Die Ausstellung „Schwäbisches Schaffen in Heilbronn eröffnet
Heilbronn, 7. Juli. Samstag 11 Mi wurde die A u-s st e l l u n g „Schwäbr. sches Schaffen" feierlich eröffnet. OBM. Gültig begrüßte die Ehrengäste, darunter Innenminister Dr. Schmid und Finanzminister Tr. Dehlinger. Er erläuterte den Zweck der Ausstellung, deren Name die Verbundenheit Heilbronns mit Schwaben bekunden soll und die ein Ausdruck des Ge- meinschastswillcns sein will. Oberrcgierungs- rat Dr. Gretsch vom Landesgewerbcamt gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Ausstellungswesens. Innenminister Tr. Schmid erklärte die Ausstellung für ervff- net. wobei er seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß Hcilbronn damit seine Verbundenheit mit dem Schwabenland besonders bekunden wolle.
Tie Feier war von musikalischen Darbietungen der PO.-Kapelle und dem Meisterlied aus „Meistersingern", gesungen von Opernsänger Grimm vom hiesigen Stadttheater, umrahmt und wurde mit den Nationalliedern beschlossen.
Bei dem sich anschließenden Nundgang konnte man sich von dem systematischen Auf. bau der Ausstellung, die vom Gemeinschafts, gedanken beherrscht ist, überzeugen. Ergreifend ist in ihrer Würde und Gediegenheit die Ehrenhalle der Stadt Heilbronn. Aus den Zeugnissen des Stadtarchivs und historischen Museums ist die kulturelle Vergangenheit Heilbronns sinnvoll zusammen- gestellt, es folgt der Ausbau unserer Landschaft, ihre Vor- und Frühgeschichte. Be- sonders lehrreich ist die Entwicklung der, Stadt Heilbronn, würdevoll ist hier ein Raum dem Gedächtnis der Gefallenen gewidmet. Zeugnisse der Kunst und Kultur der Gegenwart schließen sich an. Weiter Raum ist dem Verkehr eingeräumt, im Mittelpunkt Neckarland und Schiffahrt mit dem neuesten Modell der Heilbronner Kanalanlagen; hier kommen cwer auch auswärtige Firmen wie NSU., Daimler-
Benz u. a. 'zur Geltung, auch Reichsbahn und -post, Autostraßen und Arbeitsdienst find mit einbezogen. Bei Technik und Ener- ie sticht Heilbronns Salzwerk als Besonder- eit ins Auge. Ungemein stark ist das Handwerk vertreten, Buchdruckerei, Metzgerei und Bäckerei sind in Betrieb und geben Proben ihrer Erzeugnisse, die in der Zunft- stube bei einem Glas besten Heilbronners genossen werden. Neu gestärkt betritt man den prächtig umgestalteten Harmonicgarten mit seiner neuen Leuchtfontaine. Plötzlich entdeckt man ein regelrechtes Einfamilienhaus. das mit einem Baukostenaufwand von 4200 RM. erstellt ist und damit einen Praktischen Beitrag zur Lösung der Frage des billigen Eigenheims darstellt. Nach Ueberquerung der Friedenstraße findet man eine gesundheitliche Son- derschau und gelangt dann zur Halle des Reichsnährstandes, in der der Weinbau naturgemäß dominiert. In der Besenwirt- schast haben bereits einige Weinzähne ihren Stammtisch ausgeschlagen, gegenüber sieht man neben modernen hydraulischen Pressen die aus dem 18. Jahrhundert stammende Schwaigerner Baumkelter.
Ein Schausenstergang bildet den Uebergang zu den letzten Hallen, in denen Leder-, Textil-, Holz-, Chemie- und Papier-Erzeugnisse ausgestellt sind. Eine eigene Halle dient der Warenschau. In, Freigelände stehen Baumaterialien. Ma- Ichinen und Fahrzeuge, auch ein Casö tsl hier eingerichtet. Den Abschluß bildet die große Vortrags, und Festhalle, die 3000 Personen Raum bietet und auch nach der Ausstellung stehen bleibt. Hier sind eine Reihe größerer Firmen untergebracht. Der Gesamteindruck der Ausstellung ist über- wältigend, sie legt Zeugnis ab von dem Gewerbefleiß und dem Unternehmungsgeist beilbronns und kann allüberall zum Besuch bestens empfohlen werden. Die Ausstellung dauert bis 15. September.
