Wer in warmer Skude sitzt und sein Einkommen hak, mutz der Bruder in Not, die noch immer das Harke Los der Erwerbslosigkeit kragen, gedenken und ein Teil seines Einkommens für sie gern und frendia ovfern. llir. iurkr
Re Gemme vom SatertruppWrer Willibald
Eine heitere Erzählung aus dem Arbeitsdienst
Er hieß Willibald Bählmann und war ein braver Nrbeitsdienstmann. irgendwo in einem Lager unseres schönen Schwabcnlan- bes. Er war gerade zwei Wochen den Nockschößen der Mutter entwöhnt und manches aus dem Leben und Treiben der grauen Werksoldaten kam ihm verflucht spanisch vor. Das um so mehr, als man nicht behaupten kann, daß unser Willibald das Pulver erfunden hat. Aber, wer will mit dem Schicksal rechten? Viele andere unserer Zeitgenossen sind bei der Teilung der Geistesgiiter auck nicht besonders gut weggekommen und trotzdem sind sie ehrenwerte und nützliche Glieder des menschlichen Panoptikums gewoivn
Diese kurze Charakteristik unseres Freunde? Bählmann ist nötig, um nachstehend, Geschichte verstehen zu können. Di"^ Ge
schichte fing damit an. daß ein Truppführei aus einer größeren Drainagemaßuahme einet Morgens beim Vesper seine Stirne in Falter legte und mit den, ernstesten Gesicht der Wel den staunenden Arbeitskameraden mitteilte daß man zur Weiterarbeit unbedingt einer höhenwinkel, einen ..Augenmaßständer" unt eine „Kiirvcnschnur" brauchen würde. Aha Tie meisten Kameraden begannen mit der Augen zu zwinkern und sich gegenseitig an- zustoßen. Nur unser Willibald blieb todernst was naturgemäß zur Folge hatte, daß de, Baustellenlciter sofort AM. Bählmann beauftragte, die fehlenden Gegenstände in uahelieaenden Lager z» holen.
Voll Pslichtetser machte sich Willibald auf die Socken, um schon nach einer kurzen Zeit unter großem Gekeuche und Geprüfte aus dem Arbeitsplatz zu erscheinen, vollbepackt mit abenteuerlich aussehenden Holzungc- tümeu.
Bevor jedoch diese komischen Apparate aus dem Arbeitsplatz in „Tätigkeit" gesetzt wurden. wurde in der Vesperpause der eigentliche Ulk inszeniert. Die Mannschaft versammelte sich an der Bauhütte und jeder bemühte sich, ein möglichst ernstes und feierliches Gesicht aufzusetzcn. Ein Kamerad besteigt einen umgestülpten Schubkarren und verkündet mit lauter Stimme, daß der Arbeitsmann Bählmann. auf Grund einer soeben eingeggnaenen Meldung aus Stuttgart
zum „Untertruppsührcr" befördert worden sei. Der Grund sei darin zu suchen, daß sich AM. Bählmann in den ersten 14 Tagen so tadellos benommen habe, daß diese Auszeichnung nicht mehr wie billig sei.
Ein geheucheltes Oho ging durch die Reihen der Kameraden. Keine zwei Minuten stand es au und der neugebackene „Untertruppführer" hatte bereits die „vvrgeschriebeuen" Litzen ani Spiegel angenäht.
Dem nicht eingeweihten Leser sei hier verraten, daß es im Arbeitsdienst der Dienstgrad eines UntcrtruPPführers überhaupt nicht gibt und daß zudem eine Beförderung nach den ersten zwei Wochen Dienstzeit eine glatte Unmöglichkeit ist.
Um nun das Maß voll zu machen und um unserem Willibald vollends auf de» „Trappen" zu verhelfen, machte man ihm vor, daß jedem neueingetretenen Arbeitsmann „der Verstand" gemessen werden müsse. Der Höhenwinkel von vorhin mußte zu dieser Prozedur herhalten. Nun konnte natürlich niemand mehr das Grinsen Verhalten und schallendes Gelächter schlug unserem Freund entgegen, als er sich unter das Gerüst stellte und mit Latte und Schnur an seinem Kops herumhantieren ließ.
Es half alles nichts. Willibald Bählmann merkte nichts. Im Gegenteil, als er nach getaner Arbeit die Abteilung antreten lassen durste und auf dem Heimweg in der ersten
Reihe mit dem Wimpel aus der Schulter marschierte, da wurde er sich erst seiner Bedeutung als „llntertruppsührer" bewußt. Dieser Stolz steigerte sich, als er sich beim Mittagessen zum Abiciluugsführcr setzen durfte und von anderen Kameraden bedient wurde, als ob er die wichtigste Persönlichkeit des ganzen Standorts wäre.
Nach dem Mittagessen wurde die Urkunde nochmals verlesen und gerührt dankte „Uutertruppführer" Bählmann dem Abtei- lungsführer für die Bemühungen, die dieser seinethalben angestellt habe. Unter der Hand erkundigte sich Kamerad Bählmann, wie teuer ein Faß Bier sei, denn schließlich wollte er sich als „Untertruppführer" auch nicht von der schlechtesten Seite zeigen.
