Kurden'. stleberäll' kamen Möbel und andere Einrichtüngsgegenstände ins Schwanken. Durch den-fehr heftigen Erdstoß wurden die Apparate im Geodätischen Institut der Technischen Hoch- schule in Karlsruhe vollständig herausgewor- fen. Sehr stark ist der Erdstoß im Murgtal verspürt worden^ besonders in Rotenfels.
Von besonderer Heftigkeit scheint die Erdbewegung im Hegau und im Bodensee. gebiet gewesen zu sein, doch steht noch nicht genau fest, ob der Herd des Bebens tatsächlich vom Bodenfeegebiet ausgeht, wie das bekanntlich früher schon der Fall war.
Auf Anfrage bei der Erdbebenwarte München wird mitgeteilt, daß es sich bei dem am Donnerstag verspürten Erdbeben um das stärkste Nahbeben handelt, das von der Münchener Erdbebenwarte seit dem 16. 11. 1911. aufgezeich- pet worden ist.
In verschiedenen Landestcilen der Schweiz namentlich in Basel, Zürich, Bern, in der Ost-Schweiz und der Jnnerschweiz, wurde am Donnerstag um 18,20 Uhr ein etiva vier Sekunden bauernder Erdstoß verspürt.
Erdstöße auch in den Alpengcbieten Oesterreichs. In fast allen Alpengebieten Oesterreichs wurde am Donnerstag gegen 18 Uhr ein starkes Erdbeben verspürt. In den Süb- alpen war bereits am Morgen ein Beben wahrgenommen worben.
Leere Stadtsöckel in der Sowjetunion
Krankenhäuser und Schulen werden geschlossen
Moskau, 27. Juni.
Durch das Verbot der Ausgabe von Not- geld sind zahlreiche Gemeindekassen und staatliche Organisationen in eine schwierige finanzielle Lage geraten. Um der Zahlungs- einstellung zu entgehen, sind sie gezwungen, entweder von der Sowjetregierung die Erhöhung der Zuschüsse zu fordern, oder das Personal der Krankenhäuser und Schule» auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Bereits jetzt wurden einzelne Schulen und Krankenhäuser ganz geschlossen und große Streichungen in den Etats vorgenommen, wobei lebenswichtige Einrichtungen gefährdet wurden.
Nach amtlichen Meldungen gibt es in der ganzen Sowjetunion keine kommunaw Verwaltung, die ohne staatliche Zuschüsse auskommen kann. Die Zuschüße im Jahre 1935 wurden für das Kommunalwesen aus ungefähr 8 Milliarden Rubel geschätzt.
4 Bauern erschaffen
Nach einer Meldung aus Semipala- tinsk (Kasakstan) verurteilte das Militärkolleg des Obersten Gerichts vier Bauern wegen Ermordung eines GPU.-Beamten Gantimurow zum Tode durch Erschießen. Weitere 6 Angeklagte erhielten Ge- fängnisstrafen von 3—10 Jahren. Die Todesurteile wurden bereits vollstreckt.
10 00« Kilo Dynamit explodiert
Wie aus El Paso (Texas) gemeldet wird, ereignete sich bei einer Sprengung in dem Kalksteinbruch einer Zementgesellschaft in Rio Grande ein schweres Explosionsunglück. Durch ein noch unaufgeklärtes Versehen kamen etwa 10 0 0 0 Kilo Dynamit vorzeitig zur Explosion und verschütteten eine große Anzahl von Arbeitern unter den abgesprengten Kalksteinmassen. Ein Arbeiter kam ums Leben, drei wurden schwer verletzt.
ReichswettkLmpfe der SA.-Stürme
Eine Anordnung des Führers und Reichskanzlers
Berlin, 27. Juni. !
Der Oberste SA.-Führer Adolf Hitler hat folgende Anordnung erlassen: „Zur Prü- fung des allgemeinen Ausbildungsstandes der SA. und zur Förderung ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienstes für die Bewegung und unser Volk ordne ich für den Sommer 1935 einen Reichswettkampf der SA.-Stürme an. Für den siegenden Sturm jeder Gruppe stifte ich einen Ehrenpreis. Die Ausführungsvrstimmungen erläßt der Stabschef."
