Calw, den 28. Juni 1935

Die Durchführung -er Eammlungsfperre

Ein Erlaß des Innenministers über die Durchführung des Sammlungsgesehes vom 5. November 1934 weist im Anschluß an die bereits bekanntgegebene Sammlungs- sperre darauf hin, daß die für das ganze Reichsgebiet angeordnete Sperre alle öffent. lichen Sammlungen umfaßt, die innerhalb der Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1935 auf Straßen, öffentlichen Plätzen oder von Haus zu Haus stattfinden sollten ohne Rück­sicht darauf, ob sie bereits genehmigt sind oder nicht. Noch nicht entschiedene Erlaubnis­gesuche dieser Art werden deshalb als hin­fällig betrachtet. Die hiervon Betroffenen werden der Geschäftsvereinfachung wegen n i ch t besonders benachrichtig werden. Unter die Sperre fällt nicht der Einzug der Jahres­beiträge von Vereinen bei ihren Mitgliedern an deren Glastüre sowie die Fälle, in denen auf schriftlichem Wege gesammelt werden soll. Die für schriftliche Sammlungen bereits er­eilte Erlaubnis bleibt also bestellen.

Verkehrserziehung ln den Schulen

Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat die Schulen angewiesen, einem ge­regelten Verkehrsunterricht die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, da die immer noch bedauerlich hohe Zahl von Verkehrs­unfällen notwendig macht, schon die Jugend mit den Gefahren der Straße und den er­lassenen Verkehrsbestimmungen vertraut zu machen. Der Reichs- und Preußische Mini­ster des Innern hat sich bereit erklärt, zur Unterrichtung der Lehrer und zu Vorträgen in den Schulen geeignete Beamte. Verkehrs­dezernenten, Verkehrsofsiziere, Verkehrspoli­zeibeamte, Gendarmen zur Verfügung zu stellen.

stvanzig-Matt-Schelne Umtauschen!

Die Neichsbank weist darauf hin, daß mit dem 30. Juni d. I. die Einlösungsfrist für die aufgerufenen Neichsbanknoten zu 20 RM. mit dem Frauenkopf und dem Ausfertigungs­datum vom 11. Oktober 1924 abläuft. Vom

1. Juli ab sind diese Noten wertlos und die Neichsbank ist zur Einlösung derselben nicht mehr verpflichtet. Es empfiehlt sich deshalb, etwa noch vorhandene Noten dieser Art so­fort Umtauschen zu lassen.

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Erdbeben

Gestern abend 6.20 Uhr wurde Calw von einem heftigen mehrere Sekunden währen­den Erdstoß heimgcsucht. Das Beben war derart stark, daß vielfach Häuserwände zu schwanken begannen, Schornsteine sich hin und bewegten und Telefondrähte ganz be­denklich wackelten. Ein Erdbeben von solcher Heftigkeit ist seit Jahren in unserer Gegend nicht mehr wahrgenommen worden, so war cs kein Wunder, daß sich der Bevölkerung eine ziemliche Erregung bemächtigte.

In Bad Licbcnzell wurde gestern etiva 18.20 Uhr ein kräftiges Erdbeben ver­spürt. Nach anfänglichem leichtem Beben, das etwa 2 Sekunden anhielt, erfolgte ein kräftiger Erdstoß, der die Wände zum Erzit­tern brachte. Seit langen Jahren ist ein solch kräftiger Erdstoß in unserer Gegend nicht mehr verspürt worden.

Auch auf dem Calwer Wald in Ober­haus stet t, Neubulach und Liebels- berg wurde gestern gegen 6.20 Uhr ein hef­tiger Erdstoß, begleitet von einem kurzen Nöllen verspürt. Schaden wurde keiner un­gerichtet.

Dienstnachricht

Die 2. theologische Dienstprüfung hat Ru­dolf Hornikel von hier mit Erfolg ab­gelegt.

Infolge Erreichung der Altersgrenze tritt Steuerinspektor Hornikel beim Fi­nanzamt Hirsau in den dauernden Ruhe­stand.