Der ganze Zauber dauerte noch den Nachmittag über. In der darauffolgenden Nacht entfernten geheimnisvolle Hände die weißen Litzen vom Arbeitsanzua und mit schwarzen Fingern wurde auf die Stirn des schlafenden Willibald geschrieben: Oh UntertruPPfübrerü
Als sich dann Willibald am anderen Morgen aus der Falle wälzte und verwundert in den Spiegel schaute, da begann es bei ihm lanasam zu dämmern. Und als schließlich das grell» Licht der Erkenntnis über ihn kam. da schallte es ihm auch schon aus allen Ecken und Enden entgegen: „Guten Morgen Untertruppsührcr!" . . .
Für nächsten Sonntag:
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s/« Pfund Schmorfleisch, 1 Pfund Mohrrüben, 2 Pfund Kartoffeln, 2 feingeha-tie Zwiebeln, Pfeffer, Salz »o-d Geschmack. 2 Eßlöffel Tomatenpüree, 1 Titer Flc.,chdrübe aus 4 Maggis Fleischbrühwürfeln.
Das Fleisch in Würfel schneiden. leicht salzen und pfeffern, in etwas Fell kräftig anbraien. Oie Zwiebeln mit dem Tomatenpüree dazugeben und gut durchschmoren Mil der Fleischbrühe auffüllen, die Mohrrüben sowie Kartoffeln skleingeschmtten) dazuschütten und alles in etwa I ftr Stunden qarkochen.
Am kommenden Sonntag, den 16. Dezember, findet abends um 7 Uhr im großen Saale de« evang. Vereinshause»
unsere diesjährige
statt.
Redner: Sladtvj. Lang, Heildm»
Wir laden jedermann herzlich dazu ein.
Eintritt frei!
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den Verwandten, Freunden und Bekannten durch eine Anzeige im Heimatblatt bekanntgeben.
Allbulach, den 12.Dezember 1934
Danksagung.
Für die überaus vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme beim Heimgang unseres herzensguten Mannes und Vaters
3 >>-m Seskff Rsnietslh
Waldmeister
sowie für die tröstenden Worte des Herrn Geistlichen, die ehrenden Nachrufe von Seilen der Gemeinde, des Obstbauvereins und des Arbeitslagers Wildderg sprechen wir an dieser Stelle unsern innigsten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
W. Forstamt Liebenzell Dberförsterrevier.
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Am Montag, den 17. Dez. 1934, 16 Uhr, in Bad Lieben- zell im «Löwen" aus Staatswnld Steinberg, Finkenberg und Klas- brunnen 70 rm Laubholz, 200 rm Ndholz, 33 Stüngleslose, 16 Lose Schlagreisig.
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W. Forstamt Liebenzell.
Wegblmvergebullg.
Das Forstamt Liebenzell hat
den Bau eines Schleifivcgs im StaatswaldVI, „HaugstelterHang" Abt. 10 u. 12 mit einer Länge von 705 Metern und einem Koilenvor- anschlag von 9000 RM zur Ausführung als Notstandsarbeit zu vergeben. Die Arbeit sollte tunlichst bis 15. März 1935 beendigt sein. Für die Vergebung ist die Verdingungsordnung für Bauleistungen (BOB) maßgebend; sie steht unter dein Schutz der Verordnung über Verdingungskaltelle vom 9.5.1934. Schriftliche Angebote, in Prozenten des Überschlags ausgedrückt, sind mit der Aufschrist „Schleisweg im Haugstetter Hang" bis Freitag, 21. Dezember 1934, mittags 12 Uhr, beim Forstamt Liebenzell einzureichen. Überschlag, Plane und Bedingungen können daselbst cin- geschen werden.
Die Bewerber haben bei der Angebotsabgabe beglaubigte Sparkassen- oder Bankauskünfte über ihre Vermögenslage, soivie eine schriftliche Erklärung darüber, ob er mit Dritten aus diese Vergebung anzuwendende Vereinbarungen über die Preisbildung getroffen hat, einzureichen.
W. Forstamt Liebenzell.
MMMWlWg.
Das Forstamt Liebenzell hat
den Bau eines Schleiswegs im Staatswald Xlll. Abt. II. 12 und 13 Sommerhalde mit einer Länge von 1120 Metern und einem Koslen- voranschlag von 14600 RM. zur Ausführung als Notstandsarbeit zu vergeben. Die Arbeit sollte tunlichst bis I. März 1935 beendigt sein. Für die Vergebung ist die Verdingungsordnung sür Vau- leistungen (BOB) maßgebend; sie steht unter dem Schutz der Verordnung über Verdingungskartelle
vom 9.5.1934. Schriftliche An- geböte, in -Prozenten des Ueber- schlags ausgedrüäit, sind mit der Aufschrift „Sommerhaldeschlcis- wcg' bis Freitag, 21. Dezember 1934, mitt. 12 Uhr, beim Forft-
amt Liebenzell einzureichen. Ueberschlag, Plaue u. Bedingungen können daselbst eingeschen werden.
Die Bewerber haben bei der Angebotsabgabe beglaubigte Sparkassen- oder Bankauskünfte über ihre Vermögenslage, sowie eine schriftliche Erklärung darüber, ob er mitDrittcn ausdicseBergebunganzuwendende Vcrembaiuugcn über die Preisbildung getroffen hat, ein- zurcichen.