Calw, den 5. März 1935

Schreinermeister Rob. Fetzreubach alt, Zim- mermcister Karl Bischofs und Mechaniker­meister Christian Gentzle aus Neuenbürg, Gipsermeister Leistncr, Kaufmann König und^ Sattlermeister Kübler aus Hcrrenalb. ^Wart, 4. März. Der Tag der Saareinglie- berung wurde von der ganzen Dorfgemeinde durch eine Kundgebung und einen Fackelzug festlich begangen. Dabei wurde die bisher jahrzehntelang als ehrbares historisches Stück gehütete alte Wärter Gemeindefahne vom Jahre 1830 zum ersten Male wieder öffent­lich gezeigt und im Zuge mitgeführt. ^ Altensteig, 4. März. Als zwischen hier und Spielberg in der Nähe der Ziegelhütte ein Rudel von sechs Wildschweinen gesichtet wurde, ließ der Forstamtsvorstand schnell die hiesigen Jäger zusammentrommeln und dann gab es im Hafnerwald und seiner Umgebung eine lustige Jagd auf Wildsauen. Tatsächlich wurde das Schwarzwild gestellt und zwei Wildschweine abgeschossen. Das eine schoß Nevierförster Schwcngcr-Spielberg und das andere Verwaltungsaktuar Schweizer. Es waren etwa ein Jahr alte Wildschweine.

Saarfreiheitsfeiern im Kreis Calw

In Stammheim bewegte sich zur Feier der Saar-Heimkehr ein schöner Fackelzug durch die Ortsstraßen bis zum Rathausplatz. Ortsgruppenleiter Pg. Schiebt hielt dort eine Ansprache, in welcher er die Leiden und Nöte der Saarbevölkerung schilderte und ihre Treue feierte. Mit ihrem Abstimmungsbe­kenntnis hat die Saar nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa einen Dienst erwiesen und ist Wegbereiterin einer friedlichen Ver­ständigung mit Frankreich geworden. Mit Dankesworten an alle, welche sich am Umzug beteiligten und zum Gelingen des Abends beigetragen und einem Sieg Heil auf Führer und Vaterland schloß Pg. Schiebt die wür­dige Feier.

In Gechingen traten abends die Partei und ihre Gliederungen mit dem Spiclmanns- zug der Hitlerjugend und der Musikkapelle an der Spitze zu einem Fackclzug durch den Ort an. Auf dem Rathausplatz hatte sich fast die ganze Gemeinde zu einer erhebenden Feierstunde versammelt, welche von Darbie­tungen des Gesangvereins umrahmt war.

Nachdem bas Saarlied verklungen war, er­griff Ortsgruppenleiter Geh ring das Wort. Er unterstrich in seiner Rede, daß Dank den Bemühungen des Führers die Saar auf friedlichem Wege heimkehren durfte. Bürgermeister Schmidt hieß die Saarbewohncr in der Heimat willkommen und zeigte die Bedeutung des Saargebiets für Volk und Reich auf. Pfarrer Reu sch betonte, daß der Dank nächst dem sichtbaren Führer dem unsichtbaren Lenker alles Ge­schehens gebühre, und mächtig schallte der Choral von Leuthen zum nächtlichen Him­mel. Mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes fand die Feier ihren Ab­schluß.

Nachdem die Bevölkerung Simmoz- heims den Abstimmungssteg bereits durch einen Fackelzug und eine Kundgebung vor dem Rathaus gefeiert hatte, rief am Tage der Befreiung der Saar die Ortsgruppen­leitung der NSDAP, zu einer Kundgebung auf. Ortsgruppenleiter Henne sprach ein­leitend Worte über die ewig deutsche Saar. Dann gab er Pg. Oberlehrer Rapp das Wort, der in einem tiefgründigen Vortrag über die Saarheimkehr sprach. Er ging von dem Unrecht von Versailles aus und zeich­nete das Schicksal des Saarlandcs, seine Lei­den und den Sieg seiner Treue. Alle unter­drückten Völker, so endete der Redner, haben durch das Beispiel der Saar neu zu hoffen begonnen. Deshalb ist die Siegesfeier im

Nagold, 4. März. Eine stattliche Anzahl Posaunenbläser aus den Evangelischen Jung­männervereinen des Kreises Nagold versam­melte sich am vergangenen Sonntag zu einem ersten Posaunentag in unserer Stabt. Kaum die Hälfte der Berechtigten hat hier die nötigen Anträge zur Verleihung des Ehrenkreuzes eingereicht. Bgmstr. Maier hat deshalb ermahnt, die Anträge noch vor dem 31. Mürz cinzureichcn.

