Der Gemeinschaftswille des deutschen Handels
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley spricht beim ersten Reichsbetriebsappell der Reichsbetriebsgemeinschaft Handel
DeutMand erlevte Montag morgen oen ersten Reichsbetriebsappell, der als Reichsrund- ,unksendung von der Reichsbetriebsgemeinschaft Nr. 17 (Handel) durchgeführt wurde Reichs- organisationsleiter Dr. Ley sprach aus dem Betrieb eines großen Berliner Handelsunternehmens in der Innenstadt über alle deutschen Sender zu Hunderttausenden von Betrieben mit mehreren Millionen deutscher Volksgenossen. Mit diesem Appell dokumentierte der deutsche Handel eindrucksvoll, daß er nichts mehr mit dem Handel des überwundenen libe- ralistischen Systems zu tun hat, sondern ein Grundpfeiler des Dritten Reiches geworden ist.
In ganz Deutschland blieben die Geschäfte bis um 9 Uhr geschlossen. Während die Großbetriebe in ihren eigenen Betriebsräumen an dem Appell teilnahmen, marschierten die Gefolgschaften der mittleren rnd kleinen Unternehmungen, angefangen vom jüngsten Lehrling bis hinauf zum Betriebsführer, zu den verschie- densten von der DAF. bereitgestellten Sälen, um sich dort zu dem Gemeinschaftsempfan§z zu- sommenzufinden. Fanfarenklänge der Hitler- lugend eröffneten den Appell. Ein Gefolg- schaftsmitglied des Betriebes sprach einen ker- nigen Tagesspruch, der in das gemeinsam ge- sungene Arbeitsfrontlied ausklang. Nach einem Sprechchor der Hitlerjugend meldete Neichs- betriebsgemeinschaftsleiter Lehmtnn » daß 1150 000 Betriebe mit nahezu 4 Millionen Volksgenossen, ausschließlich der Brüder an der heimgekehrten Saar, zum Appell angetreten seien. Dann sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, der u. a. ausführte:
Meine deutschen Volksgenossen und Volks- aenossinnen, die ihr heute morgen angetreten seid, um in dieser Stunde der Weihe sich zu be- kennen zu der Betriebsgemeinschaft und darüber hinaus nu der Gemeinschaf' der Nation.
erkennet eines: Wir sind nicht zusammengekom- men. um einem Stande, einer Klaffe, einem Berufe zu dienen, sondern alles, was wir tun und was wir noch leisten werden, es dient nur einem Gedanken: Deutschland.
Wir haben gebrochen mit jenem Gedanken, daß man die Interessen des einzelnen dann am besten vertreten könne, wenn man auf den Trü imern eines anderen Standes und einer anderen Klasse sein Glück suchen will. Adolf Hitler, unser Führer, hat gesagt: Es soll keiner wähnen und keiner glauben, daß sein Glück dann gedeihen kann, wenn eS dem Nachbarn schlecht geht. Sondern wir Nationalsozialisten wissen, daß die Interessengegensätze unter den Menschen vorhanden sind. Wir wollen, daß jeder Mensch einen gesunden Ehrgeiz hat und seine Interessen vertritt, aber wir rufen es allen Deutschen zu und sagen es jedem: Dein Interesse hat dort aufzuhören, wo die Interessen der Gemeinschaftbeginnen. Und dein Interesse wird dann am besten gewahrt, wenn du es in den Schoß der Nation legst, das heißt, wenn dein Interesse zum Interesse der Nation wird, wenn dein Wollen das Wollen der Nation ist, wenn du dich verbindest mit deinen Volksgenossen zu einem gemeinsamen Tun und zu einem gemeinsamen Wollen.
Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen im Handel! Ich weiß, ihr seid in den letzten anderthalb Jahrzehnten arg verdächtigt worden und ich weiß, daß mancher Nationalsozialist verächtlich einmal über den Handel sprach. Ja, ich weiß, daß es einige Theoretiker gab, die glaubten, daß zwischen Produzenten und Konsumenten ein dritter Stand, der Handel, nicht mehr notwendig >et. Ich weiß das alles und Sie wissen es mit mir. und doch müssen wir erkennen, daß Sie e i n
wertvolles, ein gleichberechtigt tes Glied in allen schaffenden Ständen des Volkes find. Ich gehöre nicht zu jenen, die nun blind sind, weil einige wenige Ihren herrlichen Stand verdächtigt, weil einige wenige Ihren Stand beschmutzt haben, weil sie tatsächlich aus dem königlichen Kaufmann eine kleine Krämerseele gemacht haben. Nein, ich gehöre nicht zu denen, die nun einen großen Stand herabwürdigen, sondern wir wo len gemeinsam wieder das machen, was ehemals Ihre. Vorfahren. Ihre Vorläufer und Vorkämpfer waren, jenen Typ des königlichen Kaufmanns, wie wir ihn aus dem Geschlecht ver Fugger oder in den Städten der stolzen Hanse kennengelernt haben.
