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Nattonalsozialistische^ageszeitung

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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Eakv

Nr. 200

Laln», Dienstag,

2. Juli 1935

2. Jahrgang

..Es ist unWl«. bri Men zu kanten!"

kk. Berlin, 1. Juli.

Eine jüdische Niederträchtigkeit hat kürzlich dor dem Schöffengericht in SchncidemW ihre Sühne gefunden. Der hebräische Kauf­mann Heimann Simonstein hatte zum Zwecke der Kundenwerbung behauptet, ein führender Nationalsozialist hätte bei ihm leinen Mantel gekauft.

Das Gericht verurteilte ihn wegen ver­leumderischer Beleidigung zu einem Monat Gefängnis. Das Oberlandesgericht in Marienwerder hat dieses Urteil aber aufge­hoben und an die erste Instanz zurückver­wiesen und folgende Begründung hiezu ge­geben:Diejenigen deutschen Volksgenossen, die noch heute beim Juden kaufen, sind kein Teil des deutschen Volkes, der die öffentliche Meinung dar­stellt. Die deutsche öffentliche Meinung vertritt vielmehr die Ausfassung von dem kittlichenUnwertdesEinkaufenS bei einem Juden. Die Frage, ob die deutsche öffentliche Meinung die Behaup­tung, ein deutscher Volksgenosse habe bei einem Juden gekauft, als Ehrenkränkung empfindet oder nicht, ist nach Auffassung deS Senats zu bejahe n.

M Webber pleite

ex. London, 1. Juli.

Der JudeHauptmann' Webber, der dor zwei Jahren in London eine Organisation zum Boykott deutscher Waren ins Leben ge- rufen hatte, ist infolge des Fehlschlages sei- her Aktion bankrott geworden. Seine Schul­den betragen 7000 Pfund Sterling.

Marrtstifche Mwöden katholischer Mgendbündler

kk. Karlsruhe, 1. Juli

In der vorigen Woche mußte die Geheime Staatspolizei die Auflösung der katholischen Jugendverbände Deutsche Jugendkraft' in Ueber­lin g e n, Unter- und Oberharm er s- bach verfügen, da die katholischen Jugend­lichen mehrere schwere Ueberfälle ausHitlerjugend ausgesührt und die Angegriffenen auf das Schwerste mißhandelt haben. Es ist bezeichnend, daß die katholische konfessionelle Jugend sich geradezu marxistischer Methoden bedient!

Zuerst die Arbeiter!

bk. Neustadt a. d. H., 1. Juli

Die,.NSZ°Rheinfront' druckt zum zweiten Male eine aus dem April stammende Be­kanntmachung des Gauleiters Bürckel ab, in der es heißt:Eine Reihe von Gesuchen liegt hier vor, die sich mit der Freilassung von politischen Schutzhaftgefangenen befassen. Es muß festgcstcllt werden, daß die Gesuch- steiler in der Hauptsache für verhaftete Juden und besser gestellte Schutzhäftlinae sich ein- setzen. Um arme Arbeiter, die sich in Schutz, hast befinden, hat sich bis jetzt noch kein Mensch angenommen. Ich halte es daher jüi richtig, bekanntzugeben: 1. daß in erster Linie jene verhafteten Arbeiter sreigelassen werden können, um die sich bisher niemand an­genommen hat; 2. jene politischen Gefange­nen, für die die meisten Gesuche vorliegen, werden zuletzt entlassen. Unter diesen wieder­um endlich werden am Schluß diejenigen ent­lassen, für die sich selbst Kommerzienräte ein­gesetzt haben.'

SSW. verurteilt sechs Kommunisten zum Lobe

Das Militärkollegium des . richtes in Nischni-Tagil ... sechs Kommunisten wegen angebl mordung von zweiDorf-Korrespr (Sowjet-Propagandisten auf deni zum Tode verurteilt, darr ^ Stadtsowjets voi WN. Pestow, der vom Gericht als

LaWe'"^, ^ Parteimitgliedskart Lasche bezeichnet wurde.

Eden über die Verhandlungen in Paris und Rom

Eden berichtet über den Zweck seiner Reise Flotten- und Abessinienfrage

Lonoon, I. Junt.

Minister Eden gab am Montag im Un­terhaus die bereits augekündigte Erklärung über seine diplomatische Reise nach Paris und Nom. Eden führte u. a. aus:

Der Zweck meiner Reise nach Paris

war doppelter Natur: Tie britische Regie« rung wollte an erster Stelle die früheste Ge, iegeüheit benutzen, um der französischen Ne« gierung eine volle und offene Erklärung über das deutsch-englische Flottenabkommeii zu geben. Sie wünschte auch in Rücksprache mit der französischen Regierung'die Mittel und Wege zu erwägen, so schnell wie möglch

ortschritte in den Verhandlungen über alle

unkte des Londoner Protokolls vom 3. Fe­bruar zu erzielen. Laval erklärte mit gleicher Offenheit die Ansicht der französi­schen Negierung über die Auswirkung des Flottenabkommens auf die verschiedenen europäischen Problenie. Im Lause dieser Be­sprechung wurde anerkannt, daß für die Regelung dieser Fragen wie z. B. der des Luftpaktes, des Ostpaktes, des Mitteleuro­päischen Paktes und der Vereinbarung über Landrüstungen eine enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Großbritannien notwendig sei. Wir suchen daher gegenwärtig mit der französi­schen Regierung eine Form der Z u s a in m e n a r b e i t, die am besten ge­eignet ist, so schnell und vollständig wie möglich die Erfüllung des Programms des Londoner Protokolls vom 3. Februar durch alle Länder zu erzielen. Am Ende der

