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Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliches Organ cker N. §. v. A. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealiv

Nr. 184

Calw» Donnerstag.

13. Juni 1935

2. Jahrgang

llurer I nIIurtistel

rendwerk Wrt Ǥ

Zum Neichshandwerkertag in Frankfurt a. M. am 16. Juni

Wohl der überwiegende Teil der Bevölke­rung glaubt. das Handwerk sei bei seinem Absatz nur aus den innerdeutschen Markt angewiesen. In Wirklichkeit bestan- den aber schon in der Blütezeit des Jndu- striecxportes rege internationale Verbindun» ^ aen des Handwerks. Hochwertige handwerk­liche Erzeugnisse gingen schon damals nach allen Teilen der Welt lind konnten auch in den folgenden Jahren des allgemeinen Ex- porlrückganges nicht vom internationalen Markt verdrängt werden. Freilich machten sich auch die Abwertungen einzelner Valuten und die immer stärker ansteigenden Zoll- manern hindernd bemerkbar. Ta ganz« Handwerkszweiy? und eine gewisse Anzahl von Einzelbetrieben ausschließlich auf die Ausfuhr angewiesen sind, widmete sich die damalige Spitzeiivertretimg des Handwerks, der Deutsche Handwerks- und Gewerbekam­mertag. eifrig der Förderung dieser bcsonde- reu handwerklichen Betriebsform. Freilich geschah dies nur im Nahmen der allgemei­nen, handwcrkssördernden Arbeiten. Daher konnte die Arbeit auch nicht so intensiv be- trieben werden, wie es jetzt von seiten der A 11 s s n h r s ö r d e r u n g 8 s t e l l e in Leipzig geschieht. Dieser Förderungs­und Vermittlungsaroeit kommt vor allen Dingen besondere Bedeutung zu, da sie er- stens durch ihre Bestrebungen die Beschäs- lignngslage im Handwerk heben kann und außerdem vielleicht eine Erweiterung des handwerklichen Absatzmarktes erreicht. In erster Linie sind es natürlich Spezial­fabrikate aller handwerklichen Erzeug­nisse, die ihren Weg in das Ausland sinden. 33 Handwerkszweige, das sind beinahebOProzentdergesamten handwerklichen Beruse. sind in bestimmter Form an dieser Aus­fuhr beteiligt. Nicht nur Kunsthand­werker oder andere abgelegene Berufsgrup­pen sind hier vertreten, man findet auch so­gar einzelne Vertreter des Nahrungsmittel- Handwerks. wie Bäcker und Schlächter, deren Produkte die heimatlichen Grenzen hinter sich lassen. Bon ihnen werden vor allem Waren ausgcsührt, die - wie Lebkuchen oder Westfälischer Schinken speziell nur in Deutschlands Gauen bergestelli werden und die durch die Auswanderer nach Ueber- sce auch in ausländischen Kreisen Eingang gefunden haben. Wahrscheinlich der überwie­gende Teil des handwerklichen Exports wird aber von den mehr spezialisierten Hand- werkszweigen wie Drechsler, Graveure, Elfenbeinschnitzer, Goldschläger. Glasbläser und Buchbinder getätigt. Es sind dies Gewerbe, die gewissermaßen auch deut­sches Kulturgut im Ausland Um­setzen. Tie Nachfrage nach diesen kulturell und künstlerisch stärker ausgerichteten Ar­beiten ist besonders in den europäischen Län- dern wie England, Frankreich. Belgien, Hol­land und den nordischen Staaten sehr groß. Aber auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Japan, China und die Türkei sind unter den Abnehmern zu finden.

Einen Begriff von der allgemein volks­wirtschaftlichen Bedeutung dieser handwerk­liche» Ausfuhr vermittelt der ungefähre Wert des jährlichen Umsatzes. Genau ist er ja nicht »11 errechnen, da in der Außenlian»

Nss Neueste tu Kürze

Die Neichsminister Heß und Göring sowie Botschafter von Ribbentrop äußern sich sehr befriedigt über die Erklärung des Prinzen von Wales.

Im Nundfunkvrozctz wird heute das Urteil gefällt.

Senatspräsident Greiser verkündete im Danziger Volkstag das Sparprogramm der Danziger Regierung.

