Calw, den 23. April 1935

Ostern

Zwei Festtage voll Lonne und Glanz! Das Osterivetter hat Heuer die kühnsten Erwartun­gen weit übertroffeu und tausende stadtmüder Menschen in die grünende, blühende Natur hinausgelvckt. Unser Nagolütal wies wie all­jährlich wieder einen überaus starken Frem- benzustrvm ans. Neben einem riesigen Kraft- fahrzcugvcrkchr war die Zahl der Ausflügler die sich zu Fuß ein Stück der schonen Schwarz- waldhcimat erobern wollten, größer denn je. Ein erfreuliches Zeichen besonders dafür, daß die Jugend auf ihre körperliche Ertüchtigung bedacht und auf dem besten Wege ist, den Stolz der guten, hartmachenöen Marschlei­stung zurückzugewinnen. Hinter uns liegen Tage, deren Erlebnis nachleuchtet, deren Frohsinn noch lange den Alltag hell machen wird: Ostern war ein Fest des Frühlings und der Freude!

Der Geburtstag des Führers

Die Ortsgruppe Calw der NSDAP, fei­erte letzten Samstag den Geburtstag des Führers. Die Parteigenossen und die An­gehörigen der Gliederungen und Verbände nahmen an der Feier teil. Der Saal des Bad. Hofs war mit Blumen und Fahnen ge­schmückt. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches erfolgte der feierliche Einmarsch der Fahncnabordnungen der Formationen. Die SA.-Kapelle spielte den Brautchor aus Lohcn- grin. Sprechchöre, von Angehörigen des JV., der HI. und des VdM. gesprochen, gaben der Feier eine besondere Weihe. Die Sprechchöre waren von Jg. Nuckhabcrle eingeübt worden. Jg. Nau trug ein GedichtBekennt­nis" vor.

Ortsgruppcnleitcr Pg. Wid maier er­griff dann das Wort zu einer Ansprache. Das Ende eines Lebensjahres erlaubt einen Rück­blick. Der Führer hat in diesem Jahr viel Leid, aber auch viel Freude erlebt. Wir reden nur von der Freude, das Leid wurde von ihr aufgesogen. Die größte Freude war die Rück­kehr des Saarlandes zum Reich. Dafür wol­len wir dem Führer danken und Gott bitten, baß er den Führer fernerhin gesund erhalte. Adolf Hitler hat in diesem Jahr mehr er­reicht als manche Staatsmänner vor ihm in ihrem ganzen Leben nicht erreichen konnten. Der Führer tut alles für uns und nichts für sich. Er ist heute noch der einfache Mann, der er früher war. Deswegen besitzt er auch die Liebe der gesamten Nation. Am besten können wir dem Führer danken, wenn wir so leben, wie er es von uns erwartet. Dies ist für ihn das schönste Geburtstagsgeschenk. Die Auf­gabe der Jugend ist es, an dem was gebaut wurde, einmal weiterzubaucn, damit das Werk des Führers immer bestehen bleibe.

Zwei nationalsozialistische Lieder wurden gemeinsam gesungen. Zum Schluß sprach Ortsgruppenleiter Widmaier das Gelöb­nis aus, dem Führer immer treu zu folgen, in Not und Gefahr, wohin er uns auch führen mag. Mit einer Huldigung an den Führer und den beiden Nationalliedern endete die schlichte und würdige Feier.

Anschließend folgte ein gemütliches Bei­sammensein, bei dem die SA.-Kapelle immer wieder aufspiclte.

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Auch die Ortsgruppe Bad Liebenzell der NSDAP, hielt am 20. April, dem Ge­burtstag des Führers, mit ihren Gliederun­gen im Gasthauszum Lamm", dem alten Kampflokal, eine schlichte Feier ab. Nach einem gemeinsamen Lied sprach Ortsgruppenlciter Pg. Hcstler Worte des Gedenkens und forderte alle Parteigenossen auf, im Kampf um den Auf- und Ausbau des dritten Reiches nicht zu erlahmen, sondern in Einigkeit hinter unserem Führer und seinen Bestrebungen zu stehen. Anschließend wurden Lichtbilder aus dem Leben und Wirken des Führers vorgc- führt. Während des geselligen Teils des Abends erzählte ein alter Kämpfer gemein­same Erlebnisse mit dem Führer in Ost­preußen.

