Frankreichs Forderung einer Ratstagung

Die Franzosen haben das geringste Recht als Ankläger in Genf aufzutreten

bl. Genf, 21. März.

Der französische Ministerrat hat bekanntlich die Anrufung des Völkerbundes wegen des deutschen Wehrmachtsgesetzes beschlossen. Das diesbezügliche Telegramm des französischen Außenministers Laval ist am Donnerstag früh im Völkerbundssekretariat eingetroffen und hat folgenden Wortlaut:

Durch ein Gesetz, dessen Inhalt am 1k. 3. den Botschaftern Frankreichs, Englands. Italiens und Polens in Berlin mitgeteilt und das am gleichen Tage veröffentlicht worden ist, hat sich die Reichsregierung entschlossen, im Reich die allgemeine Wehrpflicht wieder einzu­führen und die deutsche Armee auf der Grund- läge einer Heeresstärke von 12 Ärmee-Korps und 38 Divisionen neu zu organisieren. Die deutschen Behörden haben außerdem einige Tage vorher die Schaffung einer deutschen Militärluftfahrt öffentlich bekannt gemacht. In dem einen wie in dem anderen Fall hat die deutsche Regierung durch einen einseitigen Akt die vertraglichen Verpflichtungen bewußt ver­leugnet, die in den Verträgen enthalten sind, die Deutschland unterzeichnet hat. Deutschland hat aber, als es in den Völkerbund eintrat, dessen Mitglied es bis zum Erlöschen der Frist von 2 Jahren von seiner Erklärung vom 21. Oktober 1933 ab noch bleibt, durch die Präambel des Völkerbundspaktes die Verpflich­tung aus sich genommen, peinlich alle Ver­pflichtungen aus Verträgen zu achten, die zwi­schen den organisierten Völkern abgeschlossen sind. Unter dielen Umständen und un Hinblick darauf, daß nach den Bestimmungen des Ab­satzes 2 des Artikels 11 jedes Mitglied des Völkerbundes das Recht hat, die Aufmerksam- teil des Rates auf jede Tatsache zu richten, die geeignet erscheint, die internationalen Bezie­hungen zu berühren und die in der Folge den Frieden oder die guten Beziehungen unter den Nationen, von denen der Friede abhängt, be- droht, hat die Regierung der französischen Re­publik die Ehre, den Völkerbundsrat mit der Lage zu befassen, die durch die Haltung der deutschen Regierung entstanden ist. In Berück­sichtigung des Ernstes der Frage, die durch den deutschen Schritt entstanden ist, habe ich die Ehre, Sie zu bitten, eine außerordentliche Tagung des Völkerbundsrates einzuberufen

zu" Prüfung deS hiermit vorliegenden Antrags.

gez. Pierre Laval."

»as Leregramm stl vererrs m me Hanoe des Ratsvorsitzenden, des türkischen Außen­ministers Nüschti Aras gelangt. Dieser wird sich mit den Natsmitgliedern wegen der Festsetzung des Zeitpunktes der Sitzung in Verbindung setzen. Der früheste Zeit- Punkt wird mit Ende kommender Woche angegeben.

Der Schritt der französischen Regierung be­friedigt naturgemäß die Pariser Presse ebenso wie die Rede Flandins im Senat. Einige Blätter glauben, die Anerkennung der deut­schen Wehrhoheit könnte gewährt werden wenn der Berliner Besuch Sir Simons die Zustimmung der Reichsregierung brächte, einemSystem der gegenseitigen Unter­stützung"'. d. h. dem französischen Paktsystem, beizutreten. Dann könnte der französische Antrag beim Völkerbundsrat ja wieder zurückgezogen werden. Daß sich Paris falschen Hoffnungen hingibt, wenn es glaubt, das deutsche Wehrmachtsgesetz zu einem Schacher­objekt machen zu können, braucht wohl nicht betont zu werden. Denn gerade die

