Das Ende des griechischen Aufstandes
Bemzelos von Italien interniert - Kreta wieder in der Hand der Regierung
Denizelos interniert
tr. Belgrad. 12. März.
Die Liquidation des Aufstande« in Grie- chenland geht nunmehr nach dem Zusammen, bruch der thrazischen Front rasch vor sich. Tie Zerstörer ..Leon' und ..Psara'. sowie das N-Boot ..Nereus' die bisher den Aut- ständischen zur Beifügung standen sind wieder in der Hand der Regierung. Auch die in Kreta ankernden Schisse der Meuterer haben sich ergeben nachdem die Offiziere sich aui den Kreuzer ..Awerosf' eingeschifsl hat- ten. Tiefer Kreuzer ist mit Beniselos und dessen Freunden sowie mit dem Admiral T e m e st i ch a in See gegangen „nd versucht, in« Ausland zu ent. kommen.
Aus Kreta sind die Negterungsbeamten und der Gouverneur A p o s k i t > s. der von den Revolutionären gefangen gehalten worden war wieder in ihre Aemter eingesetzt worden.
Auch der Kreuzer „Awerosf" stellt sich der Regierung zur Verfügung
Der Kreuzer „Awerofs" hat Beniselos und die übrigen aufständischen Führer, die sich an Bord befinden, auf der zur Zwölf-Jnsel- Gruppe gehörenden Insel Kasos an Land gesetzt. Die geflüchteten Ausrührer befinden sich somit auf italienisch emHoheits- gebiet. Der Kreuzer ..Awerofs" wird in das Arsenal von Salamis zurürktehren und ich der Regierung Tsaldaris zur Verfügung stellen. Vor ihrer Abreise von Kreta haben die aufständischen Führer die dortigen Staatskassen. Banken und Zollämter ausgeplündert.
Bo« amtlicher italienischer Seite wird mitgeteilt, daß Veuizelos von Italien sofort interniert mürbe. Er wird als politischer Flüchtling betrachtet und soll dementsprechend nicht ansgeliesert werden. — General Kamc- nos und die übrigen aufständische» griechischen Offiziere, die sich einer bulgarischen Grenzwache ergeben hatten» werden «ach Kar- lowa gebracht und dort interniert werden.
Ein griechisches Unterseeboot, das sich der Aufstandsbcwegung angeschlossen hatte, hat die italienische Insel Patmos angclaufen. Die italienischen Behörden haben die aus acht Offizieren, einem Zivilisten und etwa 80 Mann bestehende Besatzung sofort auf der Insel interniert.
Ganz Griechenland jubelt
Das ganze griechische Volk feiert die Niederwerfung des Aufstandes, der das Land in ein Blutmcer zu tauchen drohte. An allen Straßenecken sind Lautsprecher ausgestellt, die die Siegesfeier übertragen. Eine unübersehbare Menschenmenge bewegt sich durch die Straßen der Landeshauptstadt. Kondylis, der den Aufstand in Mazedonien niederwarf, wurde in Athen von einer ungeheuren Volksmenge begeistert gefeiert.
Der griechische Staatspräsident Zaimis hat einen Aufruf an das Bolk erlassen, in dem er zur Wahrung der Ordnung aufruft und all denen dankt, die durch ihre Ergebenheit der Negierung gegenüber halfen, die Zerstückelung Griechenlands zu verhindern.
wortete der General' Die LuMreitkräste ste- hen inner dem Befehl des Neichsmiiirsters der Luftfahrt der außerdem auch die Kon- trolle der zivilen Luftfahrt hat. Sein mili- täriichei Titel ist .General der Flieger". — Die Uniform bleibt der des deutschen Lust, sportverbandes ähnlich, wird sedoch durch klare militärische Rangabzeichen äußerlich kenntlich gemacht. — Auch die Titel entsprechen den militärischen Tienstgradbezeichiiun- gen vom Leutnant auswärts bis zum General der'Flieger.
Auf die Frage nach der Ernennung von deutschen Lustattachös bei den deiitscheii Auslandsmissioiien erwiderte General Gö- riug daß dafür die Borbereitungen noch schweben. Auch über die zahlenmäßige Stärke der Luslstreitkräsre erklärte er. abschließende Zahlen noch nicht »ennen zu können. Was ihr prozentuales Berhültnis zu de» L»ft- streilkrästen der anderen Mächte anbelangt. io müßte leder klar und anständig denkende Mensch rinsehen, daß das besonders be- drohte Deutschland hier die Zahlen beanspruchen müsse, die die absolute Sicherheit des deutschen Bolkes gewährleisten können.
