Großbritannien steht am Scheidewege

Beherzigenswerte englische Betrachtung zum Ergebnis der Stress-Konferenz

«WM Ansturm 1S3Z

Wichtig fiirKraft-durch-Freude"-Urlauber

Der Ansturm an Urlaubern, die mitKrasl durch Freude" in diesem Jahre in die Ferien reisen wollen, ist über alls Erwarten grob- Mehrere Gaue unter anderem auch der Gau Württemberg melden, daß bereits sämtliche Seereisen, die auf sie entfallen, restlos aus- vcrkauft sind, ebenso eine ganze Reihe von . Kraft-durch-Freude"-Zügen. Die Arbeits- kameraden werden in ihrem eigensten Inter­esse gebeten sich möglichst umgehend für eine Reise zu entschließrn und sich beim KdF.-Wart ihres Betriebes oder bei der nächsten Geschäftsstelle zu einer Urlaubsreise anziimelden. Aus technischen Gründen können die in dem Jahresprogramm oerzeichneten Züge nicht verdoppelt oder verdreifacht wer­den wie es im vorigen Fahre in Anbetracht der kleineren Gesamtzahl an Urlaubern noch möglich war. Es wird versucht werden, außer den in dem Jahresprogramm angegebenen Zügen noch weitere lausen zu lasten, ohne daß dabei schon jetzt eine Verpflichtung für das Ziel dieser Fahrten übernommen werden kann. Mer sich also nicht der Gefahr aus- setzen will während seines Urlaubs zu Hause bleiben zu müssen, melde sich noch in diesen Tagen zu einer KdF.-Fahrt an. Bei dieser Gelegenheit sei betont, daß die KdF.-Reisen nur kür Mitglieder der DAF. offenstehen, und zwar davon auch nur für diejenigen, die sich aus Grund ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse sonst keine Ferienreise leisten können. Die Kontrolle über die Berechtigung zu einer KdF.-Reise wird in diesem Jahre noch schärfer durchgeführt werden als im vorigen Jahre.

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in Frankreich?

Oeuvre" bezweifelt di« Richtigkeit der franzS-

s,scheu Arbeitslosenstatistik

Paris, 24. April.

Die amtlichen Statistiken über die Arbeits­losigkeit in Frankreich werden von weiten Krei­sen für irreführend gehalten.Oeuvre" stellt fest, daß die am 15. April veröffentlichte Zahl von 478955 unterstützten Arbeitslosen ein schiefes Bild von der wirklichen Lage gebe. Es bestünden ganze Kategorien vo' Arbeitslosen, die unter den obwaltenden gesetzlichen oder ver­waltungstechnischen Bedingungen keinen An­spruch auf Unterstützung hätten, aber doch mit­gezählt werden müßten. Die amtlichen Ziffern stellten kaum ein Viertel der tatsächlichen Zahl der Arbeitslosen dar. Diese müßten auf 2 300 000 veranschlagt werden. DaS Blatt be­zweifelt auch, daß mit den bisher versuchten Mitteln eine wirksame Bekämpfung de- weiter um sich greifenden Uebel» möglich ist.

Saarländer bevorzugt

Zur Behebung der Arbeitslosigkeit war vor kurzem aus Beranlastung des französische« Innenministers verfügt morde«, daß die saar­ländischen Grenzgänger in Zukunft nicht mehr in Lothringen arbeiten dürfte». Ei« in Saar- gemiiud wohnhafter ehemaliger deutscher Staatsangehöriger und jetzt naturalisierter Franzose namens Greif, der einige hundert Saarländer nud Franzose« in seiner Fabrik beschäftigt, soll sich «ach französische« Blätter- meldunge« geweigert haben, seine saarländi­schen Arbeiter durch französische zu ersetzen. Als mau diesen Arbeitern jedoch am Diens­tagmorgen den Grenzübergang verweigerte, schloß der Industrielle seine Fabrik und sperrte etwa 13V französische Arbeiter aus.

London, 24. April.