Fortsetzung der Aussprache im französischen Senat

am Mittwochabend und die übrigen Par- lamentarischen Verhandlungen in Paris haben neuerdings bewiesen, daß Frankreich nicht einmal in diesem Augenblick, in dem es aus die Einhaltung des Versailler Vertrages pocht, daran denkt, sein feierliches Abrüstungsver- sprechen einzuhalten, sondern mit allen Mit­teln aus eine Erhöhung der Wehrkraft hin- arbeitet. Mit der überwältigenden Mehrheit von 263 gegen 21 Stimmen hat der Senat der Negierung Flandin das Vertrauen aus­gesprochen und ihre Militärpolitik gebilligt. Darüber hinaus hat Luftsahrtminister Denain im Kammerausschuß für Luftfahrt neue Kredite für den Ausbau der Militär­luftfahrt angefordert und einen Gesetzentwurf zur Erhöhung des für 1935 vorgesehenen Kredites von 3 Milliarden auf 3,5 Milliarden angekündigt. Wenn also irgend jemand das Recht hat. als Ankläger wegen der Ver­letzung des Versailler Vertrages aufzutreten, dann ist es am allerwenigsten Frankreicki.

Verhandlungen damit avzufinoen. oay ein­seitig in Verletzung internationaler Verpflich­tungen ergriffene Maßnahmen als zu Recht bestehend anerkannt werden.

Der Wortlaut der italienischen Note

Die dem Reichsaußenminister von dem italienischen Botschafter heute übergebene Note hat folgenden Wortlaut:

Der Reichskanzler hat am 16. März dem italienischen Botschafter einen am gleichen Tage veröffentlichten Gesetzestext mitgeteilt, auf Grund dessen die deutsche Regierung in Deutschland den obligatorischen Heeresdienst wieder eingeführt und die Ist-Stärke des deut­schen Heeres auf 36 Divisionen gebracht hat. Eine Woche vorher hatten die deutschen Be­hörden amtlich die Schaffung einer deutschen Militärluftfahrt mitgeteilt.

Die italienische Regierung bat von den in der Angelegenheit von seiten der britischen und französischen Regierung an die deutsche Regie­rung gerichteten Noten Kenntnis genommen.

Die italienische Regierung kann nicht umhin festzustellen, daß sowohl in den zu Rom am 7. Januar 1935 zwischen der italienischen und der französischen Regierung abgeschlossenen Vereinbarungen als auch in der am 3. Februar veröffentlichten abschließenden Mitteilung über die in London zwischen der britischen und der französischen Regierung gepflogenen Unter­redungen der wesentliche Grundsatz erneut an­erkannt worden war, daß das im 5. Teil deS Vertrages von Versailles festgesetzte Militär- Statut nicht durch einen einseitigen Akt ab- geändert werden durfte.

Die italienische Regierung, die ihrerseits immer die Meinung vertreten hat, daß eS vor­teilhaft wäre, wenn der 5. Teil des Vertrages von Versailles im Wege von Verhandlungen zwischen interessierten Regierungen auf Grund der vollständigen Gleichberechtigung revidiert wurde, hatte dem Grundsatz zu- gestimmt, daß die Frage der deutschen Rüstun­gen den Gegenstand von Verhandlungen in einer allgemeinen Beratung entsprechend der- jenigen hätte bilden müssen, wie sie in der Erklärung vom 11. 12. 32, an der Deutschland teilgenommen hat, geplant worden war.

Dieses Verfahren war im Grunde von der deutschen Regierung selbst in ihrer Mittei­lung vom 14. Februar angenommen wor- den. Tie italienische Regierung fühlt sich daher verpflichtet, die weite st gehenden Vorbehalte hinsichtlich der Entscheidung der Reichsregierung und ihrer wahrschein­lichen Auswirkungen einzulegen. Die ita­lienische Regierung hat immer versucht, das Reich voll und ganz für ein System der Zu- sammenarbeit zwischen den interessierten Hauptmächten zu gewinnen, das dem Reich vollkommen die Rechte und dieVerantwortungeines souve. ränen Staates zuerkannt haben würde. ^ NgrL»Kseiziin-

ge» Iser er. . o>e ..,.,oung oes Reimes eine besondere Tragweite, zumal mit Rück­sicht aus den Zustand der Unsicherheit, den sie in allen Ländern hervorruft.