Nach einem Hinweis auf die Geschichte Kar- thagos schloß Dr. Ley: Ihr Männer und Frauen, von Handel, Handwerk und Industrie» ihr Meister und Gesellen, ihr Handelsherren und Lehrlinge, haltet zusammen, seid eine Gemeinschaft. Adolf Hitler hat uns die Gleichberechtigung zurückerobert. Adolf Hitler hat uns die Ehre geholt. Wir haben nicht das Schicksal Karthagos üb-r uns ergehen lassen müssen, sondern es ist ein Wunder, daß uns das Schick- fal den Mann Adolf Hitler gesandt hat, den Mann, der uns aufrüttelte und sagte: Niemand darf es mehr wagen, Deutschland ungestraft anzugreifen. Jawohl, Adolf Hitler, unser Führer, wir danken dir in dieser Morgenstunde unk das sei unser Gelöbnis:
Wir wollen eine Gemeinschaft sein, eine Kameradschaft von Treue, von Anhänglichkeit, von Opferbereitschaft, wir wollen kämpfen für Deutschland, für Adolf Hitler!
Das gemeinsam gesungene Horst-Weffcl-Lieü beendete die eindrucksvolle Kundgebung.
ful für EtnwanverungSsragen «n ypnring einzusetzen. Ferner soll eine Gesellschaft mit staatlichen Zuschüssen die gesamte Einwanderung in die Hand nehmen und den Einwanderern staatliche Mittel zur Verfügung stellen. Jeder Haushalt soll 1200 und jedes aus mindestens 30 Familien bestehende Dorf soll 8000 Neu erhalten. Mandschurisch-chinesischer Grenzkonflikt beigelegt Auf das Versprechen der chinesischen Regierung hin, die Armee Sungcheyuas aus dem Tschachar-Jehol-Grenzgebiet zurückzuziehen, hat die japanische Armee ihre angedrohten Maßnahmen zuriickgcstellt, wodurch der Ausbruch eines neuen Krieges vorläufig vermieden Worden itt.
Der japanische Außenminister Hirota hielt im Parlament eine mit großer Spannung erwartete Rede, deren Hauptpunkte Japans Wunsch «ach einem neue« Flottenvertrag mit gleitenden Abriistungsbestimmungcn und ei« Appell für eine enge Zusammenarbeit mit China bildeten.
eowmrliWtve AilMuWirsnmr im Völkerbund
Genf, 21. Januar.
Während der öffentlichen Ratstagung am Montagnachmittag wurde der neue sowiet- russische llntergeneralselretar Rosenverj vom Völkerbundrat vereidigt. Außer Rosenberg ist bekanntlich ein anderer sowjetrussi- schcr Vertreter namens Rosenblum durch Beschluß des Völkerbundrates zum Mitglied des Finanzausschusses ernannt worben. Diese Ernennung wurde in geheimer Tagung vollzogen. wobei es an Widerspruch innerhalb des Finanzausschusses selbst nicht gefehlt haben soll. Außer Nosenberg und Rosenblum wurde noch der russische Finanzsachverständige Swanydze zum Mitglied des Wirtschaftsausschusses und der russische Professor der Medizin. Broonner. zum Mitglied des Hygiene-Ausschusses des Völkerbundes ernannt. Auch in den internationalen Ausschuß für geistige Zusammenarbeit soll später ein sowjetrussisches Mitglied auf französischen Antrag ausgenommen werden.
2«W RM. GWlrase
wegen unsozialen Verhaltens!!!
Stuttgart, 21. Januar.