Besprechung mit Mussolini in Rom

über dieselben Probleme, konnten wir er- freulicherweise eine Einigung über die Möglichkeit feststellen, wei- terhin für die europäische Be­friedung im Einklang mit den im Londoner Protokoll und in der Stresaer Entschließung nieder, gelegten Richtlinien zu arbei­ten. Es ist jetzt jedoch Grund zu der Hoff­nung vorhanden, daß die beste Berhand- lungslinie in Kürze gefunden werden muß. Ileberdies kann ich nicht daran zweifeln, daß obwohl drei Regierungen möglicherweise verschiedenen Problemen des Programms nicht dieselbe Bedeutung oder dieselbe Dringlichkeit beimessen es möglich sein könne, sich über eine Methode einig zu wer­den. wodurch sie sich in freien und gleichen Verhandlungen mit anderen Negierungen vereinigen, um zu der Lösung dieser Pro­bleme beizutragen.'

Eden wandte sich dann der

iialienisch-abessimschen Streitfrage

zu und erklärte: Ich teilte Mussolini die ernste Besorgnis der englischen Regierung über die Wendung des Streites zwischen Italien und Abessinien mit. Ich wies dar- aus hin, daß sich die britische Außenpolitik aus den Völkerbund gründet und daß in- tvlgedessen die britische Regierung Ereignis­sen gegenüber, die die Zukunft des Völker- bundes weitgehend beeinflussen könnten, nicht gleichgültig bleiben könne; außerdem habe die öffentliche Meinung Englands über diese Frage sehr ausgesprochene Ansichten. Die englische Negierung habe deshalb sor­genvoll geprüft, ob sie irgendeinen konstruk­tiven Beitrag zu einer Lösiing liefern könne. Darauf beschrieb ich Mussolini die Art deS von England ins Auge gefaßten Beitrages, den ich ihm als provisorischen Vorschlag vorlegen durfte. Dieser Vorschlag ging all- gemein gesprochen dahin: Zugunsten einer endgültigen Regelung des italienisch-abes- sinifchen Streites würde die britische Negie­rung bereit sein^ Abessinien einen Gebiets­streifen in Britisch-Somaliland anzubieten und damit Abessinien einen Zugang zum Meere zu geben. Dieser Vorschlag sollte ge­bietsmäßige und wirtschaftliche Zugeständ- niste Abessiniens an Italien erleichtern, wie sie möglicherweise im Rahmen einer Rege­lung zustangekommen wären. Die britische Negierung würde als Gegenleistung für diese Abtretung kein Zuaeständnis verlan.

gen mit Ausnahme der Weide-Rechte für »hre Stämme in denjenigen Gebieten, die pn Italien abgetreten würden.

Dieser Vorschlag wurde nicht leichten Her­zens gemacht, und nur der Ernst der Lage konnte die Abtretung britischen Gebiets ohne ^ine gleichwertige Gegenleistung rechtfertigen. Ich bedauere es sehr, daß Mussolini nicht in der Lage war, diesen Vorschlag als die Grundlage für die Lösung der Streitfrage anzunehmen. Nach meiner Rückkehr nach Paris gab ich Laval einen Bericht über meine Besprechungen mit Mussolini.

Damit schloß Eden seine Erklärung ab.

Laval zu seiner Aussprache mit Eden

Ministerpräsident Laval eröffnete am Sonntag die Touristen - Woche für die Auvergne mit einer Rede, die im wesent- lichen ein Aufruf an die Franzosen zur Eini­gung war. DemPetit Parifien' zufolge hat der Ministerpräsident hierbei auch die letzten Etappen seiner diplomatischen Arbeit in Er­innerung gerufen und dann hinsichtlich deS deutsch-englischen Flottenabkommens erklärt:

Ich habe England gegenüber die Sprache geführt, die angebracht war. und soaar die-

Paris, 1. Juli.

Während in Nom sich der französische nid der italienische Generalstabschef über >ie gemeinsame Verteidigung der Nhein- ind Brennergrenze unterhalten, gibt es in Frankreich doch Kreise, die nicht in der .Front von Stresa' das Ideal europäischer Politik erblicken, zumindest aber die Mög- ichkeit eines deutsch-französischen Gedanken- nistausches näher betrachten. So hat der pariserI our' das Bedenken, daß unmit- ielbare Verhandlungen mit dem Reich den Bruch der Stresa-Front bestätigen könnten. Der Berliner Berichterstatter des gleichen Blattes weiß wiederum nicht, was das Reich an positiven Beiträgen für eine solche Aus­sprache mitbringen könnte. DerOuoti- dien' hingegen ist der Ansicht, daß Briand sicher mit deni nationalsozialistischen Deutsch, land verhandelt hätte. Die letzten Reden Hitlers seien Aufrufe zur Verständigung, aber sie enthielten einige beunruhigende Stellen. Müßte man also Mut zum Ver­trauen haben?Wenn wir', so schließt der Aufsatz,zunächst einmal fähig sind, in uns selber Vertrauen zu haben, dann dürfen wir an hö­ren, was Deutschland uns sagen will. Warum seine Worte aus dem Munde

Mailand, 1. Juli.

