Arveitermangel in der Landwirtschaft!

Reichsernährungsminister fordert Rückkehr aufs Land

Boot bringt den ehemaligen Ministerpräsi­denten VenizeloS nach Rhodos.

Letztes Gefecht

an der bulgarischen Grenze

Wie aus Petritsch an der bulgarisch-griechi­schen Grenze von den bulgarischen Behörden gemeldet wirb, mar dort am Mittwochnach­mittag bis zum Einbruch der Dunkelheit an­haltendes starkes Geschütz- und Maschincn- gewchrfeuer zu vernehmen. Nach Mitteilun­gen griechischer Grenzposten handelte es sich um ein schweres Gefecht in der Gegend von Orama zwischen griechischen Negtcrungstrup- pen und dem zum aufständischen 4. Armee­korps gehörenden 22. Infanterieregiment, bas bisher seine Uebergabe abgelehnt hat.

Srr?rd Min MMt

Kommunistischer Funktionär wegen Tot­schlags zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt

Chemnitz. 13. März.

Der frühere kommunistische Funktionär Hans Julius Link wurde wegen vollende­ten Totschlages in zwei Fällen und versuch­ten Totschlages in drei Fällen zu insgesamt 15 Jahren Zuchthaus und zum Ver­lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf >0 Jahre verurteilt. Der Mitangeklagte frühere kommunistische Funktionär Max Viertel wurde freigesprochen.

Beide Angeklagten waren beschuldigt, am Sonntag, den 7. Juli 1931. gelegentlich eines Gautages der NSDAP, aus dem Brühl zwei SS.-Münner. Edgar Steinbach aus Chemnitz und Heinrich Gutzsche aus Mitt. Weida, erschossen zu haben. Die Anklage lau­tete auf gemeinsam begangenen Mord und Mordversuch. In dein Prozeß wurden 1 7 0 Zeugen und 3 Sachverständige vernom­men. Das Gericht nahm während des Pro­zesses zwei Tatortbesichtigungen vor.

Ter Staatsanwalt hatte zwei Straf­anträge gestellt, und zwar im Falle, daß das Gericht die Angeklagten des Mordes für schuldig befinde:, die Todesstrafe: falls nur Totschlag angenommen werde, für jeden der Angeklagten 15 Jabre Zuchthaus. Tie Ver­teidiger hatten auf Freispruch plädiert.

ZL39 xerlenprSke für Saararbeiter

kk. Berlin. 13. März. Bekanntlich hat die Deutsche Ar- beitsfront am Tage der Bekanntgabe des Ergebnisses der Saarabstimmnng ihre Mitglieder gefragt, wer für 8 bis 14 Tage einen Saarurlauber mit voller Verpfleaung bei sich ausnehmen könnte. Im Gau West­falen-Nord sind bisher au* diele Weift LOOOFerien Plätze für Saar­arbeiter beschosst worden. Tie ersten 650 Saarurlauber treffen bereits am 23. April in Westfalen ein.

Neueste Nachrichten

Bald kann jeder fernsehe«! Heute abend Ü.30 Uhr wird der Fernsch-VersuchS-Bctrtcb des neuen Ultra-Kurzw:llen-Senders Berlin eröffnet. Er steht an allen Tagen der Woche außer Fr itag und Sonntag Fernsehsendun­gen vor. Eines der Haupthindernisse für die Volkstümlichmachung des Fernsehens ist in den derzeit noch sehr erheblichen Herstellungs­kosten für Fernsehempfänger zu erblicken. Man hofft jedoch bis zum Herbst Geräte für 500 (heute tosten sie das Doppelte!) aus den Markt zu bringen.

kk. Berlin. 13. März.