Imkerversammlung in Würzbach

Am Sonntag, den 23. Juni 1936 versam­melten sich die Imker der Kreisfachgruppe Calw imLöwen" in Würzbach. Der Vorsitzende Herr Geh ring Calw führte in seiner Ansprache aus, baß Würzbach die zweitstürkste Ortsgruppe der Kreisimker­schaft sei, aber das straffe Zusammenarbei­ten, das der Förderung der Bienenzucht nur dienlich sein könne, vermissen lasse. An der Honigspendc für das Winterhilfswerk hätten sich die Mitglieder sehr gut beteiligt, wofür ihnen besonderer Dank gebühre. Es müsse festgestellt werden, daß zur Trachtver­besserung künftig mehr wie seitdem im Calwer Wald von den Imkern zu leisten sei, denn mit der Tracht stehe und falle die Imkerei. Daß durch Anpflanzung von honi­genden Bäumen wie Akazien, Ahorn und Linden noch viel zur Trachtverbessrrung ge­schehen könne, zeigen vor allem cin.ige rüh­rige Gemeinde» 'im Gäu.

Weiter verbreitete sich der Vorsitzende über Las Bau erlassen. Wcün die Stachel­

beeren und die Löwenzähne blühen, erwache bei jedem gesunden Bienenvolk der Bautricb und diesen müssen wir Imker weitmöglichst unterstützen und Mittelwände zuhängen, so­weit es die Volksstärke zulasse.

Der Schulungsleiter, Herr Werner in Calw sprach sodann über die Wirtschaftlich­keit der Bienenzucht mit besonderer Berück­sichtigung der Königinnenzucht des kleinen Imkers. Daß in früherer Zeit die Bienen­zucht vor allem auf dem Calwer Wald viel mehr als heute betrieben worden sei, be­weisen die überall zu beobachtenden, leider häufig leeren Bienenbänke.

Zum Schluß setzte sich der Vorsitzende noch sehr für die Wanderung ein. Er machte prak­tische Vorschläge, wie in einer Waldge- meindc auch die Kleinstimker (24 Völker) ohne große Kosten mit Hilfe eines gemein­schaftlichen zerlegbaren Wanderstandes eine nähere und entferntere Tracht gut aus­nützen können. Für seine interessanten Aus­führungen erntete er reichen Beifall.

Es folgte noch eine Aussprache hauptsäch­lich über Beuteformen und der Vorsitzende konnte nach fast 3stündiger Dauer die anre­gend verlaufene Versammlung mit Worten des Dankes beschließen.

GebietsstaffeUauf der H3. zum Hohenstaufen

Die Staffel des Bannes 126 Schwarzwald beginnt in Calw

Die Hitlerjugend Württembergs steht im Monat Juni im Zeichen des Kampfes.HI. im Angriff!' ist unsere Losung! Wir kämp­fen gegen alle Sonderbündelei, gegen alle zersetzenden Kräfte im Volke. Wir ringen um die Verwirklichung der wahren Volks­gemeinschaft, die ihren Ausdruck schon in der Hitlerjugend finden muß. Wir ringen aber auch um die körperliche Gesundung unseres Volkes und um die persönliche Leistungs­tüchtigkeit von jedem deutschen Jungen und Mädel.

Das Fest der deutschen Jugend 1935 war ein großer Beweis für den Fortschritt der körperlichen Schulung in der Hitlerjugend.

Am 29. und 30. Juni 1935 wird die ge­samte württembergische Hitler-Jugend noch einmal durch einen gewaltigen Staffellauf ihren Willen zur Grundausbildung in den Leibesübungen kundtun.

Der Staffellauf gliedert sich in:

Sternlaus zur Kreisstadt,

Sternlauf zum Bann,

Sternlauf zum Hohenstaufen.

2000 Standorte der Hitlerjugend tragen im Staffellauf eine Urkunde mit der ört­lichen Kampfparole zur Kreisstadt.

75 000 Jungen des deutschen Jungvolks werden dabei eingesetzt. Dieser Sternlauf zur Kreisstadt findet am Samstagvormittag statt und wird überall durch eine kurze

Kundgebung in den Kreisstädten mit dem Eintreffen der verschiedenen Staffeln der Standorte beendet.