Sttmilm Mordversuch ^ eines Sechzehnjährigen
l Er wollte zwei Säuglinge aus „Rache"
^ vergiften
Berlin, 7. Juli.
^ Die Berliner Kriminalpolizei wurde wegen eines mit besonderer Roheit eingeleiteten Giftmordversuches eines 16jährigen 'Burschen am Samstag vormittag nach dem «Berliner Westen gerufen. Dort hatte der ^rnit seiner Mutter in einer zweistöckigen Villa ,wohnende 16jährige I. B. die beiden Kinder einer in der Kellerwohnung zur Untermiete wohnenden Familie, ein Mädchen von vierzehn Monaten und ein Mädchen von achk Wochen, mit Gas zu vergiftender- f u ch t.
Zwischen der Mutter des jungen B. und .den Untermietern bestand infolge Mietsstreitigkeiten schon seit längerer Zeit ein ge- IspannteS Verhältnis. Darüber hinaus hegte der Junge eine persönliche F kindisch astgegendenVat er der beiden «kleinen Kinder, weil dieser ihm einmal die Schläuche seines Fahrrades zerschnitten 'haben soll. Um nun, wie er bei seiner Ver- mehmung aussagte, „seine Nachegesühle zu istillen", benutzte der Bursche die Abwesenheit der Eltern der Kinder, um mit einem Nachschlüssel in die Wohnung einzudringen und den Haupthahn der Gasleitung zu öffnen, 'um die in ihrem Bett schlafenden Kinder zu vergiften. Glücklicherweise kehrte die Mutter schon nach einer Viertelstunde zurück, so daß die Kinder gerettet werden konnten. ...
Hinrichtung einer Mörderin
Berlin, 7. Juli.
Am 6. Juli 1935 ist in Göttingen die am 7. lkov. 1889 geborene Maria Großkopf hingerichtet worden, die vom Schwur, gericht in Göttingen wegen Mordes an der Besitzerin des Edelhofes in Hörden, der Witwe Margarethe vonBerkefeld, zum Tode verurteilt worden war. Die Großkopf, die bei der Ermordeten als Hausdame ange- stellt war, hatte einen Schuldschein über eine Darlehenssumme von 42 000 RM. angefertigt und mit der gefälschten Unterschrift der Frau von Berkefeld versehen. Sie vergiftete ihre Dienstherrin, um auf Grund der falschen Urkunde ihre erdichtete Forderung gegen die Erben der Ermordeten durchsetzen zu können.
Letzte Meldungen
Ameisenplage in -er Pfalz. In der Eif^l wird seit einiger Zeit ein selten starkes Auf
treten der sogenannten Pharao-Ameise beobachtet, ein Insekt, das erheblich kleiner ist als die gewöhnliche Ameise, und infolge seiner Winzigkeit durch alle Fugen und Ritzen in die Wohnungen cindringt. Stellenweise ist ihr Auftreten zu einer wahren Landplage geworden.
Frankfurts Haushaltsplan endlich ausge
glichen. Seit 1928 hat die Stabt Frankfurt a. M. zum erstenmal den nunmehr abgeschlossenen Haushaltsplan 1934 ohne Defizit aus- valanciert, während das vorhergehende Jahr 1933 noch ein Minus von 3 Millionen RM. zeigte. Die Summe der Defizitabschlüsse der Stadt Frankfurt beträgt seit 1928 insgesamt 43F Millionen RM.
