ckwarzwaldWactrt

Perlag: Schwarzwald-Wacht S. m. b. H. Laim. Rotationsdruck: A. Oelschlijger'sche Buchdruckerei, Calw. Hauptschriftleiter: Fried­rich Hans Scheele. Anzeigenleiter: Ludwig Bögler. Sämtliche in Calw. D.A. II. 35: SSM. SeschästSstell«: Alte« Postamt, gern, spreche: 251; Schluß der Anzeigenannahme: 7.30 Uhr vormittag«.

Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. p.

für alle Stabt- und Gemeinöe-Beböröen des Kreises Ealw

Nr. 104

Lalw. Mittwoch. 6. Mürz 1S3S

2. Jahrgang

England sucht seine Aufrüstung zu begründen

Das Hauptargument mutz diedeutsche Gefahr" liefern

Gauleiter Schemm ^

Bayreuth, 6. März.

Wie die Neichsprefsestelle der NSDAP, meldet, verunglückte das Sportslugzeug des Gauleiters der bayerischen Ostmark, Staats- minifter Hans Schemm, am Dienstag 17 Uhr aus dem Bayreuther Flugplatz. Wäh­rend der Pilot mit leichteren Verletzungen davonkam, waren die Verletzungen des Gan- leiters (gefährlicher Beckenbruch, komplizier­ter Unterschcnkelbrnch und mehrere Rippen- brliche) so schwer, daß er trotz sofortiger Ope­ration gegen 2S.1S Uhr verschied.

Der auf so tragische Weise ums Leben ge­kommene Gauleiter und Staatsminister Hans Schemm war gleichzeitig Führer'des von ihm geschaffenen Nationalsozialistischen Deutschen Lchrcrbundes, Leiter des Hauptamtes für Erziehung bei der Neichsleitung der NSDAP, und bayerischer Minister für Unterricht und Kultus. Er wurde am 6. Oktober 1891 in Bayreuth geboren und war von Beruf Leh­rer. Mit Hans Schemm ist einer der ältesten Nationalsozialisten und eine der markante­sten Gestalten im politischen Leben insbeson­dere Bayerns, ein Führer und Wegweiser der deutschen Erzichcrschaft hingegangen.

Der Führer sandte auf die Todesnach­richt folgendes Telegramm an Frau Schemm, Bayreuth:

Auf das tiefste erschüttert über das Unglück meines alten treuen Parteigenossen und Mitkämpfers spreche ich Ihnen mein beweg-, kes Beileid aus. Adolf Hitler.

MV Siedlungen kür die Saar

Neustadt a. d. H., 5. März.

Gauleiter Bürckel hat es als seine erste flicht erkannt, das Wohnungselend an der aar. das in der Tatsache zuin Ausdruck kommt, daß es allein l8VOO heimlose Berg- und Hüttenarbeiter gibt, zu mildern. Mrt dieser Aufgabe wurde das Gausiedlungsamt Saarland-Pfalz beauftragt.

Eine Unterredung des Hauptschriftletters derNationalsozialistischen Rheinfront' mit dem Leiter des Gau-Siedlungsamtes. Bür­germeister Jmbt. ergab, daß der Plan sür das erste Jahr bereits fer- tigge stellt und die Finanzierung von20»0Siedluiigshäusernrest. los s i ch e r g e st e l l t ist. Es handelt sich um sogenannte Nebeiierwerbsiedlungen. die 100 Quadratmeter Land umfassen. Es wer­den dabei vornehmlich Stammarbeiter un­tergebracht. Die Gesamtsinanzierung umfaßt 10 Millionen Mark. Die Mittel stehen zur Verfügung. Mit den Siedlungen kann im Sommer begonnen werden.

Außer diesem großen Siedlungsprogramm der Partei und TAF. hat der Führer der Kriegsopferversorgung Oberlindober zuge- jagt, 300Sledler stellen sürFronl- kämpser im ersten Jahre erstellen zu las- sen. Ferner werden noch Siedlungsvorhaben durch das Reichsarbeitsministerium und den Staat diirckiaefübrt.

Dorbilbllüm Betriebsführer

fk. Berlin, 5. März.

