Württemberg auf der Leipziger Messe
Wirtschastsminister Lehnich besuchte die württembergischen Meffe-Aussteller
LufrühreeikrtSgSschiff so stark mit Bombe» belegten, baß es eiligst die Flucht ergriff.
Einem Reuter-Bericht aus Alexandria zufolge fühlt sich die gesamte Bevölkerung von Kreta sicher und ist bereit, BenizcloS bis zum Ende zu unterstützen. Wenn die Aufständischen in Mazedonien besiegt würden, beabsichtige Venizelos, Kreta als unabhängigen Staat zu erklären und sich in dieser Angelegenheit an den Völkerbund zu wenden.
umerreoung
mik dem griechischen Ministerpräsidenken
Der griechische Ministerpräsident Tsal- darts gewährte trotz seiner gegenwärtig außerordentlich beschränkten Zeit einem deutschen Pressevertreter eine Unterredung, in der er zu der gegenwärtigen Entwicklung in Griechenland Stellung nahm und u. a. sagte:
Die Negierung lst hervorgegangen aus den Wahlen, die Venizelos selbst durchgeführt hat. Wer die Geschichte Griechenlands in den letzten Jahren kennt, weiß, daß unmittelbar nach dem Wahlsiege vom 5. März 1933 General Plastiras einen Putsch unternahm, dessen moralischer Urheber Venizelos gewesen ist und der den eindeutig geäußerten Volkswillen zum Schweigen bringen sollte. Dieser Putsch scheiterte an dem Widerstande im Volk. Der neue Anschlag gegen die Sicherheit des Staates ist zum großen Teil von den gleichen Personen' unternommen worden, die vor zwei Jahren fast am gleichen Tage versucht haben, Griechenland in innere Schwierigkeiten zu stürzen. Nur ganz Persönliche Interessen leiten diese Männer. Sie haben nur ein Ziel, unter allen Umständen wieder an die Negierung zu gelangen und ihren eigenen Vorteil zu finden. Unsere Regierung ist verpflichtet, das Volk, das uns gewählt hat, gegen diese Anschläge zu verteidigen.
kl-ier «MWer Mord 1 » «SM.
rp. Warschau. 7. März.
Die wachsende Gärung in Sowjetrußlanl kommt in einem neuen politischen Mord zur« Ausdruck. In Kraßnojarsk wurde de> Kommunist Korotkow erschossen auf, gefunden. Die Polizei stellte Politische Beweggründe für die Mordtat fest.
lieber die militärische und fliegerische Ausbildung der Frauen und Mädchen berichte! der Vorsitzende der Gesellschaft Ossoaviachim. Eidemann, daß zweieinhalb Millionen Frauen und Mädchen Mitglieder der Gesell- schast sind. Im letzten Sommer haben 20 000 Frauen und Mädchen ihre Ferien m militärischen Lagern verbracht, wo sie oon Fachleuten zum Kriegsdienst aus- gebildet wurden.
Neueste Nachrichten
EmpfangSabeud -er Deutsche« Arbeitsfront. Die DAF. und das Außenpolitische Amt der NSDAP, veranstalteten am Donnerstag im Hotel Kaiserhof in Berlin für die Diplomatie und Auslandspresse einen groß.« Empfang, bei dem der Reichsorgani- sationsleitcr der NSDAP, und Leiter der DAF., Dr. Lcy, über Wesen und Ziel der DAF. sprach.
Der diesjährige Reichshandwerkertag findet in d r Zeit vom 15.—17. Juni in Frankfurt a. M. statt. Mit seiner Durchführung
Die Bedeutung des Weltmarktes für die württembergische Industrie veranlaßte den württembergischen Wirtschaftsmmister Pro. iessor Dr. Lehnich wie im Vorjahre zum Besuch einer Reihe württembergifcher Messe- aussteller. Bei seinem Vortrag in Berlin über .Württemberg in der Weltwirtschaft' hatte er als Eigenart und Aufgabe der würt- 'embergischen Wirtschaft Spitzenleistung in Qualität Entwickliing von Spezialitäten Verbindung der guten Form mit einwand- ^eier "r,>cki»>e "einzige^
,elgt. datz die württ. Industrie diese Fvrde^ cungen nach wie vor weithin und in steigendem Maße erfüllt. Scho» die Zahl der mürt- lembergischen Aussteller ist sehr beachtlich: m, Maschinenbau füllt das kleine Württemberg den großen Raum der Halle 9 mit un- zesähr NK und zeigt Bestes vom Besten. Auf der Mustermesse füllt Württemberg vor- tkilhast ins Auge durch die Gediegenheit »nd Sauberkeit der Ausuiachung durch die an- iprechende linienklare Form seiner Waren. 1),ich Zahl und Onalitäi »st Württemberg
ist die Rcichsbetriebsgemeinschaft Handwerk in der Deutschen Arbeitsfront beauftragt. Frankfurt erwartet rund 259 000 Handwerker aus dem ganzen Reich, ferner zahlreiche Handwcrkerabordnungen aus dem Ausland.