In derNews Chronicle" beschäftigt sich Vernon Bartlett, der bekannte diploma­tische Mitarbeiter des Blattes, mit den Er­gebnisten der Konferenz von Stresa. Er meint, Stresa werde unvermeidlich zu einer Erhöhung der britischen Rüstungen führen müssen, da die Anerkennung der deutschen Aufrüstung leider nicht die Anerkennung des deutschen Rechts auf gleiche Rüstung ein- schließe. Die Furcht vor Deutschland sei vielleicht in Whitehall noch stärker, als am Quai d'Orsay. Diese Furcht gehe mit der vor den britischen Jsolierungspolitikern Hand in Hand. Das Ergebnis sei, daß Groß- britannien jetzt in der schlimmsten Weise in die europäischen Angelegenheiten verwickelt worden sei. Der Verfasser sagt, Großbri. tannien habe leider nicht als roße Nation eingegriffen, die ich ohne Bindung nach irgend­einer Seite gegen jede Kriegs­politik stellte.

Bartlett kommt dann zu der Hauptauf­gabe. die Stresa übrig gelasten habe, und die nicht darin liege, irgend einer Seite Tadel auszuteilen, sondern darin, für künftige Möglichkeiten rechtzeitige Vorbereitungen zu treffen. Zwei große Gesichtspunkte müßten hierbei berücksichtigt werden. Einmal müsse Deutschland davon überzeugt werden, daß es durch Gewaltgebrauch nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren habe. In dieser Rich­tung seien in Stresa und Genf Fortschritte erzielt worden. Das andere M a l müsse Deutschland die ehrliche Be­mühung sehen. daß seine unge­rechten Demütigungen und Ein­schränkungen in Zukunft derVer- gangenheit angehören. Gerade hier- bei verursache die erneute Bekräftigung von Locarno für England Schaden, da sie die Verpflichtung des Engländers auf Schutz der entmilitarisierten Zone hervorheben würde, eine Sache übrigens, die für Deutschland ein­seitig und deshalb ungerecht sei. Der Verfas­ser geht dann auf den westeuropäischen Luftpakt ein und bemerkt hierzu, daß London. Paris und Rom eine Kontrolle und Begrenzung der Luftstreitkräfte anscheinend nicht mehr wünschten.

Neueste Nachrichten

Offiziers-Austausch zwischen England «ud Deutschland. Der alte Vorkriegsbrauch, deut­sche Offiziere für kurze Zeit nach England zu entsenden und englische Offiziere zu deutschen Regimentern avzukommandieren, ist jetzt wie­der ausgenommen worden. Zwei englische Offiziere sind bereits nach Deutschland abge­reist. Von deutscher Seite ist Leutnant von Wieck in Aldershot eingetroffen.

Großfeuer in einer polnischen Stadt. Eine Vorstadt der im nordöstlichen Polen gelege­nen Stadt Wolkowysk wurde durch eine ver­heerende Feuersbrunst vernichtet. Mehr als 30 Häuser sind vollkommen vom Erdboden verschwunden. Drei Kinder kamen in den Flammen um.

Schwerer Kraftomnibusnnfall in Polen. In der Nähe von Kielce wurde ein Kraft­omnibus der staatlichen Verkehrslinie von einigen Fuhrleuten mit Steinen beworfen. Dabei wurde der Fahrer getroffen, so daß er bewußtlos zusammenbrach und der Wagen in

Im Anschluß hieran versucht Bartlett. eine Vorschau auf die kommende Rom­konferenz zu geben. Vermutlich werde der Donaupakt, der dort abgefaßt werde, so sein, daß keine deutsche Regie­rung ihn unterzeichnen könnte. Deutschlands Unfähigkeit, sich durch diese Tür hindurchzuquetschen. werde dann natür- lich wieder als Beweis für Deutschlands Unehrlichkeit hingestellt werden.

Zum Schluß seines Artikels kommt Bart- lett noch einmal auf Stresa zurück und sagt: Stresa müsse den Engländern die Augen darüber geöffnet haben, daß Großbritannien in einem größeren europäischen Kriege nicht neutral bleiben könne. Man müsse auf der Hut sein und seine Stimme nachdrücklichst zur Geltung bringen, da andernfalls Stresa noch weitere Folgen haben könnte, lieber- Haupt werde Stresa womöglich den Eng­länder durch ein Wettrüsten zugrunde rich- ten und ihn in einen Krieg zur Verteidigung eines Status quo stürzen, den er schon heute als unhaltbar erkennt. Wenn der Eng­länder daher gegen eine Regierung kämpfe, die den VölkerbundsgrundsatzGleicheSicher- heit für alle" preisgebe, so kämpfe er allein für sein eigenes Leben.

Die Verhandlungen Paris-Moskau

P ar is, 2S. April.