Wie von der Deutschen Arbeitsfront mit­geteilt wird, teilte im Anschluß an eine Be- triebszellen-Versammlung des Hansa-Drogen- hauses Pg. Höffer, der Gefolgschaft mit. daß jedes Gefolgschaftsmitglied zu seinem Urlaub in diesem Jahre ein Feriengeld erhalten werde, um die Teilnahme an einerKrast- durch-Frcude'-Urlaubsfahrt zu ermöglichen.

Aas Mnenv M «ttNtz

Der Führer und Reichskanzler ist infolg, einer Erkältung leicht erkrankt.

Der Besuch SimonS in Berlin mutzte tn Anbetracht der Erkrankung des Führers ver­schoben werden.

Die englische Regierung veröffentlicht «in Weitzbuch, in dem die englische Aufrüstung .»begründet" wird.

In Griechenland wurden die aufständischen Truppen von den Regierungstruppen um- singelt.

Reichsminister Dr. Goebbels besuchte am Dienstag die Leipziger Mesie.

Maedonalds Weitzbuch

cjz. London, b. März.

Wie bereits berichtet, hat die britische Re­gierung die Erhöhung des Heereshaushalti um säst 50 Millionen Reichsmarl mit einem mit den Initialen Macdonalds gezeichnete» Weißbuch eingeleitet, in dem die neue» britischen Rüstungen begründet wer­den. Wenn das Weitzbuch auchinerste, Linie t n nerpolitischen Ziele» dienen ioll, io enthält es doch der Natur der Sache nach, eine Reihe Von weltpolitische» Aeutzerungen. die sich aber vielfach aus einer falschen Ebene bewegen. Das Schlagwort Von der ..deutschen Aufrüstung" soll gewis. sermaßen daS Hauptargumrnt liefern: hin. gegen wird dir Tatsache der feierlichen Ver­pflichtung der Sieger von 1S18, unmittelbar nach der Abrüstung deS Deutschen Reiches selbst abzurüsten, ebenso verschwiegen wie dil Tatsache, daß die neuen Rüstungen nu, dik- tiert find von der Angst vor jenen, die ihr« Abrüstungsverpflichtungen auch nicht eingx- halten hoben.

Der Inhalt des Weißbuches

In der Einleitung betont daS Weißbuch die Bemühungen Großbritanniens um die Aufrechterhaltung deS Friedens, die die stärkste 'Verteidigung Großbritanniens dar­steilen. Nach einem Bekenntnis zum Völker­bunde wird aber auch das Versagen der politischen Maschinerie, also de< BölkerbundeS. im Falle von Streitfällen h e r v o r g e h o b e n . weshalb angemessene Berteidigungsmaßnah. men erforderlich leien, die es weiter dem bri- tischen Reiche ermöglichen, eine Rolle bei der Aufrech'erhaltuna des Weltfriedens auch künftig ,u spielen.

Im zweiten Abschnitt werden die von Großbritannien übernommenenRisiken für den Frieden' geschildert, tm dritten Abschnitt die Abrüstungslage in der Mitte des letz­ten Sommers Es heißt da- Die Abrüstung?, konterenz war zu einem tatsächlichen Still­stand gekommen. Es war klar geworden, daß wettere Verhandlungen durch die Tatsache behindert würden daß Deutschland nicht nur offen tn einem größeren Umfang wieder aus­rüstete trotz der Bestimmungen des Teiles V Oes Versailler Vertrages sondern auch sei­nen Austritt aus dem Völkerbund anaekün- dlgt hatte Japan hatte ebenfalls seinen Austritt aus dem Völkerbund angekündigt und alle gröberen Mächte außer England erhöhten ihre bewaffneten Streitkräfte.

Eine ins einzelne gehende Prüfung der vorhandenen Mängel in den Verteidigungs­kräften und Verteidigungswerken Großbri­tanniens ergab daß wenn nicht ein Pro­gramm tn Angritt genommen würde um die VerteiMgungsmtttel aui die Höhe zu bringen England und das britische Reich nicht länger einen angemessenen Verteidi­gungsstandard besitzen würden.

Es werden dann die notwendigen Maß­nahmen anqetührt wobei besonders aut die Erhöhung der Luitstreltkräste Wert gelegt wird. Danach tollen die britischen Heimat- luftstreikkräite um II Geschwader auf 51 Geschwader verstärkt werden. Mit der Ver­stärkung der Seeluslstieitkräfte wird sich dir Gesamtstärke der Luttstreitkräste auf 106'/, Nelckwader belaufen.