Herrenbcrg, 4. März. Die Landwirtschafts­schule hielt die Entlassungsfeier ihrer etwa "40 Schüler der Ober- und Unterklaffe. Land­rat Zeller gab hiebei u. a. bekannt, daß der Kreisverein für jeden Schüler je zwei Obstbäume gestiftet hat.

Stuttgart, 3. März. Das Holzpflaster in der unteren Königstraße bildete trotz beson­derer Pflege durch das Retnigungsamt wegen seiner Glätte bei nassem Wetter eine Gefahr für den Verkehr und für die Fußgänger. Immer wieder ereigneten sich Unfälle. Jetzt wird die untere Königstraße aus Anlaß einer Gleiserneucrung der Straßenbahn umgebaut und mit einem Asphaltbelag versehen.

ganzen deutschen Reich berechtigt.Aber fester binde den Helm nach der Schlacht." Noch steht das Lügengebäude des Versailler Diktats. Wir müssen alle Kämpfer sein, Soldaten der deutschen Freiheit. Wie ein Mann müssen wir alle treu hinter dem Führer stehen!

Der Ortsgruppenlciter schloß die Kund­gebung mit Dankesworten an den Redner. Es habe, so fuhr er fort, heute Leute, die mit dem Gedanken hausieren gehen, es gebe Krieg. Daß aber der Friedensgcdanke ernst genommen wird, zeigen die bevorstehenden Verhandlungen Englands in Berlin. Für uns Deutsche gebe es nur eine Losung: Freiheit! Das Deutschland-, Horst-Weffel- und das Saarlied beschlossen die Feier.

Die Ortsgruppe Bad Lieben zell der NSDAP, veranstaltete eine eindrucksvolle Saarfeier, an der sich die Gliederungen der NSDAP, und die ganze Einwohnerschaft be­teiligten. Ein Teil des Musikzugs des Sturmbanns II R. 111 und der Spielmanns­zug der SA. begleiteten mit ihrem Spiel den stattlichen Fackelzug, der sich durch die Stra­ßen Bad Liebenzells bewegte. Auf dem Rat­hausplatz nahmen die Gliederungen Auf­stellung. Zu Beginn der Feier wurde das Saarlied gesungen. Ortsgruppenleiter Hest - ler leitete die Feier mit einer zündenden Ansprache ein. HI. und BdM. brachten Sprechchöre zu Gehör. Mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes klang die Feier würdig aus. Die Parteigenossen I kamen anschließend im Gasthof zumLamm" zusammen und hörten gemeinsam die Reden, welche vom Saargebiet übertragen wurden, an.

In Neubulach prangte, als die Glocken erklangen, fast jedes Haus im Fahnenschmuck. Abends bewegte sich vom Marktplatz aus ein Fackelzug durch das Städtchen hinauf zum Wasserbehälter, dem höchsten Punkt der Mar­kung. Dort angekommen, sammelten sich die Zugteilnehmer neben der NSDAP, und sämtlichen NS.-Gliederungen waren die Ver­eine sowie die Schüler der Oberklassen aus allen Gemeinden des Kirchspiels mitmar- schtert um ein hochauflodcrndes Höhen­feuer. Nach dem ChoralNun danket alle Gott" gedachten Otrsgruppenleiter Braun, Pg. Dr. Günzler und Pg. Hansel­mann in Ansprachen des Tages und seiner großen Bedeutung für unser Volk. Nach dem Vortrag von vaterländischen Sprechchören durch die Schuljugend und dem Absingen der Nationallieder bewegte sich der Fackelzug zum Neubulacher Marktplatz zurück.

Auszeichnung

Mit Zustimmung des Führers und Reichs­kanzlers Adolf Hitler hat der Präsident des Deutschen Noten Kreuzes, S. K. H. Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, dem Kolonnenarzt der Sanitätskolonne Calw Dr. N. Schleich in Calw das Ehrenzeichen des Deutschen Ro­ten Kreuzes verliehen.

Ausziehen Laufen Los"!