Die Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung und die damit verbundene Förderung von Industrie. Gewerbe und Handwerk haben vielfach auch zu einer Abwanderung von Landarbeitern in diese Berufe geführt, die durch die Entsendung von Er­werbslosen aus den Städten nicht ersitzt werden konnten, da diese körperlich nicht leistungsfähig oder aus anderen Gründen für die landwirtschaftliche Beschäftigung nicht geeignet sind. Dadurch ist aber in der Land­wirtschaft ein fühlbarer Mangel an Arbeitskräften eingetreten. Der Neichsernährungsminister wendet sich daher in einem Schreiben an die Reichs- und preu- ßischen Minister, an die Landesregierungen, an die Deutsche Reichsbahngesellschaft und an den Generalinspekteur für das deutsche Straßeinvesen in dem er aus diese Gefahr hinweist und um tätige Mitarbeit aller Be­hörden zu ihrer Abwendung ersucht. Alle Stellen solle» sich ausschließlich der zustän- digen Arbeitsämter zur Vermittlung von Arbeitern bedienen um ein planvolles Ansetzen der Arbeitskräfte noch volkswirtschaftlichen Gesichts- punkten sicherzustellen. Ten mit der Ver­mittlung betrauten Beamten der Arbeits­ämter soll lederzelt der Zutritt zu den Arbeitsstellen gewährt werden damit sie sich von der Zusaiiiineiisrtziing der Arbeitskraft» an Ort und Stelle überzeugen können. Vom Lande stammendeArbeitskräsre, gleich welcher Art. solle» grundsätzlich nicht mehr eingestellt werden. Arbeitskräfte, die in den letzten drei Jahren eingestellt wur­den und ans der Landwirtschaft stammen, müssen den Arbeitsämtern gemeldet werden, um sie in die Landwirtschaft zurückvermitteln zu können.

SlriqMes ArbritsMsm-

m»ii - !»»«<>enke Kmiskmft

Nach dem bisherigen Berlauf der Ein- kommensentwickluna berechnet, wird das Einkommen der deutschen Arbei- ter. Angestellten und Beamten

Politische Zusammenstöße im Oberelsaß. In St. Amarin bei Mühlhausen im Elsaß kam es zu Zusammenstößen zwischen fran­zösischen Faschisten und Kommunisten, bei denen es auf beiden Seiten Verletzte gab.

Zwangsarbeit siir Kommunisten. Holland hat in der Festung Honswijk, etwa zwanzig Kilometer von Utrecht entfernt, ein ZwangS- arbcitslagcr errichtet, in dem zunächst etwa dreißig verhaftete deutsche Kommunisten mit Umgrabcn und anderen Gartenarbeiten be­schäftigt werden sollen.

Die englische Rüstungsfirma VickerS Ltd.» die über ein Aktienkapital von 4,1 Millionen Pfund verfügt, hat im vergangenen Ge­schäftsjahr nach Abzug aller Steuern einen Nettoverdienst von 543 000 Pfund erzielt. Die Dividende, die im vorhergehenden Jahre 4 Prozent betrug, konnte auf S Prozent er­höht werden.

In Frankreich dauern die Schneefälle an. Stellenweise ist der Verkehr lahmgelcgt. Der Schnellzug ParisNimes ist in den Ceven- nen, wo der Schnee einen Meter hoch liegt, stecken geblieben.

im ersten Vierteljahr 1935 einen Betrag von rund 7.K Milliarden RM. errei, chen. Das bedeutet seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus eine Zu­nahme um rund 28.7 Prozent. Tie Entwicklung des Arbeitseinkommens in die­ser Zeit zeigt folgende Gegenüberstellung: 1. Vierteljahr 1933: 6 Milliarden Reichs­mark. 1. Bierteliahr 1934: 6.95 Milliarden Reichsmark. I. Vierteljahr 1935 etwa 7.60 Milliarden Reichsmark.

In der gleichen Zeit ist - verursacht so­wohl durch die Erhöhung der industriellen Rohstoffe, durch das Anziehen der Welt­marktpreise als auch infolge der zur Eristenz- 'cherung des deutschen Bauerntums notwen-

gen Preisangleichung der landwirtschaft-

'len Produkte an die Jndustrieerzeuanisse sin' Erhöhung der Lebenshaltungskosten eingetreten, die nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamtes rund 4.7 Prozent betrug.

Stellt man die Zunahme des Lohneinkam- mens (26,7 Prozent) dieftr Steigerung der Lebenshaltungskosten (4 7 Prozent) gegen­über. so ergibt sich mithin eine Steige­rung der Kaufkraft der deut­schen Arbeitslöhne seit der Machtergreifung durch den Na­tionalsozialismus um rund 22 Prozent!

