Die Kieler Woche am Sonntag eröffnet
Kiel, 16. Juni
Im festlich geschmückten Saal des Hotels Bellevue wurde am Samstag die Kieler Woche mit einem Begrüßungsabend feien lich eröffnet. Gleichzeitig wurde die Eröffnung des Olympia-Seglerheims festlich be- gangen. Bon den Wänden hingen die Fahnen der an der Kieler Woche teilnehmenden zehn Nationen herab.
Unter den Klängen des Badenweiler Marsches betrat der Oberbürgermeister von Kiel, Behrens, mit den Ehrengästen den Saal. In seiner Ansprache gedachte er des furchtbaren Neinsdorfer Unglückes, dem fast 50 Kameraden der Arbeit zum Opfer gefallen seien, Kameraden am gemeinsamen Werk zum Wiederaufbau Deutschlands.
Der Oberbürgermeister ging dann auf die Kieler Woche 1934 ein, die bewiesen habe, daß Kiel als Sportplatz seinen alten internationalen Ruf wieder erlangt hat. Ferner heiße er den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Naeder, den Gauleiter, Oberpräsident Lohse, den Führer des Deutschen Seglerverbandes, Neichsbankrat Unfug, den beauftragten Vertreter der Kriegsmarine in der Leitung der Kieler Woche, Konteradmiral Bastian, und den Chef der Marinestation der Ostsee, Vizeadmiral Albrecht, herzlich willkommen.
Deutschland gewinnt den internationalen Marinepokal
Am Samstag fand als Abschluß der Ersten Internationalen Marinepokal-Segelwettfahrt die Preisverteilung durch den Oberbefehls- Haber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Naeder, statt. Er wandte sich in einer Ansprache an die ausländischen Segler. Dieser ersten Segelwettfahrt zwischen Marineoffizieren von fünf Nationen, so erklärte er. liege der Gedanke zugrunde, die Kameradschaft zu stärken. Er freue sich, daß als erste die Nachbarländer in Ost- und Nordsee die Einladung zu dieser Segelwettsahrt angenom- men hätten.
Der Admiral nahm dayn die Preisvertei
lung vor. Der Hindenburg-Gedächtnispokal- wanderpreis des Führers ist an Deutschland gefallen.
1. Punkt-Preis: Preis des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine — an Schweden; 2. Punkt-Preis: Preis der deutschen Flotte — an Deutschland; 3. Punkt-Preis: Preis des Marine-Regattavereins — an Dänemark; 1. Steuermannspreis an Polen; 2. Steuermannspreis an Holland.
Anschließend ergriff der älteste Offizier der ausländischen Segler, der dänische Orlogs- kapitän Westermann, im Namen seiner Kameraden das Wort zu einer herzlichen Rede.
Reichskriegsmimster Generaloberst von Blomberg aus der Kieler Woche. Der Neichs- kriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst von Blomberg, wird in der Zeit vom 17. bis 20. Juni der Kieler Woche beiwohnen.
Der Abschluß -er Marlne-Nolkswoche
Parade vor dem Oberbefehlshaber der
Kriegsmarine Admiral Dr. h. c. Raeder Kiel, 16. Juni.
Den Höhepunkt der Abschlußveranstaltungen der so erfolgreich zu Ende gehenden Marinevolkswoche bildete am Sonntag vormittag die P a r a d e d e r L a n d m a r i n e- ieile und der Abordnungen der Seestreit- kräste vor dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Admiral Dr. h. c. Naeder.
Plötzlich ertönten kurze Kommandos: Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, erschien in Begleitung des Chefs der Marinestation der Ostsee, Vizeadmiral Albrecht, des Flottenchefs Vizeadmiral Förster und des Kommandan- ten von Kiel, Kapitän z. S. Mewis. Die an- getretenen Truppenteile präsentierten das Gewehr, und der Oberbefehlshaber schritt nach Begrüßung des Offizierskorps die Front ab. Nach der Parade begrüßte der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine die beiden ausländischen Marineattachäs und die übrigen ausländischen Marineoffiziere.
mit dem derben Wanöerstock in der Hand, gaben sie diesem Festakt sein besonderes Gepräge.