Hieß das Kommando am Sonntag. Die Fliegerschar Calw hielt nämlich vor­gestern ihren ersten Ucbungsflugtag, ein Segelflugschulen am Wächtersberg bei Wilöberg, ab. Das FlugzeugStadt Calw", das schon am 24. Februar durch Fluglehrer Emil H ö r m a nn - Wildberg eingcflogen war, hat alle Voraussetzungen erfüllt. Böiges Sturmwetter hatte am ersten Probetag die weitere Schulung unmöglich gemacht. Letzten Sonntag war nun gutes Flugwetter und die ganze Schar voller Spannkraft. OOmal wurde gestartet, und jede Uebung war gut. 6 Flüge der Kameraden Hennefarth, Netze l, Scherrer und Schwinghammer zur ^-Prüfung waren darunter. Auch diekras­sen Anfänger" ließen sich überraschend gut an. Vom Morgengrauen bis zum Einbruch der Nacht war alles tätig. Der ganze Ver­lauf des Schulungsfliegens war flott und bis zum Schluß zufriedenstellend. Heil und ohne Bruch wurde dieStadt Calw" wieder heim m ihre Patenstadt befördert.

Mitgliederversammlung des Eisenbahnsingchors Calw

Am letzten Sonntag hielt der Eisen- bahnsingchor seine ordentliche General­versammlung im Gasthaus zumSchiff" ab. Der Vereinsvorsitzende, Res.-Lok.-Führer Vollmer, konnte eine stattliche Anzahl von aktiven und unterstützenden Mitgliedern be­grüßen und erstattete hierauf einen eingehen­den Geschäftsbericht über das abgelaufene Ge­schäftsjahr. Trotz starker beruflicher Inan­spruchnahme der Sänger konnte eine erfreu­liche Arbeit im Verein geleistet werden. Hie- für sprach er Sängern und Chormeistcr herz­lichen Dank aus und ermahnte die Mitglie­der zu treuem Einstehen und opferbereiter Hingabe im Dienste des deutschen Liedes. Nachdem Kassenwart Rcutter und Schrift­wart Heck ihre Berichte gegeben hatten und ihnen für ihre nicht leichte Arbeit Dank und Anerkennung der Generalversammlung über­mittelt war, wurde vom Vereinsvorstand in herzlicher Weise der in diesem Jahre durch den Tod abbcrufenen Mitglieder jLok.-Füh- rer Fischer, Lok.-Führer Mühlberger und Oberschaffner Stotz) gedacht.

Die Arbeit der Zukunft ist gekennzeichnet durch den Zusammenschluß aller Eisenbahn- gcsangvereine Deutschlands zu einer straffen Organisation innerhalb der Etsenbahnver- eine der Deutschen Reichsbahn, der Anerken­nung durch die Hauptverwaltung der Deut­schen Reichsbahn und durch eine große dies­jährige Volksdeutsche Tagung der deutschen Eisenbahngcsangvereine in Saarbrücken. Neu wird sich auch die musikalische Arbeit im Verein gestalten. Diese ist gekennzeichnet durch den Namen des Bundeschormeistcrs: Bruno Stürmer. Der Eiscnbahnsingchor wird sich seiner besonderen Aufgabe gewach­sen zeigen und seine Arbeit durch die dau­ernde Beibehaltung des Gemischten Chores einer einmütigen Forderung der Sänge­rinnen und Sänger im Einverständnis mit Kreis- und Bundesleitung des S.S.B. erweitern, wie er auch den Zugang als aktive Sänger und Sängerinnen zum Verein jedem Volksgenossen, also auch Nichtcisenbahnern, ebenfalls im Einverständnis mit der Bundes­leitung des S.S.B. frei macht.

Die Kameradschaft und die herzliche Ver­bundenheit aller Mitglieder im Eiscnbahn­singchor, deren Pflege der Veretnsführer in abschließenden und in einem Bekenntnis zu Volk und Führer ausklingenden Worten in die vorderste Linie der Zukunftsaufgaben stellte, werden dem Eisenbahnsingchor die Kraft geben, seinen Weg sicher und klar zu gehen.

Kreisdietwart bestellt

Wie wir erfahren, ist Pg. Klumpp- Dornstetten vom Gaudietwart des R. f. L. Köhler-Stuttgart als Kreisdietwart für den 8. Kreis Nagold bestellt worden. Dieses Ge­biet umfaßt bekanntlich auch den Bezirk Calw.

Wie wird das Wetter?

«voraus,»kyttteye Witterung für Mittwoch und Donnerstag: Zeitweilig aufheiterndeS und vorwiegend trockene« Wetter.

