Rede Verabschiedung von Herrn Kreiskämmerer Pötzsch

Anrede

Am 1. April tritt unser Kreiskämmerer, Herr Pötzsch, sein Amt als Bürger­meister der Stadt Marbach am Neckar an. Wir freuen uns mit ihm, daß es ihm mit einer überzeugenden Mehrheit gelungen ist, in einem hochkarätigen Be­werberfeld die Wahl und dieses Amt, eines der schönsten und anspruchvoll­sten, zu gewinnen.

Nur insofern, als es sein beruflicher Wunsch war, lassen wir ihn gern, im übrigen aber lassen wir ihn nur sehr ungern gehen. Herr Pötzsch ist ein zu qualifizierter Mitarbeiter und Kollege und auch ein zu sympathischer Mensch, um bei uns Hinterbleibenden keine Lücke zu hinterlassen. Aber gera­de deswegen hat es sich auch verboten, auch nur in einem kurzen Moment ihm und der Stadt Marbach seinen Wahlsieg nicht aus vollem Herzen zu gönnen. Aber behalten hätten wir ihn schon gerne.

Da aber beides nicht geht, begleiten ihn unsere besten Glückwünsche von der Nagold an den Neckar, von der Hesse- in die Schillerstadt.

Herr Pötzsch ist am 19. Februar von diesem Gremium zum Kreiskämmerer als Nachfolger von Herrn Kreiskämmerer Albert Buck gewählt worden. Auch damals schon hat er sehr qualifizierte Mitbewerber hinter sich gelassen. Man hat seine berufliche Erfahrung, die er in der Kommunalaufsicht beim Landrats­amt Mannheim und später beim Regierungspräsidium Karlsruhe sammeln konnte, ebenso gewichtet wie seine fachliche Kompetenz, die in seiner Berufung als Professor für öffentliche Finanzwirtschaft und als Autor des ersten Kommen­tars zur damals neuen Gemeindehaushaltsverordnung zum Ausdruck kamen. Die­se in Theorie und Praxis erworbene Fachkompetenz kam dem Landkreis Calw zu­gute, aber gleichzeitig auch die unkomplizierte und kollegiale Persönlich­keit .

Herr Pötzsch verläßt uns in einer gerade in seinem Kernbereich, dem Haus­halts- und Finanzwesen, schwierigen Zeit. Auch der Landkreis Calw bleibt von den Raubzügen des Landes, wie es der Präsident eines kommunalen Landes­verbandes genannt hat, nicht verschont, ebenso wenig wie von den schwieri­gen Auswirkungen der allgemeinen Konjunktur- und Strukturkrise unseres Lan­des. Dennoch hinterläßt Herr Pötzsch in seinem Wirkungskreis eine einiger­maßen geordnete Haushaltslandschaft, um die uns andere Kreise beneiden.

Dies ist, wie immer, das Werk vieler, die zusammengewirkt haben, meines Vorgängers ebenso wie das des Kreistags, aber es trägt auch deutlich die Handschrift unseres Kreiskämmerers, der sich den Blick für das Wesentliche immer freigehalten hat. Die Spielräume für eine Zukunft ohne ihn hat er uns in seinem Verantwortungsbereichs erhalten, auch durch seine Rolle als einer der ganz wichtigen Mitarbeiter bei der Einführung des "Neuen Steue­rungsmodells". Er hat die Verselbständigung der Eigenbetriebe Kreiskranken­häuser und Abfallwirtschaft ebenso vorangebracht wie die Produktbeschrei­bungen, die Kosten- und Leistungsrechnung und die Bildung von Budgetkrei­sen und weitere Elemente in unserem Umbau der Verwaltung in ein modernes Dienstleistungsunternehmen.