Preissenkungen werden vorbereitet!
Aufschlußreiche Unterredung mit dem Reichskommifsar fiirPreisübecwachung
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Reichsarbeitsminister Seldte über die Aufgaben der deutschen Hausbesitzer kk. Berlin, 24. Januar.
Donnerstag vormittag begann im Sitzungssaal des Preußenhauses die Führertagung des Zentralverbandes deutscher Haus- und Grundbesitzervereine. In einer Reihe von Fachvorträgen wurde der Ocssentlichkeit ein Bild der großen Fragen der Wohnungs- wirtschast gegeben.
Reichsarbeitsminister Seldte betonte die äußerst verantwortungsvolle soziale Aufgabe des deutschen Hausbesitzers niit seinen über 13 Millionen Alt- und 3 Millionen Neubauwohnungen. Die Regierung Adolf Hitlers hat den deutschen Hausbesitz zum Träger der Arbeitsschlacht gemacht und über 600 Millionen Reichmark für Jnstandsetzungs- und Umbauarbeiten als Zuschüsse zur Verfügung gestellt. Der Hausbesitz hat für annähernd 3 Milliarden Mark Aufträge vergeben. Tie Ausbaumaßnahmen der Neichsreaiernng haben denn auch eine Vesterung für den Hausbesitz ergeben. Fast 170 000 früher un- vermietbare große Wohnungen sind durch Teilungen und Umbauten wieder vermietbar geworden: die Zahlunqskraft der Mieter bat sich verstärkt, die Mietausfälle haben sich verringert, die Nachfrage nach M-chnunaen ist. begünstigt durch die Zunahme der Ehen gestiegen. Auch die steuerliche Entlastung des Althausbesitzes tritt am 1. April 1938 schon ein.
Mder deNenken den Rohrbacher Sannes
Vraunschweig.24. Januar.
In der Dorfschule zu Lerbach im Harz wies der Lehrer die Kinder kurz vor de, Saarabstimmnng auf den Rohrbache, Hannes hin. der sich bekanntlich kurz vo, der Abstimmung noch zur Deutschen Front bekannt hatte und deswegen seinerStel - lung verlustig gegangen war. Die Kinder, die die Rede des Rohrbacher Hannes teilweise im Rundfunk gehört hatten, beschlossen. dem Rohrbacher Hannes zu Hel» f e n. Trotz der in Lerbach herrschenden wirtschaftlichen Not wurden dem Rohrbacher Sannes 1k Pfund Lebens- und Ge» nutzmittel gespendet, die ihm mit einem Begleitschreiben des Lehrers und Gedichten »er Kinder übersandt wurden. Ein Gastwirt verband mit der Sendung eine Ein- adung an den Rohrbacher Hannes zu nncm längeren Aufenthalt in Lerbach. Die ^ahrtkosten wollen dieKinder aufbringen.
Ungarn fordert Revision
ds. Budapest, 24. Januar.
Eine für die Beurteilung der durch die Vereinbarungen zwischen Mussolini und öaval geschossenen Lage im Donauraum interessante innen- und außenpolitische Pro- zrammrede hielt der ungarische Ministerprä- lident Gömbö 8 am Donnerstag in Szol» nok anläßlich der Ueberreichung der Ehrenbürgerurkunde.
Ministerpräsident Gömbös sagte u. a.:
Es ist ein Irrtum, daß wir unsere Revisionsbestrebungea ausgegeben haben. Wir halten die Frage der gebietsmäßigen Revision aus der Tagesordnung und hoffen, daß eine ruhige Entwicklung das Ergebnis mit friedlichen Mitteln berbeiführen wird.
Der Wirtschaftsleiter des „Westdeutschen Beobachters", Leo Schäfer, hatte mit dem Reichskommistar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, eine sehr aufschlußreiche Unterredung.
