behaupten, die Stuttgartergenierten" sich vor­einander, da gab eS nur noch eines: Gereckte Hände, glänzende Augen und wie ein Schrei aus den tausend Kehlen immer wiederHeil"

Die Zeit verging und die Geschäfte warteten und doch konnte sich keiner trennen, immer noch einmal wollten sie ihren Kanzler gesehen haben. Allo, schnell -in neuer Reim:Führer, latz dich bitte sehn, wir müssen doch zur Arbeit gehn!" In der Friedrichstraße war kein Platz mehr, so standen die Menschen eben auch auf der anderen Seite des Hospizes und bald hörte man:Führer, mach uns doch die Freude, zeig dich auch auf dieser Seite!" Kurz daraus wurde diese Bitte erfüllt und glückselig grüßten die Volksgenossen ihren Retter aus Not und Elend. Inzwischen waren auch Formationen der SA. und des Arbeitsdienstes angetreten Die Menschen stauten sich bis zum Friedrichs- Platz.

Ueberall flatterten Fahnen und über allem lag strahlend die Frühiahrssonne. Bis 12 Uhr standen die Massen und immer wieder mußte sich der Führer zeigen. Das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied wurden angestimmt, bis dann kurz nach 12 Uhr der Führer, begleite» vom Beauftragten für Abrüstungsfragen. Ribbentrop» sowie Reichsstatthalter und Gauleiter Murr, Ministerpräsident Mei­ne nt Haler, dem Chef des Stabes des Wehrkreiskommandos V, Oberst Ruof Stadtkommandant Oberst Most, Obergrup- venführer Brückner u. a. das Hospiz ver­ließ. Die Begeisterung kannte keine Grenzen mehr, als der Führer dann, im Wagen stehend, durch die dichten Spaliere fuhr. Lächelnd grüßte er seine Stuttgarter, die ihm einen solch überwältigenden Empfang bereitet hatten.

Empfang beim Führer

Ter Führer empfing nach seiner An­kunft am LienStag abend Reichsstatlhalter und Ganleiier Murr mit seinen beiden Ad­jutanten SS.-Oberkührer Zeller und Ober­leutnant Druifner Ministerpräsident Mer- genthaler die Minister Di. Schmid und Tr. Lehnich Staatssekretär Waldmann Ober­bürgermeister Tr. Strölin Kreisleiter Mauer SA.-Gruppenfützrer Ludin unk SS.» Priaadelührer Masten-Poinckau und SS.-

Stanvarkenführer Meldermann. Der stellver­tretende Gauleiter Schmidt traf, von einer Dienstreise kommend, später auch noch ein. Der Führer unterhielt sich sehr angeregt mit dem NeichSstatthalter und mit den Mini­stern der württemberqischen Regierung über eine Reihe von aktuellen Fragen.

In Begleitung detz Führer? be- sanden sich n. a. der Bevollmächtigte deS Führer?, v. Ribbentrop der ReichSPrelleckies Dr. Dietrich und Obergruppenführer Brück- ner Generalinspekteur Dr. Dodt der zusäl- liq in Stuttgart weilte und dieser Taae sehr eingehend die Bauarbeiten an den württem- heroischen Autobahnen besichtigte war gleich­falls zugeaen.

Zum Abendessen waren der ReichS- statihalter die Mitglieder der württember- gischen Regierung, der Oberbüraermeister und noch eine Anzahl anderer Persönlich­keiten geladen.

Rach dem Zapfenstreich verweilten noch beim Führer: Reicksstatthalter Murr der Befehlshaber de? Wehrkreises. Generalleut­nant Geher. General Sckwarzenecker G-ne- ral Kieniz der Chef des Stabes. Oberst Ruff und Oberst Most, der Kommandant von Stuttgart.

Sauberkeit im Zeitungswesen

kk. Berlin, 20. März.

Der Hauptschriftleiter derKölnischen Zeitung Stadt-Anzeiger', Tr. Schaefler. ist wegen Verbreitung unwah­rer Angaben über die Zeitungswerbung der Gaupropagandaleitung Köln-Aachen in Schutzhaft genommen worden. Vom Reichs­verband der deutschen Presse ist ein Ehren- gerichtsversahren mit dem Ziele der Strei­chung von der Berufsliste eingeleitet worden.

Dem Zeitungsverleger Walter Graes in Anklam wurde vom Reichsverband deutscher Zeitungsverleger die Befugnis aberkannt, die Anktamer Zeitung' herauszugeben, weil er bei einer Nnklamer Veranstaltung während des Horst-Wessel-Liedes die Hand auf dem Rücken gehalten hatte.

