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Talw. den 7. März 1935

Dienstnachricht

Zollsekretär Maier bei der Zollaufsichts­stelle Calw ist an die Zollaufsichtsstclle Eß­lingen versetzt worden. Zollassistent Lüllig bei der Zollaufsichtsstelle Varüenberg wurde an die Zollaufstchtsstelle Calw versetzt.

Reichsberufs-Wettkampf der Kaufmannsgehilfen

Die Ortswaltung des Berufsgruppenamtes schreibt uns:

Leiber sind von der Berufsfachgruppe Kauf- mannsgchilfen bis jetzt nicht soviel Meldun­gen eingegangen, als nach dem vorjährigen NBWK. zu erwarten war. Das dürfte wohl daran liegen, baß bis jetzt nicht genügend Werbematerial bzw. Anmelbekarten hinaus- gcgeben werben konnten. So fehlen bis jetzt besonders die Meldungen der ausgelernten Kaufmannsgehilfen und weiblichen Angestell­ten bis zum 21. Lebensjahr. Erwähnt sei, baß das Mindestalter für Lehrlinge und Jung­arbeiter 15 Jahre ist. Im Vordergrund stehen in diesem Jahr die Gruppen-Wettkämpfe, wo­bei es erst recht auf jeden einzelnen ankommt, auch wenn er glaubt, doch nicht mitSehr gut" abzuschneiden. Ist dies nicht der Fäll, so kann er trotzdem seiner Gruppe von Nutzen sein. Es ergibt sich somit für jeden die Pflicht mitzumachen und zu zeigen, daß er verstan­den hat, um was es geht. Keiner darf seine Kameraden um die Möglichkeit bringen, in die Ausscheidung zu kommen.

Der Wettkampf für die Kaufmannsgehilfen findet schon am Montag den 18. März statt. Es ergeht die Aufforderung an alle, die es angeht, sich noch in dieser Woche, auch wenn sie keine Anmelbekarte bekommen haben, bei dem Wettkampfleiter Otto Sauer, Calw, Untere Brücke, bzw. bei der Wettkampfleite­rin Frida Ohngemach, Calw, Bischofstr. 60, zu melden.

Frühjahrsversammlung der Imker

Die Kreisfachgruppe Imker Calw hielt letzten Sonntag imNötzle" in Decken - pfronn eine Frühjahrsversammlung ab. Obwohl das Wetter recht bienenwidrig war, hatte sich doch eine ansehnliche Zahl von Bie­nenzüchtern auch aus den Nachbardörfern eingefunden und wurde von Vorstand Geh ring von Calw recht herzlich begrüßt. Der Vorstand hob eingangs besonders her­vor, daß auch die Imker kraftvoll an der Er­zeugungsschlacht Mitwirken wollen, um die Mengen von Honig und Wachs auf deutschem Boden selbst zu erzeugen, die das deutsche Volk nötig hat. Dazu sei unbedingt erforder­lich, daß man allerorts eine wesentliche Ver­besserung der Bienenweide, der so­genannten Trachtquellen, in Angriff nehme. Besonders nachahmenswert sei es, daß be­reits einige Bürgermeisterämter im Kreis eine größere Zahl von Ahorn-, Linden- und Akazicnbäumen draußen an Waldrändern und Einöden pflanzen lassen werden. So manches Stück Oedland könne bei gutem Willen für Zwecke der Trachtverbcsscrung aufgeschlossen werden. Die Imker hoffen weiter, daß durch gesteigerten Napsanbau künftig neue Tracht­quellen geschaffen werden. Wichtig sei der Zu­sammenschluß sämtlicher Ortsimkcr leider finden sich noch überallwilde" Imker, die gemeinsam bei der Trachtvcrbcsserung Zusam­menwirken müssen. Für Salweiden, Schnee­beeren und einige Haselnußstauden müsse immer noch ein geeigneter Platz gefunden werden.

Weiterhin muß der Leistungs- und Veredelungszucht mit allen Mitteln nähergctreten werden. Zu diesem Punkte führte Jmkcrfreund K. Werner- Calw aus, daß die Königinnenzucht auf breiteste Grund­lage gestellt werden müsse. Die Krcisfach- gruppe bemühe sich daher, im Kreise eine ein­wandfreie Belegstelle zu errichten, um die Vercdelungszucht vollwertig gestalten zu können. Der Redner zeigte dann besonders dem Klcinimker, wie er ohne große Kosten und mit geringer Zeit Wahlzucht betreiben könne. Von größter Bedeutung sei dabei die .Auswahl des Zuchtvolkes, die jahrelange ge­naue Beobachtung und Aufschriebe erfordere. Wer selbst kein wertvolles Zuchtvolk besitze, müsse sich den Zuchtstoff durch Kauf beschaf­fen. Eine billige Ebelkönigin gäbe es aller­dings nicht. Jedenfalls dürfen zur Bercde- lungszucht nur die allerbesten Völker aus­gewählt werden. Während der Schwarmzeit müsse sich der Klcinimker seine Jungkönigin­nen mit Hilfe von kleinen Ablegern nach- zichen lassen. Es habe sich diese Art der Nach­zucht für Kleinbetriebe als die beste erwie­sen. Vollwertig werde diese Vercdelungszucht allerdings erst durch die Benützung einer Be­legstelle. Wer eine größere Zahl sogenannter Edelmtttter züchten wolle, werde das Umlar­