Der „Völkische Beobachter' schreibt hierzu u. a.: In der gesamten SA. wurde dieser Befehl mit Jubel ausgenommen, denn er be- weist, wie sehr dem Führer die SA. am Herzen liegt. Mit großem Eifer wird sich die SA. der Prüfung ihres allgemeinen Aus- bildungsstandes unterziehen und den erneu- ten Beweis ihres opferfreudigen, freiwilligen Dienstes für die Bewegung und für das Volk vor Volk und Führer erbringen. Mit Dankbarkeit und mit dem unerschütterliche» Willen, sich der Anerkennung würdig zu er^ weisen, hat die SA. die Stiftung der Ehrens preise durch den Führer vernommen. Tex Reichswettkampf ist ein Maßstab für das Können und für die Einsatzbereitschaft de, SA. Jeder Sturm wird den Ehrgeiz haben. Sieger in seiner Gruppe zu sein. Und wenn es auch nicht allen Stürmen vergönnt sein wird, sich einen der Preise zu erringen, sq wird er doch in der Erkennung seiner Mängel seinen Willen stählen. Jeder wird sein Bestes hergeben.
Der Reichswettkampf ist kein Wettkampf im üblichen Sinne, denn er wird nicht an einem Tage und vor großer Zuschauermengs ausgetragen, sondern in 2 Monate dauernden Einzelkämpfen.
Der Reichswettkampf besteht aus sieben Leistungsgruppen des gesamten AnsbildnngS. gebietes der SA. Die erste Leistungs - Prüfung umfaßt das .w e l t a n s ch a u. liche Gebiet. Die zweite Grupp,
der Leistungsprüsung ist dem ersten Teil der SA.-Sportabzeichenprüfung entnommen. Die dritte Leistungs« Prüfung besteht aus einem Querfeldeinlauf über 1000 Meter. Dis vierte L e i st u n g s P r ü f u n g ist ein 10 -Kilometer-Marsch mit Ge- päck. DiefünfteLeistungsprüf u n g Ist eine Propagandafahrt. Me sechste Leistungsprüfung umfaßt zwei Einsatzübungen, die im Ge- lände SA.-mäßige Aufgaben zu lösen haben. Tie siebte L e i st u n g s P r ü f u n g be- steht aus den Hebungen 7 und 8 des Kleinkaliberschießens nach den Be- dingnngen zum Erwerb des SA.-Sport- abzeichens. . ^
Die Sondereinherten, wie Marme-, Nachrichten-, Pionier- und Neiterstürme haben ihrer Sondertätigkeit entsprechende Aufgaben erhalten.
Geschenk deö Meers an den Kaiser von Zapan
Berlin, 27. Juni.
Der Führer und Reichskanzler empfing den kaiserlich japanischen Botschafter Vicomte Mushakoji und überreichte ihm als Geschenk des Deutschen Reiches an den Kaiser von Japan ein bisher in deutschem Museumsbesitz befindliches Bild des in der japanischen Geschichte berühmtenKaisersSaga. Das Bild, das aus dem 14. Jahrhundert stammt, hat außer seinem künstlerischen Wert eine besonders historische und kultische Bedeutung für Japan; es befand sich früher in einem Tempel der alten Kaiserstadt Kyoto und ist vor etwa 30 Jahren im Kunsthandel durch Kauf von der preußischen Museumsverwaltung erworben worden. Der japanische Botschafter, der sich demnächst auf Urlaub in seine Heimat begibt, wird das Bild dem Kaiser von Japan überreichen.
Neueste Nachrichten
1:1 im Fußball-Länderkampf Deutschland gegen Norwegen. Am Donnerstag stand die deutsche Nationalelf der norwegischen Nationalelf im Ullevals-Stadion im Länderkampf gegenüber. Das Spiel schloß mit einem Unentschieden 1:1 ab.
Wolkenbrüche in Nordwest-Deutschland. Die in der Nacht zum Donnerstag über Nordivest-Deutschland hereingebrochene Unwetterkatastrophe mar eine der schwersten l seit langer Zeit. Die Blitze zündeten wiederholt und Hagelschlag und Wolkenbrüche richteten unübersehbaren Schaden an.
