verlog: Schwoizwald-Wachl G.m. b. H. Calw. RoIoIionSdruck: A. Oeychligee'sch« Buchdrucker'I, Calw. HauPtschriftlefter: Fried­rich Hon« Scheele. Anzeigenleiter: Alfred Schafheitle. Sämtlich« in C-lw. D. ». IV. S5; sno. Geschäftsstelle: Alte» Postamt. Fernsprecher 251; Schluß der Anzetgenannohme: 7.M Uhr vormittag«. Al» Anzeigentarif gilt zur Zeit Preisliste 2.

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Amtliches Organ 'er N. §. v. A. p.

Gemeinde-Behörden

Nr. 1S1

Calw, Mittwoch. 15. Mai 1SSS

2. Jahrgang

Der Aufbauwillen des neuen Deutschland

Rudolf Hetz in Stockholm über die Friedensausgabe des Rationalsozialismu«

SAS. macht 35 wirtjchafts- kuildliche zabrten!

Um die schassenden deutschen Menschen mit dem Gefüge des deutschen Wirtschafts­lebens vertraut zu machen, veranstaltet, wie wir erfahren, das Amt für Beruss- erzichung in der Deutschen Arbeitsfront >m Sommer 1935 55 Wirts chaftskund- liche Fahrten als Grmeinschaftsfahrten, die sich auf ave Wirtschaftsgebiete des deut­schen Vaterlandes und alle volkswirtschaftlich ^rtschaktsrweiae verteilen. Die, Kosten belaufen sich sür die verschiedenen Reisen zwischen 16 und 35 Reichsmark und gelten ab Sammelpunkt bis zum Ende der Fahrt. Sie enthalten außer dem Fahrgeld Unterkunft und Verpflegung, Besichtigun­gen und Führungen. Die Reisen stehen allen Mitgliedern der Deutschen Arbeitsfront offen. Die Anmeldung erfolgt bei den jeweiligen Gau- oder KreisLmtern des Amtes für Be- rufserzichung Die Reisen dauern im Durch-

Ep«»,«»»>,» stpfttsche Mgf

kür die MemelwWen

Memel, 14. Mai.

Die Vertreter der 3 dentschstämmigen Land- tagsparteicn im Memelland, der Landwirt- schastspartei, der Memelländischcn Volkspartei, der Sozialdemokratischen Partei und der Arbci- tervartci haben in gemeinsamer Sitzung be­schlossen, ;u den auf den 29. September fest­gesetzten Wahlen ingeschlossencrFront auszntrcten und nur mit einer einzi­gen Liste in den Wahlkampf zu gehen.

begrüßt jubelnd Mackensen

Linz, 14. Mai.

Generalieldmarschall von Mackensen hat Dienstag nachmittag von Passau aus feine Donainahrt nach Budapest angctreten. Das unaaritckie SchiffSophie", das in Sesterreich nirgends anlegen wird, wurde bei seiner DurchfahrtdurchOber- v st erreich überall begeistert be­st r ü ß t. An den Ufern der Donau, in den größeren Märkten wie Aschach und Ottersheim und vor allein in Linz, hatten stch tausende von Volksge­nossen eingekunden. die durch laute Heilruse und Tücherschwenken den Feldmar­schall begrüßten.

Die ungarischen Blätter veröffentlichen setzt bereits täglich in spaltenlangen Berich­ten das umfangreiche Programm der zahl- reichen Empfänge und Besuche des General- seldmarschalls von Mackensen. In maßgeben­den Kreisen gibt man überall der großen Freude über den Besuch Ausdruck und be- tont das Gefühl der tieien Dankbarkeit und Verehrung da? das ganze ungarische Volk dem deutschen Feldherrn in Erinnerung an seine ruhmreichen Wasfentaten während des Weltkrieges an der südosteuropäischcn Front cntgegenbringt.

Ans Ntzttktttz iy «NM

Rudolf Heß sprach in Stockholm über den Arckbauwillen des neuen Deutschland.

Der polnische Staatspräsident dankte dem Führer für das Beileid anläßlich des Todes Pilsudskis.