Die italienische Negierung hat auch neuer, dings noch viele Beweise ihres Willens zur internationalen Zusammenarbeit geliefert und beabsichtigt weiterhin einer solchen Ein- stellung treu zu bleiben, die dem Bedürf­nis der Völker und den Erfordernissen des europäischen Zusammenlebens entspricht: trotzdem fühlt sie sich zu der Erklärung ver­pflichtet. daß sie in etwaigen künftigen Be- ratungen derartige Sachlagen nicht einfach wird als gegeben hinnehmen können, die aus einseitigen Entscheidungen hervorgehen, durch die Verpflichtungen internationalen Charakters aufgehoben werden.

Keine Sondersitzung in Sens?

London, 21. März.

Der Londoner französische Botschafter. Corbin, überreichte am Donnerstag im oreign Office eine Abschrift der französischen ote an den Völkerbund. In englischen Negierungskreisen wurde die Ansicht ver­treten, daß voraussichtlich keine Son­dersitzung des Völkerbundes ein- berufen werde, bevor die britischen Besuche in Berlin, Moskau und Warschau statt­gesunden haben.

Neueste Nachrichten

Österreichs Wunsch «ach Wehrhaftigkeit und Gleichberechtigung. Außenminister Berger Walbenegg erklärte in einer Rede u. a.: Wir sind stolz darauf, daß bei uns der Geist der Wehrhaftigkeit lebt. Wir verlangen die Gleich­berechtigung und sind sicher, sie auch zu bekom­men. Wir Österreicher empfinden ebenfalls die Friedensvcrträge als schweres Unrecht.

Abreise der deutschen Urlauberschiffe von

Madeira. Die drei deutschen Urlauberschiffe haben gestern abend die Hauptstadt Funchak verlassen. Sämtliche Fahrgäste sind begeistert von den Erlebnissen und den zahlreichen Ein­drücken der vergangenen Tage.

2VVBürgerliche" nach Sibirien verbauut. 16 Beamte eines Leningrader Maschinenbau- Trusts wurden verhaftet, weil sie über 260 Personen ausbürgerlichen" Kreisen für den Dienst ihres Trustes angeworben hatten. Auf Veranlassung der Behörden wurden die 20l> Angestellten sofort wieder entlassen und nach Sibirien verbannt.

Schweres Flugzeugunglück i« der Mandschu­rei. Bei Chengteh in der Provinz Jchol stie­ßen zwei Flugzeuge infolge starken Nebels zusammen. Fünf Insassen, darunter ein Offi­zier des mandschurischen Kriegsministeriums, wurden dabei getötet.

Sn die Reichskanzlei berufen

Der bayerische Regierungsrat Dr. Wolfgang Laue (bisher beim Bezirksamt BerchteS- gaben) ist vom Führer und Reichskanzler zum Regierungsrat rn der Reichskanzlei ernannt worden.

Ser Schutz der Wriet-Unilormen. Fahnen und Abzeichen

klr. Berlin, 21. März.

Die dritte Durchführungsverordnung zum Gesetze gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Partciuniformen ermächtigt den Neichs- schatzmeister der NSDAP., die Zustimmung zur Strafverfolgung von Zuwiderhandlungen gegen das Verbot der Herstellung und des Vertriebes von parteiamtlichen Uniformen usw. zu erteilen. Für die Erlaubnis zur Her­stellung und zum Vertrieb erhebt der Neichs- schatzmeister eine Gebühr. Das Verbot, ohne Erlaubnis Abzeichen der NSDAP, herzustel- ien. bezieht sich auch aus das SA.-Sport- abzeichen. das Koburger Abzeichen, die Ab­zeichen der Parteitage 1929 und 1933 und das Abzeichen des Braunschweiger SA.» Tresfens.

Weiters wird bestimmt, daß Abzeichen und Uniformteile, die die Kennzeichen und Merk­male der Uniform darstellen binnen drei Monaten nach dem Ausscheiden entschä- diaungslos an die Vorgesetzte Dienststelle ab- zuliesern und die übrigen, nicht schwar-en oder blauen Uniformteile umzufärben sind, falls diese Unisormteile nicht an Berechtigte innerhalb von drei Monaten verkauft n»"'- den.

Motorradfahrer rast in Reichswrhrkoistme

Drei Mann verletzt

Hagen i. W., 21. März.