Freudig begrüßt erschienen bald Reichs- Handwerksmeister Schmidt, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Dr. Krebs, um die wandernden Gesellen willkommen zu heißen. Ein junger Konditorgeselle aus Ostpreußens Hauptstadt Königsberg trat aus den Reihen seiner Kameraden hervor und übergab dem Reichshanüwerksmeistcr als Zeichen der Dankbarkeit die wuchtige und künstlerisch gestaltete Handwerkerlade.
Einen Glanzpunkt des Neichshandwerker- tages bildete der große Fcstzug, der sich Sonntagmittag in Bewegung setzte. Hunderttausende spendeten in den Straßen dieser gewaltigen Schau deutschen handwerklichen Schaffens begeisterten Beifall. Auf den künstlerisch geschmückten Festwagen führten die einzelnen Handwerkszweige aus allen deutschen Gauen Symbole ihrer Arbeit mit. Der Festzug nahm sein Ende auf dem Sportfeld, wo sich inzwischen die nicht am Festzug beteiligten deutschen Handwerker zur großen Kundgebung versammelt hatten. Reichshandwerksmeister Schmidt gedachte eingangs der Gefallenen des Weltkrieges, der Bewegung und der Toten von Reinsdorf, die ihr Leben Hingaben als Helden der Arbeit.
Nach dem Vortrag des Niederländischen Dankgebetes durch einen Riesenchor von 6000 Handwerkersängern nahm, von Ser Menge stürmisch begrüßt, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley das Wort zu einer Ansprache.
Das „Sol-ene Buch " -er Polizei
Berlin, 16. Juni.
Im Zusammenhang mit der jetzt erfolgten Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen der Deutschen Polizei, das auf einem schlichten Findling am Griebnitzsee die Worte prägt: .Den Gefallenen der Deutschen Polizei — Weltkrieg 1914—1918 — Schmachzeit 1918-1933!" meldet .Ndz.', daß jetzt auch das .Goldene Buch" der Polizei fertiggestellt worden ist.
Es verdankt seine Entstehung einer im Juni 1933 ergangenen Anordnung des damaligen preußischen Innenministers Hermann Göring und enthält Bilder, Daten und Kurzberichte über alle seit dem 6. Oktober 1920 im Dienste der Erhaltung von Sicherheit und Ordnung gefallenen Polizeibeamten Deutschlands. Weit über 600 Polizeibeamte haben seither den Heldentod im Dienste erlitten.
5 sauseWurz ln Aachen
Aachen, 16. Juni
Der Hinterflügel eines zweistöckigen Hinter. Hauses eines Hauses in der Paßstraße, stürzte am Samstag nachmittag mit furchtbarem Getöse zusammen. Zwei Hausbewohner wurden mit in die Tiefe gerissen. Mit erheblichen Verletzungen wur- den sie aus den Trümmern geborgen und sofort dem Krankenhaus zugeführt. Acht Personen, die sich ebenfalls in dem einstürzenden Gebäudeslügel befanden, konnten sich noch im letzten Augenblick an stehengebliebenen Teilen oder Balken sesthalten, bis sie von der Feuerwehr befreit wurden.
Ueber die Ursache des Einsturzes sind die Untersuchungen noch im Gange. Es handelt sich um ein älteres Gebäude, das schon air verschiedenen Stellen Niste im Mauerwerk zeigte. Der anhaltende Regen am Vortag und in der Nacht wird die Umstände, die zum Einsturz führten, begünstigt haben.
England baut 27 i
London. 15. Jvnl.
Wie der Flottenkorrespondent des „Daily Telegraph" meldet, wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres dem englischen Parlament das erste langfristige Flottenbau- "programm seit der Flottenakte von 1889 vorgelegt werden.
Die Aufstellung des Programms soll nach dem Blatt grundsätzlich angenommen worden sein. Die Einzelheiten müßten jedoch noch geregelt werden, bevor die Ergebniste der auf den Herbst angesetzten Flottenkonfe- renz in London bekannt werden.