Aus die Frage nach der Nolle der Lust- wasfe innerhalb der gesamten Wehrmacht erklärte General Göring im heutigen Zeit- Punkt eine klare Abschätzung der 6age noch für unmöglich. Fest steht jedoch, daß die Lustwasse rin integrierender Bestandteil jeder Sicherheit sein müsse und ohne Luftwaffe auch Armee und Marine, mögen sie noch so stark sein, ohne Nutzen sein. Der Berichter- statter fragte zum Schluß, ob die deutsche Lustwasse im Stande sein werde. Angriffe auf Deutschland abzuwehren. Hierauf er- widerte General Göring wörtlich:
„Von dem Gefühl, das Vaterland bis zum letzten Einsatz zu verteidigen, ist die deutsche Luftwaffe ebenso leidenschaftlich durchdrungen, wie ste andererseits überzeugt ist. daß sie niemals dafür eingesetzt werden wird, den Frieden anderer Völker zu bedrohen."
Zweijährige Dienstzeit in Frankreich
Paris, 13. März.
Der französische Ministcrrat beschäftigte sich mit der Frage der Militärdlcnstzeitver- längerung. Ministerpräsident Flandin wird in einer für Freitag angetündigten Erklärung über die Dienstzeitverlänge- rnng vor der Kammer amtlich bekannt geben, daß die im April dieses Jahres eingestellten Rekruten 18 Monate zu dienen haben. Die Negierung wird zu diesem Zweck von der ihr durch Artikel 14 des Nekrutie- rungsgcsetzes gebotenen Möglichkeit einer Verordn u.ng Gebrauch machen. Die im Oktober dieses Jahres einzuberuseuden Rekruten sollen zwei Jahre dienen. Die Regierung wird nach den Parlamentsfericn den entsprechenden Gesetzentwurf einbringen.
Neueste Nachrichten
Der Führer schenkt Saarbrücken ei» neues Stadttheatcr. Der Bürgermeister von Saarbrücken teilte der Stadtverordnetenversammlung mit, daß der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler der Stadt Saarbrücken ein n.ues Stadttheater geschenkt habe, dessen Bau in allernächster Zeit begonnen werden soll.
Neichsminister Dr. Goebbels bei den Aus- landejonrualisten Am Dienstag veranstal
tete der Verein der ausländischen Presse zu Berlin einen Bierabend im Hotel Adlon, zu dem Neichsminister Dr. Goebbels u. Staatssekretär Funk erschienen.
Der preußische Staatshaushalt für bas Jahr 1934 konnte ohne Fehlbetrag abgeschlossen werden. Für das Rechnungsjahr 193s sind Eiunahmen und Ausgaben ebenfalls ausgeglichen.
Die Reifeprüfung 1S3S. Nerchserziehungs- minister Rust hat die Unterrichtsverwaltun- gen der Länder ersucht, auch für die Reifeprüfungen, die noch im Laufe des Schuljahrs 1935 bis 1986 abgehalten werden, bei Beurteilung der Persönlichkeit des Schülers und der Frage der Reife insbesondere den Dienst für die Bewegung zu berücksichtigen.
Eine originelle Winterhilfs-Veranstaltung wird in Itzehoe dnrchgesührt. Dort werden die Artilleristen mit ihren Geschützen durch die Stadt fahren und an öffentlichen Plätzen Aufstellung nehmen, um mit der Sammelbüchse, die im Geschützrohr uutcrgcbracht ist, für das Winterhilfswerk zu sammeln.
Rücktritt Macdonalds? In London wollen die Gerüchte über einen Rücktritt Macdonalds nicht verstummen. Man vermutet, daß diesen Sommer ein Wechsel der Aemter zwischen Macdonald und Valdwin, wonach Baldwin Ministerpräsident und Macdonald Lordpräsidcnt des Geheimen Rates werden würde, statthabcn wird.
Streik bei einer Pariser Automobilsabrik. llm gegen die Herabsetzung ihrer Löhne Einspruch zu erheben, sind in Paris 2800 Arbeiter der Automobilsabrik Chenard L- Wal- ckcr in den Streik getreten.
Politische Verhaftungen in der Ukraine Der Vorsteher der politischen Abteilung der
Staatsgüter in der Ukraine, Sobda, sowie acht Direktoren der politischen Abteilungen der Staats- und Kollcktivgüter wurden aus Anordnung des Obersten Staatsanwalts ivegen gegenrevolutionärer Umtriebe und Sabotage festgenommen.
Revolution aus Kuba. Im Verlauf eines Aufstandes gegen die Negierung Mendieta .am es in Havanna zu Straßenkämpfen, die 10 Todesopfer forderten. Die Negierung hat das Standrccht verhängt. In Washington werden die Vorgänge auf Kuba ruhig beurteilt.
Simen am 2Z. und 2«. Mörz ln Berlin?
London, 12. März.