Am Samstagnachmittag werden 72 Staffeln der Untcrbanne der HI., dig zum Bannsitz führen, durchgeführt. Dabei werden weitere 30 000 Jungens vom deut­schen Jungvolk eingesetzt. Die Staffeln tra^ gen die Kampfparvle des Unterbanns zu­sammen mit den 2 besten Kampfparolen der Standorte zum Bannsitz, wo die Staffel gegen Abend eintreffen und durch eine kurze Kundgebung ihren Abschluß finden.

Am Sonntag, 30. Juni führen 10 Staffeln der Banne zum Hohenstaufen, wo die Abschlußkundgebung des Kampfmonats Juni stattfindet. An dieser Staffel sind etwa 40 000 Jungen der Hitler-Jugend be­teiligt.

Die Staffel des Bannes 126 geht von Ealw über Böblingen Nürtingen Kirch- heim Göppingen zum Hohenstaufen.

Bei den Staffeln der Banne zum Hohen­staufen wird die Kampfparole des Bannes aus einer künstlerischen Urkunde, sowie die beste Kampfparole eines Unterbannes und die beste Kampfparole eines Standortes be- fördert.

Damit wird der GebietsstaffeUauf 1935 zu einer machtvollen Kundgebung des politischen Willens der Hitlerjugend!

Wie wird das Wetter?

' Voraussichtliche Witterung: Für Samstag »ind Sonntag ist Fortsetzung des hochsom­merlichen, vielfach heiteren, aber zu verein­zelten Gewitterstörungen geneigten Wetters Zu erwarten.

Höhcufreibad Stammheim. Wasscrtempc- ratur 24 Grad Celsius.

-4-

Uuterreichenbach, 27. Juni. Heute nachmit­tag gegen 18,20 Uhr wurden hier 2 starke Erdstöße wahrgenommen. Die Erdstöße wa­ren so heftig, daß einzelner Schaden ange­richtet wurde. Die Bewohner stürzten be­ängstigt auf die Straße.

Gechingen, 27. Juni. Die Heuernte ist hier in vollem Gang. Das Wetter hilft am meisten mit und sichert eine gute Heuernte. Die große Hitze der letzen Tage hat eben­falls ein Opfer gefordert. Hilde Gräber ist, von einem Hitzschlag betroffen, vom Fahrrad gefallen und erlitt am Hintcrkopf schwere Wunden.

Weil der Stadt, 27. Juni. (Schweres Motorradunglück.) Auf der Maden­talstraße ereignete sich in der Nähe des Schattenwirtshauses ein schweres Motor­radunglück. Der Kaminfegergehilfe A. Muf- sotter von hier unternahm auf seinem Motorrad einen Allsflug. Zwischen dem Glemstalcafä und dem Schattenwirtshaus stieß er in voller Fahrt mit einem Lastauto zusammen. Dabei zog sich Mussotter neben schweren äußeren Verletzungen einen kompli­zierten Ober- und Unterschenkelbruch zu.

Kirchliche Nachrichten

Evangelische Gottesdienste

2. Sonntag n. Dreieinigkeitssest, 30. Juni: Turmlicd 33 Gott der Vater wohn uns bei, 8 Uhr Frühpredigt in der Stadtkirche (Schüz) 9.30 Uhr Hauptgottesdienst (Hermann,- Ein- gangslicd 11 Nun freut euch, liebe Christen gmein). 10.45 Uhr Kindergottesdicnst im Vereinshaus.

Dienstag, 2. Juli: 8 Uhr im Vereinshaus Die evang. Deutschen in Böhmen", Pfarrer Stcckert Kaaden in Böhmen.

Mittwoch, 3. Juli: 8 Uhr Frauenabend im Vereinshaus.

Freitag, 5. Juli: 3 Uhr Gustav Adolf- Frauenvcrcin im Dekanat.

