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Bering: BchwarzwalL-Wachl T. m. b, H Ealrv. Rotationldrvckr A. OellchlLger'sch« Buchdrucker««, Calw. Hauptlchrislleiier: Fried­rich Han« Scheel«. Anzeigenleiter: Ludwig BogI«r. Siimtllche In Lalw. D.«. XI. S«: SM). G-schiift«stelI«: Alle« Postamt. Fern. Iprecher 2Sl; Schluß der Anzeigenannahme: 7L0 Uhr uormittag».

Nationalsozialistische Tageszeitung

Ällwerlaablatt

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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Betzörden des Kreises Lalw

Nr. 43

2. Jahrgang

De. Sans Frank

Neichsminister ohne Geschäftsbereich

Berlin, 20. Dezember.

Ter Führer und Reichskanzler hat de» Bayerischen S!aa!sminister der Justiz, Dr Hans Frank, zum Neichsminister ohnk Geschäftsbereich ernannt. Ans diesem Anlaß hat der Führer und Reichskanzler folgendes Schreiben an Tr. Frank gerichtet:

Sehr geehrter Herr Minister!

Nachdem die Justizministerien des Reiches und Preußens vereinigt sind, und in den übrigen Ländern das Reich durch das Gesetz vom 5. 12. 1934 die unmittelbare Leitung der Justizverwaltung übernommen hat. ist die Aufgabe, die Justiz in den Ländern gleichzuschalten, gelöst. Für die Mitarbeit bei der Erneuerung der Rechtsordnung haben Sie sich in der Akademie des Deutschen Rechts eine vorbildliche, dauernde Einrichtung ge­schaffen, die Sie in den Stand setzt, ohne Beschränkung auf die Justiz in engerem Sinne bei der Durchsetzung der national- sozialistischen Weltanschauung auf allen Ge­bieten der Neugestaltung des Rechtes mitzu­wirken. Indem ich Ihnen für ihre Gleich­schaltung der Justiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsordnung meinen wärmsten Dank und meine besondere Aner­kennung aussprcche, erkläre ich hiermit den Auftrag für beendet, den Ihnen der ver- ewiate Herr Neick'svräsident von Hindenbura am 22. April 1933 erteilt hat. Gleichzeitig berufe ich Sie als Neichsminister ohne Ge­schäftsbereich in die Ncichsregierung.

Mit deutschem Gruß!

Adolf Hitler"

Die Beauftragten des RMsmiMers der Wtlz

Berlin, 20. Dezember.

Gemäß 8 2 des zweiten Gesetzes zur lieber- leituug der Rechtspflege auf das Reich vom 5. Dezember 1934 sind vom Reichsminister der Justiz zu seinen Beauftragten bestellt worden: Für die Abteilung Bayern des Reichsjustizministeriums, Staatsrat S P a n- a en berger: für die Abteilung S a ch s e n- Thüringen des Reichsjustizministeriums. Justizmiiiister Dr. T h i e r o ck: für die Ab­teilung Württemberg-Baden des Reichsnistizministcriiims. Ministerialdirektor Dr. Thiesing: für die Abteilung Nord des Neichssustizminlsteriiims. umfassend du Länder Hamburg, Mecklenburg. Oldenburg lohne Birkenfeld). Bremen und Lübeck, Sena­tor Dr. Rotbenberger.

Unverschämter dänischer Großbetrüger

Paris, 20. Dezember.

Der dänische Finanzmann Möller, der. wie gemeldet, wegen riesiger Betrügereien, die 200 Millionen Franken betra­gen sollen, in Graste verhaftet worden ist. wurde am Mittwoch abend in das Pariser Santö-Gefängiils eingeliefert.

Er hat die Reise in Begleitung von zwei Polizeiinspektoren im eigenen Kraftwagen zuriickgelegt und ließ es sich nicht nehmen überall dort Halt zu machen, w« ein wegen seiner guten Verpflegung bekanntes Gasthaus sich zeigte. Schließlich Wurde er in Lyon fest-gehalten und von dort unterscharfer Bewachung gefes­selt nach Paris gebracht.