..Die beste Sozialpolitik ist die Arbeits­beschaffung." Dieses Wort wird durch die angezeigte Entwicklung der Kaufkraft der dentsck-en Arbeitslöhne treffend bestätigt. Die Zunahme des Arbeitseinkommens beruht zum überwiegenden Teil auf der Wiederein­gliederung der Erwerbslosen in den W rt- schaftsprozeß. Es ist bezeichnend, daß die nationalsozialistische Regierung in einem Zeitraum von rwei Jahren den Rückgang der Einkommenskanskraft in den beiden leb­ten marristischen Jahren 1931 32 um rund 20.5 Prozent nicht nur ausgeglichen bat. sondern darüber hinaus trotz der veränder­ten Weltmarktpreise und der dnrckiaefNbrten Preisangleichung der landwirtschafti'^-n Produkte aus ernährunasdolitischen Grün­den eine weitere Kaufkraststeigerung erreicht hat.

Französischer Dreimaster gestrandet. Der französische DreimasterLieutenant Boya" aus Dünkirchen strandete an der Südwcst- küste von Island. Drei Mitglieder der Be­satzung fanden den Tob, 23 konnten gerettet iv'rden.

KurzlmWe der NS-Rresie

Die bisherigen W e r k-(Betriebs.) Tarife im Bereich der öffentlichen Hand bleiben nach einer Anordnung des Reichs- arbeitsministers vorläufig weiter in Kraft, bis der Sondertreuhänder für den öffentlichen Dienst die Ueberprnfung der Arbeitsverhält, nisse bei Reich, Ländern und Gemeinden ab­geschlossen hat.

Die unfruchtbare Debatte über den Chaco-Konfliktim Völkerbund, ausschuß geht weiter und entfernt sich imnier mehr von den Wirklichkeiten, so daß ein prakti- scher Erfolg so gut wie aussichtslos erscheint.

Eine große Verdunkelung s- und L u f t s ch » tz v o l l ü b u nq findet am 19. März zwischen 22 und 24 Uhr in Groß- Berlin statt.

Englands ">Me Slrassiarrk ln Brand

London. 13. Marz.

In den Agwi-Petroleumwerken bei Sou­thampton, der größten Oelraffinerie Großbri­tanniens. brach am Dienstagabend ein r i e. sigeS Feuer aus. In einem mit Petroleum gefüllten Tank erfolgte eine Explosion. Die ent­standenen Flammen griffen auf einen Rach, bartank mit Ocl über. Flammen von etwa 1VV Meter Höhe loderten em­por und waren in einer Entfernung v o n 2 5 K i l o m r t e r n n o ch deutlich sichtbar. Die Feuerwehren von Sou­thampton und kleineren benachbarten Ort­schaften mutzten sich darauf beschränken, ein Nebergreifen des Brandes auf die Nachbar­schaft zu verhindern. Das Feuer, das in den frühen Morgenstunden noch lichterloh brannte, dürfte erst heute nachmittag ausge­brannt sein.

SrEuer

erfordert alle Berliner Wehren

Berlin, 13. März.

In einem Hochhaus in der Gotenstraße in Schöneberg brach nach Mitternacht Feuer aus. Als die Feiierwehr an der Brandstelle eintras. stand das Hochbans lelmT! in solcher Ausdehnung in Flammen, daß die Alarmbereitschaft l2 (höchste Alarmstufe) an olle Feuerwehren gegeben werden I» k::r:?r Zeit waren etwa 5 oWeh. ren an der Brandstelle versammelt. Erst geaen 3 Uhr morgens war die Brandstelle p""stänstiq eiiwekreist Personen sind olück- licherweise nicht zu Schaden gekommen.

vendarmeriewachtmkister ermordet

Schwere Bluttat in Schlesien Grob-Wartenberg (Schlesien). 13.Mar^

Bei dem Versuch, einem Übel beleumunde­ten Burschen, dem 23 Jahre alten, schwer vorbestraften Kozschiol. eine Schuß­waffe abzunehmen, erhielt der Gen­darmeriehauptwachtmeister Melzig einen Schuß in den Kopf. Der Beamte erlag nach einer Stunde den schweren Verletzungen. Der Täter bemächtigte sich des Revolvers des Getroffenen und flüchtete. Polizei- und Zollbeamte haben sofort die Verfolgung des Mörders ausgenommen.

