Hkukt Elt ^lLts Ortlv
Calw, den 13. Dezember 1934
^ Gruß des Advent
^ Macht eurer Herzen Tore weit!
^ Die Liebe geht in Herrlichkeit,
Liebe, noch nie gewesen.
O blitzdnrchflammte, große Zeit,
> du machst die Herzen hochbereit
, und hast sie hocherlesen.
*
Der Calwer Weihnachtsmarkt
Ein strahlender Wintertag voll Sonnenschein, das war der diesjährige Calwer Weihnachtsmarkt. Da ivar es kein Wunder, daß dieser Markt einen außergewöhnlich lebhaften Besuch aufwics. Auf dem Marktplatz und den anliegenden Straßen sah man oft ein beängstigendes Gedränge. In Hellen Scharen kamen die Lanbleute in die Stadt, um ihre Wcihnachtseinkäufe auf dem Markte und in den einheimischen Geschäften zu tätigen. Groß war die Zahl der Buden, die Heuer erstellt wurden, und zum Unterschied von den sonstigen Märkten konnte man dieses Mal eine kauflustige Besucherschaft feststcllen. Besonderes Aussehen erregte ein Lautsprecherwagen, sowie die üblichen „Son- öerartikcl". Selbst „Astrologcnzcltc" waren wieder zu sehen. Bis znm Einbruch der Dunkelheit hielt das lebhafte Treiben an, Sann begann nach altem Caliver Brauch zur Freude oder zum Schrecken Ser Kinder die Herrschaft des „Pelzmärtc", und damit der Weihnachtsmarkt doch nicht zu sehr aus dem Rahmen der anderen herausficl, setzte als Abschluß noch Regen ein.
Dienstjubiläum
In Altburg konnte letzten Dienstag Ge- meindcpflegcr Johannes Roller sein 40- jährigcs Dienstjnbiläum als Gemeindepfleger feiern. Ans diesem Anlaß fand am Jnbi- läumstag auf dem Rathaus eine besondere Sitzung unter Beteiligung des Gemcinderats, der Gemeindebcamtcn und anderer Gäste statt. Bürgermeister Walz würdigte die Verdienste des Jubilars während dessen 40jährigcr Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit. Zum Dank für seine Dienste und als Zeichen der Anerkennung derselben wurde dem Jubilar von der Gemeinde eine Ehrenurkunde und ein Ruhesessel mit Sem Wunsche für weitere Gesundheit übergeben. Anschließend fand man sich mit den Angehörigen des Jubilars im Gasthaus z. „Hirsch" ein, wo Pfarrer Dt er lamm, Oberlehrer Schnattmann, Schuhmacherm. Pfrommer und Bürgermeister Walz Worte des Dankes und der Anerkennung zum Ausdruck brachten. Humoristische Vorträge brachten angenehme Unterhaltung. Der Jubilar dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung.
HI.-Heim in Altburg
Wie uns mitgctcilt wird, hat der Altburger Gemcinderat der Hitlerjugend nicht nur einen Raum als Heim zur Verfügung gestellt, sondern auf Vorschlag des Schulvorstandes weiter 270 NM. für dessen Ausbau bewilligt. Damit ist die Hitlerjugend Altburg in der Lage, ihr Heim vollständig auszu- baucn und vorbildlich einzurichten. Die Hitlerjugend ist der Gemeinde für diese tatkräftige Unterstützung sehr zu Dank verpflichtet.
Werbeabend der NS.-Frauenschaft und des BdM. in Möttlingen
Vom BdM. wird uns geschrieben:
Am Sonntagabend fand inMöttlingen ein Werbeabcnb der NS.-Fraucnschaft und des BdM. statt. Eine kleine Gemeinde — eine kleine Schar BdM.-Mädcls, ein kleiner Kreis der NS.-Frauenschaft —, aber eine große Gemeinschaft im Wollen. Sehr fein wurde uns von ihnen in Wort und Bild gezeigt, daß jeder Kreis seinen Weg, seine Aufgaben, seine Pflichten hat und dieselben sicher und stolz auf sich nimmt und sie zu erfüllen sucht. Doch ein großes Ziel eint sie: „Deutschland". Das Deutschland unseres Führers! Der gleich wie einst der Hausvater in der dunkelsten Zeit des Jahres am brennenden Lichtstamm die Fackel entzündete und das Licht zum ältesten Ahnen, zum kleinsten Kind, zn seinem Gesinde, zn seinem Vieh brachte und sie segnete, daß das Böse in der Finsternis ihnen nichts anhabcn konnte und sollte, solange sie an das Licht glaubten, er ist cs, der heute die brennende Fackel durch Deutschland trägt. Bereite Mütter, bereite Mädels braucht er — hier standen solche bereite Frauen vor uns — die Mütter daheim bei ihrer stillen, oft ungeachteten und doch großen und wichtigen Arbeit, in ihrer schweigsamen helfenden Tat. Die Jungen in ihrem frohen, frischen Borwärtsstiirmcn. mit dem sonnigen Lachen in den Augen, mit dem Lied auf den Lippen, mit der revolutionären, lebendigen Haltung der Jugend. Und dahinter, darüber und hindurch klang es immer wieder: „Wir werden nicht ruhen, bis auch die letzte Frau, das letzte Mädel es erfaßt und begriffen hat, daß der Führer jeden, auch sie, zum Bau des Deutschen Reiches braucht.