Anläßlich der am Sonntag bevorstehenden feierlichen Eröffnung der ersten sertiggcstell- teu Netchsautobahustrecke Frankfurt a. M Darmstadt fanden gestern ans allen zur Zeit in Bau befindlichen Teilstrecken der Reichs- antobahnen Besichtigungen durch die Presse statt.

Außenminister Lava! wurde am Dienstag von Stalin empfangen.

In der Sowjetukraine wurden zwei deutsche Pastoren zum Tode verurteilt, weil sie Hungerhilse aus dem Ausland angenommen haben.

Unter starker Beteiligung der dänischen Oeffentlichkeit wurde am Dienstagnachmittag die Brücke über den Kleist» Pelt eingeweiht.

Stockholm, 14. Mai.

Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß, hielt am Dienstagabend vor der deutsch, schwedischen Vereinigung in Stockholm einen Vortrag über das neue Deutschland. Er dankte einleitend der deutsch-schwedischen Ver­einigung dafür, daß sie es ihm ermöglicht habe, vor einem ausgesuchten Kreise in Schweden zu sprechen. Er freue sich, die Wahrheit über das neue Deutschland in einem Lande künden zu können, besten Hak- tung während des Krieges in Deutschland unvergessen sei.

Rudolf Heß gab dann einen Ueberblick über das Werden des Nationalsozialismus und schilderte den unheilvollen Einfluß, den die an vielen maßgebenden Stellen im Staat und in der Wirtschaft stehenden Juden im Deutschland der vornationalsozialistischen Zeit ausgeübt haben. Weiter kennzeichnete er das damit Parallellaufende Anwachsen des Bolschewismus.

Doch fast zugleich mit dem Niederbruch Deutschlands begannen auch die Versuche zu einer Rettung vor dem Chaos. Erfolg in die­sem Streben konnte nur ein Mann erringen, der selbstverständlich Frontkämpfer war und außergewöhnliche politische Be­gabung und politischen Instinkt besaß, der aus eigener Anschauung und aus eigenem Erleben die Psyche der Menschen genau kannte, die zu erfassen und in ihrem Denken umzustellen seiner lleberzeugung nach erste Notwendigkeit war: Tie Masse der Handarbeiterschaft.

Adolf Hitler glaubte fanatisch an sein Volk und besonders auch an den deutschen Arbeiter, den er im Felde so opfer­bereit, tapfer und treu gesehen hatte. Im Klauben an dieses Volk stellte er dem Materialismus der Zeit einen nenen Idea­lismus entgegen.

War das erste Ziel des Nationalsozia­lismus einst dieErringungderMacht, so ist sein Ziel seit der Machtergreifung die Verwirklichung seiner Ideen und Ideale mittels der Macht. Seine Werkzeuge sind der Staat und die-Partei.

Wenn wir die Frage aufwersen, wie weit er dabei erfolgreich war, so kann ich fest­stellen:

Der Zusammenschluß deS Volkes über alle bisher trennenden Weltanschauungen, Klas­sen, Stände, Parteien und Einzelstaaten hin­weg in einem Reich ist zur Tatsache ge- worden.

Den Gegnern sind die Angriffspunkte für ihre zersetzende Tätigkeit genommen. Rur ein letzter Angriffspunkt ist noch nicht ganz ausgeschaltet. Dies sind die konfessio­nellen Gegensätze. Demgemäß haben sich auch alle Gegner in der Austragung deS künstlich hervorgerufenen Kirchenstreites zusammengefunden.

Wir haben festgcstellt, daß sich gerade atheistische Kommunisten, gottesleugnerische Marxisten, die früher aus der Kirche ausge. treten waren, nunmehr in irgend einer konfessionellen Organi­sation kämpferisch betätigen und den Kirchen st reit zu schüren be. mühen. Sie haben nur ein Intereste: Wenn schon sonst alle Gegensätze geschwun, den sind, wenigste ns d, e Gegensatz, der Konfessionen zu verschärfen und einen Gegensatz zwischen dem Staat unh den verschiedenen Kirchen zu schaffen.