Es sei aber damit zu rechnen, daß das Programm zunächst die systematische Ersetzung überalterter Schiffe in jeder Schiffsgattung, ferner eine ständige Ersetzung des Flottenpersonals und schließlich größere Erleichterungen für Seeübungen vorsehe. Das Programm werde sich auf eine Mindestdauer von vier Jahren erstrecken, wobei der Umfang der für jedes Jahr bestimmten Neubauten klar festgelegt werde. Für das Finanzjahr 1936/37 seien als erstes die Bauvorbereitung für fünf Schlachtschiffe geplant, die die bis dahin veralteten Schiffe „Warspite" und „Queen Elizabeth" ersetzen sollen. Zwei weitere Schlacht-
neue Kriegsschiffe
I schiffe werden voraussichtlich im Jahre 1938 folgen und eines im folgenden Jahr, um die Ersetzung der gesamten „Queen-Eliza- beth"-Klasse zu vervollständigen. Ferner müßten Maßnahmenzum Ersatz von 22 Kreuzern und einer großen Anzahl von Zerstörern getroffen werden, die sämtlich überaltert seien oder es wenigstens sein werden.
Der Korrespondent meldet weiter, daß nicht die Tätigkeit irgendeiner einzelnen Macht, sondern die beinahe allgemeine Aufrüstung der ausländischen Flotten seit dem Flottenvertrag von 1930 für das neue englische Bauprogramm verantwortlich sei: Ein deutsch-englisches Flottenabkommen auf der Grundlage von 35 v. H. würde an sich nicht zu einer unmittelbaren Erhöhung der britischen Stärke führen. Nachdem das bisherige Verhältnissystem der Flottenbegrenzung von Japan abgelehnt worden sei, sei man der Ansicht, daß die beste Hoffnung auf Vermeidung eines neuen Flottenwettrüstens in der freien Veröffentlichung der britischen und ausländischen Flottenbauprogramme liege. Die Finanzierung des Programms sei immer noch ein großes Geheimnis. Die Möglichkeit einer Anleihe werde von der Regierung nicht günstig beurteilt.
SWMß EisenbchnungM bei Lenden
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nördlich von London, fuhr ein aus der Richtung London kommender Schnellzug auf einen anderen Schnellzug, der dort hielt, auf. Die Ursache des Unglücks konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Die Zahl
derTotenbeläuftsichauf 14 , doch
mutz damit gerechnet werden, daß von den 30 Schwerverletzten im Verlaufe der nächsten Stunden noch einige sterben werden.
Kaum 12 Stunden nach Sem schweren Zugzusammenstoß in Wclwyn-Gardcn-Eity ereignete sich am Sonntagmittag in öer Nähe von Glasgow ein zweites ZugSunglück. Aus noch unbekannter Ursache fuhr ein Personenzug auf den Prellbock im Gourock-Bahnhof auf.
Neueste Nachrichten
Hitler-Jugend und Deutsche Glaubens- bervcguug. Bei einer Kundgebung der Hitler- Jugend in München-Glabbach bemerkte der stellvertretende Reichsjugcndführer, StabS- führer Hartmann Lauterbacher, wenn die Behauptung aufgestellt wird, die Hitler-Jugend hätte sich im Laufe der letzten Wochen der Hauer-Bewegung verschrieben, dann erkläre ich dazu, daß auch diese Behauptung aus der Luft gegriffen ist.
Deutschlands Davispokal-Mannschaft erkämpfte einen neuen großen Sieg, indem sie Australien 4:1 aus dem Feld räumte. Der größte Erfolg war öer, daß Henkel durch seinen Sieg über Australiens Spitzenspieler in die Weltklasse aufrückt.
Englische Blätter zu de« deutsch-englischen Flottenbesprechungen. Der diplomatische Mitarbeiter des „Observcr" schreibt, in der Unterredung, die am Freitag zwischen Botschafter v. Ribbentrop und Sir Samuel Hoare stattgefunden haben, sei bereits eine grundsätzliche Einigung erzielt worden. Es handelt sich jetzt nur noch um die Formulierung der Einzelheiten, die großenteils technischer Natur seien.