Brief aus Zavelstein
Letzten Sonntag veranstaltete die NS.- Frauenschaft, welcher auch lebensfrohe Mitglieder aus dem benachbarten Sommenhardt angehören, in dem geräumigen Nnthaussaal einen recht gemütlichen Alte nabend, bei dem aber jugendlicher Frohsinn die Oberhand hatte. Das Pfarr- und Schulhaus haben ihr Bestes dazu, außerdem sorgte der gebefreudig angebotene Kaffee mit reichlichem Hefengebäck für die richtige Stimmung.
Die Hitlerjugend hatte in der vergangenen Woche ebenfalls einen Frcudentag: sie Surfte ihr neues Alleinheim im Pfarrhaus beziehen und ist nun froh, endlich ein passendes Nest gefunden zu haben.
In der Kirche wurden im Nachsommer Altar und Gestühl erneuert, auch die alten Grabsteine würdiger gefaßt und der ganze Jnncnraum neu gestrichen. Die Arbeiten,
Amtseinsetzung des Bürgermeisters Widmann in Wildberg
Unter lebhafter, freudiger Anteilnahme der Bevölkerung wurde gestern der von Gült- lingcn hierher ernannte Bürgermeister W i d- mann in sein Amt eingesetzt. Böllerschüsse und fahnengeschmiickte Häuser begrüßten den neuen Ortsvorstchcr. In Anwesenheit des stell«. Obcramtsvorstands, Dr. Lausser, und des früheren VM Schmelzte begann dann die Ucbernahme des Amtes. Lanörat Dr. Lauffer nahm die Einsetzung vor. Er gab zunächst einen Rückblick, über die Tätigkeit des früheren Bürgermeisters Schmelzte und hob besten Verdienste für die Gemeinde und den Kreis Nagold ancrkennnd hervor und dankte ihm für seine hingebcnde, treue Arbeit. Auch dem Gemcinderat Ebcrhardt dankte er für die bereitwillige Ucbernahme der Arbeit als stellvertretender Bürgermeister. Hierauf wandte er sich an Bürgermeister Wid- mann, von dem er sagte, daß seine seitherige Tätigkeit als Bürgermeister in Gttltlingen das vollste Vertrauen rechtfertigt. Sodann verpflichtete er den neuen Bürgermeister durch Handschlag ans seinen dem Führer geschworenen Treueid.
Glückwünsche sprachen anschließend aus für den Gemeinderat GN. Ebcrhardt, für die Partei Ortsgruppcnlciter Pg. Schanz, für die Schule Oberlehrer Nentschlcr, für die Kirche Stadtpfarrverwescr Stcinle. Weiter sprachen der Kreislciter Pg. PH. Bätzner, M. d. R„ Bürgermeister Maier-Nagold und die Bürgermeister Schmelzte und Widmann. Letzterer dankte bewegt für den herzlichen Empfang und versprach, seine ganze Kraft in den Dienst der Gemeinde zu stellen. An die erhebende Feier schloß sich ein gemütliches Beisammensein im „Bären" an. Am Abend sang der Licdcrkranz als Glückwunsch noch einige Lieder.
Uan liranetzt ckietz ckenisetzs I'ran.
Darum trete ein in die N8.-st°ranen8etzakt!
welche größtenteils von Handwerkern des Kirchspiels auszeführt wurden, waren der Firma Klatte u. Weigle in Stuttgart unterstellt.
Der massi' e Burghof wurde mit einem zierlichen Wandbrunncn geschmückt, der alte humpengewöhnte Burgherr würde gewiß an den beiden strohhalmdünncn, senk Gewissen nicht allzusehr aufrttttclnden Bruunenröhr- chen seine Helle Freude haben.
Der Fremde „besuch in letzten Sommer war bedeutend bester als in den Vorjahren und befriedigte allerseits. Aber schon mahnt unser vorausblickendcr Kurdirektor Hahn wieder zu neuer rastloser, gemeinsamer Weiterarbeit unter Ausmerzung der seither gemachten Fehler, damit unser Städtlein seinen bescheidenen Platz unter den Kur- und Ausflugsorten des Bezirks mit Ehren halten könne.