verfahren ober ähnliches anwenden und mit Hilfe eines Pflegevolkes die Jungköniginnen erbrüten lasten müssen. Wertvolle Winke wurden weiter über das Zeichnen und Zu­setzen der Königinnen gegeben. Gewiß ver­suche sich wenigstens ein Teil der Zuhörer, be­sonders die Jungtmker, im kommenden Vor­sommer mit der Züchtung einiger Edelköni- ginnen.

Anschließend wurde vom Vorstand und von Jmkcrfreund Wintterle-Calw besonders über die Versicherung, die den Mitgliedern der Landesfachgruppe bei Schadenfällen von großem Nutzen werden könne, berichtet und eine rührige Mitgltederwerbung da­ran angeschlossen. In der folgenden, äußerst anregend verlaufenen Aussprache, an der sich auch Ehrenvorstanü Kfm. Knecht- Calw be­teiligte, wurden besonders die Auswinte­rungsfragen, die Reizfütterung, die Heilung

Die Landwirtschaftsschule Calw hat ver­gangenen Samstag mit einer kurzen, würdi­gen Feier das Winterhalbjahr 1934/85 abge­schloffen. Dieser außergewöhnlich frühe Ter­min des Schulschluffes erfolgte im ganzen Lande auf Grund eines Erlasses der Württ. Zentralstelle für die Landwirtschaft, damit die Schüler im Anschluß an ihre fachliche Aus­bildung noch einen Ausbildungslehrgang im Geländesport mitmachen können. Auch die sonst übliche öffentliche Schlußprüfung unter­blieb aus dem gleichen Grunde.

Am festgesetzten Schulschlußtage fanden sich Schüler und Lehrkräfte im großen Lehrsaal der Lanöwirtschaftsschule ein. Das Lied ,H°ch bin ein Bauer" eröffnete die Feier. Dann richtete der Vorstand der Landwirtschafts­schule, Oekonomierat Pfetsch, eine längere Ansprache an Schüler und Lehrer. Die Schule wurde im abgclaufenen Winterhalbjahr von 32 Schülern besucht,' hievon nahmen 23 am ersten und 9 am zweiten Kurs teil. 31 Schü­ler stammen aus dem Bezirk Calw, einer aus dem Bezirk Neuenbürg. In fleißiger Ar­beit haben die Schüler in den Wintermona­ten sich das berufliche Wissen und Können angeeignet, bas sie in den Stand setzen soll, als Pioniere moderner Betriebsführung und als Soldaten der Erzeugungsschlacht in den einzelnen Gemeinden wirksam zu sein. Aus den Reihen dieser fachlich vorgebildeten Leute müssen die Führer erwachsen, die mithclfen am Aufbau des zu schaffenden Bauernreiches. Freilich gilt es, nie stillzustehen, sondern stets weiterzustreben durch das Lesen von Fachzeitschriften und Fachbüchern, durch die rege, tätige Teilnahme an Versammlungen, Lehrgängen und Besichtigungen, denn gerade auch auf dem Gebiete der Landwirtschaft er­leben wir dank vorbildlicher Versuchsanstal­ten und unserer großen bahnbrechenden For­scher in steigendem Maße fortschrittliche Neuerungen aller Art, die in einem gut ge­leiteten Betrieb nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Daher ist auch der Besuch der Fachschule eine unbedingte Voraussetzung für jeden Jungbauern, dem es ernst ist mit der Erfüllung seiner Berufs- und Volksausgabe. Bei dieser Gelegenheit verwies der Vorstand