Der Nationalsozialismus will, daß wi« einst unter Friedrich dem Großenjeder nach seiner Fa?on selig werde". Der national, sozialistische Staat gibt den Kirchen was de« Kirchen ist, die Kirchen haben dem Staate zu geben,was deSStaa, tes ist. Darüber hinaus steht der national­sozialistische Staat, den inneren Stankereien der Bekenntnisse uninteressiert gegen­über.

Nach der Feststellung, daß das ideale Ziel der Erhaltung des Friedens für Deutschland zugleich eine sachliche Notwendigkeit sei, fuhr Rudolf Heß fort:

Der Führer ist Frontkämpfer! Und ich bin ja auch Frontkämp­fer und fast alle anderen Mit­arbeiter des Führers sind eben- falls Frontkämpfer des furcht­barsten Krieges aller Zeiten. Wir wissen, was der Krieg bedeutet und lieben deshalb den Frieden. Wir wissen, daß der Weltkrieg I5MillionenTote gefordert hat. Wir misten aber auch, daß der Friede umso bester gesichert ist, je weniger etwa abenteuerlustige Nachbarn das Gefühl haben können, daß der Einmarsch in deutsches Land ein militärischer Spaziergang sei."

Die Welt wisse heute, daß ein solcher Marsch in deutsches Land kein Spaziergang sein würde. Kaum je war ein Volk so entschlos­sen, sich bis zum letzten Mann zu wehren, wie das deutsche heute.

Wie der Führer selbst betonte, braucht Deutschland um seiner Waffenehre willen

Berlin, 14. Mai.

Die österreichische Presse bringt in den Morgenblättern folgende Meldung:

Dem interkonfessionellen und internatio­nalen Hilfskomitee, unter Vorsitz seiner Emi­nenz, Kardinal Jnitzer, geht soeben fol­gende Nachricht zu: In der Sowjetukraine wurden die Pastoren Woldemar Seid aus Dnjcpropetrowsk und Friedrich Deutsch, mann aus Hochstedt zumTodeverur» ttilt und harren jetzt der Vollstreckung dieses Urteilsspruches. 27 Pastoren befinden stch im Gefängnis. Der bekannte evangelische Propst Birdh aus Charkow und Pastor Bau mann wurden zu je 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im ganzen Gebiet der Sowjetunion sind jetzt nur noch etwa 2V evangelische Pfarrer im Amte."

Rom, 15. Mai. Mussolini hat gestern abend zum ersten Mal öffentlich zur abesstnischen Frage Stellung genommen. Unvermutet er­griff er im Senat das Wort und erklärte in aller Form und unter lebhaftestem Beifall des Senates, daß alle von Italien für notwendig erachteten Truppen nach Ostafrika verschifft werden. Niemand anderes als Italien selbst könne in dieser ganz heiklen Frage Richter sei«. Im einzelnen dementierte Mussolini mit aller Bestimmtheit das Gerücht eines englisch­französischen Schrittes in Rom.

Mussolini fuhr dann fort: Weil es in Euro­paanwesend" sei» «olle, müsse Italien in Afrika de« Stücke« vollkommen gedeckt habe». Schon wegen der großen Entfernungen 4000 Kilometer nach Eritrea und 8000 Kilo­meter nach Somali habe Rom die katego­rische Pflicht, zur rechten Zeit Vorkehrungen zu treffen. Dazu könne gesagt werden, daß bis jetzt die Zahl der abgereisten Arbeiter viel­leicht die der Soldaten übersteige. Was die diplomatische Seite der Angelegenheit be­treffe, so habe Italien Besprechungen mit Ver­tretern Abessiniens nicht von der Hand ge­wiesen, sondern Addis Abeba seine Bereitschaft zur Ernennung der Vertreter Italiens tn einem Schlichtungsausschuß mitge­teilt. Bei de« beträchtliche« abesstnischen Rü­stungen, de» weit gediehene« Vorbereitungen zur Mobilisation und hauptsächlich bei den in Addis Abeba und besonders bei de« unterge­ordnete« Häuptlingen vorherrschende« italien- feindliche« Stimmung dürfe man sich aber rei­ne« Täuschungen hingeben und «och weniger falsche Hoffnungen erwecke«.

