Scklwarzwald-Wacm
Derlai: Hchwaczwold-Wachr G. ». b. H Tolw. Rolatiyntdcuck: >. veischliiger'sche Puchdruckerei, Talw. Hauptichriftleil«: Fried» »ich Han» Scheel«. NnzetgenleUee: Ludwig Bögler. Sämtlich» in Sali,- D.n. XI. L»: SSS0. SeichjjstS stell«: Nile« Postamt, gern- sprecher Ml; Schluß der «njelgenanuahme» 7^0 Uhr vormittag«.
Nationalsozialistische Tageszeitung
Ätlwerlaablait
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Amtliches Organ <ler N. §. v. N. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Staöt- und Gemeinöe-DelAöen des Kreises Ealw
Nr. 40
Lalw. Dienstag, 18. Dezember 1SS4
S. Jahrgang
England und der Zwischenfall in Saarbrücken
Prozeß gegen die Führer des Suardeulschtums verschoben
benttal g. s. Atvrrt smvsnn f
KelchSMrer -er SS. Minier zum Lag -er Polizei
Berlin, 17. ^czamber.
Der Politische Polizeikoinmandeur bei Länder Reichsführer der SS. Himmlei erläßt zum Tag der deutschen Polizei' sol gruben Ausruf:
..Tie Polizei im nationalsozialistischen Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt vom deutschen Volk als sein bester Freund und ktnssp, Uri» Nerbrnnliorn und SlantSlosn^'n als tchtimmster Gegner angelegen zu werden.
Diesem Ziele nachzustreben und an seiner Verwirklichung zu arbeiten, ist Wunsch und Wille jedes deutschen Poli'eibeamten. Der Daa der deutschen Volnei soll ein n"ner Beweis unseres Möllens sein. Wir sind über- zeuat. daß iekwr denl'che Bolksa-masse. der in Polizeibeamten den Freund und Helfer sieht auch am ^aa denlsch-n 'Uosi-»? --— nieder sa'n ,,nd Dvtar v'llk im Sinne
des Geill->s. der ans Deutschland in den letzten «W-» Ic>l»»-I-N I-?N BoD mit anderer Seele »ine Einheit der Kameradschaft gestaltet hat. ae». Himmler.'
Kommt die Nlit-MrunaspslM für -as Kan-werk?
Berlin. 17. Dez. Anläßlich einer Tagung der Gaufachgruppenwalter .Nahrung' wurde vom Generalsekretär des Reichsstandes des Deutschen Handwerks. Tr. Schüler, di? Aeußeruna getan daß über kurz oder lang eine B u ch s ü h r u n g 8 p i l i ch t für das Handwerk einqesührt werden müsse, denn gerade auch die mangelhafte Selbstunterrichtung der Handwerksmeister über den Stand Ihres Betriebes habe Schuld daran getragen, daß in den vergangenen Jahren Taufende von Meistern dem Daseinskampf erlegen seien. Bon anderer Seite wurde die Forderung erhoben daß Neuau kleben des alten Wanderbrauches wieder zu bewirken damit der Nachwuchs lein Blickfeld in der Welt weiten könne. GZ lost demnächst beim Bäcker- und Fleilcherhanviverk Vorsorge aetrokse» werden daß den Angehörigen dieses Berufsstandes wieder Tür und Tor aeölknet würden.
srr eitmee kommt!
München. 17. Dezember.
In der Nacht zum Sonntag hat in den Tälern im Allgäu Schneefall eingesetzt. In den Bergen gab es am Sonntag eine Schneedecke bis zu 20 Zentimetern.
LeaWnötvmer MionialenWuvl
gl. Paris, 17. Dezember.
Hartnäckig erhalten sich Gerüchte über einen bevorstehenden Diplomatenschub. Nicht weniger als 20 Posten sollen neu beseht werden. U. a. soll der bisherige französische Botschafter in Berlin, Francois Poncet. Generalsekretär des französischen Außen- Ministeriums werden. Zu seinem Nachfolger in Berlin ist der bisherige Botschafter in London. Cork in. ausersehen.
Das RMlle in Kürze
Die englische Oeffentlichkeit. sowie die englisch, Presse beschäftigen sich lebhaft mit dem Saarbrücker Zwischenfall. Die Berichte stützen sich aus die Aussagen des beteiligten Po- lizeiofsiziers und sind deshalb recht einseitig gehalten.