Brand am Bahndamm

Funkcnauswurf aus der Lokomotive des Vorzugs zum fahrplanmäßigen 11-Uhr-Zug von Stuttgart verursachte am Ostersonntag an der Böschung der Stuttgarter Bahnlinie gegenüber dem Stelliverk 41 und in der Nähe des Anwesens Oettinger starke Gras- und Unterholzbrände. Namentlich das Feuer bei Stellwerk 41, unterhalb des Grünen Weges, fand an dem dürren Laub reiche Nahrung und wurde von einem Ostwind heftig vorwärts- getricben. Zwei Vahnbeamte und ein Zivilist bemühten sich, das Feuer mit Schaufeln aus- zuschlagcn. Bis die, von Stellwerk 41 herbei-

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gerufene, Lokomotive angedampft kam, war dem Feuer in dem Akazienwüldchen bereits Einhalt geboten. Der Brand weiter oberhalb wurde von der Lokomotive aus gelöscht.

Verkehrsunfall in Hirsau

Am Ostermontag stießen an der Straßen­kreuzung beim Kurhotel in Hirsau ein die Wildbader Straße herabkommendcr Kraftrad­fahrer aus Ochringen und ein aus Richtung Bad Liebcnzcll kommender Motorradfahrer aus Gcchingcn mit großer Wucht aufeinander. Beide Fahrer erlitten schwere Verletzungen

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und mußten ins KreiskrankcnhauS nach Calw überführt werden. Auch die Fahrzeuge sind schwer beschädigt.

Mit dem Fahrrad gestürzt

Karfreitag, abends kurz vor 8 Uhr, verlor in U n t e r r c i ch e n b a ch ein junger Mann ans Pforzheim, Karl Malthaner, die Herr­schaft über sein Fahrrad. Er stürzte so un­glücklich, daß er sich einen Schädelbruch zuzog. Der Arzt vo<: Untcrreichenbach leistete die erste Hilfe und ließ den Verletzten ins Kran­kenhaus bringen.

Schwarzes Mell

ParlelamML Nalbdriia orrbotka. Ce > >v, den 23. April

NSD.-Aerztebund, Amt für Volksgesund­heit. Die Kreisvcrsainmlung am Mittwoch, 24. April, in Licbenzell muß wegen des Ver­sammlungsverbots ausfallcn. Nächste Ver­sammlung: Die Gautagung in Wildbad.

NS.-Fraucnschaft Calw. Heute Dienstag­abend Nähabend im Heim. Vollzähliges Er­scheinen ist dringend erforderlich.

Wer ist zum Heeresdienst tauglich?

Die Bestimmungen über die Einstellung in die deutsche Wehrmacht

Der VerlagOffene Worte", Berlin VV 35. gibt jetzt die amtlichen Bestimmungen über die Tauglichkeit im Heeresdienst heraus. Da­nach ist dem Untersuchten nach der ärztlichen Untersuchung das Urteil über seine Tauglich­keit bekanntzugeben. Seinen Angehörigen und anderen Personen soll der ärztliche Be­fund im einzelnen nur insoweit mitgeteilt werden, als es dienstlich notwendig oder für das eigene gesundheitliche Interesse des Untersuchten erforderlich ist. Um den hohen Anforderungen des Dienstes in der Wehr­macht zu genügen, sollen als tauglich nur die Untersuchten bezeichnet werden, die kräftig gebaut, gut entwickelt und frei von solchen Fehlern sind, die die Gesundheit, die Beweglichkeit und Ausdauer beeinträchtigen.

Geistige Frische und Regsam­keit, Sinn für Kameradschaft und Charakterfestigkeit, sowie erhöhte und gestählte Leistungsfähigkeit durch körperliche Ertüchtigung in den Jugendjahren sind, so heißt es in der Be­stimmung weiter, Vorzüge, die in gewissen Grenzen einen Ausgleich für etwa vorhan­dene körperliche Fehler schassen. Die Mindest, größe für den Dienst in der Wehrmacht be­trägt 154 Zentimeter. Wehrpflichtige und Freiwillige mit einer Körpergröße unter 160 Zentimeter werden jedoch nur eingestellt, wenn besondere Verhältnisse dies erfordern. Das militärärztliche Urteil hat zu lauten: Tauglich (1 oder 2). bedingt tauglich, zeitlich untauglich, beschränkt tauglich, untauglich (für Wehrdienst), völlig untauglich. Ist der Untersuchte körperlich und geistig völlig ge­sund, von hinreichender Größe und kräftigem Körperbau, ist er alstauglich 1" zu be­zeichnen.