MS in Kürze

Die Saarbrücker Kriminalpolizei hat ein umfangreiches Sprrngstofflager in der Nähe t:r französisch-saarländischen Grenze ans- tzrhoben.

Mit dem MotorschiffMonte Olivia" traf die erste größere Gruppe abstimmungs- serechtigier Saardeutscher aus Uebersce in Hamburg ein.

Von einem österreichischen Schwurgericht vurüe ein Nationalsozialist zum Tod ver, ürteilt, weil er vier Handgranaten im Be­sitz hatte.

Die französischen Citroönwerke haben einen Fehlbetrag von rund einer Milliarde Fran­sen auszuweiken.

Weihnachts-Burgfrieden im Saargebiet

Verlängerung bis Neujahr abgelehnt Ein französisches Sprengstofflager entdeckt

Saarbrücken, 20. Dezember.

Die Abstimmungskommission teilt mit: Alis Anregung der Abstimmungskommission bezüglich der Einstellung jeder Werbe- und Agitationstätigkeit in der Zeit vom 23. bis 27. Dezember haben die Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung saarländischer Interessen, die Landesleitung der Deutschen Front, der Deutsche Volksbund für christlich-soziale Ge­meinschaft, die Einheitsfront und die Saar­ländische Sozialistische Partei und die Saar­ländische Wirtschastsvereinigung erklärt, da­mit einverstanden zu sein. Seitens der Deut- sehen Front wurde die Anregung gemacht, die Anordnung bis zum 2. Januar 1935 aus- zudehuen. Von derselben Seite wurde auch angeregt, daß, um eine Gewähr zu schaffen, damit dieser Weihnachtsfriede eingehalten werde, eine besondere Verordnung erlassen werden sollte. Betreffs einer Verlängerung der Zeit hat die Einheitsfront erklärt, diesem Vorschlag nicht zustimmen zu können, so daß dieser hinfällig wird. Die Anregung, die An­gelegenheit durch eine Verordnung zu regeln, findet nicht die Zustimmung der Kommission, sondern sie vertritt noch jetzt den Stand­punkt, den sie in ihrer ersten Pressemitteilung durchblicken ließ, und zwar, daß es sich hier um ein gegenseitiges Abkommen handele. Hiervon in Kenntnis gesetzt, hat die Deutsche Front erklärt, auch unter der nunmehr vor­liegenden Situation dem vorzuschlagende.» WeihngHtssrieden zuzustimmen. Die Kom­mission stellt also hiermit fest, daß die oben erwähnten Organisationen sich Verpflichtei haben, jede Werbe- und Agitationstütigkeit voni 23. Dezember 1934 bis 27. Dezember 1934 einzustellen. Der Präsident der Abstim­mungskommission: gez. W. Henry."

Es muß stark bedauert werden, daß sich die Abstimmungskommission dem auf eine wei­tere Entspannung der Lage hinzielenden Vorschlag auf Verlängerung des Burgfrie- dens bis zum 2. Januar nicht anschließen zu können glaubte. Wie recht die Deutsche Front mit ihrer Anregung hatte, die Frage des Burgfriedens auf dem Wege einer Ver­ordnung geregelt zu sehen, geht allein aus der etwas verdächtigen Tatsache hervor, daß die Einheitsfront eine Verlängerung des Burgfriedens ablehnte. Man muß dringend hoffen, daß sich die Gegner der Rückgliede­rung an dieses lose gegenseitige Abkommen halten.

Eiutressen der ersten Saardentsche« ans Uebersce in Hamburg

Mit dem MotorschiffMonte Olivia" der Hamburg-Süd traf am Donnerstagnachmittag die erste größere Gruppe abstimmungsberech­tigter Saardeutscher aus Uebersce in Ham­burg ein. Es handelt sich um 32 Männer und Frauen aus Argentinien, Chile, Brasi­lien und Uruguay, die ihrer Abstimmungs­pflicht in der alten Heimat genügen wollen. An der Ucberseebrttcke hatte sich eine große Menschenmenge eingefunöen, die die Saar­deutschen mit stürmischen Heilrufcn begrüßte.