London gibt seine Vermittlnngsversuche nicht auf. Der diplomatische Mitarbeiter des „Star" meldet, das englische Kabinett sei durch den Bericht Edens über seine Besprechungen in Rom bitter enttäuscht. Dennoch sei es entschlossen, eine weitere endgültige Anstrengung für eine friedliche Regelung des italienisch-abessinischcn Streites zu machen. ,
Der französische Kriegsmarineminister erklärte in einer Rede: „Was Frankreich an dem deutsch-englischen Flottenabkommen überrascht hat, ist nicht die Tatsache einer neuen Aufrüstung Deutschlands, die man leicht voraussehen konnte, sondern die über
eilte Zustimmung Englands dazu, die unter Bedingungen zustande gekommen ist, die Frankreich zwar nicht an der Freundschaft Englands, aber an seiner herkömmlichen Klugheit zweifeln läßt."
Eisenbahnunglück in Schweden. Bei Ar- widsjaur stieß ein Eisenbahnzug auf ein Pferdefuhrwerk auf und entgleiste. 6 Arbeiter kamen ums Leben.
29 Militärzonen in Italien. Mit dem 1. Juli werden in Italien 29 Militärzoncn geschaffen. Diese neue Maßnahme wird damit begründet, baß hierdurch im Kriegsfälle Generalstab und Divisionsstäbe entlastet würden und die notwendige Verbindung zwischen Truppe und Land besonders hinsichtlich der Kriegsversorgung erreicht würde.
Keine Abreiscordre für die Italiener in Abessinien. Die seit einigen Tagen immer wieder auftauchendcn Nachrichten, wonach die italienischen Vertretungen in Abessinien die in ihren Amtsbezirken wohnenden Italiener aufgeforöert hätten, Abessinien zu verlassen, werden von zuständiger italienischer Seite als ausnahmslos falsch bezeichnet.
Durch Steinschlag getötet. In der Nähe von Neapel wurden mehrere Arbeiter von einem schweren Basaltblock getroffen, der sich plötzlich von der Wand, an der sie gerade beschäftigt waren, löste, und sie unter sich be-
Komon von Wscnsc Lplslmsnn 65. rUrw,-kom-»-r-rr»-iiaoiI»iu S«HL-§cdöaed»rii
„Aber noch nichts Papa sagen!'
„Aber er sorgt sich doch so!'
„Nein . . . noch nicht. Muttchen! Sonst überlegt er sich'S noch einmal! Ein paar Tage muß er noch warten! In vierzehn Tagen ist er sicher da!'
„Weißt du das so gewiß?'
„Ich denk's. Mama!' lächelt Susanne.
«
„Nach menschlichem Ermessen sind wir jetzt beide tot!' sagt Werner Riemke mit seiner Bombenruhe.
Paul, der eben ins Zimmer getreten ist, sieht ihn fragend an.
„Wieso?'
„Das Paradies der Männer ist vor einigen Tagen, wie eben der Rundfunk meldet, untergcgangen.'
„Nicht möglich!- Und da rufst du mich nicht? Erzähle doch das Nähere, Werner!'
„Ein Seebeben ist über die Cookinsel gegangen und hat viele überschwemmt. Auch die Paradiesinsel hat dran glauben müssen. Tie Eingeborenen, soweit sie sich auf die erhöhten Stellen der Insel geflüchtet haben, sollen jetzt aus die verschiedensten Inseln verstreut sein!'
„Und über das Schicksal der beiden Weltslieger - beziehungsweise des Journalisten Paul Clausen, dieses unvergleichlichen Künstlers . . .?'
„Herrscht absolute Unklarheitl Friede seiner Asche!'
„Sehr gut! Also müssen wir sofort Han- dein! Du. mein Junge, setzst dich aufs Mo- torrad und gibst ein Kabeltelegramm nach Apia aus.'
„Und du?"
„Ich setze mich seht hin und schreibe den Bericht, illustriere darin, wie wir zu Tode gekommen sind!'
„Fabelhaft! Ich bin sehr neugierig!'
Also fuhr Werner nach einer Viertelstunde zur nächsten Stadt ab mit der Depesche, die da lautete: „Sendet noch dorthabende letzten vier Berichte sofort an Frau Lore von Boden. Berlin. Charlottenburger Chaussee, ab. Brief unterwegs.'