Deutscher Abend in Zwerenberg

Vergangenen Sonntag fand in Zweren­berg ein von Nah und Fern gut besuchter Deutscher Abend statt. Die Mitglieder des Stützpunktes Zwerenberg der NSDAP, und der Männerchor haben gemeinsam die Vor­bereitung und Durchführung der gut gelun­genen Feier übernommen. Der Abend selbst wurde mit einigen schön vorgctragenen Män­nerchören begonnen, darunterDeutschland, dir mein Vaterland",Uns war das LoS ge­geben",Wenn alle untreu werden",Wohl sehr glücklich ist". Diese Chöre von Volk und Vaterland sollten das, was wir immer wie­der aufs neue und immer tiefer erleben, in der rechten Hingabe an unser deutsches Volk zum Ausdruck bringen. In seiner Ansprache wandte sich Pg. Schwenk namentlich an die so zahlreich versammelte Jugend der um­liegenden Dörfer und zeigte, zvie Deutsche Abende ein Stück Teilnahme am großen deut­schen Schicksal sein sollen. Im Mittelpunkt der Feier stand dann weiter das SpielSaat und Ernte" ein Spiel vom deutschen Bauerntum svon E. Bauer, München 1934). Das mit innerster Hingabe gespielte Stück jAufführungsdauer zwei Stunden) führt hin­ein in die Größe und Tragik des Weltkrieges; es hat den Jungen und den Alten viel zu sagen. Hier spricht eine Zeit und hier spre­chen Menschen, die uns heute wieder nahe kommen. Der bauerntümliche Charakter des Spiels und die heldenhafte, so lebendig zu uns sprechende deutsche Gesinnung, die dem

der Ruhr, die Stechlust mancher Völker und die Wabenerneuerung im Frühjahr ausführ­lich besprochen. Nach fast dreistündiger Dauer konnte der Vorstand eine besonders wertvolle und allerseits befriedigende Versammlung mit warmen Dankeswortcn an alle Mitwir­kenden beschließen.

Heiterer Abend der HI. am Freitag

Der Standort Calw der HI. teilt mit:

DerHeitere Abend" der Calwcr Hitler- Jugend findet am morgigen Freitag die Angabe im gestrigen Hinweis war unzutref­fend imBadischen Hof"-Saal statt. Die Hitlerjugend erwartet, baß neben Eltern und Erziehern alle der Jugend Wohlgesinnten kommen werden, um zu sehen, was die Jun­gen außer Haus und Schule in der Hitler­jugend treiben.

der Schule auf den in den Sommermonaten geplanten Ausflug zum Besuche einiger Musterbetriebe im südlichen Schwarzwald und des bekannten Kalibergwerkes in Bug­gingen.

Sodann richtete Oekonomierat Pfetsch an die einzelnen Lehrkräfte Worte des Dankes: an Hilfslehrer Geisel, der den Unterricht in den Hilfsfächern erteilt hatte, sowie an Vet.-Rat Dr. Wolf, der in Tierheilkunde unterrichtete, und an Kreisbaumwart Wid- mann, der das Fach Obst und Gemüse über­nommen hatte. Außerdem sprach der Schul­vorstand allen Behörden und Amtsstcllen Dank aus, die durch tatkräftige Unterstützung die Belange der Schule gefördert haben. Aber auch den Schülern gebührt Anerkennung für ihren Fleiß, den sie im Laufe des Winters haben unter Beweis stellen müssen. Mit den besten Wünschen für die Zukunft der Schüler und der Aufforderung, im Leben immer Kämpfer zu sein und im Mute und in der Ausdauer nie zu erlahmen, schloß der Schul­leiter seine Ausführungen mit einem Sieg Heil auf unfern Führer Adolf Hitler und den Reichsbauernführer W. Darrs. Begeistert stimmten die Schüler in das Deutschland- und Horst-Weffel-Lied ein. Dann wurden den einzelnen Schülern ihre Zeugnisse zugestellt.

Einer Einladung von Oekonomierat Pfetsch zufolge fanden sich Lehrer und Schüler da­raufhin im Weitz'schen Saale zu einem ge­meinsamen Mittagsmahl ein. Dort erlebten alle Anwesenden Stunden fröhlicher Gemein­schaft und kameradschaftlichen Verbunden­seins. Der Gesang von Volksliedern und der Vortrag lustiger schwäbischer Gedichte brach­ten frohe Stimmung. Schüler Klink-Aich- halden gab in humorvoller Art einen Rück­blick auf die erlebten Schulmonate und sprach allen Lehrkräften herzlichen Dank aus für ihre aufgebrachten Mühen. Der innerste Wunsch aller Schüler sei es, nun mit dem in der Schule erworbenen Wissen mit der praktischen Arbeit zu beginnen. Innige Ab­schiedsworte seitens der Lehrerschaft, verbun­den mit den besten Wünschen für eine glück­liche Zukunft der Schüler beendeten die schöne Feier.

