Niederschrift über die 22. Sitzung des Kreistags am 3.11.1997
Im einzelnen einige wenige Bemerkungen zur Abfallwirtschaft:
Froh und dankbar sind wir als politisches Gremium ebenso wie alle Gebührenzahler, daß die Abfallgebührenl998 nicht erhöht werden müssen. Trotz stabiler Gebühren kann das Leistungsspektrum des Abfallwirtschaftsbetriebs 1998 sogar ausgeweitet werden. So wird noch in diesem Monat der Recyclinghof Dobel in Betrieb gehen. Außerdem wollen wir den Service durch "Sperrmüll auf Abruf" kostenneutral verbessern.
Die befürchteten gravierenden Einbrüche bei den Gewerbeabfällenßind erfreulicherweise ausgeblieben. Dies ist primär darauf zurückzuführen, daß das Gewerbe auf unser Leistungsangebot auch unter dem neuem Kreislaufwirtschaftsgesetz setzt, weil sich der Abfallwirtschaftsbetrieb "ins Zeug gelegt" hat und offensiv auf die Unternehmer zugegangen ist.
Die gemeinsame Behandlung der Restabfälle innerhalb der Region Nordschwarzwald läßt sich wohl bis auf weiteres nicht realisieren. Ob die PAN sofort aufgelöst werden soll oder ihre Aktivitäten zunächst nur ruhen, ist noch offen, aber auch nicht weltbewegend. Diese Frage wird in der nächsten Aufsichtsratssitzung der PAN im Dezember im Hinblick auf die damit verbundenen Kostenaspekte erörtert.
Bereits im Umweltausschuß habe ich mich dafür eingesetzt, die PAN zunächst ruhen zu lassen. Bevor dazu eine endgültige, förmliche Entscheidung im Kreistag getroffene werden soll, ist die Kostenfrage noch abzuklären.
Klar ist, daß der Landkreis Calw allein mit einem für das Jahr 2005 geschätzten Restmüllaufkommen von rund 30 000 Jahrestonnen zu klein ist, um eine eigene Rest- müllbehandlungsanlaggu errichten. Schon seit einiger Zeit strecken wir die Fühler in Richtung privater Entsorgungsunternehmen aus. Wir haben bereits sehr günstige Angebote auf dem Tisch. Es ist nicht auszuschließen, daß die Entsorgungspreise künftig wieder steigen werden. Nach meiner Meinung sollten wir deshalb alsbald einen Entsorgungsvertrag abschließen, der uns zur Absicherung der künftigen Entwicklung ein Rücktrittsrecht einräumt. Das künftige Vorgehen werden wir im Umweltausschuß ausführlich erörtern.
Ein weiterer Schwerpunkt für die kommende Zeit wird sein, das Gebührensystemheu zu strukturieren, um die Gebühren kostengünstiger, gerechter und einfacher zu erheben. Oberstes Gebot muß sein, abfallwirtschaftliche Leistungen kundenorientiert anzubieten und gleichzeitig die Kosten zu senken. Eine wahrlich nicht einfache Aufgabe, an der wir in den kommenden Jahren hart arbeiten müssen.
Nach dieser kurzen Betrachtung unserer beiden Eigenbetriebe nun nochmals abschließend zur Haushaltslage des Landkreises Calw insgesamt:
Bei der Gesamtwürdigung kommt es - wie immer - auf den Standpunkt an. Verglichen mit anderen Kreisen geht es uns noch gut, verglichen mit früheren Haushaltslagen geht es uns schon nicht mehr so gut. Wenn es allein nach uns gegangen wäre, dann wären wir heute besser dran. Noch schlechter wären wir dran, wenn wir nicht besser gewesen wären.
Wir stellen unseren Kreishaushalt 1998 nämlich unter Rahmenbedingungen auf, die man getrost als schwierig bezeichnen darf. Daran gemessen ist unser Haushalt gut, solide und immer noch nachhaltig. Wir haben versucht, Ihnen einen Entwurf vorzulegen, der den Gemeinden läßt, was sie brauchen, denn die Gemeinden sind in einer ganz ähnlichen Lage wie wir.