Wichtig für Abstimmungsberechtigte

Bei der Aufstellung der Liften der Saar- abstimmungsberechtigten für die Eisenbahn­fahrkarten hat sich ergeben, daß Vriefsendun- gcn wegen nicht mehr zutreffender Anschrift als unbestellbar zurückaekommen sind. Di« Saarabstiinmungsberechtigten, welche in letz­ter Zeit ihren Wohnsitz verändert und ihr« neue Anschrist noch nicht gemeldet haben werden deshalb hiermit ebenso höflich wi« dringend gebeten, ihre veränderte Anschrift ihren Ortsgruppen und ihren Saaroblcuter umgehend mitzuteilen, damit die Eisenbahn­fahrkarten ihnen rechtzeitig und richtig zu- gestellt werden können.

Der Anmarsch der Saar-Truppen

Aus Saarbrücken wird berichtet:

Die ersten italienischen Soldaten sind am Donnerstag im Saargebict eingetrossen. Es handelt sich nur «m kleinere Kontingente, die Borhut der in den nächsten Tagen erwar­teten geschloffenen Truppenteile. Zwei Bataillone englische Infanterie verließen am Donnerstagabend daS Trnppcnlager von Eatterick in Aorkshirc, um sich in Dover ein­

zuschiffen. Die beiden Bataillone, die aus ins­gesamt 40 Offizieren und 940 Mann bestehen, iverden Samstag in Saarbrücken eintrcffen.

im LrmraMI

Wie die ZeitungDeutsche Front" mel­det, hat die hiesige Kriminalpolizei ein um­fangreiches Sprengstofflager «n Süd­hang des Spicherer BergeS, in der Äähe der französisch-saarländischen Grenze, ausgehoben. Bei Nachforschungen über einen Einbruch stieß man aus mehrere Gruben. In der ersten Grube kand man Munition. Sprengkapseln und schwere Jagdmnnition. Die zweite Grube enthielt eine große ble­cherne Bonbondose, die mit Briiam-Svrena-

stosfen, Dynamit wwrc Zunoicynuren mit Zündkohlen und Sprmarapieln gefüllt war.

In der dritten Grube wurde ein Sparen mit Stahlrohr gesunden, mit denen offen­kundig die Gruben hergestrllt worden waren. Das gesamte Material wurde von der Kri­minalpolizei beschlagnahmt. Die Munition, anscheinend französisch« i, Ursprungs, war in französischen bzw. lothringischen Zeitun­gen verpackt: außerdem wurden ein großes Packpapier mit Anjklebeschiid der Firma Herz Söhne und Klebezettel der franzö­sischen Eisenbahnverwaltung vorgefuuden ,» Finger- und Fußabdrücke wurden von der zuständigen Dienststelle der Kriminalpolizei sichergestellt.

Die Polizeilichen Ermittlungen waren in den späten Abendstunden des Mittwoch noch nicht abaeschlossen.

Die Derständigungsarbeil der Frontkämpfer

Fortsetzung der Baden-Badener Aussprache in Berlin Für Zusammen­arbeit und einen ehrenvollen Frieden

Berlin, 20. Dezember.

Die Besprechungen zwischen deutsche« und sranzöfischcn Frontkämpfern, die mit einer Unterhaltung des Präsidenten der Union Federal der Frontkämpser, Pichot, mit dem RcichSkricgsopfcrfnhrer Oberlinbober am 2. Augnst 1934 in Baden-Baden ihren An­fang genommen haben, wurden heute in Ber­lin fortgesetzt. In den Besprechungen kam der Wille zum Ausdruck, den die Frontkämpfer beider Länder haben, dem Frieden und damit ihren Völkern zn diene«.

Herr Pichot, der zusammen mit dem Ge­neralsekretär der Union Federal der Front­kämpfer, Randoux, in Berlin war, hat die Gelegenheit gehabt, sowohl den Führer wie den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, zu sehen, die sich mit ihnen so frei­mütig unterhalten haben, wie Frontkämpfer untereinander zu sprechen gewohnt sind.

Die Besprechungen zwischen Herrn Pichot und dem Reichskriegsopferführer sollen, wie

zum Ausdruck kam, keinerlei Probleme der großen Politik behandeln, sondern lediglich dem Willen Ausdruck verleihen, der in jenen lebendig ist, die im Kriege ihre Pflicht getan haben, nämlich den Willen, einen ehrenvollen Frieden «nd eine ebenso ehrenvolle Zusam­menarbeit zwischen den beiden großen Kul­tur- und Soldatennationcn anzubahnen.