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Inget Du!"

Ja Fritz!'

Ueberglücklich riß er sie an sich.

..Daß du mir das heute sagen mußt!' Neller »rat die Reise an. die über sein Werk em'chetden sollte.

Ingend Winter brachten ihn zur Bahn unk packien ihn fürsorglich in ein Abteil erster Klasie ein. So große Lpler würde die Fahrt nrch» »ordern, denn im Süden war Wärme die Reller so nötig brauchte.

Wenn ich klar sehe, telegraphiere ich so­fort '

Ter Zug fuhr langsam aus der Halle.

Wie würde die Entscheidung arisiallen? Winter fuhr mit Inge nach Seegefeld zurück

Müller hatte die Wochen dazu benutzt, die neue, Säurebehälter einzubauen und nach- ruprüten Alles war in bester Ordnung. W»nn Heller günstig abschloß tollten wieder 40 Monteure eingestellt werden mit denen ließe sich die Arbeit ,n zwei Monalen schatten Sei? dem UnglückSiall lebten sie hier allr ganz abgeichlosien von der Welt Bor allen Dingen Winter der in eine fanatische Wut eriet wenn er nur einige frühere Namen örte Diele Leutchen würden an ihnen nichts mehr verdienen können Das voreingenom- mrnr llrieil der Welt saß wie etn bitterer Stächet ui chm.

Der einzige, mit dem er sich ln allen tech­nischen Sachen völlig aussprach war Mül- ler. Der hatte ihm gezeigt was Mann und Treue war. Ebenso wollte er zu ihm halten. In vieler Zeit teilte er sich seine Arbeit ruhig und vernünftig ein. Wenn es 4 Uhr nach- mittags war konnte »ein. was wollte, er hörte aut. Er verbrachte den Abend mit Inge zusammen. Oftmals in der Woche ging er »chon früher und machte einen Umweg über Seegeield. Bei einem Gärtner holte er dann einige Blumen die er Inge mitbrachte. Punkt halb »üni Uhr war er zu Hause und trank dann gemeinsam mit Inge Kastee. Er hatte eS ihr vor einiger Zeit versprochen, und letzt hielt er eS auch ein.

..Tu muß, mich nicht w verwöhnen Fritz!" sagte sie jedeSmal wenn er mit Blumen an­kam und sie rhr mit einer lachenden Geste überreichte Aber sie treute sich immer herz­lich und vor allen Dingen auch darüber daß etz Winter trotz ihrer Bitten nicht unter­ließ.

.Ich bringe dir auch die Blumen nicht allein mit!' meinte er dann scherzhast.

Diele Zeit kam Inge wie die schönste ihre? Lebens vor.

Kein Mensch war um sie herum, über den sie sich hätte ärgern müssen; eS war ihr alles to leicht und iroh.

Inge hatte eine Freude daran die Kastee- zeit bis in die Abendstunden auszudehnen Ohne L'chi saß man dann da bis man sich kaum noch erkennen konnte.

..Wenn eS immer io bleiben könnte Fritzl'

Wenn du nicht gerade eine dreistündige Kasteezeil beibehalien willst braucht sich nicht viel zu ändern."

Scherzend neckte er sie mit ihrer kleinen Schwäche.

Keine Sonderrechte in der nenen Wehrmacht

Ein Aufsatz des Reichswehrministers von Blomberg

Nr. Berlin, 20. März.

In einem längeren Aufsatz beschäftigt sich Reichswehrminister Generaloberst von Blom­berg mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, in dem er die Bedeutung dieses Entschlusses der Neichsregierung hervorhebt und u. a. sagt:

.Die Wehrverfasfung eines Staates ist letzten Endes nicht das Ergebnis eines freien Entschlusses, der willkürlich so oder so gefaßt oder abgeändert werden kann. Sondern sie muß im inneren Einklang stehen mit den nationalen und sozialen Voraussetzungen, sie wach st heraus aus den Kräften der Rasse und des Blutes, die in ihr zur lebendigen Wirksamkeit gelangen. Der Ilebergang von dem im Waffenhand- werk vollendet ausgebildeten Berusskämpfer an Soldaten der alle umfassenden Wehr­pflicht entspricht so dem innersten Wesen des deutschen Menschen, der sick stets als der geborene Verteidiger seines Volkes und Landes gefühlt hat. Für ihn war es auf die Dauer ein unerträglicher Zustand, dieses vornehmste Recht des freien Mannes einer Minderheit überlasten zu müs­sen mochte sie durch Hebung und Auslese dazu noch so berufen sein. Im Zeitalter der sich immer noch steigernden technischen Ent­wicklung und der zunehmenden Verfeinerung der Waste und ihrer Bedienung aber bedeu­tet die Rückkehr zum kürzer dienenden Sol­daten der allgemeinen Wehrpflicht ein klare? Bekenntnis, das durch kein Urteil, mag eS noch so voreingenommen sein, wirksam ent­kräftet werden kann.