Beim Reichsautobahnlage« Werbellin wurde das erste Musterlager für Bauarbeiter In Anwesenheit von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley eröffnet.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin* hat nunmehr eine Million Kilometer zurückgelegt. Gleichzeitig kann die Maybach-Motorenbau 8. m. b. H., Friedrichshafen, ihr 25jähriges Jubiläum beaeben.
In Bulgarien wurde eine kommunistische Verschwörung im letzten Augenblick entdeckt, veber 600 Personen wurden bisher sestge- »ommen.
I» Belgrad kam es z« eine, gewaltige« Kundgebung -er nationalen Kreise gegen Italien, Oesterreich «nd Ungarn. Es wurde »ersucht, die Italienisch« Gesandtschaft zu Jitrme«.
Einseitige Beurteilung —
Saarbrücken, 17. Dezember.
Ueber den Zwischenfall in Saarbrücken wird von den englischen Blättern mii groß- ter Ausführlichkeit berichtet. Die Tarsiellun- gen gründen sich abgesehen von der amtlichen Mitteilung des Vorsitzenden der Regierungskommission Knox. hanpisächlich au' die Angaben des beteiligten Polizeiosiiziere Iustice seines Freundes Lord Ayle 8 - ford »nd eines in ihrer Begleitung beiind- lichen Fräuleins Kälhe Bra » n. Sie lind also einseitig gehalten. Tie Sache wird lc dargestellt alz ob die Fußgänger die Haupt- schuld an dem Zwischenfall trügen, indem sie den Offizier, der sich durchaus korrekt beuom- men habe, bedroht hätten. Einer der Meldun- gen zufolge hat aber der Offizier selbst zuge- geben, dah er versuchte, davon zu fahren, ohne das Erscheinen der Polizei abzuwarten, und das oie rrnweienoen zrcy jeuier A.ozrchi wioer>etzlen
Wie der diplomatische Mitarbeiter von Reuter hört, erwartet man in maßgebenden Londoner Kreisen nicht, daß der bekannte Zwischensall in Saarbrücken irgendwelche ernsteren Nachwirkungen haben könnte. Man weist an maßgebender Stelle daraus hin. daß es sich um eine Frage handelt, die nur die Saarregierliiigskvmmission angeht und daß die britische Regierung außerhalb des Be- reiches der Verantwortlichkeit bleibt. Der Polizeioffizier englischer Nationalität, »in de» es sich handle, sei durch Vermittlung der Zaarregierungskommlssiou bei der dortigen N-ilnei einaestelli morde». Er a-stdre »l?r> auctz nicht zu den Anwärtern, die sich vor de« Bewerbung an englische Behörden gewandt hätten, um Erkundigungen über die Einstellung bei der Saarpolizei einzuzirhen.
Ein Augenzeugenbericht
Das „Saarbrücker Abendblatt' veröffentlicht folgenden Augenzengenbericht über dev Zwischenfall in der Nacht zum Sonntag, dei ihm von dem Ehemann der verletzten Frau Steig zugegangen ist und in der es heißt
..Ich befand mich mit meiner Frau iowii meinem Kollegen Schank und besten Frau an der Ecke Goeben- und Hohenzollernstraße als Plötzlich ein Sportzweisitzer der in schar- ier Fahrt von de« Hohenzollernstraße kam beim Einbiegen in die Goebenstraße aui dev Bürgersteig geriet und »ns umriß. Hieibei wurde meine Frau, die stch in gntei Hoffnung befindet überfahren, ko daß ste später ins Treppenhaus gebracht werden mußte. Aus ihre Hilferufe kamen mehrere Passanten hinzu, die mit Recht über den rücksichtslosen Fahrer der später als ein englische» Offizier kestgestellt wurde, empört waren Der Engländer versuchte sich mit seinen De- zle'tern aus dem Staube z» machen und bol >n>'r einen 50-Frankenkchein an wobei er gleichzeitig kragte: ..Wollen Sie mehr?' Ich Zehnte dankend ab.
Wir forderten den Offizier ans. so lang! an der Nniallstelle zu bleiben bis Volize» eingetrosten war. Daraus ließ er sich nich! ein und zog keine Pistole, aus der er zwei Schüsse abaab. Durch den erst-n Schuß wurde der städtische Installateur N e » m e i- ster leicht verletzt. Mein Kolleae Schank entwand dem sich wahnsinnig Gebärdenden die Waste und ries ihm zu: .S'» bleiben so lange hier bis die Polnej hier ist!'
