Balingen als Borbild für den Neuaufbau Ostpreußens

Berordmmgen >Mr Werbe- beWänkumeil

Die Wirtichaftswerbung dient der Absatz- förderuna. Sie eriüllk eine wichtige Ausgabe innerhalb der Volkswirtschaft. Im Nahmen der durch gesetzliche und behördliche Bestim­mungen gesteckten Grenzen muß. wie auch der Präsident des Werberales der deutschen Wirtschaft wiederholt betont hat. dem ein­zelnen soviel Freiheit bei seiner Werbung gelassen werden, daß er nach eigenem Er­messen Art und Umfang der Werbung be­stimmen und seine Leistungsfähigkeit ans- nnhen kann. Es ist nicht angängig, daß Ver­bände und Organisationen ohne besondere Ermächtigung ihren Mitgliedern werbe- beschränkende Bestimmungen auferlegen. Derartige Beschränkungen hindern den gere­gelten Ablauf des Wirtschaftslebens, sie hem- men Wettbewerb und gesunde Preisentwick­lung; sie müssen auch zu empfindlichen Stö­rungen innerhalb der Werbewirtschaft füh­ren.

Um Preissteigernde Rückwirkungen zu ver­hindern, werden der Reichskommissar für Preisüberwachung und die von ihm beauf­tragten Stellen die erforderlichen Maßnah. men zur Verhinderung unzulässiger und un- wirtschaftlicher Werbebeschränkungen treffen. Auf Grund der Verordnung über die Befug­nisse des Neichskommissars für Preisüber­wachung vom 8. Dezember 1931 lNGBl. I. S. 747) in Verbindung mit dem Gesetz über Bestellung eines Neichskommissars für Preis­überwachung vom 5. November 1934 (RGBl. I. S. 1085) und mit dem Gesetz über dir Er­weiterung der Befugnisse des Neichskommis­sars für Preisüberwachung vom 4. Dezem­ber 1934 (RGBl. l. S. 1201) wird im Ein­vernehmen mit dem Präsidenten des Werbe­rates der deutschen Wirtschaft verordnet:

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Wer den Vorschriften oder Anordnungen des Neichskommisiars für Preisüberwachung oder der von ihm beauftragten Stellen über die Untersagung von Maßnahmen der Werbe­beschränkung zuwiderhandelt, kann von der örtlichen zuständigen Preisüberwachungsstelle mit einer Ordnungsstrafe bis zu NM. 1000. sür jeden Fall der Zuwiderhandlung bestrast werden.

8 3

Für das Verfahren gelten die Bestimmun­gen der 88 1517 der Verordnung über Preisüberwachung vom II. Dezember 1934 (RGBl. I. S. 1245).

8 3

Diese Verordnung tritt mit dem Tage nach der Verkündung in Kraft.

Berlin, den 19. Juni 1935.

Der Kommissar für Preisüberwachung:

Dr. Goerdeler.

Balingen, 26. Juni.

Im Zuge der Neuordnung der deutschen Wirtschaft hat der O st P r e u ß e n p l a n be­sondere Bedeutung erlangt. Bei der strukturel­len Neugestaltung der deutschen Wirtschaft geht man davon aus, daß die wirtschaftliche Ent­wicklung der letzten 80 Jahre in Mittel- und Westdeutschland reich bevölkerte Industrie­zentren geschaffen hat, während der Osten seinen Charakter als Agrarprovinz weitgehend behielt. Diese Tatsache, einmal durch die land­wirtschaftlichen Besitzverhältnisse, dann durch die weite Entfernung der östlichen Agrar-Wirt- schäften vom industriellen Absatzmarkt bedingt, bewirkte ein ständiges Abwandern der besten Arbeitskräfte nach dem Westen (1925/33 95 000 Menschen allein aus Ostpreußen).

Ostpreußen ist mit 63 Menschen pro Qkm. ein gegenüber dem Reichsdurchschnitt (1401 dünn besiedeltes Land, weshalb es schon seit Jahrhunderten den Charakter eines Koloni- sationsgebiets trägt. Schon Friedrich der Große kolonisierte aus staatspoliti­schen Gründen, und seit 1886 hat man im deutschen Osten kräftig gesiedelt.

Im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit, im Zuge der neuen Bevölkerungspolitik, vor allem aber aus nationalpolitischen Gründen gewinnt der deutsche Osten als Kolonisationsgebiet er­neut große Bedeutung. Die Abwanderung in die westlichen Industriezentren soll gestoppt, die ungesunden und sozial gefährlichen Groß­städte ausgelockert und ein starkes Bollwerk des Deutschtums im Osten geschaffen werden.