Noch eine iZehldegründung

Später heißt es Am 28. November 1931 hat die britische Regierung die öffentliche Autmerksamkeit aut das Wiederauirüsten ge­richtet in dem Deutschland begriffen war und Hai eine Beschleunigung der bereits be- tchlosienev Erhöhung verkündet. DieleS Wie- derausrüsien wird wenn es tn seinem gegen­wärtigen Ausmaß unvermindert und unkon­trolliert tgrtgetetzt wird die Besorgnis der Nachbarn Deutschlands verstärken und es kann insolgedtsien eine Lage erzeugen, in der der Friede gefährdet wird.

Die britische Negierung hat die Erklärun­gen der Führer Deutschlands daß sie den Frieden wünschen, zur Kenntnis genommen und begrüßt Sie muß aber bemerken daß nicht vre Kräste. tondern auch der Geist in dem die Bevölkerung und insbesondere die

Jugend des Landes organisiert werden, das allgemeine Gefühl der Unsicherheit. daS be­reits unzweifelhaft erzeugt worden ist. be­gründen und fördern.

Die weiteren Abschnitte sind vor allem dem Ausbau der Luttstreitkräste gewidmet. Zum Schlüsse werden noch einmal zusam- menfassend Bekenntnisse zum Frieden und «um Völkerbund abgelegt.

Es mutz wiederholt werden: Selbst bet Verständnis sür gewisse innerpolitische Not­wendigkeiten ist das Weitzbuch auf durchaus falschen Begründungen ausgebaut. Die Ab­rüstung ist nicht an der deutschen Aus­rüstung gescheitert: dazu bätten die Mäckt«

Nr. »erttn, b. März.

Anläßlich seines Besuches in Saar» brücken hat sich der Führer eine leichte Erkältung, verbunden mit einer star­ken Heiserkeit, zugezogen. Auf ärztlich« An­ordnung sind daher zur Schonung der Stimme die für di« nächste Zeit anberaumtenBesprechungen ab­gesagt worden.

Unter diesen Umständen hat die Reichs­regierung durch den Reichsautzenminister dem britischen Botschafter die Bitte über­mittelt, daß der fest gelegte Besuch der britischen Minister verscho­ben werden möge.

Liieie Mitteilung i>l oen englischen Regle- rungsstellen am frühen Nachmittag durch den britischen Botschafter in Berlin, Sir Eric Phipps, amtlich übermittelt worden. Die eng­lischen Nachmittagsblätter veröffentlichen dm Nachricht von dem Aufschub des Besuches in großer Aufmachung und unter fettgedruckten Schlagzeilen. Der liberaleStar" meldet, daß die Berliner Mitteilung eine grohe Ueder- caschung hervorgerufen habe. Preß Association meldet, anscheinend habe die deutsche Regie­rung noch keine Andeutung darüber gegeben, auf wie lange Zeit die deutsch-englischen Be­sprechungen aufgeschoben werden sollen. Etwaige Vermutungen, daß die Erkrankung

Athen, b. März.

Die allgemeine Lage tm Aufstand stellte sich Dienstag morgen folgendermaßen dar: Die Truppen der Aufständischen find ge­zwungen worden, sich über den Fluß Stry- mon zurückzuziehen. Sie find letzt u m > ztngelt von Regterungstruppen. die von Saloniki gekommen sind, und von einer Division die unter dem Kommando des Obersten KalistraS steht, der über kanthi tn siegreichen Kämpfen herangerückl ist. Ein Bataillon von Ausständischen Hai in Po rot die Waffen niedergelegt, die Auf­ständischen tn Nigritta wurden gefangen genommen. 21 Bombenflugzeuge haben den Flugplatz Saloniki verlaßen, und den An­griff gegen die Aufständischen in Mazedonien eröffnet.

Wie aus Brindisi gemeldet wird, ist Plastiras dort eingetroffen.