Aushebung einer kommunistischen Geheim- drnckerei in Niederösterrcich. In St. Pölten lNicderösterreichj wurde eine kommunistische Geheimdruckeret ausgehoben. 21 Kommunisten wurden verhaftet.
Bulgarisch-türkische Auseinandersetzung vor dem Völkerbund. Der ständige Vertreter Bulgariens in Genf, Antonoff, hat den Generalsekretär des Völkerbundes auf gewisse Gefahren hingewiesen, die durch militärische Vorbereitungen der Türket in Thrazien nach bulgarischer Ansicht entstanden sind. Man könne in der ganzen Provinz eine fieberhafte Tätigkeit fcststellen, wie am Vorabend eines Krieges, und man spreche in Ost- Thrazien innerhalb der Bevölkerung ganz offen von einer Offensive, durch die Südbulgarien in 24 Stunden besetzt werden könne.
Rätselhafte Brandstiftungen bei der Spanischen Snd-Eisenbahngesellschaft. Gestern nachmittag ist in fast sämtlichen Schnellzügen der
ausgezeichnet vertreten in der kunstgewerb- lichen Schau des Grassimuseums. In der württembergischen Linie spiegelt sich Einfluß und Wirkung einer jahrzehntelangen Pflege des OualitätSgedankens durch die staatliche Wirtschaftssörderung. besonders des würt- tembrrgischen Landesgewerbeamts. Seine neuen zeitweifenden Ideen wirken sich bereits in breiterem Raum aus: so konnte bei Besichtigung der Ausstellung von Villroh u.Boch tMettlach-Saarl erfreulicherweise diese Mech- lelwirkung durch die Einflußgewinnung von Oberregierungsrat Tr. Gretsch tMürtt. Lan- desgewerbemuseuml aus die Formgestaltung der Erzeugnisse dieser Weltkirma kestaestellt werden.
Soweit zu übersehen, fand die Gediegenheit der württ. Erzeugnisse beste Beachtung im In- »nd Ausland. Die Erfolge verpflichten Württemberg zu neuen Anstrengungen in der Fortentwicklung der einge- fchlagenen Linie der Qualität in Technik und Form.
Spanischen Süd-Eiscnbahngescllschaft in gleicher Stunde Feuer in den Post- und Packwagen ansgcbrochcn.
Neuer Weltrekord Campbells. Sir Malcolm Campbell hat nach mehrfachen Versuchen mit seinem Uebcrrennwagen „Blauer Vogel" einen neuen Weltrekord ausgestellt. Er erzielte auf einer Strecke von einer englischen Meile (1,0 Kilometer) die fantastische Geschwindigkeit von 445,593 Stundenkilometer.
18 japanische Arbeiter bei einem Erdrutsch getötet. Bei den Kanalbauten in der Nähe der Stadt Gifu, Provinz Nicht, ereignete sich ein Erdrutsch, bei dem 18 Arbeiter verschüttet wurden. Die Verschütteten konnten nur als Leichen geborgen werden.
«All ZMinO dll Millens"
Uraufführung des Parteitagfilms am 28. März
kk. Berlin, 7. Mär,.
Wie wir erfahren, wird der Film vom Parteitag 1934, „Der Triumph des Willens" am28. MärzimUsa-PalastamZoi uraukaekübrt werden.
tn der NW»
Ein Toter, fünf Verletzte
Ludwigshafen, 7. März.
Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit:
Am Donnerstag, den 7. März, gegen 13 Uhr. entgleiste bei der Einfahrt im Bahnhof Winnweiler der Personenzug 465 Kai- serslautern-Bad»'Münster am Stein. Ein Personenwagen hat sich quergestellt, ein Per- sonenwagen siel um. Ein Reisender, der Händler Otto Nltes. aus Weselstadt, wurde getötet. Fünf Reisende erlitten anscheinend leichtere Verletzungen und wurden durch die Sanitätskolonne in das Krankenhaus Nockenhausen verbracht. Der Hilfszug Kaiserslautern ist sofort an die stnfallstelle abgefahren. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht geklärt.