Deutsche Kolonialtagung. In einer überfüllten Werbevcrsammlung für den kolonialen Gedanken, die unter Beteiligung einer großen Anzahl von hervorragenden Persönlichkeiten der früheren Kolonialverwaltung und der Schutztruppe am Samstagabend in Freiburg stattfanb, weihte Neichsstatthaltcr Ritter v. Epp eine Anzahl von Fahnen von Kolonialvereinen.
Scapini fordert deutsch-französische Verhandlungen. Bei einer Kundgebung für den Frieden, die vom Verband der Kriegsteilnehmer in Paris veranstaltet wurde, sprach sich der kriegsblinde Abg. Scapini für eine sofortige Aufnahme französisch-deutscher Verhandlungen aus. Als unter anderen Rednern auch der Nadikalsozialist Pierre Cot das Wort ergreifen wollte, versuchten politische Gegner ihn am Sprechen zu hindern.
China wirb in London vorstellig. Die jüngsten Maßnahmen Japans in Nordchina haben die chinesische Negierung jetzt zu diplomatischen Schritten bei den Unterzeichncrmächten des in Washington abgeschlossenen Neun- mächtcvertrages veranlaßt. Der chinesische Botschafter ist in London vorstellig geworden und hat erklärt, daß China jetzt in seinen Zugeständnissen an Japan die äußerste Grenze erreicht habe und nicht mehr darüber hinans- gehen könne.
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Paul . . . Paul, der Geliebte ihres Herzens. steht dort im Zimmer und breitet die Arme aus.
Alles, alles, was bisher trennte und zurückhielt, versinkt in diesem Augenblicke. Susanne liegt in Pauls Armen, und immer und immer wieder fühlt sie seine Küste.
Sie ist ausgelöst vor Glück und Freude.
„Du ... du ... du bist wieder dal" stammelt das junge Weib beglückt. „Oh, Paul . . . du . . . hast du gefühlt, wie ich mich nach dir gesehnt habe?"
„Du . . . meine Susanne! Jetzt sag's mir " einmal . . . einmal nur . . . und es soll mein Weihnachten sein! Daß du mich lieb hast!"
Sie sieht ihn mit strahlenden Augen an. „Ich Hab' dich lieb ... ach Pauli Wie lieb habe ich dich . . . seit der Stunde ... da ich dich sah in HeiligenblutI Jetzt findet mein Traum Erfüllung!"
*
Es wird im Hause lebendig.
Werner Riemke, der Pilot, erscheint, ebenso Plötzlich Sebastian Renz mit dem Manschen, die ganz verschämt blickt.
Alle gratulieren von Herzen. Es jubelt förmlich so durch die Räume.
Susanne ist wie ein lachende? Kind.
Immer wieder fliegen ihre Augen zu dem geliebten Manne, und der stumme, beseelte Händedruck tritt an die Stelle des Kusses.
Mit einem Male ist ihr zumute, als sei ein schwerer Bann von ihr gewichen, frei ... frei ist mit einem Male das Herz.
Wie unsagbar schön ist mit einem Male das Leben geworden, jetzt, da sie die Gewißheit hat. daß sie ihn gewonnen und nie wieder hergeben wird.
Es wird aufs neue beschert.
Susanne ist unglücklich, daß sie für den geliebten Mann kein Weihnachtsgeschenk mitgebracht hat. aber Lore hat vorgesorgt. Sie beschenkt alle so reichlich, und Susanne trö- stet sich, als ihr Lore sagt: „Du hast Paul das schönste geschenkt, was du geben kannst, dein Herz! Muß neben dem nicht alles, alles verblasten?"
Da ist Susanne zufrieden.
*
Weihnachtsschmaus.
Ein großer Truthahn ziert die Tafel. Edelster Wein funkelt in den Gläsern, und als sie zusammenklingen, da gibt es einen guten Klang.
„Ach . . . daß du gerade zum WeihnachtS- feste zurückgekommen bist!"
Paul sieht sie lachend an. „Susanne . . » ich muß dir etwas beichten!"
„Beichten?"