Werden bei dem Untersuchten stärkere Feh­ler festgestellt oder hat er eine Körpergröße unter 160 Zentimeter, so ist er alstaug­lich 2" zu bezeichnen, sofern der übrige Be- fund nicht ein anderes Urteil bedingt. Als tauglich 1 oder tauglich 2 sind auch Untersuchte zu bezeichnen, die an vorüber- gehenden Krankheiten leiden, die mit grüß- ter Wahrscheinlichkeit bis zum Zeitpunkt der Einberufung behoben sind. Ist eine Brille

nötig, um aus einem Auge volle oder fast volle Sehschärfe zu erreichen, so ist im Urteil stets hinzuzusügen:Brillenträger". Bedingte Tauglichkeit wird durch Fehler und Ge­brechen begründet. Hierunter sind Fehler aufgeführt, die zwar die Gesundheit nicht be- rinträchtigen, die Leistungsfähigkeit aber, wenn auch nicht erheblich, herabsetzen.

Zeitlich untauglich sind solche Wehrpflichtigen und Freiwilligen, die in der körperlichen Entwicklung stark zurückgeblie­ben sind, oder die infolge überstandener Krankheiten noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Leistungsfähigkeit sind oder die zur Zeit der Untersuchung an heilbaren Krank­heiten leiden, deren Heilung bis zur Ein­berufung aber noch nicht mrt Sicherheit er­wartet werden kann. Beschränkte Tauglichkeit haben Untersuchte mit er- heblichen körperlichen Fehlern und Gebre­chen, die die Leistungsfähigkeit zwar herab- setzen, jedoch noch eine beschränkte dienstliche Verwendung zulassen. Hierunter fallen auch Untersuchte, die eine Hilfsschule besucht haben, sofern sie nicht auf Grund anderer Fehler alsuntauglich" odervöllig un- tauglich" zu bezeichnen sind.

Bei Beurteilung der Untauglichkert muß der Arzt prüfen, ob der festgestellte Feh­ler den Untersuchten nur für den Wehrdienst untauglich macht. Denn die Ergebnisse der militärärztlichen Untersuchungen sollen auch für andere Zwecke (z. B. Arbeitsdienst, all- gemeine berufliche Verwendbarkeit) nutzbar gemacht werden können. Es ist hierbei von der Voraussetzung auszugehen, daß ein Untersuchter auch mit einem erheblichen kör- perlichen Fehler oder einer nicht heilbaren Erkrankung im bürgerlichen Erwerbsleben sehr gut noch eine voll leistungsfähige Arbeitskraft darstellen kann, auch wenn er den Sonderanforderungen des Dienstes in der Wehrmacht nicht gewachsen ist. Als völ­liguntauglich sind Untersuchte zu be- zeichnen, die infolge hochgradiger geistiger oder körperlicher Fehler und Gebrechen dauernd berufsunfähig sind oder nur unter besonderen Voraussetzungen eine beschränkte berufliche Tätigkeit ausüben können.

Baumwartprüfung

Wie die Landesbauernschaft H Verwal­tungsrat Stuttgart zur diesjährigen Baum­wartprüfung inNeubulach mitteilt, haben von sieben Bewerbern sämtliche die Prüfung bestanden. Es sind: Mich Nonnenmann, Weltenschmann,' Jakob Pfromm er, Wel­tenschwann,' Philipp Seeg er, Holzbronn: Joh. Gg. Adam, Ncuweiler,' Christian Wacker, Oberhaugstett,' Christoph Gäckle, Möttlingcn und Gottlieb Sattler, Dccken- pfronn. Jede Vaumwartprüfung bedeutet für den Obstbau einen Fortschritt, denn dieser er­hält damit neues, tüchtiges Pflegepersonal.