Spiel zugrunde liegt, machen es zu einem unserer wertvollsten Laienspiele. Es soll von hier aus deshalb bewußt darauf hingewiesen sein. Soldaten- und Vaterlandsliebe,: aus alter und neuer Zeit gaben dem ersten Teil des Abends einen sinnvollen Abschluß. Nach einer längeren Pause galt der zweite Teil des Abends dem deutschen Volks- und Het- matlied und dem heimatlichen fröhlichen Spiel. Gewiß, man muß sich immer wieder wundern, welcher Humor und wieviel Froh­sinn in unserem Schwabenvölklein lebt, auch in uns Schwarzwäldern, und mit welchem Eifer und Geschick auch das Spiel im Dorf gepflegt wird. Nach gemeinsamem Gesang schloß Stützpunktleiter Pg. Hamm ann den wertvollen Abend.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung für Freitag und Samstag: Ziemlich unbeständiges Wet­ter.

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Bad Teinach» 7. März. Rcichsstatthalter Murr und Gattin besuchten gestern nachmit­tag in Begleitung von Kreisleiter Wurster unser Bad und stiegen im HotelHirsch" ab. Die Hitlerjugend umdrängte bei der Abfahrt den Kraftwagen des Herrn Reichsstatthaltcrs und brachte den Gästen eine begeisterte Kund­gebung dar.

Altensteig, 6. März. Am Dienstag fand im freundlich geschmückten Nathaussaal in Sim- mcrsfeld die Einsetzung des neuen Bürger-

Schlußfeier der Landwirtschaftsschule Calw

Schwarzes Brett

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Ca >w den 7. März

NSDAP., Ortsgruppe Calw. Diejenigen Parteigenossen, welche ihre Erklärung zu dem ihnen durch die Blockleiter übermittelte» Rundschreiben betr. BcitragSordnung noch nicht an den Kaffenleiter abgegeben haben, werden hiermit aufgcfordert, dies sofort zu tun. Letzte Frist: 8. März.

Die Best»:!!;: vsKMine und Weg", welche dir Hefte für Januar und Februar noch nicht abgcholt haben, wollen diese sofort in der Kreisgeschäftsstclle in Empfang nehmen und in Zukunft pünktlich abhol"n.

FV-Ach/- M/t

NS. - »»riegsopserveriorguug» Ortsgruppe Calw. Sprechstunden: Mittwochs 13.30 bis 14.30 Uhr, an Marktagcn von 1315 Uhr; Donnerstags von 1920 Uhr. Die Zei­ten sind genau einzuhalten. Ort: Altes Post­amt, Bischofstrabe 2.

Deutsche Arbeitsfront, Rcichsberufshaupt- gruppen der Kaufmannsgeh., Büro- und Be- hördcnangestclltc», Reichsberufshauptgruppen der Werkmeister, Chemiker und Techniker. Die auf 17. März vorgesehene Besichtigung der Baumwollspinnerei in Kentheim muß auf 10. März vorverlegt werden. Treffpunkt Sonntag den 10. März, vormittags 8 Uhr, am Bahnhof in Calw. Ich bitte um zahlreiche Beteiligung.

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Hitlerjugend Gef. 1/IH126. SämNlche Kame­radschaftsführer teilen mir morgen das Re­sultat derReichssturmfahne"-W'rbnng mit.

Meisters Stickel durch Landrat Dr. Lausfer statt. Diesem für die Gemeinden Simmers­feld und Ettmansweiler bedeutsamen Atte wohnten die Gemrinderäte der beiden Ge­meinden und die Beamten der Gemeinden bei.

Eltern, kommt Freitag zum Heiteren Abend der HI.!

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Frenbenstadt, 8. März. Zum Reichsberufs­wettkampf 1935 haben sich bis heute 565 Teil­nehmer angemeldet. Das sind 50 v. H. mehr wie im Vorjahr.

Aukcholungswerk rLA Deutschen Volkes

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Neuenbürg, g. März. Die Reichsbctricbs- gemeinschaft Handel, Fachgruppe Gaststätten­gewerbe, Berufsbildungsamt Wildbad, ver­anstaltete am Montag im Gasthof z.Bären" durch den Bcrufsbildungsleitcr des Kreises Neuenbürg, Erich Spingler-Wildbad, eine letzte Eignungsprüfung für die weiblichen Bedienungen, an der 43 Bedienungen und 3 Lehrlinge tcilgcnommen haben.

Leonberg, 6. März. (Auto fährt tN ilrbeitergruppe.) Ein Autounfall, der unter Umständen mehrere Todesopfer hätte ordern können, ereignete sich am Montag ln der Stuttgarter Straße. Auf der rechten Straßenseite und aus dem Bürgersteig waren mehrere Personen mit Holzmachen beschäftigt, als ein abwärtsfahrender Personenwagen der von einer Frau gesteuert wurde, die offenbar die Herrschaft über den Wagen ver­loren hatte, in voller Fahrt in die Arbeiten- den Hineinsuhr. Einige konnten gerade noch beiseite springen. Zwei erlitten jedoch schwere Quetschungen an den Beinen.