Deutschland beweist damit durchaus im Sinne der früher an uns gestellten Forde­rung nach Umgestaltung des Berufsheeres daß eS im Waffendienst seiner wehrsähiaen Mannschaft nur das Mittel sieht zur Bertekdigung seiner Gren­zen und feines LebensraumeS. Dir Geschichte lehrt, daß Erobererheere an­dere Wesenszüge tragen. Hinzu kommt, daß das deutsche Volk in der Wehrpflicht stets die durch nichts zu ersetzende Schule der Nation gesehen hat. die Schule der Disziplin, der Kameradschaft

unv ver prakttsche« Bolksge» meinschaft.

Die kommende Generation wird sich des Rechtes zur Waffe, das ihm das neue Deutsch, land wiedergegeben hat, im Geist ihrer Väter wert erweisen. Sie wird in der Wehrmacht eine Pflegestätte nationalsozialistischen Geistes und echter Volksgemeinschaft finden. Eine Wehrmacht kann stark und geschlossen nur aut dem Boden des Volkes wachsen, dem sie ent­stammt und der sie trägt. Sie ist nicht denkbar ohne engste innere Verbundenheit mit den Kräften und Ideen, die in der Gesamtheit deS Volkes wirksam sind. Daher bedeutet die Rück­kehr zur allgemeinen Wehrpflicht keineswegs ein Rückwärtsdrehen der Entwicklung auf irgendeinem Gebiet. Die Wehrmacht dient der Gegenwart und fühlt sich als Wegbereiter am Werk der deutschen Zukunft. Sie sieht den Sinn der Tradition, die sie als verpflichtendes Erbe trägt, im Geist der gleichen Pflicht- erfüllung.

Die Dienstpflicht, die wieder alle umfasten oll, wird aufderGrundlagederAn-

chauungen des nationalsozia­listischen Staates aufgebaut werden. Sie wird keine Privilegien mehr kennen. Höhere Bildung gibt nicht mehr wie einst das Recht zur Abkürzung der Dienstzeit. Lediglich Charakter und Leistun- gen sollen, wie bereits in denPflichten des deutschen Soldaten" ausgesprochen worden ist» den Weg und Wert des einzelnen bestimmen.

So steht die deutsche Wehrmacht heute an einem entscheidungsvollen Einschnitt ihrer Ent- Wicklung. Der mannhafte Entschluß deS Führers hat die Bahn freigemacht zu der wahren Erfüllung des Wortes, das noch die Unterschrift des verehrten Generalfeldmar- schall-Reichspräsidenten trägt: Der Dienst in der Wehrmacht ist Ehrendienst am deutschen Volk. Das höchste Gut des Staates, die junge waffenfähige Mannschaft, wird wieder durch ihre Schule der Wehrhaftigkeit gehen. Ich weiß, daß sich die Wehrmacht des in sie gesetzten Ver­trauens weiter würdig erweisen wird, getreu ihrem Eid, der sie an Adolf Hitler, den Schöpfer und Führer des neuen Deutschlands auf Leben und Tod bindet.

EAen im Avrü?

Die Einführung der zweijährigen Dienstzeit in Frankreich

Paris. 20. März.

Ordre" glaubt zu wissen, daß verschiedene Mitglieder des Heeresausschusses der Kam­mer, der wie üblich am Mittwoch zusam- mentritt. angesichts der Wiederstnsührung der Wehrpflicht in Deutschland die sofortige Verabschiedung eines Gesehesvorschlages fordern werden, wonach die im April d. I. frei werdenden Rekruten noch weiter unter den Fahnen belasten werden. Außerdem soll der Antrag gestellt werden, die zweijährige Militärdienstzeit bereits auf die im April einzuziehenden Rekruten anzuwenden.

Italien hält zu Frankreich

London, 21. März.