Flugzeugunfall in Pommern
Stettin, 7. März.
Am Donnerstag gegen 16 Uhr verunglückie in der Nähe von S ch i e v e l b e i n ein Flugzeug. Hierbei wurden Flugkapitän Otto Willuhn und Funkermaschinist Bürtet sowie ein Fluggast. Direktor Molke nbuhr ans Königsberg, aetötet._
Üpk?r oinit Zsur-ttülik» kür küne- Zukunft!
Vimstigr Frembemmkekrsbilaiir des Sommers 1934
Besonders starke Zunahme des Ausländerbesuchs in ganz Deutschland
Berlin, 7. März.
Die in rund 2400 Berichtsorten vom Statistischen Rcichsamt durchgeführte Halbjahresstatistik des Fremdenverkehrs im Sommerhalblahr 1934 verzeichnet außerordentlich günstige Ergebnisse. Gegenüber dem Som- merhalbjahr 1033 ist eine Zunahme der Fremdenmeldnngen um 23 Prozent (auf l l,4i) Millionen) und der Fremdenübernackstungen um 33 Prozent (auf 50,34 Millionen) eingetreten. Bei den Anslandsfremden beträgt die Steigerung der Meldungen 59 Prozent (aus 975 000) und der Nebernachtungen 75 Prozent (auf 2,87 Millionen). Die besonders starke Zunahme des Fremdenverkehrs aus dem A u s- lande beweist das rege Interesse, das viele Anslandsfremde dem neuen Deutschland und seinen weltbekannten Veranstaltungen entgegenbrinaen.
Gretchen und die Jäger!
Dies ist keine Liebesgeschichte, gehört aber zu dem Thema: „Liebe geht durch den Magen!" Es handelt sich um zwei neue Knorr-Suppen: „Gretchen", die zarte, gebundene Gemüsesuppe, und um die pikante, braune Knorr Jäger- Suppe. So unterschiedlich diese beiden Geschmacksrichtungen sind, die eine wie die andere wird Ihnen geroih Zusagen. 1 Würfel--2 reichliche Teller--10 Pfg.
Schon seit 58 Jahren:
Suppen - gute Suppen!
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Während Winter in Neuyork weilte, war Jngk fast vollständig in Nellers Haus über- gekieöelt. Sie aßen gemeinsam, die Abende verbrachten sie ebenfalls zusammen, und den größten Teil der Nächte schlief sie auch in dem Fremdenzimmer, das rhr Neller hatte Herrichten lassen. Nur für wenige Stunden am Tage ging sie in ihre Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen.
Dabei wurde sie immer stiller. WinterS Briese taten ihr weh. Er schrieb viel und lang. >a — aber ebensogut hätte er das einem Freniden schreiben können. Reiseeindrücke waren eS. weiter nichts. Wann er zurück kam. davon sagte er nichts. Nicht einmal, wie eS ihr ging fragte er.
Des Abends, wenn Neller kam. faß sie gewöhnlich bei einer Handarbeit; die Unterhaltung mußte er fast ganz allein bestreiten.
..WaS haben Sie eigentlich, kleine Inge?" fragte er. als er merkte, baß sie gar nicht iuhörte.
..Fritz hat noch nicht geschrieben, wann er kommt."
„Er wird es bald schreiben."
„Ich habe aber genug!" rief sie weinerlich, ihre Arbeit achtlos beiseite werfend. „Immer erst dies und jenes, und wenn er dann mal gerade Zeit hat. komme ich dran. Ich bin nicht «uer oon seine« iNonteure«, die war
ten müssen, bis der Herr mal Zeit hat. Ich bin seine Frau!"
Sie halte sich in den Sessel geworfen und weinte hemmungslos.
..Seit wir uns kennen, geht es so. Immer habe ich gesessen und gewartet."
Neller war ausgestanden »nd strich ihr begütigend über die Schultern.
„Noch eine kleine Weile — er wird bald zurück sein. Seien Sie doch ruhig, kleine Frau. Er ist Ihnen doch treu." -
„Das ist eS ja eben" weinte sie fort. ..wenn er mir nicht treu wäre, sich mit anderen Frauen abgäbe dann könnte ich ihn ver- stehen dann könnte ich mir die Schuld geben. Aber so ich habe ihn gern, alles könnte ich für ihn tun. Und er? Er lacht, wenn ich was sage. Gibt mir vielleicht einen Kuß — und geht an leine Arbeit."