Gestern fand vor dem Arbeitsehrengerichl für den Treuhänderbezirk Südwestdeutschland ein ehrengerichtliches Verfahren gegen E. Pf. Nöhrengroßhandlung in Waiblingen statt. Der Angeklagte ist beschuldigt, als Betriebsführer unter Mißbrauch seiner Machtstellung im Be- trieb böswillig die Arbeitskräfte seiner Gefolg- sche ngehörigen ausgenützt und ihre Ehre gekramt zu haben, indem er keine geordnete Arbeitszeit einhielt, die Gefolgschaftsangehörigen mit beleidigenden Ausdrücken wie: „Saudackel. Rindvieh, Idiot" usw. belegte und teilweise unter Tarif bezahlte. Außerdem soll der Betriebsführer des öfteren betrunken in seinem Geschäft anwesend gewesen sein und auch m sittlicher Beziehung sich nicht ganz einwandfrei benommen haben. Die Aussagen der vernommenen Zeugen bestätigen vollinhaltlich die von dem Treuhänder der Arbeit erhobene Anklage.
Der angeklagte Betriebsführer leugnete bis zum Schluß. Nach dem Antrag des Treuhänders, Anerkennung einer Geldstrafe von nicht unter 1000 RM., anerkannte das Arbeitsehrengericht eine Geldstrafe von 2000 RM. und Tragung sämtlicher Kosten. Nur weil es sich
um einen kleineren Betrieb handelte, wurde davon Abstand genommen, die Aberkennung der Befähigung „Führer eines Betriebes zu sein", abzusprechen.
Möge dieses Urteil allen Betriebsführecn klar vor Augen halten, daß der nationalsozialistische Staat dort, wo die Erziehungsarbeit nicht genügt, um den Gedankengang der Be- triebsgemeinschast in die Tat umzusctzen, sich nickt scheut, harte Strafen zu verhängen.
Neueste Nachrichten
Erdrutsch an der Mittelmosel. An der Mittel-Mosel-Straße in der Nähe von Mehring ereignete sich ein Bergrutsch. Mehrere tausend Kubikmeter Schiesergestein stürzten zu Tal. Die dicht an der Mosel entlang führende Straße war auf eine Länge von über 50 Metern mit Geröll besetzt, das bis in das Flußbett abgerutscht war. Der Verkehr auf der Mittel-Mosel-Straße war während des ganzen Montag gesperrt.
Spende eines Franzosen für das WHW. Ein französischer Arzt, der während der Besatzungszeit in Kaiserslautern tätig war, hat dieser Tage aus Tunis der Stadt Kaiserslautern für das Wintcrhilfswcrk den Betrag von 150 NM. überwiesen.
Verstärkung der Salzburger Garnison «m IVVg Mann. Die Salzburger Garnison wird um 1000 Mann verstärkt. Die Quartiermacher des Bundeshecres sind bereits in Salzburg eingctroffen.
Die Schaffung einer „gepanzerten Infanterie" ist erneut von den englischen Militärbehörden in Angriff genommen worden. Die 6. und 7. englische Jnfanteriebrigade werden in diesem Jahre Versuche mit einem gepanzerten Maschinengcwchrwagen durchführen, der als beweglicher Begleiter für angreifende Infanterie dienen soll.
Eingeborene ermorden 47 Franzose«. Havas berichtet aus Dschibuti (Französisch Somali- landj, daß ein französischer Administrator, 18 Mitglieder der französischen Verwaltung und 28 Somalilcute auf französischem Gebick bei einem Naubzug von Stämmen aus dem abessinischen Grenzgebiet ermordet worden sind.
Schweres Explosionsuuglück auf einer amerikanischen Grube. In Pottsville (Penn- sylvanien) forderte eine Explosion auf der Grube Gilberton bis jetzt 8 Todesopfer. 50 Bergleute wurden mit zum Teil lebensgefährlichen Rauchvergiftungen geborgen. Non 30 auf der sechsten Sohle, dem Explosionsherd, beschäftigten Bergarbeitern konnte noch niemand gerettet werden.
Das „Amerikanische jüdische Komitee" veröffentlicht folgende statistische Angaben: In den Vereinigten Staaten von Amerika wohnen gegenwärtig 4 228 000 Juden, was 3,5 Prozent der Bevölkerung ausmacht. In Neu- york wohnen bei einer Gesamtzahl von 5 971000 Personen (ohne Vorstädte) 1750 000 Juden!! Damit ist Neuyork die zahlenmäßig stärkste Judenstadt der Erde.