Wie Reuter meldet, wird Eden am Sams­tag früh im Flugzeug nach Paris reise« und sich nach seiner Unterredung mit Außenmini­ster Laval und dem italienischen Staatssekre­

tär Snoich mit der Bah« nach Berlin begeben, wo er gleichzeitig mit Sir John Simon ein- treffen wird. Eine zweite Konferenz zu Dritt könnte dann nach Abschluß der Reisen Edens in Norditalie«, etwa in Stresa, stattfinben, nm Mussolini die Teilnahme daran zk ermög­lichen. Wie verlautet, wird sich Italien der Anrufung des Völkerbundes -nrch Frankreich anschlietzen.

ZEtNIßlMd will weiter ausrüsten

Mosrau. 20. Mär^ DiePrawda" vom 20. März besaßt sich in einem Artikel mit der internationalen politischen Lage und hebt dieNotwen­digkeit einer weiteren Verstär­kung der sowjetrussischen Wehr, macht" hervor. Dieser Artikel hat in politischen Kreisen großes Aufsehen erregt. Obwohl bis jetzt amtliche Mitteilungen über die Aufrüstung der Roten Armee fehlen, ist man hier der Meinung, daß die Sowjets ihre Wehrmacht und besonders die Luftflotte weiter ausbauen werden.

Morgen ichon wird es anders sein!" sagte er langsam.

Wieso Fritz?"

..Reller hat geschrieben, daß er mich mor­gen nach 7 Uhr anrulen würde."

LH oh!" meinte sie scherzhaft. .Tann können wir nicht länger als zwei Stunden Kastee tnnken."

Das ist iurchtbar schade!"

Ja Fritz das ist lurchibark"

Hat er keine Grüße an mich bestellt?"

Datz wäre bei einem Brieftelegramm zu teuer gekommen" meinte er lnchend. Ich werde eS ihm aber morgen am Telephon sagen."

Winter hatte mit Reller gesprochen.

Die Verhandlungen waren lehr günstig ausgelauten. Der GreiS haste sich nur zu der Verkehrslinie über Spanien verstehen'- len. Jede zweite Rakete mußte bei einem regelmäßigen Flug in Barcelona zwischen- landen. Man haste ihm dann einen Betrag zur Verfügung gestellt mit dem die ganzen Arbeiten und die ersten Flüge finanziert wer­den konnien.

Nächste Woche haben wir wieder Betrieb hier Müller'

.Na da werben die Leute ja Augen ma­chen. daß es auch ohne ste weitergeht "

Aus Winters Stirn legte sich eine Quer- falte.

Keiner kommt mir mehr aui die Station!"

Ganz meine Meinung Herr Winter."

Nehmen Sie sich mal die Liste der Mon­teure vor die hier gearbeiiei haben unt suchen Sie 40 von den besten Leuten heraus!'

Winter ging in lein Büro und engagierte einen Teil deS Büropliionals zuiück ebenso zwei Ing. »teure und die Herren sür vre Funkstation.

Dann schnei) er Nester einen iaug.ien Brief, in dem er chm »eine Maßnahmen mst- teilte und ihn bai wenn ihm das Klima zu'age. stch noch einige Wochen in Spanien zu erholen.

Das Loch in der Hallenwand, das prov'- loriich mit Brettern abgedeckt war. sollte auch gleich zugemanert werden.

Eirngen wisienlchastlichen Verlagsanstal­ten und dem zuständigen Dezernat deS Rei­ches halte Winter die Nachricht von der Wie­deraufnahme der Arbeiten zugehen lasien tonst keinem.

In wenigen Tagen lies Ver Betrieb wieder wie früher. Es kam Minier io vor. als ob die Arbeit nie stillgestanden Härte.

Tie Ingenieure laßen au» ihren gewöhn ten Plätzen. Die Funkstation war wieder im Betrieb. Man verständigte sich mit der arneri» kanjichen Station und gab die nötigen An- weiiunqen. Alle? ging leinen gewohnten Laut

Neller hatte seine Ankunft in 14 Tagen angeksindiat.

Still ohne Reklame der Zeitungen, war die Arbeit wieder arstgenommen worden Tie Seegeielder Station lag nicht mehr still. In­genieure und Arbeiter verfallen ihre Pflicht, 'aßen vor rhren Zeichnungen an den Bohr­maschinen und montierten zum zweiten Male den Rumpitopi aui.

Das Ungeheuer Nak. 35" sollte teil stellt werden.

Manchmal mußte Winter länger aui Sei Station bleiben. Dringende Arbeit die nicht ariizuichieben war hielt ihn lest Dann ließ er von eiinm Jungen Blumen holen und 'chickle ste Inge.

tFortfetzuiig folgt.) ^