Ihre ganze aufgespeicherte Bitterkeit kam in ihr hoch.
„Seien Sie ruhig. Ihr Mann wird nächste Woche hier sein."
Sie sah ihn ungläubig an.
„Woher wissen Sie das?"
„Weil er zurückkommen muß. Neuerdings passieren in der Halle merkwürdige Tinge, die Sir aber bei Ihrer Antipathie gegen die Arbeit wenig interessieren werden", fügte er lächelnd hinzu.
„Also nur deswegen muß er zurück?" meinte sie trotzig.
„Nicht nur deshalb. Auch Ihretwegen, kleine Inge."
Inge tat ihm leid. Aber was sollte er ihr sagen? Daß eines Mannes Leben nicht nur mit Liebe auszufüllen ist würde sie nicht verstehen, und er würde ihr sicherlich sehr weh tun.
Er war selbst nicht in bester Stimmung. Er hatte heute morgen entdeckt daß bei der Montage Fehler unterlaufen waren, kaum
merkliche, die aber ernst genug waien. Er konnte das nicht begreifen. Drei Ingenieure dauernd dabei, und doch sollte das vorkom- men?
Morgen sollte eine genaue Untersuchung stattfindcn. Aus alle Fälle aber wollte er Winter zurückrufcn.
„Ich muß morgen früh zeitig 'raus", sagte er, sich von Inge verabschiedend. „Gehen Sie auch schlafen."
Am nächsten Morgen war Neller schon zeitig in der Halle. Die Ingenieure standen etwas gedrückt um ihn herum. Man hatte einen großen Tisch herangeholt, anl dem die ganzen Konstruktionszeichnungen ausgebrel- tet lagen.
Ter Monteur Heinrich stand mit Stahl- bandmaß und Zirkel an dem Bau.
Neller holte die große Planzeichnnng hervor und ließ einzelne Maße heransnehmev. die die Ingenieure mit dem Monteur nach- mesien sollten.
„Das lichte Maß zwischen der obersten Treibraketentrommcl und dem Sperransatz!" befahl Neller.
„683!" kam es nach einer Weile zurück.
„Was?" Neller maß erregt die Zeichnung nach. „Genau messen!"
„6831"
„Genug!" schrie er. Tie Ingenieure stan- den kleinlaut um den Tisch lpriim. ..Wissen Sie. was das bedeutet? — Ein falscher Neigungswinkel der Hinteren Raketen um acht Gradl — Wozu sind Sie hier, wenn viest Schweinewirtschast einreißen kann? Ab heute wird nicht mehr an ver Rakete gearbeitet: nur die Einzelteile werden fertige stell» Eine genaue Untersuchung wird bis zu Herrn Winters Rückkehr verlegt."
Damit ging er. Tie w..q,i.',uu waren verkehrt. Was halte das zu bedeuten!
War es ein Versehen — oder...?
Neller mochte nicht daran denken. El hastete in sein Büro und gab ein Telegramm an Winler ans.
Sofort und unter allen Umständen zurück- kommen! Neller.
Erst dann halte er Ruhe.
Er nahm den Plan ver Schisfslinien vor und sah nach, wann Winter fahren konnte. In zwei Tagen ging ein Schiss, also konnte er in sechs Tagen hier sein.
Inge sah erstaunt ans. als Neller lo früh zurückkam.
„Sind Sie krank?" fragte sie besorgt.
^ „Nein!" sagte er lachend, um seinen Aerger zu verbergen. „Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Ihr Gatte in iechs Tagen in Seegefeld ist."
Fünftes Kapitel
Winter war angekomnien.
Sein erster Gang war zu Neller. der ihm über die Vorfälle informierte.
„Wir müssen sofort die nötigen Vorkehrungen tressen Winter."
„Gutl Ich gehe gleich mal 'rüber und spreche mit den Ingenieuren."
„Das tun Sie nicht!"
Er sah Neller erstaunt an.
„Sie sind erst hnite angekommen. Widmen Sie den Abend Ihrer Frau."
„Warum?"
Winters Frage klang scharf. ^
„Weil Sie nicht vergessen sollen, daß Sie verheiratet sind."
„Ich habe es nicht vergessen."
„Seien Sie vernünftig", sagte der Greis begütigend. „Sie begehen an Ihrer Fra» ein Unrecht."
(Fortsetzung folgt).