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Neuenbürg, 4. März. Bei der letzten Kreis­tagung der Handwerkerschaft konnte einer Anzahl von langjährigen Vorstands- und Ausschußmttgliedern der früheren Handwer­ker- und Gewerbevereinigungen durch den Kreishanbiverksmeister E. Krebs in Gegen­wart aller versammelten Obermeister der Dank ausgesprochen werden. Ehrenplaketten «hielte» Fabrikant Hermann Gollmer.

Einführung des Landjahres

Die Vorbereitungen für die Durchführung des Landjahrs sind in vollem Gang. Damit wird ein nationalsozialistisches Hochziel seiner Verwirklichung entgegengeführt. Die städtische Jugend, die mit 14 Jahren aus der Schule kommt, soll in Zukunft nicht mehr sofort den Weg in die Fabrik wählen, sondern in frischer Luft bäuerliches Wirken und Schaffen kennen­lernen und dabei Körper und Geist gesund ent- wickeln. Die Unterbringung geschieht in La- gern, die am 1. Mai eröffnet werden sollen. Das Betätigungsfeld sollen die Burschen und Mädchen bei den Bauern der Umgebung fin­den. Einzelheiten werden in der Umgebung der zukünftigen Lager baldmöglichst bekanntgeben.

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Landesbauernführcr Arnold und die Gauamtsleiterin der NS.-Frauensrhaft Würt­temberg, Heindel, erlassen folgenden Auf­ruf:

Eine große Zahl städtischer schulentlassener Mädchen will am 1. Mai hinaus aufs Land; ähnlich wie die Kameradinnen des LandjahrS ollen auch sie deutsches Bauerntum kennen» ernen. Die Unterbringung dieser Mädchen er­folgt im Bauernbrus selbst.

Die Förderung dieser Mädchen geschieht

nach den allgemeinen Grundsätze» der Landhilse»

Bei einigem guten Willen kann sich dre kleine Helferin nützlich machen und sehr wohl wird es für die Kinder aus der Stadt ein rohes Erlebnis sein. Dabei Wirt die Landes- auernschaft darauf sehen, daß nur bäuerliche Familien, die die Gewähr dafür bieten, einen ordentlichen und in jeder Beziehung sauberen Haushalt zu haben, solch ein Mädchen anver­traut bekommen.

Ihr Volksgenoffenin derStadi eure Vorfayren oder gar ihr selbst habt ein glückliche Jugend im Dorfe verbringen dürfen Gebt euren Kindern die Möglichkeit, befreit vom Lärm der Großstadt, in beschaulicher Dorf« emeinschaft wenigstens eine kurze Zeitspanne er Jugend verbringen zu dürfen. In wahrer Familiengemeinschaft sollen sie bäuerliches Leben kennenlernen und durch Mithilfe in der Landwirtschaft sich an Volk und Vaterland nützlich machen.

Ihr Volksgenossen im Dorfe soll» recht viele Stellen für diese Mädchen Nachwei­sen. Eine Auslese allerdings wird notwendig sein, das sind wir dem Bauern, sowohl wie auch dem Städter gegenüber verpflichtet. Nur so wird es möglich sein, die wahre Volks­gemeinschaft herzustellen und ein inniges Ber. ständnis zwischen Stadt und Land zu kckiaffen.

Schelle« Sie die Schwarzwildm-I I

Schwarzes Brett

VarletawlUlb «taibdrock orrbotk«.

E a i,v. k>e» 5 März

70. Amt für Agrarpolitik, Kreis Calw. Bctr.: Reichsberufs wettkampf. Die Teilnehmer am Neichsberufswettkampf für Landwirtschaft sind mir sofort zu m.lden. Teilnahmeberechtigt sind IS18jährige Jun­gen, IS21jährige Mädels.

Die Ortsbauernführcr sind mir für je eine Meldung bis zum 0. bs. Mts. verantwortlich.