Belagernngszustand in Cnva. Zum Schutze der Zuckerrohrernte, die nach Ansicht der Rc-
Martinus ist als einziger von den nn Dünenhof stationierten Arbeitsdienstleuten im Torf geblieben, um nach mehrtägiger Unterbrechung wieder einmal im Stepputat- schen Gasthos vorzusprechen. Eigentlich hat er sich über den Vorfall mit dem dicken Scheffler ja sehr geärgert, aber die Sehn- sucht nach Heddys fröhlichem Lachen ist doch stärker als die im ersten Trotz gefaßten Grundsätze. Vielleicht bietet sich überdies heute, wo die Gaststube nicht übermäßig besucht sein wird, endlich erwünschte Gelegenheit. unter vier Augen ein offenes Wort zu sprechen und so oder so eine Entscheidung zu erzwingen.
In der Tat sind nicht viel Leute bei Step- putat. und der dicke Gastwirt lacht über sein rosiges Vollmondgesicht, als er des späten Ankömmlings gewahr wird. ..Fein, daß Sie kommen. Herr Martinas! Heddy hat jeden Tag nach Ihnen gefragt. Oder ist's bei der sck>önen Marianne auf dem Dünenhof so gemütlich. daß Sie uns Neudorfer ganz vergessen haben?"
Es ist trotz des Sommers ein ziemlich kalter und unfreundlicher Abend, und Martinas hat nichts dagegen, daß ihm ein steifer Grog gebraut wird, den er in der Privatecke dicht neben der Theke einnehmen muß.
Nach einer kleinen Meile erscheint auch Heddy und wird, wie es Martinus scheinen will, ein wenig rot. als sie ihn bemerkt. Aber bald sitzt Heddy. wie sonst immer, bei Martinus am Tisch, und ihre Augen glänzen bewundernd, als er ihr vom Kampf gegen den „Wandernden Berg" erzählt.
Etwas später kommt ein Bursche herein und erzählt, während er eilig einen Korn hebt, daß drei Boote vom Sturm abgetrieben und vom gemeinsamen Fischfang nicht heim- gekehrt seien. Man wolle am Str.-nd e n Feuer auzünden, um den Leuten die Rich-
gierung durch Sabotageakte auf den Pflanzungen in den Zuckerfabriken gefährdet ist, wurde für das ganze Land der Belagerungszustand bis zur Beendigung der Ernte verkündet. Sabotageakte sollen mit dem Tode bestraft werden.
Grundlegende Neugestaltung des Rcchtsstudwnis
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„Noch immer lebt die deutsche Rechtswissenschaft in den Gedankengängcii des römisch- emeinen Rechts", heißt eS in der Einleitung er soeben von Reichsminister R u st erlassenen neuen juristischen Stildienordiunig, die das Rechtsstildium auf neue, arteigene Grundlagen stellt. Dem Pandektcnsystem gilt der Kampf. Nicht beim Einpauker, sondern nn den Universitäten soll künftig studier: werden, vor allem an den rechtswissenschaftlichen Fakultäten in Kiel, Breslau und Königsberg.
Sechs Semester sind als Mindeststudienzeit vorgesehen: zwei für nationalsozialistische Weltanschauung (Raste, Vorgeschichte, Geschichte uno politische Entwicklung des deutschen V,y. kes). drei für das Fachstudium. Im sechuea Semester treten die Vorbereitungen für die Abschlußprüfung (Hebungen für Vorgerückte unk Seminare! in den Vordergrund: Pflichtvorlesungen gibt es nicht mebr, jeder Belegungs- zwang unterbleibt. Jede Hauptvorlcsung wirk nur einmal im Jahr aebalten.
tung zu weisen, und außerdem werde der alte Luders ein paar Raketen steigen lassen.
Es ist eine Weile sehr still in der Gaststube. So still, daß das dumpfe Donnern der See wie ein böses Gewitter über dem Hause liegt.
Martinus hält das drückende Schweigen nicht aus. Er bezahlt seinen Grog und greift nach der Mütze. „Ich will binunter zur See!" sagt er zu Heddy. „Man kann doch nicht in der Stube hocken, während draußen drei Boote in Not sind. Kommst du mit?"
Heddy nimmt den Lodenmantel t - Haken. „Natürlich komm' ich mit! Hier ist heute abend ja doch nichts mehr zu tun."
Sie gehen die Dorsstraße entlang. Dunkle Gruppen von Menschen begegnen ihnen: aus den kleinen Vierecken der trüben Fenster flackern rötliche Lichter.