Ein Motorradfahrer aus Jserloh - fuhr am Donnerstag früh um 5.15 Uhr vor dem Buchenwäldchen in eine marschierende Reichs­wehrkolonne hinein. Hierbei wurden drei Sol­daten zum Teil schwer verlebt. Der Motorrad- fahrer selbst erlitt keinen Schaden. Die drei verletzten Soldaten wurden dem Krankenhaus zugeführt. Die Schnldfrage ist noch nichk ae- klärt, der Motorradfahrer wurde vorläufig fest- genommen.

Sr. Frlck beglückwünscht Sans Srlmm

Berlin, 21. März.

Der Reichs- und preußische Minister des nnern, Dr. Frick. hat an den Dichter ans Grimm zu seinem heutigen 6l> Ge- burtstag folgendes Telegramm geschickt:

Dem großen deutschen Erzähler und Ver- fasfer des deutscher. SchicksalsromansVolk ohne Raum" zum 60. Geburtstag herzliche Glückwünsche. Heil Hitler! gez. Dr Fri-*"

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^ Siebtes Kapitel

Die Presse horchte erstaunt auf. als in Seegefeld in aller Stille die Arbeiten wieder ausgenommen wurden. Wie sollte man sich dazu verhalten? Das Geschrei hatte längst aufgehört. Man fand keine Gründe mehr und hatte geschwiegen.

Der Vertreter eines besten Nachrichten­büros bat Winter um ein Interview. Win­ter empfing ihn nicht.

Der Mann ließ sich aber nicht so leicht ab- schütteln und suchte nach ArbeitSfchluß einen der Ingenieure auf.

Am nächsten Tage brachten einige Zeitun­gen Mitteilungen über die Weiterarbeiten des Raketenbaues. DaS Interesse des Publi­kums war wieder wach. Man bedauerte fast, daß man sich damals soweit hatte Hinreißen lassen. Die Station war wieder von Presse­vertretern umlagert. Doch Winter blieb hart. Keiner kam in die Station herein; keine Aus­kunft wurde gegeben.

Er hatte jedoch vergessen, daß eS der Beruf der Berichterstatter war. Unmögliches mög­lich zu machen. Man bestach die Arbeiter, verkleidete sich sogar selbst als Monteur. Trotz Winters Zurückhaltung war man im­mer aus das Genaueste informiert. Tie Zei­tungen kannten in allen Einzelheiten den Be­ttlet, ur SeeaMp. gaben den wahrscheinlichen

Starttermin bekannt. Ter Vorfall war ganz vergessen. Die Berliner Funkstunde bat Win­ter um die Erlaubnis eurer Uebertragung von dem Bau der Rakete. Die Führung sollte sogar optisch übertragen werden. Als er zu­sagte, ersuchte ihn gleichzeitig eine Reihe der grüßten Verlagshäuser um Teilnahme an der Führung.

Winter gab lachend nach. Am Tage, nach dem Neller wieder in Seegefeld angelangt war, sollte die Uebertragung stattfinden.

Die Herren waren von ausgesuchter Höf­lichkeit. und man gab sich überall alle Mühe, den Zwischenfall vergessen zu wollen.

Die Führung wurde nur über den Ber­liner Sender gegeben, wodurch daS Ganze ein etwas internes Gepräge erhielt. Neller selbst wurde gebeten, einige Worte in daS Mikrophon zu sprechen. Und so schien der alte Groll beigelegt zu sein.

Die Aktien steigen wieder fast auf die alte Höhe, und die spanische Luftverkehrsgesell, schaft verdiente daran allein in wenigen Ta­gen ein Vermögen.

Winter richtete wieder die Nachrichten­abteilung ein, und Neller hatte genug damit zu tun. Artikel für die Presse zu schreiben. Allerdings rächte er sich an seinen früheren Widersachern, indem er die Honorarsorde- rungen selbst stellte, und so mußten sie wohl oder übel, wenn sie ihre Leser befriedigen wollten, horrende Summen für die Ver­öffentlichungen zahlen.

Im Mai sollte die Rakete fertig werden. Acht Monate Zeit waren durch das Unglück verlorengegangen; nicht viel, aber genug, um das Werk beinah ganz in Frage zu stellen.

