittag fort, die ganze Nacht bis heute morgen ..."
Sie kauert sich auf den Bettrand, legt die Hände in den Schoß und blickt in sein Gesicht. Sie sieht wie ein Bogel aus, der sich verflogen hat, in Gefangenschaft geraten ist und jetzt apathisch abwartet, was mit ihm geschehen wird.
„Ich dachte", sagt er mit trübem Blick, „du seist im Sturm umgekommen.'
Sie lächelt dünn. „Ich bin ja wieder hier, es sollte wohl nicht sein."
Sie greift nach ihrer Schibluse und zeigt sie Klaffroth. „Sieh mal diese Löcher. Es sind die Löcher, die Kings Gebiß gerissen hat.
„Wo kommen die her?"
„Das hat ein Hund getan."
Klaffroth denkt an den Mann, der Olof hieß, und den starken Wolfshund, der neben dem Schlitten herlief. Mit diesem Hund war nicht gut Kirschen essen.
>.Öat dick der Köter anaefallcn?"
BerMmmlungS- und Unlsoknivervet für den NSWB. iStaMM)
im Landkreis Neuhaldenslebcn
Magdeburg. I. August.
Wie die Pressestelle der Staatspolizeistelle für den Regierungsbezirk Magdeburg mitteilt, wurde auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 in Verbindung mit Paragraph 14 des Polizeiverwaltungsgesetzes für den Landkreis Neuhaldensleben mit sofortiger Wir. kung das Tragen von Abzeichen oder von einheitlicher Kleidung dieser Art, die die Zugehörigkeit zum NSDFB. (Stahlhelm) kenn- zeichnen. sowie das östentlicke Zeigen von Fahnen des NSDFB. verboten. Gleichzeitig wurden alle Versammlungen einschließlich Pflichtappelle, sowie alle sonstigen Veranstaltungen (Konzerte usw.) des NSDFB. verboten.
Die vorgenannten Maßnahmen rechtferti- gen sich aus einer Reihe von Vorfällen, di? durch Angehörige des NSDFB. maßgeblich verschuldet sind, und die beträchtliche Erregung in der Bevölkerung hervorgeruse» haben. Es handelt sich in diesen Fällen um schwere beleidigende Aeußer ringen gegen Staat und Partei, insbesondere gegen führende Persönlichkeiten der Bewegung. Die Häufung solcher Vor- kommnisse in der letzten Zeit hat im Kreist Neuhaldensleben zu dauernder Beunriihi- gung Anlaß gegeben, so daß zur Aufrechter. Haltung der Sicherheit und Ordnung durchgreifende Maßnahmen erforderlich waren.
Sas urieu gestn den kathoMen
Berlin, 1. August.
Nach zehnstündiger Verhandlung verkündete das Berliner Schöffengericht das Urteil in dem Devisenprozetz gegen den 48jährigen Stifls- propst Karl Heisig. Der Angeklagte wurde wegen Devisenvergehens zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 4(1 0 0 6 RM. Geldstrafe verurteilt. Die beschlagnahmten 25 500 Guldenobligationen wurden zugunsten der Reichskasse eingezogen und dii Mithaftung des Klosterstiftes hinsichtlich de, verhängten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens ausgesprochen.
Engländer und sren beMen u- ^
Starke Belebung
des Reiseverkehrs nach Deutschland Bremen, 1. August
Die Beobachtung, daß die Zahl der au? England und Irland kommenden Besucher Deutschlands stark im Ansteigen begriffen ist, erfährt durch das Eintreffen der Dampfer „Stuttgart" und „Bremen" des Norddeutschen Lloyd eine erfreuliche Bestätigung. Auf dem Dampfer „Stuttgart", der am 31. Juli in Bremerhaven eingelaufen ist. befinden sich 79 Fahrgäste, die vornehmlich aus Irland kommen. Unter ihnen befinden sich auch der irische Freistaatsministei Frank Aiken und der Parlamentssekretär Hugo Flynn. Die Zahl der mit dem Dampfer „Bremen" am 2. August aus England eintreffenden Reisenden beträgt 632 Personen. so daß innerhalb von drei Tagen mit diesen beiden Lloydschiffen über 700 Besucher aus England und Irland nach Deutschland kommen.
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Sie legt die Schibluse auss Bett. „Angefallen ist nicht der richtige Ausdruck, er hat mich nur ein bißchen aus dem Schnee aufgesammelt."
Klaffroth sitzt mit steifem Nacken. Und in diesem Augenblick, in dem sie ihm sagt, daß es wohl noch nicht sein sollte und daß sie in den Schnee gegangen und von einem Köter aufgesammelt worden war, in diesem Augenblick, wo er noch immer nicht weiß, was das alles soll, ob sie wirklich ein Kind trug oder nicht, ob sie rn Tännforsen Spaß gemacht hatte oder nicht, warum sie überhaupt herge- kommen war und wieso Per schon sagte, es habe hoffentlich nichts zu bedeuten, und warum Helen Plötzlich ein festes, entschlossenes Gesicht hatte, in diesem Augenblick ist Klaks- roth das, was man verbiestert nennt. Es gibt Stunden im Leben, in denen man der ganzen großen Erde mit allen guten und schlechten Einrichtungen nicht böse sein kann, wo ein Staatsanwalt pfeift, ein Kriminalkommissar tanzt, und ein Landjäger einem Radaubruder einen wohlwollenden Klaps gibt und zu Muttern führt, ohne das Buch zu ziehen. Es gibt aber auch Stunden, in denen man in ratloser, apathischer Wut hockt und sich selbst und keinem anderen gut ist, wo man einfach verbiestert ist. weil man nicht mehr weiß, wo man innerlich und äußerlich richtig hingehört.
Klaffroth ist so verbiestert. „Ich habe keine Zivilkurage", denkt er plötzlich.
„Ich bekomme Besuch", sagt Gerda.
Er starrt auf den Boden: das hat gesessen, daß er sich selbst sagte: er habe keine Zivilkurage.
„Ich habe einen Brief von meinem Mann bekommen; er wird heute noch kommen. Ich habe ihm geschrieben, er solle nicht kommen. Nun kommt er dochl" >
.. (Fortsetzung folgt) r