Eine Meile wandern sie stumm nebeneinander. mit vorgebeugten Oberkörpern gegen die Gewalt des Sturmes ankämpfend. Alle Augenblicke muß Martinus seine Taschenlampe anfblchen lasten, damit sie den Meg nicht verfehlen. Nun sind sie am Pfarrhaus und damit am „Wandernden Berg".
..Komm!" flüstert Heddy und saßt Mar- tinus an der Hand. „Hier an der äußersten Ecke des Pfarrhausgartens ist eine verfallene Laube, die niemand benu'ck und die wir schon als Kinder nir Zufluchtsstätte erwählt haben. Ich bin schon ganz außer Atem von dein Mind."
Sie kriechen durch die Lücke im Zaun, winden sich durch eine Stachelbeerhecke. Tie Tür der Laube ist nur angelehnt. In einer Ecke drinnen stehen ansrangierte Blumentöpfe. lind dann ist da noch eine schmale, wacklige Bank, aus die sie ffch setzen.
(Fvt.llevnna total)
von Lres5«.ieo
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„Leider nein. Aber das hat nicht viel zu sagen: denn um diese Zeit wimmelt die Nehrung von Sommergästen, die von Nossitten und Nidden aus die Gegend überschwemmen. Ich hielt den Mann für einen wenig bemittelten Touristen. Sehr elegant sah er jedenfalls nicht aus."
Plötzlich erinnert sich Volkland der abgerissenen Worte, die er durch die Tür des Lperationszimmers vernahm. Ein jäher Verdacht zuckte auf. „Und was fehlte diesem Touristen, Doktor?"
..Der Mann hatte eine Schußverletzung am Oberarm", berichtet er nachdenklich. „Die Kugel steckte zwischen den Muskeln des Bizeps. Ter Patient gab an, er habe sich beim Reinigen seines Revolvers verletzt. Im übrigen war die Sache nicht besonders schlimm, und er wiri bald wieder gesund sein."
Eine ganze Meile dauert es. bis Volkland mit den aus ihn einstürmendep Gedanken nn Reinen ist. ..Ich will Ihnen letzt erzählen, was gestern geschehen ist." lagt er langsam. ..Ein unbekannter, ziemlich verwahrlost autz- sehender Mensch brach zweimal in dem Salon des Fräuleins von Berkentin ein und versuchte ihren Schreibtisch zu öffnen. Beim zweitenmal gelang es ihm: aber er wurde in letzter Minute von ihr überrascht, und sie gab zwei Schüsse aus einem Revolver aus ihn ab. Fräulein von Berkentin ist — offenbar unter den Auswirkungen des erlittenen Schrecks - schwer erkrankt, und ich bat Sie aus jenem Zettel mich sogleich aiiffusuck'en da Sie nach dem Tünenhos hinausjahreu soll
ten und ich Ihnen noch vorher das Not- wendigste erzählen wollte. Wahrscheinlich lag Ihrem Patienten, der sicherlich niemand anderes als jener Einbrecher war, daran, daß Sie möglichst spät nach dem Dünenhof kämen: und deshalb ließ er meinen Briet verschwinden."
Gespannt hat Dr. Krogmann der Erzählung gelauscht. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, eilt er in sein Zimmer und kommt gleich daraus mit einem kleinen Handkoffer und seiner Mütze zurück. „Kommen Sie!" drängt er und schiebt Dolkland aus der Tür.
..Alles Weitere können wir unterwegs besprechen."
Unterwegs fällt es Volkland ein, daß er sich die aus dem Arm des geheimnisvollen Unbekannten entfernte Kugel hätte geben lasten sollen, um sie mit den übrigen Patronen von Mariannes Revolver zu vergleichen. Das wäre das letzte Glied m der Beweiskette. und die Polizei brauchte sich dann nicht mehr bei der Vorarbeit auszuhalten.
Aber der Doktor schüttelt den Kops. „Daran Hab' ich längst gedacht. Volkland! Aber der Kerl ist gerissen. Er hat sich nämlich von mir die Kugel anshändigen lassen, um - wie er sich ansdrückte — das Ding später an seiner Uhrkette als Andenken tragen zu können."
Volkland bleibt stumm, bis die Näder des Wagens über das Pflaster des Dünenhoss donnern. Dunkel lieg! das G.'tsgebäude: nur in Mariannes Zimmern »st spärliches Licht.