WvvisisnS-Verlreler Müden Angestellte

Das Sozialamt der DAF. ist seit langem bemüht, durch Einwirkung aus die in Be­tracht kommenden Firmen die soziale Lage der Provisionsvertreter zu bessern. Erfreu­licherweise ist nunmehr auf diesem Gebiet« ein erster Erfolg bei der Firma Rational- Krupp-Registrierkassen zu verzeichnen. Diese bedeutende Firma hat als erste ihren ge­samten Vertreter st ab ins Rnge- itelltenverhältnis überführt. Außerdem erhält jeder Vertreter bei entspre­chenden Erfolgen eine Leistungszulage, die wie folgt errechnet wird: Es wird für jeden Vertreter ein Leistungskonto eröffnet, auf dem ihm für alle gesicherten Aufträge ein Hundertsatz gutgeschrieben wird, der unter Berücksichtigung der von der Gesellschaft zu tragenden sozialen Lasten mit den bisher ge­zahlten Provisionen in Einklang steht. Von diesen Gutschriften werden die sür Gehalt und Unkostenbeiträge geleisteten Zahlungen akwe- setzt und der jeweilige Ueberschuß nach An­sammlung einer angemessenen Rücklage a's Leistungszulagen den Vertretern lausend ausgezählt. Es ist zu hoffen, daß dieser erst« Schritt bald Nachahmung sindet.

SWbsgerme kür m ilmdtvin« schaftltchr Marktregelung

Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat die umfangreiche land­wirtschaftliche Marktregelung durch eine Verordnung über die Bildung von Schieds­gerichten in bedeutsamer Weise vervoll­kommnet. Die Schiedsgerichtbarkeit wird durch die neue Verordnung für alle Zweige der Marktregelung, sür die bisher Sonder­ordnungen bestanden, einheitlich zusammen- gefaßt. Soweit nichts anderes bestimmt ist. hat grundsätzlich jeder Zusammenschluß, der in der landwirtschaftlichen Marktregelung entstanden ist, ein Schiedsgericht. Ueber den Schiedsgerichten steht das Lberschiedsgericht als Berufungsinstanz. Vor den Schieds- geriHten sollen alle in Betracht kommenden Streitigkeiten verhandelt werden, die schon in den Satzungen der Zusammenschlüsse bezeichnet sind. Vor allem handelt es sich dabei auch um Entfchädlgiingsfragen bei Schließung von Betrieben, um Einsprüche gegen Ordnungsstrafen und sonstige tiefe Eingriffe in das Wirtschaftsleben. Da» Schiedsgericht muß binnen einem Mona« nach der Veröffentlichung oder Mitteilung der angefochtenen Maßnahme angerissen werden, soweit nicht die Satzungen etwas anderes bestimmen.

Festsetzung der Preise kür deutM Eter

Am Montag, dem 4. März l935, werden die Preise für deutsche Eier nochmals um Ve Pfennig gesenkt. Der Erzeugerpreis wird durchschnittlich auf I.IO Mark sür das Kilo­gramm deutsche Eier festgesetzt. Tie Ein­kaufspreise des Großhandels «Preisfest­setzung. des Reichskommisfars) bei waggon­weisem Bezug betragen bei der Gütegruppe l für die Klasse 8- 9 Pfennig. Klasse ^ 8,5 Pfennig. Klasse 8 8 Pfennig. Klasse 6 7.8 Pfennig, Klasse v 7 Pfennig.

Es ist damit zu rechnen, daß die Ver­braucherpreise ungefähr 2 Pfennig über die­sen Großhandelspreisen liegen, sobald im Laufe der nächsten Wochen die bei den Kleinhändlern noch vorhandenen alten Vor­räte abgesetzt find. Mit dieser Preisherab­setzung sind die Eierpreise auf dem nied­rigsten Preisstand des Vorjahres angelangt. Auch in diesem Jahre wird weitere Preisherabsetzung nicht mehr erfolgen.

Wo erhält der Bauer seinen Kredit?

Bereits seit einigen Jahren wird in der Oeffentlichkeit die Frage der Kreditversor­gung des Mittelstandes lebhaft erörtert. Da­bei zeigte es sich, daß für die kleineren Kre- bite der leichteren Ueberwachung wegen die lokalen Geldinstitute besser geeignet erschei­nen als größere, da die ersteren eine stärkere Bindung zum kleinen Gewerbe, Handwerk, Handel und zur Landwirtschaft haben. Ins­besondere für die Landwirtschaft geht aus einer Veröffentlichung des Instituts für Kon­junkturforschung hervor, daß an der Gesamt- kreditgcwährung in Höhe von rund 1,6 Milli­arden RM. die Kreditgenossenschaf­ten insgesamt mit rund 70 v. H. beteiligt sind. Demnach wird der weitaus überwie­gende Teil des landwirtschaftlichen Kredites auf genossenschaftlicher Grundlage gewährt.