Öffentliche Sitzung des Kreistags am 28.10.1985

Das Hol- und das Bringsystem werden kombiniert.

1. Normaler Hausmüll wird einmal wöchentlich abgeholt. Die Gefäße werden in den Größen 35 1 und 50 1 für die Haushalte und 1 100 1 für Gewerbe und Mohnanlagen angeboten.

2. Die Trennung der Abfälle in Mertmüll und Restmüll erfolgt vor dem Einsammeln. Hierzu werden eingerichtet bzw. gefördert

Recyclinghöfe und Sammelstellen, z.b. für Problemmüll, Sonderabfälle und dgl. sowie für Mertmüll

Depotcontainer für Glas, farbsortiert Depotcontainer für Papier Depotcontainer für Meißblech

Kombinierte Depotcontainer für Glas, Papier, Schrott usw. in geeigneten Fällen

Depotbehälter sind in allen Gemeindeteilen aufzustellen. Vorrang hat der Grund­satz der flächendeckenden Einrichtung. Mangelnde Mirtschaftlichkeit für den ein­zelnen Standort ist finanziell auszugleichen. Als Mindestmaßstab gilt ein Rahmen von 500 Personen für die Aufstellung eines Sammelbehälters.

Bei den Recyclinghöfen muß auch Gelegenheit sein, Aluminium, Holz, Textilien und nicht kompostierbare Gartenabfälle abzugeben.

3. Sondermüllsammlungen werden dann angesetzt, wenn über die Ablieferung m Recycling höfen hinaus Bedarf besteht.

4. Straßensammlungen für Papier, Glas und Textilien werden gefördert.

Als begleitende Maßnahmen zu diesen Festlegungen für das Einsammeln werden eingeführt

5. Gebot der Kompostierung organischer Abfälle und der dafür geeigneten Gartenabfälle wie Laub, Heckenschnitt und dgl.. Die Abfuhr derartiger Abfälle wird nach einer Übergangsfrist eingestellt.

6. Als Tarif wird grundsätzlich der Gefäßtarif wieder eingeführt.

7. Die Deponien werden vom Landkreis betrieben. Der Betrieb kann teilprivatisiert werden. Alle für die Funktion der Deponie wesentlichen Leistungen bleiben in der Regie des Landkreises.

Es gibt mehrere Gründe, die gegen die Mertstofftonne sprechen. Dieses System ver­teuert die Abfuhr und belastet damit den Bürger ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem seine freiwillige Mitarbeit immer deutlicher erkennbar wird. Der gewünschte Effekt - also das Aussortieren vor der Abfuhr - wird mit der seitherigen Methode des Bringens und des Holens bei Sammlungen bereits in hohem Maße erreicht. Er kann durch bessere Verteilung von Sammelstellen noch verbessert werden. Die Einführung großer Gefäße - mindestens 120 1 - ist ganz unsinnig. Innerhalb von drei Mochten sollen etwa zwei Haushalte mindestens 120 1 Papier, oder 120 1 Metallteile oder 120 1 Glas sammeln, womöglich gar das Doppelte! Abgesehen davon, daß Transport und Aufstellung Probleme bringen, daß auch hier Zwischenlagerung erforderlich wird:

Mer solche Gedanken entwickelt, hat nicht begriffen, worum es hier geht. Gefäße dieser Größe bieten mehr Anreiz, mehr Abfallvolumen entstehen zu lassen. Gewollt aber ist ja das genaue Gegenteil. Ein solches Gefäßsystem ist zugeschnitten auf das