Die Lage am Kartomrmam ^
Die Verzögerung der deutschen Frühst kartoffelernte bedingte einen stärkeren Rückt; griff auf vorjährige Bestände. Die Deckung deq^ Speisekartoffelbedarfs vollzog sich bei abneh-E mender Geschäftstätigkeit reibungslos. Der Rückstand der Frühkartoffelkulturen durch die" Kälteperiode der Vormonate ist durch sommerliches Wetter wieder eingeholt worden, so daß niit zunehmenden Frühkartoffelzufuhren deutscher Ernte gerechnet werden kann. Die Früh- kartofsel-Absatzregelung wird zu der reibungslosen Beschickung des Marktes bis zum Einsatz der Ernte mittelfrüher und spätreifer Sorten beitragen. Futterkartoffeln waren wieder etwas stärker gefragt, so daß sich die Preise behaupten konnten. Das Geschäft in Fabrikkartoffeln war unbedeutend.
MelmrmjMstvreis für Sülmrekr
Stuttgart, 7. Juli. Durch Anordnung des Eierverwertungsverbands Württemberg sind die Erzeugermindestpreise für Hühnereier mit Wirkung vom 4. Juli 1935 für den Bezirk des Eiervcrwertungsverbands Württemberg auf 1.25 RM. je Kg. festgesetzt worden. Die Preise verstehen sich ab Hof des Erzeugers.
53 63V Genossenschaften in Deutschland. Die Bestandsentwicklung der deutschen Genossenschaften hat eine weitere Zunahme erfahren. Durch einen Neinzuwachs von 46 Genossenschaften steigerte sich der Gesamtbestand aller deutschen Genossenschaften am 1. Juni 1935 auf 63630. Erwähnenswert ist die stärkere Entwicklung der Lieferungsgenossenschaften.
Schweinemärkte. Blaufelde n: Milchschweine 19—27 NM. — Crailsheim: Läufer 44—46, Milchschweine 20—25 NM.
— Il 8 hofen: Milchschweine 14—27 RM.
— Trossingen: Milchschweine 17—24
RM.
Schweinepreise. Bopfingen: Milchschweine 45—56, Läufer 60 RM. Pro Paar.
— Güglingen: Milchschweine 36—45, Läufer 78—86 RM. — Schwäb. Hall: Milchschweine 20—27 RM. — Oehringen: Milchschweine 46—58 RM. — Nottweilr Milchschweine 40—58 RM. — Sulzbach« Murr: Milchschweine 45—56 RM.
Haller Viehmarkt vom 3. Juli. Kühe 210 bis 490, Kalbeln 300—440. Jungvieh 150 bis 230, Kälber 90-105 RM.
Erolzheimer Schranne vom 4. Juli. Din- kel 8, Weizen 10.20—10.35, Roggen 8.30 bis 8.60. Hafer 8.25—8.30 NM.
Amtliche Bekanntmachungen. Kreistag
Am Mittwoch, den 17. Juli 1035, vormittags 1V Uhr, findet im Rathaussaal in Talw ein Kreistag statt.
Den ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern des Kreistags wird eine besondere Einladung durch die Post zugehen.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht des Vorsitzenden.
2. Beratung des Haushaltsplans des Kreisverbands für das Rechnungsjahr 1935.
3. Echuldiibernahme für den Straßenbau Simmersseld-Besenseld.
4. Biirgschaftsübernahme.
Talw, den 5. Juli 1935.
Landrat Nagel.
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Kein Oruäe l — Kein Heiülultkerä I
«erm. velsIgr, Lai«
kreiverlOMg von lilluMüuiMllcM: :1 V-umrerNppsral!
Calw, den 8. Juli 1935.
Statt Karten.
Danksagung
Anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Gatten und Vaters
Friedrich Eisenhardt
Kaminfegerineister
sind uns von allen Seiten überaus viele Beweise herzlicher Teilnahme zugcgangen. Wir sprechen auf diesem Wege dafür unfern besten Dank aus; besonders danken wir den verschiedenen Vereinen für die ehrenvollen Nachrufe und Kranzspenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
die Witwe: Margarete Eiseichardt geb. Ernst.
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