Tage vergingen, und aus Apia wollte keine Nachricht kommen.
Der Konsul wurde immer melancholischer, Susanne hingegen siel es immer schwerer, das schmerzgebeugte Mädchen zu spielen.
So vergingen zwei Wochen, da erschien plötzlich Sebastian Renz im Büro des Kon- suls und begehrte den Chef zu sprechen.
Er wurde sofort vorgelassen.
„Bringen Sie mir eine gute Nachricht, Herr Renz?'
„Ich hoffe es. Herr Konsul! Eine Nach- rlcht von Paul Clausen?'
„Lebt er?' der Konsul schrie es förmlich.
„Jawohl. Herr Konsul... er lebt!' sagte Sebastian mit viel Würde im Ton.
Eine tiefe Erleichterung ging über des Konsuls Gesicht.
„Gott sei Dank! Wahrhaftig, er lebt! Ich habe mir dauernd Gewissensbisse gemacht... aber er lebt! Wo ist die Nachricht?'
„Hier, Herr Konsul . . . sein letzter Be- richt vom „Paradies der Männer' Mit der Anzeige, daß er in einigen Tagen hier ein-
lressen wird. Ich neyme an. daß es vielleicht am Ostersonntag sein wird.'
„Oh. das wäre ausgezeichnet!'
Er nahm Sebastian den Bericht aus der Hand und begann, ihn auszublättern.
Aber . . . plötzlich begann er beim Lesen zu lachen, zu quietschen, zu brüllen ... mrt einem Worte, er war aufgelöst vor Lachen.
Minutenlang lacht er. und Sebastian, der zu Hause auch so einen Lachkrampf erlebt hatte, lachte mit.
„Sie haben . . . diesen . . . lustigsten Bericht der Weltgeschichte gelesen, Herr Renz?'
„Ich war so frei. Herr Konsul!'
„Dieser Clausen ... ein Geniel Ich bin ja so froh, daß ich ihn als Mitarbeiter habe!'
Er drückte aus einen Knopf. Die Stenotypistin erschien.
„Herr von Wilms bitte!'
Der Generaldirektor kam eilends und war nicht wenig erstaunt, als er erfuhr, daß Paul Clausen lebte. Da fand er sich als Fatalist sofort damit ab, daß er Greisfens Schwiegersohn werden würde, der Paul natürlich!
Er entsann sich auch, daß er einmal Brü- derschaft mit ihm getrunken hatte und freute sich jetzt darüber.
„Herr von Wilms! Hier ... ich habe gelacht — ich lache noch . . . hier ist der letzte Bericht des Herrn Clausen ... der behandelt, wie er mit dem Piloten elend in der Südsee . . . ersoffen ist! Was sagen Sie dazu! Hier lesen Sie einmal, was er da schreibt:
Er blätterte im Manuskript und begann zu lesen: „Ich sage noch: Werner, halte deinen Hut feste! Das wedelt ganz gehörig!
Wenn ich Glück habe, bekomme ich noch ein echtes Seebeben aufs Papieill Worauf mir Werner, mein immer ruhiger Pilot, ant- wortet: „So 'n Seebeben, das soll manch- mal recht interessant sein! Wenn wir das er
grub. Drei Arbeiter wurden dabei getötet) während ein vierter schwere Verletzungen davontrug.
Die Hitzewelle über Mitteleuropa hat in Budapest eine Tempcratursteigerung hervorgerufen, die auch für ungarische Verhältnisse kaum tragbar erscheint. Am Donnerstag nachmittag wurden 37 Grad Celsius gemessen.
katholischen GMiiKea
8k. München, 27. Juni.
Wie das Kreisprcsseamt der NSDAP. Mühldorf (Bayern) aus Wiesbach be- richtet, hat der dortige katholische Geistliche dem Kriegerverein mitgeteilt, daß er sich wei- gere, künftig an einem sogenannten Kriegergrab ein Libera zu halten. Der Gei st liche verweigert also den gefallenen Helden die kirchliche Ehre. Der Bevölkerung von Wiesbach hat sich wegen dieses ganz unerhörten Verhaltens des katholischen Geistlichen große Erregung bemächtigt.