„Times" erwartet nunmehr den Berliner Besuch Sir John Simons für den 25. und 28. März. Da Eden ungefähr zur selben Zeit nach Moskau gehen werde, werden be>de wahrscheinlich bis Berlin zusammen reisen. Es werde für möglich gehalten, daß Eden kurze Zeit mit Simon in Berlin bleibe. Die Einzelheiten seien aber noch nicht festgelcgt.
SrMM für Wahlberechtigte nach Zanzig
kk. Berlin, 12. März.
Im Reich ansässige Wahlberechtigte aus Danzig, die an Pen Bolkstagswahlen am 7. April teilnehmen, haben Anträge aus Zu- sendung eines Wahlscheines unter Beilegung eines polizeilichen Meldescheines und der Nummer ihres gültigen Passes an das Wahl- amt der Freien Stadt Danzig Polizeipräsidium, Karrenwall zu richten.
Bei Vorlage ihres Pnsies oder Wahlscheines und des Meldescheines erhalten Danziger Wahlberechtigte aui ben Aus. gangsbahnhöfen einen Freifahrschein der Reichsbahn bis Firchan oder Groß- Bvichpol aui Antrag auch nach Kaltho«. Für die Rückfahrt werden Bescheinigungen im Wahllokal ausgestellt.
Sudelendeutsche Arbeiter brotlos
k-t. Prag. 12. März.
Die planmäßige Bernichlung der tudeien- deutschen Industrie wird unauihallsam vor- ivärlsgelrieben. Ein. Fabrik »ach der aade- ren wird geschlossen ei» Betrieb nach dem anderen aus den tudelendentiche» Grenz, gebieten nach dem tschechischen Inneren ver- legt »nd immer neue Scharen tu- detendeulicher Arbeiter werden au« ihren Ardeiis st allen ver- trieben. Am I. Juli 1981 wurde» die großen Eisenwerke von Roihau im sudeieiideutlchen Egerlande nach dem innerllchechischen Orle KarlshnIt? ver- legi »nd 1700 Arbeiter mit ihren Familien m>> einem Schlage arbeiislos. Diele I7uo denische Arber- ter sind auch henke noch dreieinhalb Jahre späker vollkommen erwerbslos' And dem einst io lebendigen Orte Rvthau ist heute eine trostloie Stätte grausamster No, ge- worden. Und letzt kommt die Schreckens,nel- d»ng daß wieder eine Fabrik dem erbar- miiiigslosen tschechischen bhauvinismus »im Opier «allen soll. Die R o ! e n , a I. G r a „-
penerSchrauben»abrik«vllvvll.
ständig anfgelatien „nd der ganze Betrieb nach der inner- tschechischen Stad, Kralnp ver- legi werden. Damit weiden wieder ISO deutiche Arbeiter m,, ihren Familien arbeiis- und brotlos.
SMrrtiMche Nromte müssen gedieh
Wen, 12. März.
Der Bimdesknltnrrat hat heute das Gut- achten über die Notwendigkeit einer militari- sehen Ausbildung als BorauKsehiiiig sgx die Aufnahme in den öffentlichen Dienst an- genommen.
In 4 Stunclsn ösrlln — t4su>orik 24> komsn von IV a I t d s e < s g s t
Jetzt konnte er Heinrich nicht mehr sehen. Er Höne ihn nur halblaut einige Zahle, murmeln, das Kratzen seines Zirkels. Mit geschlossenen Angen horchte er gespannt. Minuten vergingen.
Ter Monteur kam zurück, kletterte vom Gerüst „nd ging »m die Rakete herum.
..Müller!" hörte es Winter halblaut rufen.
Keine Antwort.
Ter Mann bestieg wieder bas Gerüst.
Winker schrak plötzlich empor.
Tack... kack ... tack .. .
Was war das?
Kleine leichte Hammerschläge. Er bog sich ganz an« seinem Versteck vor.
Hinten, un Rumps, faß Heinrich gebückt an einer Seitenfläche und schlug leicht- Körnerschläge in bas Metall. Dicht darunter saß ein schon halb verwischter Strich.
Mit verzerrtem Mund sprang Winter aus seinein Bersteck.
.Hund...!'
Er achtete nicht darauf, daß sein Kopf an einer Strebe anschlug seine Kleider an schar- fen Kanten zerrissen. Wie ein Tier sprang er dem Monteur in den Rücken.
,H»nd...l"
Heinrich war znsammengefahren. MS er den feste« Griff un Nacken spürt«, wußte er.
was kommen würde. Verzweifelt suchte er sich zu befreien. Winter hielt fest. Wut und Ekel über diese Schurkereien gaben ihm Kräfte, denen der Monteur nicht gewachsen war.
.Müller! - Müller!"