Bezüglich einer LockerungderPr eisbind ungen äußerte sich Dr. Goerdeler dahin, daß eine rücksichtslose Beseitigung der Bindungen sich in einem katastrophalen Preissturz auswirken würde. In dem umgeordneten Preiskampf erhielten die Spekulanten, die mit geborgten Geldern die Preise so tief setzten, daß der ehrliche Kaufmann zugrunde gerichtet würde, die Oberhand. Das Ende einer solchen Entwicklung wäre unweigerlich ein Zusammenbruch der deutschen Volkswirtschaft mit ähnlichen Rückwirkungen auf den Kreditapparat wie 1931. Eine Entbindung der Preise in größerem Umfange ist augenblicklich unmöglich. Erst wenn die denkbar größte Sicherheit für einen anständigen Wettbewerb gegeben ist. kann die Frage in Angriff genommen werden.
Die künftige Entwicklung mit dem Ziel der Beseitigung der Arbeitslosigkeit, die bei der Gestaltung der Preise eine wesentliche Rolle spielt, sieht Dr. Goerdeler
1. in einem stärkeren Herausziehen der Jugendlichen aus dem produktiven Arbeitsprozeß und deren Führung zu gemeinnütziger Beschäftigung. Es würde damit erreicht, daß ab 25 Jahren jeder männliche Deutsche gegen Arbeitslosigkeit gefeit wäre.
2. müßte durch Kleinsiedlung größten Stils jedem die Möglichkeit geboten werden, bei geringerer Arbeitszeit von acht Stunden in Erträgnissen seiner kleinen Landwirtschaft sich für den Ausfall an Lohn einen gewissen Ausgleich zu schassen, und mit einer langsamen Senkung der Preise muß dann drittens de, Umfang der Kaufkraft in ein günstiges Verhältnis zum Maren- preis gebracht werden. Bedarf ist überall in größtem Umfang vorhanden.
Wir verlangen, daß die Nachfolgestaaten die ungarischen Minderheiten sowohl auf kulturellem wie auch wirtschaftlichem und politischem Gebiet als gleichberechtigt anerkennen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre uralte Kultur frei zu entwickeln. Wir verlangen Gleichberechtigung auch in der Frage der Abrüstung und Aufrüstung. Es ist unmöglich, daß wir über einen Faktor der nationalen Oberhoheit nicht frei verfügen und daß eine halbe Million Kleine» Entente-Soldaten die vollkommen offene ungarische Grenze umstellen, Ungarn aber nur die kleine Trianonarmee gestattet wird. Wir haben das Recht auf Gleichberechtigung im Interesse unserer Selbstverteidigung; ohne diese Gleichberechtigung können wir uns nicht an den Verhandlungstisch setzen. Sucht man den Frieden, so mutz jene Einseitigkeit, die wir 15 Jahre lang geduldet haben, abgeschafst werden."
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Paris, 24. Januar. Der Außenpolitik« des „Echo de Paris" sieht die Verwirklichung der französischen Donaupaktpläne nicht so rosig, wie dies di« übrige Presse tut. Nach dem „Echo de Paris" sei eine ganze Reihe von Vorbehalten der
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Im Hinblick ans die Ergebnisse der letzten Erhebungen über die Getreidebestände wird vom Reichsnährstand festgestellt, daß über die Sicherung der Brotversorgung aus de, diesjährigen Brotgetreideernte ohne Inanspruchnahme des Auslandes keinerlei Zweifel bestehen. Von Monat z» Monat wachse im Gegenteil sogar die Wahrscheinlichkeit. daß wir trotz der knapperen vorjährigen Getreideernte auch am Ende die- ses Wirtschaftsjahres noch mit einer ausreichenden nationalen Reserve versehen sein werden, die uns auch gegen alle Möglichkeiten des nächsten Getreide-Wirtschaftsjahres weitgehend schützt. Irgendwelche Gefahren für die Brolversorgung der deutschen Bevöl- keruna seien also in keiner Weist vorhanden. Tie Abnahme der Getreidebestände sei bisher völlig normal verlaufen. In erster Linie sei das den vorausschauenden Maßnahmen I der Negierung z» verdanken, die jedem einzelnen Bauern zum Bewußtsein brachten, daß ssir ihn im neuen Deutschland die Pflicht der Sicherung der Brotversorgung allen anderen Interessen voranzugehen hat. Es wüste anerkannt werden, in welch hohem Maße bisher der Bauer dieser Pflicht nachgekommen ist.