Der Mörder wurde aus der Flucht vo« einem Förster bei Groß-Wartenberg entdeckt, und als er aus diese« anlegte» schoß der För­ster ihn nieder. Kezchiol war sofort tot.

Drei Kinder aut der Sb-r etnsebrochen und ertrunken

Oppeln, 13. März.

Auf der schwachen Eisdecke der Oder in Przywor brachen drei Kinder ein. Sie gerieten soiori unter da« Eis. Ein junger Mann und ein zwölftähriger Schüler die aui die Hilferufe der anderen Kinder herbei­geeilt waren versuchten die Einaebrochenen u reiten. Die beiden Retter kamen aber e l b st kn die Gefahr zu ertrinken. Der junge Mann konnte sich selbst nur mit Mühe in Sicherheit bringen. Auch der Schüler konnte nur schwer gerettet werden, ^ach einiger Zeit wurden auch die drei Kinder eborgen. Die aufgenonnnrnen Wiederbele» ungsversuche waren vergeblich.

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..Bleiben Sie hier. Wenn ich etwas Näheres weiß komme ich zu Ihnen.'

..Ja gehen Siel Bringen Sie mir keine Toten''

Zitternd reichte ihm Neller die Hand.

Mit großen Polizeischeinwerfern wurde das Feld abgelenchtet und die Verletzten und Ohnmächtigen weggelragen. Bei dem Zu­sammensturz der Mauer selbst war keiner verletzt worden.

Winter untersuchte die Halle, ob noch irgendwelche Einsturzgefahr vorhanden war. Doch die Tachkonstruktion war stark genug um sich selbst zu tragen; höchstens konnte noch ein Stück der Seitenmaner nachbrechen.

Das Unglück hatte sich mit Windeseile durch die Nacht verbreitet. Tie Telegraphen in allen Teilen Europas kickten unnnuter. brachen, in den Redaktionen der Zeitungen wurde fieberhast gearbeitet. Die Morgen­ausgaben waren teilweise schon fertig. eS mußten Ertrablättrr gedruckt werden.

Ter Morgen nach dem Unglück brach grav und regnerisch an.

Winter gab den Auftrag, die Rakete vor­sichtig aus den Trümmern zurückzuziehen. Tie eingedrückte Mauer wurde nach außen und innen abgestützt. um ein Nachbrechen zu Verhindern. Ne Ingenieure waren längst zur Stell«.

Winter sah saht und übernächtig aus. Nur mit größter Anstrengung hielt er sich noch aufrecht. Müde gab er den Ingenieuren seine Anweisungen und ging mit schweren Schritten nach seiner Wohnung.

In der Halle, die von Polizeitrnppen ab- gesperrt war. arbeiteten die Monteure, legten Kettenzüge an und brachten die Rakete lang­sam ani ihren Platz. Jetzt erst konnte der ganze Schaden richtig übersehen werden. Das drei Meter lange Vorderteil, das über die Flügelkanten hinansragte. war vollstän» dig zertrümmert. Wie Papier waren die Me­tallflächen eingedrückt. Mit ungeheurer Wucht mußten sich die Stoßpatronen ent­laden haben. Bevor eine genaue Unter- lnchung beginnen konnte, mußte die Rakete entladen, die Sänreb->hälter ausgepumpt werden. Das war »m so gefährlicher, als man nicht wußte ob nicht irgendwelche Lei- tiingen gebrochen waren. Tie Raketen konn- ken sich neu entzünden.

Langsam krochen dir Stunden dahin.

Mittags endlich war die Rakete ganz ent- laden.

Müller hatte nach Winter geschickt, damit dieser die Untersuchung leiten sollte.

Vorläufig stand man noch vor einem Rätsel.

Durch welchen Umstand war der Behälter geplatzt? Und dann wie hatte sich Vas Gas entzündet? Das waren die Fragen, die gelöst werden mußten.