Kath. Gottesdienste

Samstag, 29. Juni (Fest der Apostelfür­sten Petrus und Paulus) Calw (Stadt­pfarrkirche): 6.45 Uhr Frühmesse, 9.30 Uhr Festpredigt und Hochamt, abends 7.30 Uhr Andacht.

3. Sonntag n. Pfingsten, 30. Juni (Herz Jesu-Fest) Calw (Stadtpfarrkirche): 6.45 Uhr Frühmesse mit Kurzpredigt, 9,30 Uhr Festpredigt und Hochamt vor dem Allerh. Abends 7.30 Uhr feiert. Andacht v. a. Allerh.

Bad Licbcnzell (Maricnstift): Montag um 8 Uhr Gottesdienst mit Ansprache.

Bad Teinach (evang. Kirche): Mittwoch 8.30 Uhr Gottesdienst mit Predigt.

Kinderheim (Hirsauer Wiesenweg): Sams­tag 7.30 Uhr hl. Messe.

NB. Dienstag, 2. Juli (Mariä Heim­suchung) 6.30 Uhr Festgottesdicnst für alle

> Ochsen j B«U

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vom 27. Imrl

Zugetrieben

Inverkauft

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1. jüngere

2. ältere.....

b) sonstige vollfleischige ..,,

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Dullen

a) jüngere, vollfleischige höchsten SchlachtwertcS - b) sonstige vollflcischige oder ausgemästete ^ o) fleischige

ä) gering genährte . ,,,,,, Kühe

27. 6.

25. 6.

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ausgemästete

o) fleischige.^^ ^ ^

ü) gering genährte.. ,

Färsen (Kalbinnen) a) vollfleischige, ausgemästete . d) vollfleischige. .. ..

- Marktverkauf:. .Großvieh, , Kälber und Schweine ru hig: /

Färsen (Kalbinnen) ^

a) fleischige

ck) gering genährte ,,,,,,, Fresser

mäßig genährtes Jungvieh , Kälber

a) beste Mast- und Saugkälber

b) mittlere Mast. u. Saugkälber o) geringe Saugkälber , ,,, . ä) geringe Kälber

Schweine

a) Fettschweine über 300 Pfd.

Lebendgewicht ..

b) vollfleischige von etwa

246306 Pfd. Lebendgewicht o) vollfleischige von etwa 200240 Pfd. Lebendgewicht ä) vollfleischige von etwa 160200 Pfd. Lebendgewicht «) fleischige von

120160 Pfd. Lebendgewicht k) unter 120 Pfd. Lebendgewicht 8> Sauen 1. fette .

2 : andere

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27. S

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4750

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42^44

Schwarzes Brett

varietamtltL. Nachdruck verböte«.

Calw, den 28. Juni 1935.

Deutsche Arbeitsfront Kassenrvaltung. Die Kasse bleibt am Samstag wegen Abschluß- arbciten geschlossen. Noch rückständige Bei­tragsabrechnungen müssen unbedingt bis heute abend erledigt sein. Untcrstützungs- anträge spätestens 3 Tage nach Abschluß der Krankheit anmelden. Die Amtswalter müssen unbedingt die Mitglieder darauf Hin­weisen.

5. 2

Befehl der HI. Gebietsführung 20

Sternlaus zur Kreisstadt: Samstag, den 29. Juni vormittags siehe Kebietsbesehl vom lv. Juni IS35.

Sämtliche Standorte tragen eine Urkunde mit der örtlichen Kampsparole, die von den ört­lichen Führern der HI., des DJ. und des BdAk. unterschrieben sein muß im Stasfellaus zur Kreis­stadt'.

Die Verantwortung für die Durchführung hat der Untcrbannführcr in Verbindung mit den zu­ständigen DJ.-Fiihrcrn. Tie Lauser dieser Staffel stellt das DJ, Der Standort wird verpflichtet, du Staffel durch einen Radfahrer zu begleiten.

Sternlaus zum Bann: Samstag, den 29. Imp nachmittags siehe Gcbictsbcsehl vom 10. Juni 1935.