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung: Für Freitag und Samstag ist zur Unbeständigkeit net- gendes, zeitweilig bedecktes, wenig kaltes Wetter zu erwarten.
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Gechinge«, 12. Dez. Im Anfang des neuen Jahres wird der angesehene Landwirt Otto Böttinger von hier Gechingen verlassen, um droben in Pommern, unfern von Neustettin, eine Siedlung zu übernehmen. Böt- tingcr entstammt einem alten Bauerngeschlecht.
Nagold, 12. Dez. In den letzten vier Wochen kamen zwei neue Segelflugzeuge zur Prüfung und Fertigabnahme. In Wildberg das Segelflugzeug „Wildbcrg" vom Typ „Grüne Post" und in Nagold der Gleiter „Urschel I" vom Typ „Hi ll". Elfteres hat schon längere Flüge von mehreren Minuten Dauer zurückgelegt. Drei weitere Flugzeuge vom Typ „Grunau 9" sind in Bau genommen.
Frendeustadt, 12. Dez. Die Kreisftthrung Freudenstadt des Winterhilfswerks kann in diesem Winter in Stadt und Kreis Frcuden- stadt insgesamt 2200 Zentner Kartoffeln verteilen bzw. hat sie schon verteilt. Ferner hat sie insgesamt 810 Paar Schuhe zur Verfügung, die sie schon verteilt hat bzw. noch verteilen wird. Weiter werden allein in diesem Winter Kohlenscheinc für 4189 Zentner vergeben. Die Pfunbsammlung für das Winter- hilfswerk erbrachte 338 Pfund Nahrungsmittel aller Art. Dazu wurden noch 400 Pakete Kornfrank gestiftet und von der Gauführung kamen noch 10 Zentner Zucker. — Die Ortsgruppe Frcudenstadt des Retchsluftschiitzbun- des umfaßt 1200 Mitglieder.
Aus Baden, 12. Dez. Eine große Weih- nachtsfrcude bereitete die Firma L. Stro- mcyer u. Co. in Konstanz ihren Arbeitern und Angestellten durch Stiftung eines Betrages von 20 000 Mark, der noch vor Weihnachten zur Auszahlung kommt.
Weihnachten, Urlaub, Gemeinschaft!
. Gemeinschaft,Kraft öurch Zreuö? Gau Württemberg-Hohenzollem
Abteilung für Resten, Danöern, Urlaub
Gutschein für eine Urlaubsreife
über
RM.
Vieser Sulschein ist Sozu bestimmt, Sem iöerl ^ ^ §
ArbeltSkamrraöen
Arbotskainerabi»
»ine Urlaubsrest« mit öer N.S. Gemeinschaft .Kraft öurch Zrcube' zu ermöglichen. V>e Einlösung erfolgt an öer Vetrirbskajsc ürS unterzeichnelen velrieb« vor vezahlung öer Uriaubsreste. Ser Betrag bars nur für eine Urlaubsreste im Jahre l§?s, nicht für sonstige Zwecke berrnanöt wecöen.
Vas Urlaubsstchrten-Programm öes Gaues Merüemberg-stohen-ollern erscheint in elmgen.Tagcn unö ist bei allen Dienststellen unö vetriebsworten zu haben. !
Äetriei>«jührer« '
Retriebosührer! Ucberrasche Deine Gefolgschaft, indem Du diese drei Bcgrisse in eine» lebendigen, sinnvollen Zusammenhang bringst. Gib besonders denjenigen» von denen Du weißt, daß ihnen oder ihrer Familie ein Urlaubsaufenthalt, den sie nicht aus eigenen Mittel« bestreiten können, not tut, einen solche« Gutschein. Belohne Deine Gefolgschaft zu Weihnachten durch Aushändigung von Gutscheinen. Durch das Kreisamt Calw der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" werden au die Betriebsführer Gutscheine versandt. Weitere Scheine können von dort fAltburger Straße 14) angesordert werden.
Schwarzes
Breit
Calw, den 13. Dezember NSDAP, Ortsgruppe Calw
Am Freitag, den 14. Dezember, abends 8.15 Uhr, ist M i tg l i c d c r-V c r sa m m- lung im Restaurant Weiß (Badstraße).
Die Teilnahme aller Parteigenossen sowie der Angehörigen der Gliederungen an de« Versammlung ist Pflicht.
Der Ortsgruppcnlciter.
Deutsche Arbeitsfront
Wir machen cs den Mitgliedern zur Pflicht, an der am Freitag den 14. Dezember im Saalbau Weiß stattfindcndcn Versammlung der NSDAP, teilzunehmen.
Der Krciswalter.