Luftschutzübung in Hirsau

Anfang März begann in Hirsau ein Kurs des R e i ch s l u ft s ch u tz b u n ö c s. In sechs abendlichen Veranstaltungen wurde die Hirsauer Einwohnerschaft, die an der Sache regen Anteil nahm, von Schulungsleiter Pfeffer- Calw mit den Grundziigeu des zivilen Luftschutzes bekannt gemacht. Die Zahl derer, die sich in die Beteiligungsliste einge­tragen hatten, erreichte die beachtliche Zahl von insgesamt 166 Personen. In allgemein verständlicher Form behandelte Herr Pfeffer die Schutzmaßnahmen vor feindlichen Flieger­angriffen. Er beschränkte sich dabei nicht nur darauf, seinen Zuhörern ein gründliches, theo­retisches Wissen über diese Fragen zu vermit­teln, sondern führte soweit es möglich war, alle notwendigen Maßnahmen praktisch vor. Das Funkensprtthen der Brandsätze, das Ar­beiten unter der Gasmaske sowie das sach­gemäße Anlegen von Notverbänöen waren den Teilnehmern keine fremden Begriffe mehr.

Mit einer großen Luftschutz Übung fand vergangene Woche der Kurs seinen Ab­schluß. An dieser beteiligten sich neben den Kursteilnehmern auch die Freiwillige Feuerwehr sowie in dankenswerter Weise die Frciw. Sanitätskolonne Calw. Der erste Teil der Hebung zeigte die Tätig­keit dieser 3 Gruppen bei einem feindlichen Fliegerangriff. Um 7.45 Uhr erlosch die Stra­ßenbeleuchtung, die Häuser wurden verdun- ,

kelt, an den Ortseingängen standen Posten und forderten die Kraftwagenführer auf, nur mit abgeblendeten Lichtern durch Hirsau zu fahren. Punkt 8.15 Uhr ertönte die Alarm­sirene am Ottenbronner Berg. Sie rief die Brandwache, die Hausfeuerwehr, den Haus­luftschutzwart und dessen Stellvertreter auf ihre Posten. Der Angriff erfolgte Schlag 8.30 Uhr. Wer durch Gas-, Brand- oder Spreng­bombe verwundet wurde, erhielt durch die Laienhelfer" die erste Hilfe,' in dringenden Fällen wurde das Revier (Rathaus) ange­rufen und nun die Entsendung von Sanitä­tern, des Entgiftungstrupps ober der Feuer­wehr angeordnet. Beim 2. Angriff zerstörte eine Sprengbombe den Vorkeller des Luft­schutzraums imLöwen", so daß dieser ge­räumt werden mußte. Die dabei Verletzten, ein Gelbkreuz- und ein Blaukreuzvergifteter sowie zwei weitere Verwundete wurden ins Revier verbracht. Endlich um 9.15 Uhr läute­ten die Kirchenglockcn zum Zeichen dafür, daß die Fliegergefahr vorüber war.

In einer Schauübung wurde den An­wesenden noch das Einnebeln eines Fabrik- betricbs (Firma Seufer) und das Arbeiten am Schraubstock mit der Gasmaske vorge- ftthrt. Auf dem Dachboden brannten einige Brandsätze ab- sie konnten aber durch Zu­decken mit Sand und Asche rasch gelöscht wer­den. Am Forsthaus begegnete man dem Gas­spürdienst und am Kurhotel dem Entgiftungs­trupp, der mit Straßenbesen, Wasser u. Chlor­kalk einer Gclbkreuzstelle zu Leibe rückte. AmRößle" und in der Aurcliuskirche trat die Feuerwehr in Tätigkeit. Leider hatte die in allen Teilen wohlgelungene Uebung stark unter der Unbill der Witterung zu leiden.

Hirsau verschönt seine Kuranlagen

In Hirsau erfahren zur Zeit die Kur­anlagen eine durchgreifende Acnderung. Nach­dem bereits im vorigen Jahr die Wandelhalle -in einen modernen Kursaal umgcwandelt worden war, erhalten jetzt die Anlagen selbst ein anderes Bild. Der Eingang neben der Nagoldbrücke wird vollständig umgestaltct un- neu gerichtet, und zwar so, daß jedermann

die Kuranlagen sofort in die Augen fallen und zu einem Besuch entladen. Der Musik­pavillon wurde versetzt, der Anlagensee neu gerichtet. Jetzt schon tummeln sich Schwäne und Ziercntcn auf seiner Oberfläche, während Goldfische durch das Wasser leuchten. Sodann wurde alles überflüssige Gesträuch entfernt, sämtliche Bäume durchgeputzt, eine überaus große Anzahl Rosen gesetzt und die Wege frisch und sauber gerichtet. Der Hirsauer Kur­park wird bei seiner Fertigstellung ein wah­res Kleinod darstellcn.