Die Marinevolkswoche in Kiel nimmt einen glanzenden Verlauf. Tausende von Mensche« hatten Gelegenheit das Lebe» der Marine- angchörigcn auf de« Schisse« und au Land renne« z« lerne».

delsstatistik die Erzeugnisse nicht nach Jndu- striewaren und Handwerksprodukten aufge­teilt sind. Nach vorsichtigen Schätzungen kann man in normalen Zeiten einen jährlichen Umsatzdurchschnitt von SO Mil- lionen Reichsmark annehmen. Dabei gibt es einzelne Zweige im Handwerk, die auf Gedeih und Verderb mit der regelmäßigen Aus­fuhr verbunden sind. So wurden von der jähr­lichen Blattgolderzeugung in Deutschland in, Werte von 4V» Millionen Mark nicht weniger als sechs Siebentel in das Ausland gebracht. Ebenso ist die gesamte Edelsteinschleiferei in Idar-Oberstein mit 80 bis 90 Prozent ihrer Erzeugung auf den Auslandsumsatz angewie- sen. Für alle diese Betriebe nun den Verkehr mit dem Ausland aufrecht zu erhalten und ru

erleichtern, ist die Aüsfuhrforderüngsstelle des Handwerks in Leipzig vom Neichsstand des deut­schen Handwerks eingerichtet worden. Ihm un­tersteht die Beobachtung der gesamten Außen- Handelsverhältnisse, der Marktlagen, der Preis- Verhältnisse. Sie wirbt im Ausland für deutsche Handwerkswaren und leitet gegebenenfalls er­teilte Aufträge an die zuständigen Firmen, über die eine Branchen- und eine Erzeugerkartei Aufschluß gibt, weiter. Denn noch längst nicht jeder Handwerksbetrieb ist außenhandelsreif. Und so erstrebenswert die Erweiterung des handwerklichen Absatzmarktes ist, so schädlich könnte sich ein wahlloses Exportieren hand­werklicher Erzeugnisse auswirken. Es ist nur ein sehr begrenzter Teil der Handwerksbetriebe, der im Interesse des gesamten Handwerks ru

dieserMission" zugelassen werden kann. Pünktliche, mustertreue Lieferung und kauf­männische Betriebsführung sind dabei die Vor­aussetzungen. Außerdem ist auch die technische Ausrüstung des Betriebes von ausschlaggeben­der Bedeutung. Der Ausfuhrförderungsstelle aber müssen alle diese Firmen, die diesen An-j sorderungen genügen, vekannt sein, denn sie' muß wissen, wenn beispielsweise aus Süd-! amerika selbstleuchtende Kruzifixe bestellt wer-' den, an welchen Handwerksbetrieb sie den! Auftrag weiterleiten kann. So bemüht > sich das Handwerk durch diese praktische^ Ausfuhrförderung den in seinem und allgemein wirtschaftlichem Interesse nicht ganz unbedeu-! tenden Auslandsvcrkehr zu heben und für dies beteiligten Seiten zu erleichtern.

Deutsche Antwort an den englischen Thronsolger

Hetz, Göring und v. Ribbentrop begrützen Verständigung mit engl. Frontkämpfern

Berlin, 13. Juni.

Bekanntlich hat der Stellvertreter des Füh- rers, Rudolf H e ß, am 8. Juli v. Js. in einer großen Rede in Königsberg den Frontkämpfern der anderen Völker die Freundfchaftshand hin- gestreckt. Auf der Pfingst-Lagung derBritish Legion", der großen englischen Frontkämpfer- organisation, hat nun, wie bereits gemeldet, der englische Thronfolger in einer Rede zum gleichen Thema das Wort ergriffen. Dem Ber­liner Vertreter Reuters, der den Stellvertreter des Führers um seine Meinung zu der Rede des Prinzen von Wales gefragt hat, wurde von« Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, fol­gendes mitgeteilt:

Ich begrüße selbstverständlich die Worte des Prinzen von Wales. Wenn die englischen Frontkämpfer nach Deutschland kommen wol­len, so können sie natürlich gewiß sein, daß sie von den deutschen Frontkämpfern als Kamera­den ausgenommen werden. Wenn der Front» kämpsergcist auch in der Außenpolitik der ver­schiedenen Länder mehr und mehr zum Durch­bruch kommt, so wird «in großer Schritt zum europäischen Frieden getan sein."