In diesem Zusammenhang sei die Tatsache besonders erfreulich, daß die noch bei der Landwirtschaft befindlichen Kartos» kelvorräte Ende Dezember1934 erheblich stärker waren als im Vorjahre. Es waren noch rund 56 Prozent der Geiamstrute vorhanden, was einer Menge von 25 Millionen Tonnen entspreche. Das sind drei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahre, die einem Futtergetreidewert von rund 700 000 Tonnen entsprechen. Das bedeute ein- nicht zu unterschätzende Erleichterung der Futtermittelversorgung der Landwirtschaft.
Kleinen Entente zu erwarten, die dem Plan starken Abbruch tun könnten. So werde die Kleine Entente darauf bestehen, daß ein Verbot der Wiedereinsetzung der Habsburger in Form einer Zusatzbestimmung in das Abkommen über die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Oesterreichs ausgenommen wird. Sie werde weiter Sicherungen gegen jede Revisionspropaganda verlangen, da Propaganda leicht in Gewaltanwendung ausarten könne, wie dies der Anschlag gegen König Alexander in Marseille bewiesen habe.
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Athen 24. Januar.
In der Casa Jtalia in Athen kam es während eines italienischen Vortrages zu schweren Zwischenfällen. Ein Flüchtling aus dem Dodekanes unterbrach den Vortragenden und richtete heftige Angriffe gegen den anwesenden Bürgermeister von Athen. Es sei unglaublich, daß griechische Menschen in dem Augenblick, wo die Italiener auf Kalhm» nos und den übrigen Inseln des Dodekanes die Griechen schwer bedrückten, in der Casa Jtalia dem Vortrag eines Italieners beiwohnten. Nach diesen Worten des Dodeka- nesiers kam es zu heftigen Ausschreitungen. Mehrere Dodekaneüer schleuderten Tränen-
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„Elfriede Kerstcns. Herr Bolkland: aber die meisten Leute nennen mich einfach „Elfi..." Mit ein paar lautlosen Bewegnn- gen rückt sie der anscheinend schlafenden Marianne die Kisten zurecht: dann zeigt sie Volkland das Medizinstäschchen und verschwindet.
Ein schwerer Seufzer entringt sich feinen Lippen. Ta fühlt er. wie etwas leise, ganz leise über sein Haar und die um das Gesicht gekrumpften Hände streichelt, und dann hört er eine dunkle, warme Stimme an seinem Ohr: ..Was ist Ihnen. Volkland? Haben Sie Sorgen?"
Fast erschrocken fährt er hoch. „Ich dachte. Sie schliefen!" sagt er verwirrt.
Marianne schüttelt den Kops. Ein leises Lächeln huscht über ihr blasses Gesicht, um gleich darauf wieder zu erlöschen. „Nein — Sie müssen schon verzeihen, wenn ich Sie ge- täuscht habe -- aber daß ich mich schlafend stellte, war nur daraus zurückzuführen, weil ich Angst hatte, daß Sie mich wieder fragen könnten."
„Und jetzt haben Sie keine Angst mehr, Marianne?"
„Doch. Aber als ich Sie da so sitzen sah und bemerkte, daß auch Sie etwas quält und bedrückt, da glaubte ich, es sei vielleicht bester wenn wir uns unterhielten, als daß sich jeder einzeln mit seinen Sorgen herum- schläqt und doch zu keinem Ausweg kommt."
Ein heißes Glücksgefühl läßt da? Blut in seinen Schläfen schneller klopfen „Ich habe tkeiue anderen. Sorgen als die um Sie", er
widerte er. und weiß, daß er jetzt rot wird wie ein Schuljunge.
„Um mich — ?!" Mariannes Augen star- ren irgendwohin ins Uferlose. „Sorgen Sie sich nicht um mich! Mit mir ist sowieso bald alles zu Ende... Es ist gut. daß Sie den Tag über nicht hier waren: sonst hätten Sie vielleicht angeordnet, daß man mich in eine Irrenanstalt überführt..."
„Ich —?I" Volkland schüttelt den Kops. „Ich hätte das wohl nie angeordnet. Im übrigen wissen Sie wohl nicht, wie schwer mir's geworden ist. heute auf der Arbeitsstelle auszuhalten, als ich hörte. Sie seien erkrankt. Und als ich gar erfuhr, daß dieser Schuft meinen Brief an den Doktor hatte verschwinden lasten und Sie daraufhin ohne Hilfe geblieben seien, da war's mit meiner Beherrschung zu End . . ."