In gut unterrichteten politische« Kreise« er­klärt man im Zusammenhang mit der Rück­kehr Lavals nach Paris, daß die sowjetrussisch- französischen Verhandlungen« dadurch neuen Auftrieb erfahren und in allernächster Zeit zu Ende geführt werden könnten. Es sei jedoch voreilig, schon jetzt von einem festen Termin für den Abschluß dieser ans diplomatischem Wege geführten Verhandlungen z« sprechen. Alles, was mau sagen könne, ohne sich z« irren, sei, daß diese Verhandlungen sich in der normalsten Weise vollzogen und bestimmt mit einer Einigung ende« würden.

Die in Stresa beschlossene Donaukonfe­renz soll, wie verlautet, wahrscheinlich auf Montag, den 3. Juni, nach Rom cinberufen werben

den Straßengraben stürzte. Außer dem Fah­rer wurden bei dem Unfall 11 Personen mehr oder weniger schwer verletzt.

Chaos auf den fowjetrnsstscheu Wasserstra­ßen. Als Gegenstück zu den Mißständen auf den Sowjetbahnen hat sich gleich nach der Er­öffnung der Schiffahrt auf den sowjetrussi­schen Wasserstraßen und den Binnenseen eine Reihe großer Unglücksfälle ereignet. Im Zu­sammenhang damit hat der Volkskommissar für die Binnenschiffahrt einen strengen Be­fehl erlassen, in dem u. a. als Hauptursache für die meisten Unfälle eine grobe Verletzung der selbstverständlichsten Schtffahrtsregeln verzeichnet ist. Mehrere Direktoren wurden verhaftet.

Wieder ein Eisenbahnunglück in Sowjet- rnßland. Am Bahnhof Jama auf der Donez- Eisenbahn ereignete sich ein Zugzusammen­stoß, bei dem 21 Waggons zertrümmert wur­den. Ob bei der Katastrophe Menschenleben zu beklagen sind, steht noch nicht fest.

Australien beabsichtigt die stärkste Luftflotte innerhalb des britischen Weltreichs zu vaue«. Die Bundesregierung hat beschlossen, weitere

36 Militärflugzeuge in England zu bestellen. Das bedeutet, daß die Zahl der nach England vergebenen Flugzeugaufträge jetzt auf 116 ge­stiegen ist. Im Laufe von drei Jahren dürfte Australien nach Japan die stärkste Luftmacht im Stillen Ozean sein.

Lenin-Koloß im Leuiugrader Hafen. Als Gegenstück zu der amerikanischen Freiheits­statue im Hafen von Ncwyork planen die Sowjetrussen ein großes Lenin-Denkmal, das an der Einfahrt ,n den Leningrader Hafen Aufstellung finden und gleichzeitig ein Leucht­turm sein soll. Die Höhe des Lcuchtturm- Denkmals wird 110 Meter betragen.

Maffenvergiftuugen in Amerika. In White- plains im Staate Neuyork ereigneten sich in­folge des Genusses von Kremgcbäck einer Großbäckerei zahlreiche Vergiftungen. Bisher sind 552 Erkrankungsfälle bekannt, doch be­steht die Vermutung, daß noch weitere meh­rere hundert Personen betroffen worden sind.

Streikunrnhe« in USA. In Vancouver kam cs zwischen 2000 streikenden Arbeitern und der Polizei zu ernsten Zusammenstößen. Auf beiden Seiten wurden mehrere Personen verletzt. Die schwersten Unruhen ereigneten sich vor dem Lagergebäude der Hudson-Bay- Gescllschaft, das stark beschädigt wurde.

BereinMljOuna in brr KartvWtvjrMaft

Berlin, 24. April. Im Zuge der Verein, heitlichung und Vervollständigung der nativ- nalsozialistischen Marktordnung für die wich­tigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, wird nunmehr, der Bedeutung der Kartoffeln für llolkSernährung und Landwirtschaft ent- Prechend. auch ein weitgehender Zusammen- chluß der Kartvffelwirtschaft durchgesührt. stach einer soeben im Rcichsgesetzblatt ver- iffentlichten Verordnung des Neichsministers ür Ernährung und Landwirtschaft wird in eder Landesbauernschaft ein Kartosfel- virtschaftsverband gebildet. Diese ?artosfelwirtschaftsverbände werden ihrer- eits zu einer Hauptvereinigung der deut- chen Kartofselwirtschast zusammengeschlos- en.