Die Urkunde des Unterbannes mutz von den zu­ständigen Führern der HI., des DJ. und des BdM. unterschrieben sein. Tie Läufer dieser Staf­fel stellt das DJ. Die Begleitung der Staffel durch einen Radfahrer oder durch ein Kraftfahrzeug des Unterbannes ist PslichtI Verantwortlich ist der Bannsiihrer!

Sternlaus zum Hohen st ausen:

Die Urkunde des Bannes mutz vom Bannsührer, dem Jungbannsührer und der Untergauführerin unterschrieben sein.

Begleitung der Stasscl durch ein Kraftfahrzeug des Bannes ist Pflicht! Die Läufer dieser Stasscl stellt im allgemeinen die Hitler-Jugend. Verant­wortlich ist jeweils der Unterbannsiihrer, ftir die Laufstrecke, die durch seinen Unterbann geht!

Frauen mit Gemeinschaftsmcsse und Kom­munion und Ansprache (Bundessest.)

Gottesdienste der Methodistengemeinde« (Evangcl. Freikirche)

Sonntag, den 30. Juni:

Calw: 9.30 Uhr Predigtgottesdienst. 11 Uhr Sonntagsschule. Mittwoch 20.15 Uhr Vibel- stunde. Freitag 20.30 Uhr Singstunde.

Stammheim: 9.30 Uhr Predigtgottesdienst. 11 Uhr Sonntagsfchule. 14 Uhr Versamm­lung.

Oberkollbach: 9.30 Uhr Prcöigtgottesdienst. 11 Uhr Sonntagsfchule. 14 Uhr Versamm­lung.

Eingesandt

Zum Kinderfest

Wenn ich an den diesjährigen Kinöerfest- zug denke und auf den Verlauf des Festes selbst zurückblicke, so frage ich mich wohl mit Recht: sollte das wirklich das herkömmliche, uns aus unseren Jugendtagen so vertraute, bodenständige Kinderfest sein, wie es uns, d. h. unseren Kindern, in einem Nathaus- bcricht für dieses Jahr wieder versprochen wurde. In dem Bericht über das heurige Kinderfest (Dienstag-Nummer) steht zu le­sen, daß das Kinderfestin der heutigen Zeit seine Berechtigung verloren" habe. Freilich, wenn das Fest sich in der Form abspiclt wie am letzten Montag, dann hat cs aller­dings seine Berechtigung verloren, und es ist leicht begreiflich, wenn die Begeisterung der Kinder nicht so groß war wie in vergan­genen Jahren. Wenn die Kinderan beiden vorhergehenden Tagen voll und ganz bei ihren Wettkämpfen sich eingesetzt" haben und am Vorabend bis nachts gegen 11 Uhr in Anspruch genommen werden, wenn sie am Morgen des Festtages die Schule besuchen müssen, dann sind sie zu ermüdet und kön­nen keine besonders große Begeisterung mehr aufbringen, namentlich wenn sie sich nicht selbst schöpferisch betätigen können durch Aufstellung und Ausschmückung von Wagen, Festgruppen usw. und ihnen damit die Vor­freude auf ihr Fest fehlt. Das soll nicht etwa ein Vorwurf sein gegen Jugendfest und Sonnwendfeier, im Gegenteil,- aber das Ganze müßte sich meiner Ansicht nach doch so gestalten lassen, daß auch das Kinderfest als froher Ausklang und heiterer Abschluß der anstrengenden Tage des Wettkampfes zu seinem Rechte kommt.

Die Abschaffung dieses alten volkstümli­chen Brauches würde auch für verschieden^ Gewcrbcstände der Stadt Calw eine Einbuße bedeuten.

Ein Teilnehmer an früheren Kinderfeste«.

Anmerkung der Schriftleitung: Die Entscheidung über die Gestaltung des Calwer Kinderfestes in den nächsten Jahren wird wohl von den zuständigen Stellen ge­troffen werden. Es liegt jedoch auf der Hand, daß das Verhältnis desFestes der Jugend" zumKinderfest" ein anderes wer­den muß,- cs sollte erreicht werden, daß die­ses organisch in das Jugendfest eingcglicdert wird.

Jür die Schriftlcitung verantwortlich 2. V. Willi Waidrlich, Laliv