Winter ließ einige Seitenplatten ak!?- schweißen um besser an das Innere heran- znkornmen. Er selbst griff mit zu. und nach kurzer Zeit war eine Oeffnnng geschasser. durch die ein Mann hindnrchkriechen konnte.

Er stieg als erster hinein nach ihm Müller.

Der Zusammenpiall hatte hier keine Wir­kung mehr gehabt. D»e Konstruktion war

solide ansgesührt, und außer einigen kleinen Brüchen war alles noch in Ordnung. Mit dem Taschentuch vor dem Mund die Säuredämpse legten sich schwer ani die Lungen kroch er langsam zu den Behäl­tern.

Er betastete jeden kein Riß war zu sehen. Plötzlich hielt er inne. Am hintersten Ballon fühlte er an der Seite ein kleine« Loch, das Metall ließ sich bröckelnd eindrük- ken. Er schob seinen Kopf zwischen die Ver­strebungen »nd konnte mit seiner Lampr deutlich sehen, daß der Behälter zerfressen war. Darunter lagen die Leitungen der Zün- düng, deren Isolierung abgeätzt war. Also Kurzschluß.

..Müller!'

Ja. Herr Winter.'

Er kroch dicht an ihn heran.

Uns trilft Gott sei Dank keine Schuld.'

Was ist?'

.Ter Behälter ist zerfressen die Hanpt- verantwortnng trägt die Lieferfirma. Tie Isolierung der Metallivände muß an der Stelle nicht dicht gewesen sein.'

Sie krochen wieder durch die Oeffnnng heraus.

.Es bleibt alles so. wir es setzt ist.'

Die Ingenieure nickten und Wmter eilte nach NellerS Wohnung.

Tie Nachricht von dem Unglück brachte die Welt in Bewegung. Als die Ursachen bekamt', wurden, teilten sich die Meinungen in zwei Lager. Beide waren für das Unternehmen gleich gefährlich.

Die einen machten Neller »nd Winter dir bittersten Borwürse daß bei dem Bau nicht mit der genügenden Vorsicht gearbeitet wor- den wäre, man hätte die Behälter vorher prüsen sollen. Das Unglück hätte ebensogut

erst bei dem Flug entliehen können, und dann wären sie. Neller und Winter, iür eine Reihe Menschenleben verantwortlich gewesen.

Die anderen gingen sogar noch weiter und behaupteten, daß eme Reguliernng der Düsen stark von Zufälligkeiten abhinge und der ganze Flug daher ein Spiel niii dem Tode sei. Die meisten waren sich über die Anordnung der Patronen gar nicht klar; was sie aber keineswegs hinderte ihre Kritik an dem Unfall zu üben. Ans einem kleinen Unfall hätte man be, objektiver Einstellung keinen Gewinn schlagen können.

Tie Folgen blieben nicht aus. Noch ehe eine Woche vergangen war. waren hohe Summen aus dem Unternehmen herausge- zogen. Tie Reparaturen hätten nicht ganz acht Wochen in Anspruch genommen - aber jetzt war es gänzlich »»möglich. Die Gesell- schaft besaß kein bares Geld mehr.

Neller versuchte jede Möglichkeit. Er ließ Ausrufe veröffentlichen, schrieb Artikel für die Presse. Eine ganze Reihe Berlagshäuser, die ihm früher Tausende iür einen Artikel geboten hatten, lehnten die Aufnahme ab.

Dir Schuppen, dir Fabriken mußten ver- Pfänder werden, damit alle Forderungen ausgezahlt werden konnten.

Wir eine Lawine riß der Unfall alles mit sich. Tie Papiere der Gesellschaft sanken von Tag zu Tag. Merkwürdigerweise wurden aber noch immer Papiere abgestoßen und auch verkauft, säst 60 Prozent der Aktien hatten den Besitzer gewechselt. Hatte irgend icmand Interesse an ihnen oder sollte da­mit zum Hanptschlag ansgeholt werden, um Neller den Rest zu geben? In all diesem Durcheinander hatte Winter wenig Zert» darüber nachzudenken.

(Fortsetzung folgt.) ,