In den Kartoffelwirtschaftsverbänden wer­den zusammengefaßt: 1. die Erzeuger von Kartoffeln (Erzeugergruppe); 2. die Betriebe, die Kartoffelflocken sowie Trockenkartoffeln tn jeder Form oder Kartoffelwalzmehl Her­stellen (Kartoffelflockengruppe): 3. die Be­triebe, die Stärke oder Stärkeveredelungs- erzeugniste Herstellen und die Reis be- oder verarbeiten (Stärkegruppe): 4. die Betriebe, die mit den in Nr. 1 bis 3 genannten Er­zeugnisten mit Ausnahme von Speisereis Handel treiben (Verteilergruppe); dazu ge­hören auch Kommissionäre, Agenten, Makler.

Aufgabe der Zusammenschlüsse ist die Durchführung der Marktordnung auf dem Gebiet der Kartoffel- und Stärkewirtfchaft durch Regelung der Erzeugung, des Absatzes sowie der Preise und Preisspannen der in der Verordnung genannten Erzeugniste. Zu diesem Zweck können die Zusammenschlüsse unter Wahrung der Belange der Gesamt­wirtschaft und des Gemeinwohls u. a. Vor­schriften über Güteanforderungen an diese Erzeugnisse erlasten, den den Zusammen­schlüssen angehörenden Betrieben Abnahme- und Einlagerungspflichten auferlegen, im Rahmen der Bedarfsdeckungswirtschaft den Ausnutzungsgrad und Arbeitsumfang der verarbeitenden Betriebe regeln und volks­wirtschaftlich unnötige Betriebe dauernd oder vorübergehend stillegen. _

Das 'Plakat zum 1. Mal mutz überall den Festtag der Arbeit verkünden.

kom»n von Wsrnsr 8plslmonn 13 eri«io»-Iioa»»-rorr»iio»S»nr S»rIi»-§M»»d»r-

Ich bin der Sekretär des Herrn Paul Clausen, der gegenwärtig einen exponierten Posten bei der bekannten Firma Greiffen- Druck hat."

Susanne zuckte zusammen, als sie die Worte htzrte. und Frau v. Boden blickte erstaunt. Sie ahnte, daß Susanne irgendwie mit dem Paul Clausen zusammenhing.

Als Dame von Welt behielt sie ihre Ruhe und sagte zu Sebastian:Herr ... wie war doch der Name?"

Renz, gnädige Frau, Sebastian Renz!"

Herr Renz, würden Sie mich noch einen Augenblick allein lasten. Mir fällt eben ein, daß ich mit meiner Freundin noch etwas ganz Dringendes zu besprechen habe. In eini­gen Minuten zeige ich Ihnen die Wohnung."

Aber bitte sehr, gnädige Frau!"

Sebastian Renz zog sich dienernd in das Vorzimmer zurück.

Als die beiden Damen allein waren, sagte Frau Levnore lächelnd zu Susanne:Na. habe ich's recht gemacht, kleines Mädchen, daß ich dir erst Gelegenheit gebe, mit mir über diesen Herrn Paul Clausen, der das Titel­blatt der Mittagspost ziert, zu sprechen? Also dieser nette Herr Clausen, der mit dir die AusstellungMutter und Kind" besuchte, wünscht eine möblierte Wohnung zu mieten. Was für eine« Posten bekleidet er denn bei euch?"

Ach. noch keinen großen!" erklärte Sn- sänne verlegen.Nein, Papa meinte, er müsse sich erst emarbeiten . . .!"

Sehr vernünftig vom Herrn Konsul!"

Aber ich bin überzeugt, er wird noch ein­mal Direktor, vielleicht Generaldirektor, bei uns!" sprach Susanne eifrig weiter.

Ist er denn so tüchtig?"

Enorm tüchtig!" schwärmte Susanne, die von Pauls Fähigkeiten so gut wie nichts wissen konnte.Und ein lieber Kerl ist's!"

Frau von Boden lächelte versteckt.

Hm... das scheint mir auch so! Herz- chen in Gefahr, Kleines?"

Ach, wag du denkst!" protestierte Susanne, aber die glühende Nöte ihres Gesichtes strafte ihr Worte Lügen.Er gefällt mir gut. das gebe ich zu! Und . . . und ... ein blenden­der Unterhalter, ein . . . fescher Kerl ist's... und . . . und da möchte ist gern etwas mit­helfen, daß er so ern ganz kleine? bißchen Karriere macht! Aber er darf's nicht merken!"

Soso, er darf's nicht merken!"