Inzwischen war die Menge, die Ze»"e de? weiteren Geschehen? w»»de immer stärker anaewachsen. Der stark anaelriinkene englische Ostnier machte nnnm<'hr von keiner Borknnst Gebrauch und kchlna nun noch mehrere Personen zu Boden. Ab", schließlich gelang es doch der anloereaten Menge dev Tobenden zu bändigen und ihn der Polizei, die inzwischen mit dem N"berfallanto einae- trösten war. zu übergeben. Der Wagen wurde auf dem Hole der städtschen Werke stchergestellt. Man fand in ihm noch ein« weitere große Mehrladepistole sowie mehre« Gummiknüppel.^
Beurlaubung zur Saarabstimmung
Wie der Reichs- und preußische Minister des Innern verfügt, ist für dir am 13. Januar 1935 stattsindende Volksabstimmung im Saqraebiet den stimmberechtigten Be
amten Angestellten und Arbeitern der erforderliche Urlaub ohne Anrechnung aus den Erholnngsnrlaub und unter Fortzahlung der Bezüge zu gewähren.
Prozeß gegen die Fsihrer des Caardeukschtums verschoben
In dem mit großer Spannung erwarteten Prozeß vor dem obersten Abstimmungs- gerichtshos gegen die Führer des Coardentsch- tiittis. Landesleiter P i r r o t. und d»e Mitglieder des Landesrates. Gewerkschaftsführer Beter Kiefer Rechtsanwalt Levacher Kommerzienrat Röchling und den Pr'rsi denken der Handwerkskammer. Schmelzer. ist der bisher aus den 21. Dezemb"- festgesetzte Erössnnnaszeitpunkt ohne Avgab- näherer Gründe auf unbestimmte Zeit ver schoben worden.
Berlin, 17. Dezember.
Im Spiegelsaal der Krolloper fand am Montag eine Besprechung der Neichsamtsleitung der NS.-Kulturgemeinde mit den führenden Persönlichkeiten der nationalsozialistischen Forma- tionen und der Verbände statt, die im Laufe der ie<»ten W"cken Abkommen über Zusammenarbeit aus dem Gebiet der kulturellen Betreu, ung ihrer Mitglieder geschlossen haben oder mil denen solche Abkommen in Voebereitung sind Ihren besonderen Charakter erhielt diese Tagung dadurch, daß Neichsleiter Rojenbeco erschienen war, um die Vertreter der Verband zu begrüßen und in einer kurzen Ansprache aui die Grundzüge des nationalsozialistischen Stre-
en. Rojenberg führte au^, datz die national' 'ozialistische Bewegung seit ihrem Entstehen nnen Zweifrontcn-Kampf zu führen gehabt zabe. Die eine gegnerische Front, die des Mar- nsinus, sei zerbrochen. Die andere Front habe ach der nationalsoziulistischer Bewegung an- geschlossen und bemühe sich, in ihrem Rahmen ihr Bestes zur Durchführung des nationalsozla- ästischen Aufbaues beizutragen. Manche Kreise
Nachdem »ch vor einiger Zeit heraustst- stellt hatte, daß die Unterbringung der beim Bau der Reichsautobahnen beschäftigten Ar- beiter verschiedentlich sehr zu wünschen übrig ließ, hat sich aui Veranlassung des Führers die DAF. beeilt, im Einverneh- men mit der G°neralinspektion des Deutschen Straßenwesens und mit der Direktion Reichs- intobahnen eine Reihe von Musterlagern an den Strecken der Neichsanto- bahnen einzurichten. um der Banwirtschast Musterbeispiele an die Hand zu geben. Das Amt .Schönheit der Arbeit' der DAF. hat sich dabei der Mitwirkung des Arbeitsdienstes bedienen können. Tie e r st e n Mnsterlaaer sind bereit? fertig- gestellt. Weiterhin ist. nm daS gesamte Lagerwesen bei den Reichsautobahnen beispielgebend zu gestalten, bei der Direktion der Reichsaiitobabnen eine Zentrale kür Unterkunft' geschaffen worden, die die gesamt« Unterbringnngslraae im Sinne der seht erstellten Lager erledigt.
Am Montag mittag fand nun in Anwesenheit de? Reichsoraanstationsleiters Dr Lev. des Generalinspektors kür das deutsch« Straßenweken und deS G-nernldirektor? der Deutschen Neichsbahngeselstchast die feierliche Einweihung des Neichsantobahnlagerk Werbellin bei Eberswalde statt. Inmit- ien des LaaerS, das stink musteroültig eingerichtete Schlaf- und WirtschaktSbaracker ansznwejsen hat, halten stink Hakenkreuz- banne« und um die tannenumkränzte Rednertribüne etwa LOO Belegschaftsmitglieder uni
Baden-Baden. 17. Dezember.