Einrichtung von Nmonenrramavr. linien genehmigungspflichtig
In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen sich Omnibusbesitzer zu Interessen- gemeinschasten zusammenschließen. um unter gegenseitiger Unterstützung die Beförderung von Personen zwischen bestimmten Punkten regelmäßig zu betreiben. Diese werben nicm selbst für den Verkehr, sondern bedienen sich hierzu anderer Firmen, insbesondere Reise- büros, die auch den gesamten Fahrkarten- verkauf übernehmen.
Der Neichsverkchrsminister hat entschie- den, daß es sich hierbei um einen Kraft- fahrlinienverkehr handelt, zu dessen Einrichtung eine besondere staatliche Genehmigung erforderlich ist. Es liegt deshalb im eigenen Interesse des Unternehmers, sich vor der Anschaffung eines Kraftomnibusse? darüber zu vergewissern, ob er den g > planten Verkehr auch aussühren kann.
Woran erkennt man Kichllmuseier?
Im Zuge der Neuordnung auf dem Eier, markt ist auch seit einiger Zeit die Bestim- mung getroffen worden, das Kühlhauseier ganz gleich, ob deutscher oder ausländische! Herkunft, deutlich gekennzeichnet sein müssen Dadurch wird der Hausfrau die Möglichkeil gegeben, bei ihren Einkäufen auch wirklich du Ware zu erhalten, die sie zu kaufen wünscht Kühlhauseier, ganz gleich, ob sie daneben nock den Deutschstempel oder einen Auslandsstempei auf der Schale tragen, weisen ein lateinischer K in einem gleichseitigen Dreieck in schwarze: Farbe auf. Der Kaufmann muh außerdem auck m der Kiste oder dem Verkaufsstand eit Schild „Kühlhauseier" anbringen. In frühe, ren Jahren wurden Millionen von Kühlhaus- eiern ohne Stempel als frische Eier verkauft Das ist jetzt durch die n e u g e s ch a f fe ui Ordnungauf dem Eiermarkt restlos untev Kunden.
Psorzheimer Schlachtviehmarkt v. 1t. De- zember. Zufuhr: 8 Ochsen. 20 Bullen. 27 Kühe. 61 Rinder, 191 Kälber. 16 Schale. 437 Schweine. Preise für I Pfd. Lebendgewicht: Ochsen a 2. 3l—33. b 28—30. Vul. len a 33—38, b 30—32, c 26. Kühe a 28 bis 34, b 21—23. c 18-19, d 12-18. Rinder a 36-38, b 33 -38. c 30 32. Kälber b 43 bis 45. c 39—42, d 38-38, Scknveine r 53. d 50-53. g 47-49 Pfg. Marktverkauf: mäßig belebt, geringer lieberstand.
Schweinepreise. Bucha u-Fild.: Milchschweine 18—21 RM. — Ludwrgsburg: Milchschweine 12 — 22 NM. — Murrhardt: Milchschweine 14—22 NM. — Obersontheim: Milchschweine 18—26 NM. — Reutlingen: Milchschweine 16 bis 30, Läufer 30 — 80 NM. — Spai- chingen: Milchschweine 13—16.50 NAt. je Stück.
Viehpreise. Blaubeuren: Kühe 320, Kalbeln 270-385, Jungrinder 70-120 RM — Reutlingen: Ochsen 240—460, Kühe 160—366. Kalbinnen 245—400, Rinder über rin Jahr alt 135—288, unter einem Jahr alt 75—140 NM.; Pferde 300—600 NM. j, Stück.
Neue Bücher
Das Sowjetparadies, wie ich es erlebte.
Verfasser ist der Dcutschrusse David Ncu- fcld, z. Z. wohnhaft in Simmozhcim. Wer immer noch das Weltheil von Sowjet- rutzland erhofft, möge zu diesem Büchlein greifen. Wer etwas erfahren möchte über die furchtbaren Zustände, die dort herrschen, über die „Kulturhöhc" der blutigen russischen Revolution, über die Miihsale und Nöte unzähliger Menschen, die furchtbaren Grausamkeiten der Somjetgrößcn und ihrer Organisationen, kaufe cs sich, er wird reichen Gewinn daraus ziehen. Ausführliche Berücksichtigung finden folgende Kapitel: Das Deutschtum in Rußland, das Schicksal der Deutschrussen unter den Sowjets; Rußland, das Sowjctparadics. Den Schluß bilden Dank- briefc und Notschreie unserer Brüder und Schwestern. Den ewig Unzufriedenen sei das Büchlein besonders empfohlen! Die Sprache ist schlicht, einfach und jedermann verständlich. Es ist zu bezieh«, durch David Nenfeld in Simmozhcim, OA. Caliv. K. L. K.