Nein, um Gottes willen, der wäre im- stände und sagte: Ich danke, mein Fräulein! Die Männer, Lore, die sind ja oft so schwie­rig zu nehmen. Die haben oft so einen Stolz an sich, den ich gar nicht verstehe. Und wenn einer wenig oder gar nichts hat, dann ist er meist am stärksten mit Stolz vollgepackt."

Das ist erklärlich, liebes Kind. Der Stolz ist seine Waffel Also kommen wir zur Sache! Was soll ich Miete verlangen?"

Ich bin überrascht, daß du überhaupt Vermietest!"

Ich tue es nicht des Geldes wegen, fon- dern um nicht so allein zu fein, und eS ist mir auch eine Beruhigung, wenn ich auf Reisen bin. zu misten, daß in meinem Hause jemand wohnt. Also nun sage mir, waS soll ich verlangen?"

Er verdient zweihundertsünszig Mark im Monat!"

Das ist nicht viel! So viel wollte ich eigentlich im Monat verlangen!"

Wirklich! Lore, wenn du meine Freundin bist, dann darfst du nicht mehr als fünfzig Mark verlangen! Auf keinen Fall mehr!"

Frau v. Boden lachte hell auf.

Also gut! Fünfzig Mark! Oder nein . . . bei fünfzig Mark wird er gleich merken, daß jemand dahinter steckt. Fünfundfiebzig Mark müssen wir sagen!"

Wenn du meinst, daß er diesen Preis an- legen wird?"

Wir können es ja mal Probieren!"

»

Sebastian Renz gingen die Augen über, als ihn Frau v. Boden in Begleitung von Susanne durch die mit erlesenem Geschmack eingerichteten Räume führte.

Er wurde ganz klein, denn eine Stimme sagte ihm: das kann Paul nie bezahlen!

Als die Besichtigung der sechs Räume zu Ende war, wagte Sebastn' > mit belegter Stimme sich nach dem Prene zu erkundigen.

Preis? Der spielt bei mir nicht die Nolle. Ich vermiete nicht wegen des Geldes, son­dern um jemand in meinem Hause zu haben. Ich bin viel auf Reisen, und da ist es mir ein beruhigendes Gefühl. Ich kenne Herrn Clausen.als Zeichner und habe nur Gutes von ihm gehört. Ich bin überzeugt, wenn einmal Einbrecher kämen... er stellte seinen Mann. Das ist mir besonders wertvoll!"

Oho, gnädige Frau! Der Paul . . . Herr Clausen, mein verehrter Chef . . . oho . . . der ist ein Mann, der fürchtet sich vor dem Teufel nicht. Der hat Kräfte wie ein Bär, und ich . . . ich bin ausgebildet im Jiu- Jitsul"

Ganz stolz fagie er das, und feine Worte fanden geneigte Ohren.

Was kann denn Herr Clausen anlegen?"

Machen Sie doch einen Preis, gnädige Frau!" ,

Sagen wir fünfundsiebzig Mark im Monat!"

Sebastian Renz glaubte zu träumen, er starrte die Sprecherin sekundenlang ver­wirrt an.

Fünfundfiebzig Mark. . .1" wiederholte er dann mit belegter Stimme.Ist das Ihr Ernst, gnädige Frau?"

Ist es Ihnen zu teuer. Herr Renz?"

O nein, gnädige Frau, durchaus nicht! Also wenn es Ihnen recht ist, das Geschäft ist perfekt! Ich miete die Wohnung! Und wann können wir einziehen?"

Jederzeit! Sie brauchen natürlich den Monat nicht voll zu bezahlen, ich verlange auch nicht Zahlung vorweg, sondern erst hinterher!"

Sebastians Begeisterung für die reizende Frau wuchs.

Man setzte gemeinsam einen kleinen Miet­vertrag auf, und dann verließ Sebastian mit strömender Begeisterung die Villa.

Himmelhoch jauchzend fuhr er heim und tanzte wie ein Besessener im Zimmer herum.

Paul würde Augen machen . . . soooo große Augen!

Zum erstenmal in seinem Leben war Se­bastian Renz stolz auf. sich.

»

Paul Clausen hatte sich gleich gut in seinen Wirkungskreis eingepaßt und sofort richtig losgelegt.

Schon seine ersten Zeichnungen fanden Beifall und gefielen ausgezeichnet. So kam es, daß er bereits am ersten Tage mit seinem Tagewerke vollauf zufrieden war.

(Fortsetzung folgt.) .,