Marianne schnellt aus ihren Kisten auf; ihre Stimme flackert vor Erregung. „Von wem sprechen Sie? Wer hat Ihren Brief an den Doktor weggenommen?"
„Sie dürfen sich nicht so aufregen. Marianne!" Er versucht, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. „Der Mann, der gestern hier den Schreibtisch erbrochen hat. war heute mittag bei Krogmann. Und bei dieser Gelegenheit stahl er einen Zettel, in dem ich dem Doktor von Ihrer Krankheit —"
„Und warum besuchte er den Doktor?"
„Weil Sie ihn angeschosten hatten! Leider »st die Wunde nur geringfügig, und da Krogmann ja von den Vorfällen hier im Dünen-
hos noch nicht wußte, hat er ihn ahnungslos wieder laufen lasten. Und nun noch eins, Marianne! Aber, bitte, antworten Sie mir nur. wenn Sie sich frisch genug fühlen! Wissen Sie wenigstens annährend wozu jener Einbrecher die geraubte Karte braucht?"
Die Erregung verliert sich langsam aus Mariannes Gesicht; sie legt ihre schmalen weißen Hände ineinander und blickt starr vor sich hin. „Ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen! Ich weiß nur dies: daß irgendwo im Sarkauer Elchrevier ein alter litauischer Fischer wohnt und daß dem irgendwelche Tinge über den „Wandernden Berg" bekannt sind, die mit der Karte in Zusammenhang stehen. Mein verstorbener Verlobter hat mir das kurz vor seinem Ver- schwinden erzählt.
„Und wie kam die Karte in Ihren Besitz?"
„Der „Wandernde Berg" gehörte früher einmal zum Dünenhof. Später hat dann mein Großvater den ganzen Komplex an die Gemeinde Neudorf verschenkt, weil die Fischer hofften, die Düne allmählich m Weidegelände umwandeln zu können. Zum Teil ist ihnen dies mit Hilfe der Düneninspektion ja auch gelungen."
Noch nie hat Marianne sich Herbeigelasten, so viel zu erzählen. Volkland hofft, daß er in dieser günstigen Minute vielleicht auch noch das Letzte und Wichtigste von ihr er- fahren könne. Er rückt seinen Stuhl näher heran und legt seine Hand auf ihren Arm. „War der Mensch, der gestern die Karte stahl, seinerzeit etwa der Verbindungsmann zwischen jenem Fischer und Ihrem Verlobten?"
Marianne sieht Volkland mit einem lan- gen. traurigen Blick in die Augen. „Ich werde Ihnen sagen, wer dieser Mann ist; denn auch ich kann diesen Zustand nicht län- ger ertragen Aber ein Versprechen wüsten Sie mir zuvor gebenl Das Versprechen, daß
gasbomben in den Vortragssaal, während die Italiener versuchten, die Leute aus dem Dodekanes zu verprügeln. Die Polizei griff energisch durch und stellte die Ordnung i»? Saale wieder her. Später wurde von unbekannten Tätern eine Dhnainitpatron« gegen die Casa Jtalia geworfen mit dem Erfolg, daß sämtliche Fensterscheiben in Trümmer gingen.
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Rom. 24. Januar.
Ueber eine weitgehende Regierungsumbildung in Italien bat die „Agentur Stefanie" Donnerstag abend 19 Uhr eine ausführlich« Mitteilung veröffentlicht, dcrzusolge sämtliche Ministerien, die nicht in den Händen des italienischen Regierungschefs liegen, also mit Ausnahme der Ministerien für Inneres, Aeutze, res, Heer, Flotte. Luftwasse, Kolonien und Korporationen, neu besetzt worden sind.
Neu ernannt sind als Finanzminister der Senator und Admiral Thaon di Nevel (an Stelle von Jung), Unterrichtsminister Ouadrumvir de Vecchi (bisher Ercole), Landwirtschaftsminister der bisherige Unterstaatssekretär in der Präsidentschaft Ros- soni (früher Acerbo), Minister für öffentliche Arbeiten der Abgeordnete Raz» za (bisher Crollalanza), Berkehrsminister der Abgeordnete und Industrielle Benni (bisher Puppini), Justizminister Solmi (bisher de Francisci). Gleichzeitig treten an die Stelle der bisherigen Unterstaatssekretar« der in dem Wechsel betroffenen Ministerien neue Männer.