Ksirre KonjessivEetze in den Betrieben!
kk. Berlin, 27. Juni.
Auf einer Arbeitstagung der DAF.-Walter in Annaberg in Sachsen wandte sich der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen. Pg. S t i e h l e r, in scharfer Weise gegen jene Betriebsangehörigen, die nicht DAF.-Mitglieder sind. Sie schädigen damit den Arbeitsfrieden in den Betrieben und die DAF. hat für die Entfernung solcher Störenfriede, die behaupten, aus Gründen „ihres Glaubens' nicht der DAF. beitreten zu können oder im Lager der „Ernsten Bibel- forscher' landes. und volksverräterische marxistische Zersetzung betreiben, zu sorgen. Menschen, die beim Horst-Wessel-Lied oder beim Gruß an den Führer nicht mitgrüßen wollen, müssen aus den Betrieben entfernt werden. Die DAF. kann es nicht dulden, daß sich in den Betrieben eine Konfessions- Hetze breit macht. Wenn die Entfernung die- ser Elemente aus den Betrieben nicht im gütlichen Wege zu erzielen ist, so erklärt sich der Treuhänder der Arbeit dazu bereit, dabei mitzuwirken.
Zwei Kartofjelvrelstreiber ln Schutzhaft
Düsseldorf, 27. Juni.
Der Regierungspräsident in Düsseldorf hat auf Anzeige der Preisüber- wachungsstelle gegen 2 Kartoffelgroßhändler in einer rheinischen Großstadt Schutz. Haft verhängen müssen, da sie für Kartoffeln Preise gefordert hatten, die eine völlig ungerechtfertigt hohe Handelsspanne zu ihren Gunsten enthielten.
Segen -ie Emigranten!
Prag, 27. Juni.
Das Abgeordnetenhaus und der Senat haben am Mittwoch die Aussprache über die Regierungserklärung beendet und die Erklärung genehmigt. Im Abgeordnetenhaus forderte der tschechische Agrarier Beran bei Besprechung der Emigrantenfrage kate- gorisch, daß diejenigen, die die Gastfreund- schaft der Tschechoslowakei genießen, sich in keinem Falle in die inneren Angelegenheiten der Republik einmischen dürfen. Im Innern des Staates, erklärte er, fordern wir Sicherheit, Ruhe und Ordnung.
leven. dann können wir was erleben!' Und wirklich ... wie ich jetzt über das Meer kieke . . . erst denke ich . . . eine Seeschlavae kommt herangekrochen, aber nein — das Meer beginnt zu zittern, zu beben. Drum sagt man ja auch Seebeben. Vom Strande winken sie uns zu. Aber wir können der Aufforderung der schönen Walewia nicht sol- gen. denn ich habe selbstverständlich die ver- dämmte Pflicht und Schuldigkeit, meinen^ Auftraggeber gut zu bedienen! Eine Sensation ist es wert, gezeichnet zu werden!
Wir warten! Der Sturm nimmt zu, der Apparat wackelt... da eine Katastrophe . . . mir bricht der Bleistift ab.
Ich krame alle meine Taschen durch, suche nach einem neuen.
Da beginnt das Flugzeug zu kreiseln. Wir können uns kaum festhalten. Ich schreie: Werner, gib Gas! Aber er konnte nicht mehr antworten, detiu eben schickte sich ein Haifisch an, ihn zu frühstücken. Das Nutzlose meines Nufens einsehend, ließ ich davon ab und versuchte, trotz der Karussellfahrt zu zeichnen.
Das Meer wirst eben unseren Apparat hundert Meter hoch (ohne Benzin) — ich füge ein Bild von dem Vorfall bei — der Apparat stellt sich auf den Kopf und fängt an zu versacken — ebenfalls Abbildung — zu meinem Bedauern war ich nicht in der Lage, noch weitere Bilder zu zeichnen, denn ich mußte flink meinen Bericht noch in den wasserdichten Umschlag stecken, damit er rechtzeitig zur Post kommt. Den Transport hat die Sccschlange übernommen! Ahoi und auf Wiedersehen! Postkriptum: Jetzt bin ich versupen!'
Lachen, Lachen ... und abermals Lachen!
(Fortsetzung solgt) .