Winter hatte sich nach reiflicher Ueber- legung entschieden. Müller als Begleiter mit- zunehmen. Er wurde von einem Ingenieur der Funkstation für die Bedienung der Bord- tunkanlaae unteMiLikL. " ^

Wenn alles gut ginge, wollte man m See­gefeld sofort mit dem Bau einer zweiten Ra­kete beginnen: daz geplante Verkehrsnetz sollte ausgebaut werden.

Langsam rückte die Zeit näher, schritten die Arbeiten weiter vorwärts. Es waren noch sechs Wochen biS zum Mai...

»

Sechs Wochen noch.

Für Neller und Winter gab es jetzt nur noch wenig zu tun. Müller hatte die ganze Leitung in den Händen. Stillschweigend, ohne Zusage und ohne Anmaßung, hatte er die ganze Aufsicht übernommen. Wenn Winter in die Halle kam. stand er meist bei den In­genieuren. Prüfte die Arbeiten. Wenn Win­ter irgendwelche Befehle geben wollte, erhielt er fast immer dieselbe Antwort.

Hat Müller schon angeordnet."

Winter konnte mit ihm zufrieden sein. Ueberall. wo es nötig war. war er zur Stelle. Es gab keine Lasche, keinen Träger, den er nicht selbst geprüft hätte. Selbst die Inge­nieure arbeiteten nach seinen Angaben.

Wir können das eigentlich so oder so machen!" sagte er meistens. Und immer wurde es so gemacht, wie Müller meinte.

Winter brauchte sich nicht um den Bau zu kümmern; der lag in den besten Händen. Uin so mehr konnte er sich den Plänen widmen, die ihm Neller unterbreitet hatte. Es war die genaue Ausarbeitung deS Weltverkehrs­netzes. Die Verwirklichung würde sich noch lange hinziehen, jedoch mußten die Vorberei- tungsarbeiten getan sein, die Verhandlungen mit den einzelnen Regierungen ausgenommen werden. Dazu kam noch, daß die Gesellschaft jetzt wieder über ein ungeheures Kapital der- fügte, das sich verzinsen mußte.

Zuerst galt es dabei, die allgemeine Welt­verkehrskarte zu studieren. Welche Linien wurde» stark benutzt? Und wie war ei» Zu-

lammenlchtuß der europüuchen Hauplpuiutc möglich?

Ich halte es für richtig, bei einem plan- mäßigen Verkehr nach Neuyork die Lim« gleich bis Florida zu verlängern" sagte Nel- ler nachdenklich.Tie Fahrten nach der Westküste sind teuer und umständlich. Auch werden sie zum größten Teil nur von kapi- talkräftigen Leuten unternommen."

Dann können wir auch gleich, je nach der Beanspruchung, leben zweiten oder drillen Flug über Südamerika und Spanien führen."

Das ließe sich leicht machen. Mir machen die innereuropäifchen Verbindungen, die wir zuerst einlegen müssen, noch ziemliches Kopf­zerbrechen."

Winter beugte sich über die Karte.

Berlin wird Knotenpunkt bleiben müs­sen. Nach England wird es sich kaum ren­tieren . . .'

Nein, daS wohl kaum. Aber für ll-'Urr könnte man dort eine TochtergesellschMs gründen, die den Verkehr mit den HaüMl kolonien aufnimmt. Eine solche VerbinöpM wird bestimmt die Sympathie deS Britisch««' Reiches haben."

Immerhin kann man sich mal mit dem englischen Berkehrsministerium in Verbin­dung setzen, um die Stimmung zu erfahren."

Warten wir lieber unseren ersten Flug ab. Es kommt nur darauf an. die späteren Arbeiten in großen Zügen sestzulegen. WaS wir außer der Festlegung unserer Pläne vorläufig noch machen können, ist, in der Presse etwas Stimmung zu machen."

Bis in die Nacht hinein sprachen Winter und Neller zusammen. Ter Plan für daS großzügigste Unternehmen der Welt, das sein Netz üoer die ganze Erde spannen sollte» wurde besprochen.

(Fortsetzung folatZ