Schließlich ist der Gouverneur von Rom. Fürst Boncompagni, von seinem Posten zurückgetreten und zum Staatsminister ernannt worden. An seine Stelle tritt der frühere Korporationsminister Bott all.
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Die Ritter des Ordens Pour le mürite unter Führung des Generalfeldmarschalls von Mackensen legten am Donnerstag vor dem Denkmal Friedrichs des Großen und am Ehrenmal Unter den Linden Kränze nieder. Eine Ehrenkompanie der Reichswehr leistete die Ehrenbezeigungen.
Postsendungen mit der Aufschrift „Boykottiert Hitler-Waren!" dürfen von der tschechoslowakischen Post nicht mehr befördert werden.
Die Herstellung neuer Insignien für die Prager deutsche Universität ist grundsätzlich beschlosten worden. Mit der Ausführung sollen deutsche Schüler der Kiinstgewerbeststule betreut niera-,
„Lärmende und besoffene Stu- deuten sind in den Augen schwer arbeitender Volksgenosten Schädlinge der Volksgemeinschaft". heißt es in der Begründung, mit der der Rektor der Teckmischen Hochsckmle in Hannover der katholischen Turnverbin- dunst „Brunonia" die Anerkennung als akademische Gemeinschaft entzog.
Gesangener gewinnt 1 MM. mamea
Paris. 24. Januar.
Ein Gewinn in Höhe von einer Million Franken ist in der 6. Ziehung der französischen Staatslotterie einem Matro - sen zugesallen, der augenblicklich eine vierzehntägige Gefängnisstrafe wegen disziplinwidrigen Verhaltens verbüßt. Ter Matrose hatte noch vor kurzem vergeblich versucht, sein Los weiterzuverkaufen. um sich etwas Bargeld zu verschaffen.
ich nicht allem und unbewacht gelassen werde, bis man ihn gefaßt oder er die Nehrung verlassen hat... Können Sie mir daS versprechen?"
Volkland faßt ihre Hand. „Ich verspreche es Ihnen. Marianne!"
„Also, hören Sie zu! Jener Mann — ist —" Mitten tm Satz bricht sie ab. In namenloser Angst starren ihre Augen auf die Tür im Salon, in dem gestern der Einbruch geschah.
Zuerst hört Volkland nichts, aber dann vernimmt auch er ein leises, scharrende? t?" räusch sich herantastender Schritte.
Mariannes Finger krallen sich tn seinen Arm. „Retten Sie mich, Volkland! Er kommt wieder —! Retten Sie mich, um Gottes willen!"
Volkland geht mit ruhigen, festen Schritten auf die Tür zu, öffnet sie weit.
Vor ihm steht, ein flackerndes Licht gegen den Zugwind schützend. Elti und blinzelt ihm mit verschlafenen Augen erschrocken zu. ..ES ist schon Viertel nach dre«. Herr Bolkland!" sagt sie. als müsse sie sich wegen ihres Zuspätkommens entschuldigen.
Aber bevor er ihr antworten kann, ertönt aus dem Schlafzimmer ein unterdrückter, klagender Laut. Mit drei Schritten steht er wieder neben dem Bett, aber er muß ein- sehen, daß er in dieser Nacht nichts mehr von Marianne erfahren wird. Von einem wilden Schluchzen geschüttelt, gräbt sie ihre Zähne in die Kisten: ihre Hände sind in der Bettdecke verkrampft. Und wieder und wieder ächzt ihr verzweifeltes Stöhnen: „Rettet mich! Rettet mich! Er will mich ermorden —!"
Elfi Kerstens nimmt seine eiskalte Hand und führt ihn hinaus. „Gehen Sie — gehen Sie!" flüstert sie. „Bitte —! Sie können ihr jetzt nicht helfen... Sie hat ihren dritten Anfall... Hoffen wir, daß es der letzte ist!"
(Forljetzung jolgt). .