General Göring erklärte zu der Rede des Prinzen von Wales:Die Rede des Prinzen von Wales kann man in der Tat begrüßen. Sie ist geeignet, den Weltfrieden aufrecht zu erhal­ten."

Botschafter von Ribbentrop hat sich auf Anfrage des Berliner Vertreters von Reu­ter wie folgt geäußert:Die Worte des Prin­zen von Wales auf der Tagung der Britischen Frontkämpfer werden in Deutschland überall ein warmes Echo finden. Britische Frontkämp­fer werden daher von den deutschen Frontsol­daten und von dem deutschen Volk in seiner Ge­samtheit aufs herzlichste begrüßt werden. Er­fahrungen mit Zusammenkünften von Front­kämpfern haben uns gezeigt, daß es keinen bes­seren Weg zur Förderung freundschaftlicher Verständigung gibt als eine offene und ehrliche Fühlungnahme zwischen den Männern, die an der Front gestanden haben. Ich bin überzeugt, daß der Geist, der in den meisten Frontkämpfer­verbänden der verschiedenen Länder herrscht, sich als eine große Hilfe für die Bemühungen der verschiedenen Regierungen erweisen wird, endgültig Frieden und Zusammenarbeit in Europa herbeizuführen."

Auch der Bunöcsführcr des Kyffhäuscrbun- des Oberst Reinhard und der Neichskriegs- opferführcr Oberlinüober geben in Er­klärungen ihrer Genugtuung über die Rede des englischen Thronfolgers und den geplan­ten Besuch der britischen Frontkämpfersnhrer nach Deutschland Ausdruck.

Englische Pressestimmen

Die gesamte Londoner Morgenpresse berichtet an hervorragender Stelle und teilweise in gro­ßer Aufmachung über die freundschaft­lichen Worte des Prinzen von Wales gegenüber Deutschland und über die herzliche Aufnahme, die seine Worte in Deutschland gefunden haben.

Times" melden aus Berlin:Der Vor- schlag, daß eine Abordnung derBritish Le­gion" Deutschland besuchen soll, steht im Ein­klang mit den allgemeinen Bemühungen, die besonders von dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, und von Botschafter v o n R^b-

bentrop gemacht worden sind, eine inter- nationale Aussöhnung durch Zusammenarbeit der früheren Frontkämpfer zu fördern. Wenn ein Besuch zusiandekommt, kann es als sicher betrachtet werden, daß sowohl von den deutschen Behörden als auch von den deutschen Front- kämpfern alles getan werden wird, um ihn zu einem Erfolg zu machen."

Daily Telegraph" überschreit» seine Mel- düng:Feinde im Krieg werden im Frieden inkammentressen!"Daily Expreß" meldet mit großen Schiägzeueii:"Das ganze Deutschland wird den Prinzen von Wales als Förderer des Friedens begrüßen. Seine Rede hat die Herz- nchste Aufnahme gefunden, die irgend einer außerhalb der deutschen Grenzen gehaltenen Rede seit Monaten zuteil geworden ist."

Die liberaleNews Chronicle" erklärt in einem Leitartikel:Die außerordentliche Be­deutung der freimütigen Erklärung des Prin-

Stockholm, 12. Juni.

Unter der UeberschristDer Dienst im Heere ist ein Ehrendienst am deutschen Volke Die Einführung der Wehrpflicht ist keine Erhöhung der Kriegsgefahr" verösfent- lichtNya Daglight Allehanda" eine län­gere Unterredung mit dem Reichskriegsmini­ster Generaloberst von Blomberg. Da­nach erklärte der Reichskriegsminister u. a.. der Sinn der allgemeinen Wehrpflicht, die am 16. März in Deutschland eingeführt wor­den sei, liege darin, daß das deutsche Volk nunmehr in seiner Gesamtheit die Verteidi­gung seiner Ehre und Sicherheit auf sich ge­nommen habe. Diese Entscheidung habe einer Entwicklung entsprochen, die für alle offen­sichtlich und darum keine Ueberraschung ge­wesen sei. Trotz des verlorenen Krieges und des darauffolgenden politischen Zusammen­bruches, sowie des^ einseitigen^ Friedens-