Ganz einfach liegen die Dinge aber nicht. Mit der rein bäuerlichen Siedlung ist es nicht getan. Einmal darf man die Möglichkeiten überhaupt nicht überschätzen, und zweitens setzt intensive bäuerliche Wirtschaft einen nahen Absatzmarkt voraus, der im Osten fehlt. Will man also die Bevölkerung Ostpreußens ver­dichten, den Lebensraum erweitern, so muß auch Gewerbe nach Ostpreußen gebracht werden. Dieser Gedankengang liegt demOst - preußenplan des Gauleiters und OberpräsidentenvonO st Preußen Erich Koch zugrunde. Es sollen aller­dings keine neuen Industriezentren entstehen, sondern durch Einstreuung gewerblicher Be-

Wie wird das Wetter?

Voran», .chtliche Witterung: Für Freitag und Samstag ist immer noch ziemlich hei­teres, aber zu vereinzelten Gewitterstörun­gen geneigtes Wetter zu erwarten.

Höheusreibad Stammheim. Wassertcmpe- ratur 24 Grad Celsius.

Freischwimmbad Vad Liebenzell. Tempe­raturen: Gestern mittag Wasser 23 Grad Celsius, Luft 33 Grad Celsius. Heute früh Wasser 22 Grad Celsius, Luft 25 Grad Cels.

triebe in das landwirtschaftliche Weichbild eine dezentralisierte Industrie.

Eine solche vorbildliche Mischung von Industrie und Landwirtschaft hatWürt - temberg, dessen wirtschaftliche und soziale Struktur darin wurzelt, daß der Arbeiter neben industrieller Tätigkeit noch landwirt­schaftlich nebenberuflich tätig Ist. Diese Er­kenntnis soll beim Neuaufbau Ostpreußens per- wendet werden, was durch eine wissenschaftliche Erforschung beider Länder erreicht werden soll. Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit zwi­schen Ostpreußen und Württemberg hergestellt worden und das württembergische Wirt­schaf t s m i n i st e r i u m hat im Einverneh­men mit der Landesplanungsstelle in Königs­berg eine Untersuchung der württembergischen Wirtschaft angeordnet. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage der industriell- agrarischen Verflechtung, insbesondere der Streuung und Verkehrslage der Siedlungs- körper.

Die Arbeitsgruppe Ostpreußen-Württemberg hat die für die württembergische Wirtschafts­struktur typischen Oberämter Balingen. Heiüenhcim, Ravensburg und Gerabronn aus­gesucht. Nachdem die Auswertung der zur Ver­fügung stehenden Landesstatistiken beendigt ist, werden bisher nicht erfaßte, für die Aus­wertung aber wichtige Erscheinungen an Ort und Stelle festgestellt.

Zu diesem Zweck ist z. Zt. eine Gruppe junger Wissenschaftler: Volkswirte, Landwirte und Geographen unter Leitung von Privat­dozent Dr. Preifer in Balingen, um an Ort und Stelle weitere Erhebungen zu machen. Die Studienkommission arbeitet nach genau festgelegtem Plan. Es gibt dabei sehr viel Kleinarbeit und die Kommission ist sich be­wußt, daß sie bei ihren Erhebungen in erster Linie auf das Entgegenkommen von Behörden und Privaten angewiesen ist. Die Planungs­arbeit in Ostpreußen wird nur dann erfolgreich sein, wenn die vorbereitenden Untersuchungen in den ausgesuchten typischen Wirtschaftsbezir­ken auch wirklich exakt sind. Es ergeht daher an alle Volksgenossen die Bitte, die Arbeit der Kommission durch willige und genaue Aus­künfte zu erleichtern, und damit das große Siedlungswerk des deutschen Volkes zu fördern.

Herrenberg, 26. Juni. Der Sonntag, 14. Juli, bringt bas große Wertungssingen, an dem sich 48 Vereine beteiligen werden. Be­ginn vormittags 7 Uhr. Nachmittags Fest­zug und Hauptaufführung (Massenchöre von ca. 4000 Sänger) in der Festhalle.

Gechingen, 26. Juni. Am Montag stand das Dorf im Zeichen der Musterung. In der Morgenfrühe zogen die zukünftigen Rekru­ten auf Schusters Rappen oder in schmuck hergerichteten Rekrutenmagen singend hier ein. Seit der Vorkriegszeit hat auch unser

Dorf keine bunten Bänder und Sträuße mehr bei jungen Burschen gesehen.