Sängerabend

desCalwer Liederkranz"

Nach Beendigung der letzten Uebungsstunbc fand die Reihe der Sängeraüendc innerhalb desCalwer Liederkranzes", welche die För­derung der Gemeinschaft und die Pflege edler freundschaftlicher Geselligkeit bezwecken sollen, ihre Fortsetzung. Auch die ziveite Veranstal­tung dieser Art ging über den Nahmen einer alltäglichen Unterhaltung hinaus. Die einlei­tenden Bekanntmachungen des Vereinsftth- rers zeigten die kommenden Aufgaben: am 1. Mai Mitwirkung am Feiertag der natio­nalen Arbeit- am 19. Mai Frühspazicrgang; am 30. Mai (Himmclfahrtsfest) evtl. Besuch durch den Stuttgarter Liederkranz (280 Sän­ger),- am 2. Juni Teilnahme am KreiSlieder- fest in Freudcnstadt,' am 23. Juni öffentliches Konzert anläßlich des Deutschen Lieöcrtages und Ende Juli ds. IS. Besuch beim Licder- kranz in Holz-Saarland.

Als Einlage kam aus Schallplatten u. a. der Massenchor vom Frankfurter Deutschen Sän­gerfest zum Vortrag: lieber allen Gipfeln ist Ruh, der begeisterte. DasKleine Kapitel der Zeit" hatte dieSparkassen" (Stimmkasscn) der Sänger zum Gegenstand und fand starke Beachtung! Der Höhepunkt war ein Wett­streit dreier Quartette, die aus den anwesen­den Sängern wahllos zusammengestellt wur­den. Preisgericht waren sämtliche Sängerin­nen und Sänger mit Ausnahme der Mitwir­kenden. Jedes Quartett konnte ein Lied nüch freier Wahl vortragen. Schon die Liedwahl brachte Ueberraschungen, denn Perlen deut­scher Volkslieder waren ausgesucht worden: Heute scheid ich, morgen wand'r ich", dann Hab oft im Kreise der Lieben" undWenn ich ein Vöglein wär". Aber auch die Liedvor­träge selbst ließen den Ernst bei der Sache erkennen, so daß tatsächlich durch Stichent­scheid des Vereinsführers das beste Quartett bestimmt werden mußte. Diplom und Ehren­trunk des Siegers waren der Preis für die Bestleistung. Als Abschluß des Abends gab der stellv. Vereinsführer, Pg. Ern st Pfeif­fer, einen interessanten Bericht über die Madeira-Fahrt der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude", der von allen Liederkränzlern dankbar und beifällig ausgenommen wurde. Alles in allem: ein wirklich guter Sünger- abenö.

Ein Förderer des Obstbaus

In Breitenberg ist Baumwart Jak. Bürkle, ein verdienter Förderer des Obst­baus, gestorben. In seiner Familie hat sich ein Jahrhundert lang vom Vater auf den Sohn die Tätigkeit der Baumzweigcr vererbt. Vis hinauf in das Freudenstädter Amt be­sorgte die Familie Bürkle das Baumzwcigen und -pälzen, wie man früher sagte. Sie war überall in den Waldorten bekannt und gar manch alter Obstbaum legt heute noch Zeug­nis von ihrer Tätigkeit ab. Ganz besonders ist es die Heimatgemcinde Breitenbcrg, die dieser Familie durch die Einführung bewähr­ter Obstsorten viel zu verdanken hat. Brei tenbergs Obstbau ist durch seine reichen Obst- ernten bekannt. Die letzte Obstausstellung vom Oktober 1932 gab Zeugnis von der Tätig­keit des Dahingeschiedcncn, der wertvolles, schönes Obst cinführte und damit den meisten Vaumbesitzcrn gute Einnahmen sicherte.

Der Militärverein und eine Gruppe Baum­wartskollegen gaben dem Verstorbenen das Geleite zur letzten Ruhestätte. Im Weltkrieg hatte der Verstorbene als Sanitätssergeant treu gedient. Zahlreiche Nachrufe und Kranz­niederlegungen ehrten sein verdienstvolles Wirken. Kreisbaumwart Widmonn, Calw, konnte am Grabe sagen, daß der Verstorbene als Baumwart sich selbst die schönsten Denk­male gesetzt habe.

Wie wird das Wetter?

Teilweise westliche Luftströmungen. '

Voraussichtliche Witterung für Mitttvoch und Donnerstag: Nicht ganz beständiges, aber ,m allgemeine« -och freundliches UettH