An die großen Sommermanöver des italienischen Heeres, die bevorstehen, knüpft das Mailänder AbendblattSera" einige bemerkenswerte Ausführungen. Den Manövern kommt nicht nur, so heißt es darin, wegen der großen Zahl der daran teilnehmenden Mannschaften und Offizieren, sondern auch aus anderen Gründen große Bedeutung zu. So sei auch die mili­tärisch-politische Seite dabei in Betracht zu ziehen, während etwa 500 000 Mann kriegsmäßig ausgerüstete Soldaten an den militärischen Uebungen in den ver­schiedensten Teilen Italiens teilnehmcn, nah­men die Verschiffungen der Truppen nach Ostafrika ihren Fortgang.

Und die Lösung einer nicht mehr erträg­lichen Lage hält man für notwendig. Man habe von Zugeständnissen, Vorschlägen und Vereinbarungen gesprochen. Es sei sicher, daß

jcnigen, die mich für zu maßvoll halten, wären vielleicht der Ansicht, daß ich etwas zu weit gegangen bin. wenn sie die genauem Wendungen kennen würden, deren ich mich bedient habe. Die Franzosen wüsten kaltes Blut und Sinn für Ordnung bewahren. Mit welcher Autorität könnte ich mit dem Ver­treter Deutschlands sprechen, wenn unser Land sich selbst aufgibt, wenn es sich nicht' um die Gewährleistung seiner eigenen Sicher? heit sorgt, wenn es das Schallspiel der Un­ordnung und offen gesagt der Feigheit bietet?'

Die Aufnahme der Unterhaus­erklärung Edens in Rom

Die Erklärungen Edens im Unterhaus zur abesstnischen Frage hat man in Rom mit gro­ßer Spannung erwartet. Sofort nach ihrem Bekanntwerben in zuständigen Kreisen Noms hat man darauf hingcwiesen, daß sich der ita­lienische Regierungschef gegenüber Eden amt­lich ebenso freimütig wie bestimmt gegen einen Zugang Abessiniens zum Meer übet den Hafen von Zeila in Britisch-Somaliland ausgesprochen und eine Erörterung dieses Vorschlages abgelehnt hat.

Französische Zeitungen für unmittelbare deutsch-französische Verhandlungen

Italien zu radikaler Lösung bereit

Riesige italienische Heeresmanöver mit 500000 Mann

der britischen Diplomaten entgegenneymenij Von verwegenem Vertrauen' kann keine Rede sein!"

Mir muffen

! SrutfHlan-s San- ergreifen...!"

stord Allen of Hurtwood über die Rotwen, digkeit der Gleichberechtigung Deutschlands

, London, 1. Juli.

Lord Allen of Hurtwood schreibt Neuerlich in einem Brief an dieTimes' über die Notwendigkeit der Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung. Mit ein­drucksvoller Einhelligkeit habe das britische Volk seine Regierung beim Ausstrecken der Bersöhnungshand nach Deutschland unter­stützt. Mit unbedingter Entschlossenheit durchschneide England das Netzwerk juristi­scher Formalitäten und erreiche endlich den Kern des Problems. Die britische öffentliche Meinung bleibe dabei, daß nunmehr nichts die Anerkennung Deutschlands als gleichbe- rechtigte Schwesternation verhindern dürfe. Wir müssen Deutschlands Hand nicht nur ergreifen, weil wir unsererseits die Fehler von Versailles wieder gutzumachen wünsch­ten, sondern weil wir aus aufrichtigem freien Antrieb wünschen, die Freunde u'nse- rer deutschen Nachbarn zu sein.

die Vorschläge, wenigstens jene, von denen man in der englischen Presse gesprochen habe, weit davon entfernt seien, eine Lösung der Schwierigkeiten herbeizuführen. Es scheine sogar, als ob sie dadurch verewigt und noch vergrößert würden. Es gibt nur noch eine radikale Lösung der abes. sinischen Frage, und zu eine, solchen Lösung sei Italien vor­bereitet.

Die großen militärischen Uebungen hätten einen sehr klaren Sinn. Sie zeigen, daß die Vorbereitungen für Afrika in nichts die Kräfte des Mutterlandes geschwächt haben Ferner seien sie eine Mahnung, daß alle die emrn schweren Irrtum begehen würden, die sich Italien in den Weg stellen oder einen Hand­streich versuchen sollten, in der Meinung, daß es vollkommen von der abesstnischen Angelegen­heit in Anspruch genommen sei. Sie würde» Italien nicht unvorbereitet sindrn. ^