WaS Europa und etwaige plötzlich eintre-

keinen Krieg zu führen, Venn es yar fre nie verloren. Daß aber ein neuer Krieg die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, welche die Folgen eines früheren Krieges sind, nicht zu bessern vermag, sondern endgültig das Chaos herbeiführen müßte, ist eine für jeden deutschen Politiker selbstverständliche Einsicht.

Der Stellvertreter des Führers schloß seine Rede mit der Betonung, Deutschland wolle keinen Krieg, sondern den wahrhaften Frieden.

Rudolf öeß beim Wtvedtichkn König

Stockholm, 14. Mai.

König Gustav V. von Schweden hat den Stellvertreter des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. in Begleitung des deutschen Gesandten Prinzen zuWied und seines Ad­jutanten Leit gen heute vormittag um 11.30 Uhr in einer Privataudienz empfangen,

Die Pastoren Seid, Deutschmann. Birdh und Baumann sind sämtlich Deutsche. Wie wir erfahren sind noch weitere Todesurteile gegen Deutsche in der Sowjetunion verhängt worden, die sämt­lich aus jüngster Zeit stammen und wegen der Annahme von Hungerhilse aus dem Aus­land bzw. wegen der Bitte um Hilfe gefällt worden sind.

1. der Bauer Berksen. 2. der Bauer Thiessen. 3. der Bauer Heinrich Naaf. Neusatz bei Odessa, 4. Johannes Hirsch. Helenental bei Odessa, 5. Michael R ö h r i ch. Stratzburg-Ukraine, 6. der Bauer Negehr. Altonau, Kreis Militopol sind sämtlich zum Tode verurteilt worden.

Damit hat der Terror gegen das deutsche Volkstum einen neuen Höhepunkt er­reicht.

tende Ereignisse betreffe, so bestätigte Musso­lini schließlich dem Senat, daß Italien für die ganze notwendige Zeit die drei Jahrgänge 1911, 1913 und 1914 und dazu alle sofort ver­fügbaren Reserven der Klaffe 1912 unter den Waffen halten werde. Er glaube, eine Gesamt­stärke von 800 000 bis 900 000 Mann Truppen sei zur Gewährleistung der Sicherheit Ita­liens ausreichend. Diese Truppen seien voll­kommen cingeglieöert, hätten ohne Uebertrci- bung die beste Stimmung und seien mit im­mer modernere« Waffe» der italienische, Kriegsindustrie ausgerüstet, die seit einige, Monaten in vollem Umfange beschäftigt sei Gestützt auf seine gesamte Streitmacht zu Lande, zu Wüster und in der Luft werde Ita­lien mit einer Politik bewußter Mitarbeit mit allen größeren und kleineren Mächten Euro­pas fortfahren, um jenes Gleichgewicht und jene Verständigungen zu erlangen, ohne die die Welt und der europäische Kontinent in die Brüche gehen müsse.

Gemeinsame Sache mit Frankreich

Aus London wird berichtet:

Rach einer Meldung desEvening Stan­dard" aus Addis Abeba hat sich der gesam­ten abesstnischen Bevölkerung wegen des Vor­gehens der Italiener größte Erregung be­mächtigt. In amtlichen Kreisen werde die Lage als äußerst kritisch bezeichnet. Man erwarte jeden Augenblick den völligen Ab­bruch der diplomatischen Beziehungen zwi­schen den beiden Ländern. Die in Abessinien lebenden Ausländer seien über ihr« Sicher­heit sehr beunruhigt.

Blulterror gegen Deutsche in der Sowjetunion

Todesurteile gegen Pfarrer und Bauern die Hungerhilfe annahmen

Mussolini über den Abessinien-Konflikt

Ablehnung jeder Einmischung Für Rückendeckung ist gesorgt