Keuchend wälzten sich die Leiber ans dem Boden des Nnmpses. Plötzlich fiel ein Schalten über sie. Müller war hereingesprnngen und befreite Winter ans der Umklammerung des Verräters.
Jetzt erst erkannte Heinrich seinen Angreifer.
.Winter..
.Tn Schuft!!'
Er mußte sich beherrschen, um den Kerl nicht mit der Faust in das Gesicht zu schlagen.
Er riß den Liegenden hoch:
.In mein Büro!"
Eilig gingen sie. den Schurken zwischen sich, in das Zimmer. Winter riß seinen Gürtel los und band Heinrich damit die Hände.
.Setz dich aus den Stuhl!"
Er nahm ans seinem Schreibtisch eine Pistole und gab sie Müller.
.Ich rufe Herrn Neller. Sorg dafür, daß der Bursche nicht entkommt!"
Mit großen Sprüngen lief er die Treppe hinab »nd lies zu Nellers Villa.
Heftig zog er den Klingelknopf. Endlich ging ein Licht an.
Tie Haushälterin beiseite schiebend, rannte Winter nach Nellers Schlafzimmer.
.Herr Neller!' >
Er riß die Tür auf und machte Licht.
.Herr Neller!'
Der Greis sah ihn erschrocken an.
.Was ist...?'
.Wir haben ihnl"
Ulüe«.. .1" Neller -earisf ihn nicht.
„Ten Schurken!" Winter schüttelte ihn vor Aufregung an der Schulter. .Kommen Sie, ziehen Sie sich an!"
Neller richtete sich in seinem Bett auf.
.Wer...?"
.Der Heinrich!'
Der Greis fiel in das Bett zurück.
.Ter Heinrich...?' Wie beschwörend streckte er seine Hände gegen Winter. .Lassen Sie. ich will ihn nicht sehen. Rufen Sie die Polizei, aber lasten Sie mich!'
Winter sah ihn mitleidig an.
.Beruhigen Sie sich. Herr Neller! Ich rufe die Polizei an.' —
Langsam ging er den Weg zurück.
Am nächsten Tage brachten die Zeitungen die Sensation:
.Ter Uebeltäter, ein langjähriger Monteur Nellers!'
Noch einmal wurden die ganzen Schurkereien anfgerollt und die Ueberrumplung des Verbrechers eingehend geschildert.
Winter erhielt einen Berg Glückwunschtelegramme: die Presse brachte wieder sein Bild. Er selbst war müde und abgespannt. Den Telephonistinnen befahl er. kein Gespräch für ihn durchzugeben. Er wollte jetzt ein paar Tage ausruhen, nichts mehr hören und sehen.
Inge sorgte sich mütterlich um ihn. Sie brachte den Kaffee an sein Bett, die Zeitungen. die er gern las. überredete ihn zu Spaziergängen und paßte ängstlich auf. daß er nicht zuviel arbeitete.
.Sie balien die Rakete auch ohne dich', sagte sie scherzhaft, wenn er in die Halle gehen wollte.
An den Abenden saßen ste mit Neller zusammen. Ihn hatte dir Affäre auch mehr angegriffen. als er zugeben wollte.
Er konnte schlecht darüber t>>u,oeglou„ueu daß gerade Heinrich den Schurkenstreich begangen hatte.
.Trösten Sie sich. Herr Neller". meinte Winter lachend. .Ebensogut hätte ich es sein können."
.Um Gottes willen!"
.Man soll eben keinem Menschen zuviel trauen."
.Sie sahen klarer als ich."
.Das will ich nick» sagen: ein Rätsel bleibt mir nur der Beweggrund."
.Haben Sie schon mit dem Kommissar gesprochen?"
.Nein, er wollte mich morgen früh be- suchen.'
Nach einer Weile verabschiedeten sich Inge und Winter von dem Greise.
.Sie haben einen Fehler begangen', sagte am nächsten Morgen der Kommissar zu Winter. .Durch das Geschrei in der Presse wurden die Hintermänner gewarnt.'
.Was hat denn dieser Heinrich Bester ans- gesagt?"
.Eigentlich herzlich wenig. Er hätte von einem gewissen Nodin höhere Geldbeträge bekommen mit dem Auftrag, den Raketenbau zu vereiteln oder wenigstens zu hemmen."
.Sehr wenig. Kann er denn wenigstens den Mann genau beschreiben?"
»Tie Beschreibung paßt aus Tausende."
Winrer überlegte.
Was sollte er tun? Schnell giny er noch ein- mal alle Ereignisse durch. Schließlich bat er den Kommissar, sich die Angelegenheit durch den Kopf gehen zu lasten und ihm seine Meinung dann mitiuteilen-
Fortsetzung folgt.