Bedenkzeit

für die griechischen Aufständischen

Flugzeuge haben Dienstag morgen über den Truppen der Aufständischen Flugblätter mit einer Botschaft des Kriegsministers Kondylid abgeworsen, in der er ihnen mitteilt, daß er wisse, daß sie durch eine Handvoll aufständischer Offiziere verführt worden seien, die ihnen die Wahrheit ver- heimlicht hätten. Ich gebe euch, so sagt Kondylis weiter, 21 Stunden Bedenkzeit. Rach Ablauf dieser Frist werden wir ohne jede Nachsicht gegen die Armee von Aus- cührern die geschlossene Masse von Land- und Luttstreitrrätten einsetzen.

vor der nationalsozialistischen Erhebung dreizehn Jahre Zeit gehabt. Nicht der Aus­tritt Deutschlands aus der Abrüstungskon­ferenz und aus dem Völkerbunde ist weiterS schuld am Scheitern der Konferenz, sondern die Verweigerung der Gleichberechtigung. Nicht Deutschland ist schuld am Wettrüsten und an der Notwendigkeit für Grotzbritan, nien, aufzurüsten, sondern es sind dieSie­ger" von Versailles selbst, die sich heute einer vor dem andern wegen des Wettrüstens fürchten. Und wenn das Weißbuch daraus hinweist, daß Großbritannien infolge der Entwicklung des Flugwesens Maßnahmen (Schluß auf Seite 2.)

Hitlers nicht der einzige Grund für die Auf­schiebung der Besprechungen sei, würden in diplomatischen englischen Kreisen nicht geteilt. Einige nichtamtliche Beobachter neigten jedoch der Annahme zu» daß der Aufschub der Ver­handlungen mit der gestrigen Veröffentlichung des britischen Weißbuches über die englische Rüstungspolitik zu verbinden sei. Im Regie­rungsviertel jei man jedoch der Ansicht, daß der Hinweis in dem Weißbuch auf dasdeutsche Wiederaufrüsten" keine Neuigkeit für die deutsche Regierung bedeute, da der Präsident deS englischen Staatsrats, Baldwin, schon vor einiger Zeit im Unterhaus über das gleiche Thema gesprochen habe. Es sei noch nicht be­kannt, welche Wirkung der Aufschub des Be- jucheS von Simon auf die beabsichtigte Reise nach Moskau und Warschau haben werde. Die Lage wett>e am Mittwoch auf der KabinettS- sitzung zur Erörterung kommen.

SotvMrussWe Einladung an Sir Sohn Simon

Moskau, 5. März.

Die sowjetrussische Presse vom S. März »eröffentlicht die Nachricht, daß im Laufe dieser Woche eine Einladung der Sowjet- cegierung an Sir John Simon zum Besuch der Sowjetunion überreicht werden wird.

Der Kampf zwischen den Regierungstrup­pen und den Aufständischen hat seinen An­fang genommen, die Artillerie ist in Tätig­keit getreten. Der Kriegsrat hat fünf weitere Altersklaffen einberufen. Die Regierung be­schlagnahmte durch Verordnung das Vermö­gen Venizclos und seiner Anhänger.

Die Athener Berichte -er Blätter stelle« übereinstimmend scsi, daß zwar ans dem Fest­land«: die Lage sür die Regierung günstig sei, jedoch die Inseln sich vollständig in Hände« der Aufständische« befinden. Auf Kreta habe Venizelos einen dreigliedrige« revolutionä­re« Vollzugsausschuß gebildet, der diktato­rische Maßnahmen ergriffen habe. Alle Staatsgeldcr seien von den Aufständischen be­schlagnahmt worben. Der Vollzugsausschuß beabsichtige, eine Zwaugsauleihe anfznlege».

In Saloniki sollen die Aufständischen nach einem blutigen Gefecht zurückgcschlagen wor­den sein. Die Macht der Aufständischen stütze sich hauptsächlich auf die Flotte, die vollstän­dig in ihren Händen sei. Die Blätter berich­ten, daß Venizelos jetzt die Absicht habe, zum Angriff überzugehen und Trnppen an der Südküste zur Besetzung Athens z« landen.

Der frühere Außenminister und Mitarbei­ter von Venizelos, Michalakopulos, hat sich an Venizelos gewandt und unter Hinweis auf die Vaterlandsliebe den Abbruch des Aufstandes gefordert, der dem Lande eine Wunde schlage, die kaum in zehn Jahren sich schließen werde.

Simons Berliner Besuch wird verschoben

Leicht« Erkrankung des Führer» Alle Besprechungen abgesagt

Beginn der Kämpfe in Griechenland

Erfolge der Regierung in Thrazien Kreta, Basis der Aufständischen

Der Kampf hat begonnen