„Ja! Ich bin mit Werner überhaupt nicht aus Deutschland herausgekommen! Wir sind losgeslogen und dann umgekehrt, und haben hier Station gemacht. Das Flugzeug steht in einem Provisorischen Verschlag am See."
Susanne begreift im ersten Augenblick nicht, aber dann packt sie unwiderstehlich das Lachen.
„Und . . . und . . . deine Berichte, Paul?"
„Alle wunderschön erdacht! Phantasiearbeit!"
„Und die ganze Firma ist begeistert! Man prophezeit dir einen Sensationserfolg! Aber warum bist du nicht geflogen?"
„Weil ich nicht so weit von dir sort sein wollte! Weil ich ahnte, daß dein Vater dahintersteckt. der mich von dir entsernen wollte, um dann leichtes Spiel mit dir zu haben. Weil ich gar kein Interesse habe, unser gutes deutsches Geld jetzt nach der Südsee zu tragen. Ach. Mädel . . . heute, wo du an meiner Seite sitzt und wo du mir gesagt hast ... du weißt es schon, da bin ich richtig zufrieden. Ich hab's doch richtig gemacht."
„Ja!" sagt Susanne mit strahlenden Augen.
„Siehst du. Mädelchen, diese Sache erschien mir doch zu gesucht! Ich habe mir gesagt: in unserer harten Zeit ist es nicht am Platze, wenn wir uns um die einsame Insel im Großen Ozean mit den 24 Männern und 168 Frauen kümmern! Diese Sensation kann man dem Leser billiger verschaffen!"
„Und . . . wird der ganze Schwindel einmal herauskommen?'
„Aber natürlich, Liebling! Von dem Gelde werden hier kaum tausend Mark alle. Wir leben ja so sparsam, denn wir arbeiten tüchtig! Die Welt wird nicht jetzt . . . vielleicht in ein Paar Jahren . . . einmal den großen Scherz erfahren, und sie wird dann ebenso herzlich lachen, wie wir jetzt lachen."
„Aber was wird Papa sagen?"
Paul faßte die beiden Hände des ängstlichen Mädchens.
„Traust du mir nicht zu, daß ich mit ihm fertig werde?"
„O doch . . .! Aber wenn er die Wahrheit hört?"
„Die braucht er ja erst zu hören, wenn wir verheiratet sind!"
Bei diesem Wort errötete Susanne. Paul war entzückt und legte den Arm um ihre Schultern, daß sie das Köpfchen an seine I Schultern leimte.
Es war ein lieblicher, schöner Anblick, d:e zwei Menschen zu schauen.
„Womit vertreibt ihr euch die Zeit?" fragte Susanne dann noch.
„Wir arbeiten! Die Berichte mit den Zeichnungen, die haben wir ja in vierzehn Tagen schmeißen müssen, damit sie nach Apia abgingen, wo sie von einem Vertrauensmann regelmäßig expediert werden! Wir arbeiten jetzt an einer Sache, die sich lohnen iolll Merk' auf! Du warst doch schon im Kino?"
„Aber natürlich, Paul! Nur noch nicht mit dir!"
„Also das holen wir nach! Hast du dich da schon einmal über einen Micky-Maus- Film amüsiert?"
„Oh. sehr sogar!"
„Siehst du. ich schaffe jetzt einen solchen Film. Und zwar habe ich eine neue humoristische Figur geschossen, die ich Paul, der Affe, nenne."
„Paul?" fragte Susanne und machte große Augen.
„Das Paßt dir wohl nicht?"
„Nein, nein, den Namen, den ich liebe, den darfst du keiner anderen Figur geben!"
Zärtlich sah er sie an und küßte die kleine Mädchenhand.
„Sag' mir einen anderen Namen!"
Susanne dachte nach, dann sagte sie bestimmt: „Nenne ihn . . . Julius!"
Da Paul in dem Augenblicke gerade an die Stunde dachte, da er Wilms Namen Julian in Julius umgetauft halte, erklärte er sich sofort damit einverstanden.
„Fein, das machen wir! Meine Stärke liegt in der grotesken Karikatur! Das ist eigentlich seltsam, denn an mir ist kaum etwas Groteskes . . .1"
(Fortsetzung folgt)