Am Freitag nachmittag entschlief nach langem. schwerem Leiden der General der Infanterie a. D. Albert Schöpf- in im Alter von 81 Jahren.
Am 27. Oktober 1853 wurde General Zchöpflin <n Freibnrg i. Br. geboren. Er machte den Krieg von 1870/71 mit und erhielt lür sein tapferes Berhalten die badisch« Tapferkeitsmedaille und die Karl-Friedrich- Medaille. Als Offizier stand Albert Schöpf- lin in den verschiedenen Garnisonen de? Deutschen Reiches. Im Weltkrieg führte der General zunächst die 5s. Neservedivision bei Ppern und Langemarck als kommandierender General hatte er vorübergehend den Befehl über daS 23. Reiervekorvs. ' " ' '
aber glaubten heute noch die nationallozia- listische Welle werde verebben und. einer Fortsetzung der alten bürgerlichen Kultur Platz machen. Gegen diese Kreise müsse ein Kamps um die Einheit des nationalsozialistischen Gedankengutes kompromißlos weitergeführt werden. Unsere Aufgabe sei es, in langsamer Ans- lese die positiven Kräfte -zu finden und zu fördern, die eine neue Heranwachsende deutsche Kunst im Geiste der Bewegung formen könnten. Dieser Aufo-üe dürfe sich nicht nur der Kreis derjenigen unterziehei» die sich bIonderL rer Pflege der Kultur angenommen hä'.cn, sondern alle Kreise der Bew>.gnng, de-.. Volkes, müßten daran teilnehmen. In dreien» Sinne begrüße er die Zukami ienaro»it der NS-K»:l- turg meinde mit den and-ren Fer-natioiieu und Organisationen des votic raste,'iolistilchrn Staates.
Anschließend nahm d»r AmtsleiUi der NS - Kulturgemeinde. Dr Walte« Sti» . das Wort z» einer Darstellung „er praktischen Arb-ir ver NS.-Kulturge>a?inde auf all? "'edleren der nationalsozialistischen Kuiisivklc e
die geladenen Gäste A»sttrN"ng genommen Znei-ll bielt Generaldirektor Dr. T o r V - muliez eine Aniprache. in der er daran' hinwies, daß die Fürsorge, die sich in der Errichtung der neuen Unierkuniltzräumi >eige. ein Muster fein werde iür die Ar- heitsstätten der ganzen Welt.
Der Generalinspekior für das deutsch» Straßenwelen. Tr. T o d t. betonte, daß dr« Errichtung Vieles Musterlagers dem Ein- greisen des Führers zu verdanken ist feiner )er Milarbeit der Deutschen ArbeitSironi und de? Freiwilligen Arbeitsdienstes. Wir wissen daß die Eröffnung dieses Lagers, sc betonte er. einen ganz gewaltige» Schritt vorwärts bedeutet aui dem Wege zur Ver- besiernng der Arbeitsbediiiaiingen der deutschen Volksgenossen. Was hier durch prak- tische Arbeit aller Beteiligten nach dem Wik- len des Führers in ganz kurzer Zeit entstan- de» ist war das Vorbild «ür das Gesetz über die Nnterknnst bei Bauten, das bas Reichs- kabinett kürzlich verabschiedet hat. Dieses Musterlager wird beispielgebend lein kür di« Arbeiter,interkünfte im annzen Reich.
Neichsorganisationsleiter Dr. Ley legt« an dem Beispiel des Arbeitsdienstes dar. daß es stch bei der Schaffung eines neuen Nr- beitsbegristes weniger um Lohnsragen handeln könne als um die Frage der Ehre. Möge auch dieses Lager, so betonte er. ein Symbol dafür kein, daß die Arbeit nicht allein des Lohnes wegen da ist, sondern daß unendlich viele Faktoren zusammcnkomnren muffen, um die Arbeit und daS Leben letzen sivLit macken.
Nosenberg über nat.-soz. Kulturarbeit
Gemeinsame Kulturarbeit aller nationalsozialistischen Gliederungen
Reichsautobahn - Musterlager für Arbeiter
Lager Werbellin beispielgebend für die ArbeiterunterLünfte im Reich