Sernsev-

ützertragung in der Neichskanzlel

Berlin, 20. Dezember.

Dem Führer wurde am Dienstag abend durch den Staatssekretär des Reichspostmini- steriums Tr. Lhnesorge eine Fernseh­übertragung vorgeführt. Mit einem vom Ncichspostzcntralamt in der Reichskanzlei aufgestellten Fernsehempsänger wurden ver- schieden? Ausschnitte ans Tonfilmen, Sen­dungen des Ultra-Kurzwellensenders, der Deutschen Reichspost in Bcrlin-Witzlcbcn wohlgelungen ausgenommen.

Die heldenhafte Retlungstat derNeuyork"

Die Besatzung erhält Rettungsmedaille Bewunderung im Ausland

Berlin, 20. Dezember.

Ans Anlaß der heldenhaften Rettungstal derNeuyork"-Besatzung hat der Reichs-und preußische Minister des Innern. Dr. Fr ick. an das hamburgische Staatsamt folgendes Telegramm gerichtet:

Anläßlich heldenhafter Retlungstat der BesatzungReuhork" ersuche unverzüglich Einreichung von Vorschlägen zur Beantra­gung der Rettungsmedaille.

Reichs- und preußischer Innenminister Dr. Fr ick."

Enqsssche Bewunderung für die Rettung

Die Rettung der 16 Mann starken Be­satzung des norwegischen Frachtschiffes Sisto" durch die Seeleute des Hapagdamp- fersNeuyork" wird in der Londoner Mor­genpresse ausführlich und mit A u s d r ü k- ken der Bewunderung gemeldet. In der ..Time 8" besonders werden der glän­zende Mut und die Seemannskunst der Hel­fer gerühmt. Erst nach dreistündiger Arbeit hätten sie die Schiftbrüchiaen erreicht. Trotz der größten Gefahr des Kenterns oder Scheitern? an der Bordwand des steuer­losen Schisses hätten sie die Norweaer. einen nach dem anderen, in ihreNußschale" hinübergcnommen nnd trotz des schweren sturmes sicher zu ihrem Schiss gebracht.

Der Dank

des norwegischen Ministerpräsidenken

Der norwegische Ministerpräsident und Minister des Aeußeren Mowinckel ha! an die Hamburg-Amerika-Linie das sol- aende Telearamm aerickftot.-

Habe eben mit Bewunderung von der Rettung der Besatzung des norwegischen Schiffes ..Sisto" durch die heldenhaften An­strengungen der Besatzung Ihres Schiftes Nenvork gelesen. Ich bitte Ihre Gesellschaft, meinen herzlichen Dank entgegenzunebmey und der Besatzung derNeuyork" überbrin­gen zu wollen."

LchissSzusammenstotz vor Porto

Wie aus Lissabon gemeldet wird, ist der ans Südamerika kommende holländische Personendampfer .Orania" aus der Reede von Leiroes bei Porto von dem porlugie- iilchen PersonenvampserLoadan" wählen!) der Ausschiffung der Reisenden gerammt worden. Ter Bug der .Orania" wurde vollkommen eingedrückt io daß sich riesige Wasiermassen in das Schifts- mneie eraoffen. Das Schiss begann schnell zu sinken. Unter der ans 150 Mann bestehenden Besatzung und den >22 Reisenden brach eine Panik aus. Ans dem Hafen Leiroes waren losort viele Boote an der Unfallstelle, die sich an den Bergungsarbeiten beteiliaten. Soweit bisher bekannt ist ist ein Verl» ft an Menkchenleben nicht zu be­klagen. Jedoch wurden ver'chiende Rei­sende und Mitglieder der Besatzung ver­letzt. Ein Reisender, der über Bord ge­sprungen war. wurde mit einem schweren Schädelbruch ins Krankenhaus von Porto eingeliesert. Außerdem sind neun Per­sonen. nämlich vier Belahnngsmitglieder. eine Krankenwärterin und vier Reisende, leichter verletzt worden.