Anlätzltch des Retchswerbe- und Opfer­tages des Reichsverbandes für deutsche Ju­gendherbergen am IS. und 16. Juni haben die Reichsminister R u st, Dr. Goebbels. Göring.Darrö. Dr. Friü.Kerrl. Seldte. Graf Schwerin von Kro­sigk. Freiherr von Eltz-Rübenach und Dr. Gürtner sowie der Jugcndführer des Deutschen Reiches. Baldur von Schirach, folgenden Aufruf unterzeichnet:

Au» der Notwendigkeit heraus, unserer wandernden Jugend Heimstätten zu schaf­fen, wurde die Idee des deutschen Jugend­herbergswerkes geboren. In jahrzehntelan­ger Arbeit ist hier ein Werk entstanden, welches vorbildlich für die ganze Welt ist. Der nationalsozialistische Staat betrachtet es als eine seiner wesentlichsten Aufgaben, die Verbindung des deutschen Menschen zur Scholle und zu? Heimat Wie­

zen liegt aber in der Wirkung, die sie augen­blicklich in Deutschland hervorgerufen hat. Kei-' neswe^s zum ersten Male hat der Prinz seine öffentliche Stellung kühn und wirksam benutzt, um eine Aufmerksamkeit zu erzielen, wie sie ein anderer Redner kaum gefunden haben würde. Es ist ein außerordentliches Stück öffentlicher Arbeit."

Daily Herald" schreibt in einem Leitauf- satz:Es wäre unsinnig, wolle man behaup­ten, daß eine persönliche Fühlungnahme allein ausreicht, um große Politische Fragens zu lösen. Ebenso ist es aber wahr, daß^ Lösungen leichter gefunden würden, weiup das Gefühl nicht so hartnäckig verbreitet,' wäre, daß derAusländer" eine merk­würdig anders geartete und sogar gefähr­liche Person ist. Nur indem man mit Man- nern und Frauen anderer Länder zufam» (Schluß auf Seite 2.»

diktates, das den allgemeinen Waffendienst verboten habe, seien die gesunde Kraft und der gesunde Kern des Volkes ungebrochen geblieben. Und diese Kräfte hätten nunmehr in Adolf Hitlers Reich lebendige Gestalt er­halten.

Die sterblichen Ueberreste Ernst Poehncrs «ach München überführt. Nach Rühriger Gra­besruhe in fränkischer Erde wurden am Dienstag die sterblichen Ueberreste Ernst Poehncrs, eines der treuesten Mitkämpfer Adolf Hitlers, von Bnrg Hoheneck nach Mün­chen überführt. Ernst Pochner war Münche­ner Polizeipräsident unter der am 9. 11. 1923 i von Adolf Hitler ausgcrufencn nationalen Negierung. Tie Ueberführung auf den Mün­chener Waldfrrcühof erfolgte auf Wunsch der Witwe Poehncrs.

der herzustellen und die Jugend aus den Steinwüsten der Städte zur Natur zurück­zuführen.

Um diese Aufgabe erfiillen zu können, mußte das deutsche Jugcndherbcrgswrr! ausgebaut werden. In allen Teilen des Reiches sind Jugendherbergen neu entstan­den bzw. aushebaut worden. Für unsere Jugend kann niemals genug geschehen. Des­halb wenden wir uns an alle Volksgenosse» mit der Bitte, dem Reichsverband für deutsche Jugendherbergen die notwendigen Mittel zur Erfüllung seiner Aufgaben zur Verfügung zu stellen.

Am 15. und 16. Juni finden Opfer- und Werbetage für das deutsche Jugendherbergs­werk statt. Es darf keinen Deutschen geben, der seiner Verbundenheit mit der Jugend unseres Volkes nicht auch durch eine Spende Ausdruck gibt." - ^ .

Der Sinn der allgemeinen Wehrpflicht

Eine Unterredung mit Reichskricgsminister Generaloberst von Blomberg

Aufruf zur Jugendherbergssammlung

Das deutsche Iugendherbergswesen ist vorbildlich in der ganzen Welt!