Nagold, 26. Juni. In der letzten Ge- meindcratssitzung wurden auf Grund der neuen Gemcindeordnung 3 Stadlräte verab­schiedet. Es sind dies: Kreisleiter Bätzner, der als Beauftragter der NSDAP, dem Gemeinderat nicht mehr angchören darf, so­wie Hermann Besch und Johannes Schuon, die als Angestellte der Stadt dieses Amt ebenfalls nicht mehr bekleiden dürfen. Frei­willig schied aus beruflichen Gründen Hein­rich Lang aus. An deren Stelle wurden er­nannt: Karl Kaupp, Robert Dcuble und Hermann Kapp.

Alteusteig, 26. Juni. Karl Steeb, der langjährige Ortsgruppeuleiter von Alten­steig und derzeitige Kreisgeschäftsführer, so­wie stellvcrtr. Krcisleiter in Nagold, der un­erschrockene Vorkämpfer des Nationalsozia­lismus und tapfere Streiter für Adolf Hit­ler, kann in diesem Jahr seine 10jährige Zu­gehörigkeit zur Partei feiern.

Freudcnstadt, 26. Juni. Gestern abend sprachen auf einer Großkundgebung der Hit­lerjugend Bannführcr Waid dich und Kreisleiter Lüdemann. 1200 uniformierte Angehörige der Gliederungen der Partei waren aufmarschiert.

Calmbach, 26. Juni. Am Samstag verun­glückte ein hiesiger Handwerksmeister. Er verlor drei Finger bei rechten Hand beim Arbeiten an der Kreissäge und mußte sofort in das Neucnbürger Krankenhaus eingc- liefcrt werden. Wie ans Nntcrweißach ge­meldet wird, ertrank am Montag abend beim Baden der 18jährige Landhclfer Kappler im Stausee der Benzcnmüüle. Der Unglückliche scheint erhitzt ins Wasser gesprungen zu sein. Auf seine schwachen Hilferufe versuchte ein des Schwimmens unkundiger Landhelfer dem Ertrinkenden zu Hilfe zu kommen, aber es war schon zu spät. Der Arzt stellte einen Herzschlag fest.

Neuenbürg, 26. Juni. Wie uns von zu­ständiger Seite mitgeteilt wird, kommen im Juli drei KdF-Nrlaubcrzüge hierher.

Heilbronner Schlachtviehmarkt vom 25. 6. Austrieb: 1 Ochse, 5 Bullen, 25 Ilingbullen. 21 Kühe, 46 Färsen, 101 Kälber, und 196 Schweie. Preise sür 1 Pfd. Lebendgewicht: Ochsen b 42; Dullen a 40-42, b 38-39; Kühe a 35-37, b 27-29; Färsen a 4244. b 3739; Kälber a 57-60, b 51-54, c 44 bis 47; Schweine a über 300 Pfd. 4547, b 240-300 Psd. 4546. c 200-240 Pfd. 45 bis 46. d 160200 Pfd. 4445 Npf. Markt- Verlauf: Großvieh und Kälber mäßig belebt, Schweine langsam.

Weilderftadter Marktbericht. Schweine­markt: Preis 4060 pro Paar. Handel lebhaft, Markt geräumt.

Für die Schriftleitung verantwortlich: I. V. Willi Waidelich, Calw

> > »e.

Amtliche Bekanntmachungen.

Stadtgemeinde Calw.

Hauptsatzung der Gemeinde Calw.

Auf Grund des H 3 Abs. 2 der Deutschen Gemcindeordnung hat d«r Bürgermeister am 13. Juni 1935 nach Beratung mit den Gemcinderäten und mit Zustimmung des Beauftragten der NSDAP, folgende, vom Herrn Landrat am 21. Juni 1935 genehmigte

Hauptsatzung

erlassen:

tz 1. Dem Bürgermeister stehen 2 ehrenamtliche Beigeordnete zur Seite.

8 2. Die Zahl der Gemeiuderäte beträgt 12.

§ 3. Zur beratenden Mitwirkung werden sür Fürsorgeangelegen- heiten 6 Beiräte bestimmt.

tz 4. Diese Satzung tritt an dem der Bekanntmachung folgenden Tag in Kraft.

Calw, den 27. Juni 1935.

Bürgermeister: Gühner.

Stadtgemeinde Nagold

Zu dem am nächsten Montag, den 1. Juli 1938, statt- findenden

rgeht Einladung.

Der Fruchttnarkt am Samstag, den 29. Juni 1935 fällt aus. Nagold, den 25. Juni 1935. Bürgermeisteramt.

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