Öffenttiche Sitzung des Kreistags am 8.3.1982

Das Hausmüttprobtem hat dieses Gremium {a schon häufig beschäftigt, dies wird sicher auch weiter­hin der Fall sein. Daß das A!tg!as in unserem Kreis durch die aufgesteNten Behälter aus dem Mütt herauskommt und der Wiederverwendung zugeführt wird, ist sicher sehr anerkennenswert. Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt das Müttprobtem zu erörtern, unerläßlich erscheint mir jedoch der Hinweis auf die verschiedenen Möglichkeiten auf diesem Gebiet. Beachtliche Erfolge verspricht die Ihnen sicher a!)en bekannte Kiener-Pyrotyse, ferner liegen der Verwaltung seit dem vergangenen Sommer zwei Vorschläge über den Abbau der organischen Substanz durch die Bio-Gas-An!agen vor. Beratungen darüber sind dringend notwendig, ferner möchte ich darauf hinweisen, daß es für den Kreistag einige Erwägungen wert sein müßte, in unseren Städten wie in Viüingen-Schwenningen und Freuden­stadt Altpapier-Container einer Recyting-Firma aufzustetien. Hier wäre auch das zerkleinerte Alt­papier der Verwaltungen mit unterzubringen. Der Reinertrag könnte z.B. der Björn-Staiger-Stiftung zufließen.

Die Energieversorgung unseres Kreises ist sicher von großer und zunehmender Bedeutung. Eine dringende Änderung und Ergänzung bedarf die aitzugroße Abhängigkeit vom Ö), einschließlich der auf O! aufgebauten Elektrizitätsversorgung. Anzustreben ist ein Anschluß an das Ferngasnetz, aber auch die Nutzung unserer eigenen Energiereserven ist dringend notwendig, Wasserkraft, nicht mit großen Staumauern - wie im Waldachtat vorgesehen - sondern mit Fiießkraftwerken, auf die energie­sparende Mögtichkeit von Btockheizkraftwerken, aber auch an die Nutzung von Bio-Gas und Sonnen­energie ist hinzuweisen. Die Landkreisverwattung ats Genehmigungsbehörde hat in atten diesen Auf­gaben die Federführung zu übernehmen. Gerade auf dem Gebiet der Energieversorgung haben wir eine dringende Aufgabe durch kteinere, schadstoffarme und dezentrate Antagen - ohne tange Transportwege - tangfristig sichere Arbeitsptätze zu schaffen, anstatt unser Getd den Muttis zu Obertassen und damit teitweise bereits bestehende Abhängigkeiten noch zu vergrößern.

Ein paar grundsätztiche Worte zur Verkehrssituation unseres Kreises. Die Verkehrspotitik der achtziger Jahre hat sich an den gegenüber früheren Jahrzehnten grundtegend veränderten gesamtwirtschaft- tichen, soziaten und ökotogischen Rahmenbedingungen zu orientieren. Das heißt, aus den Tatsachen der enormen Verteuerung des Kraftstoffes über den Rückgang der Bevötkerung sind neue Forderungen zu erfütten. Diese Forderungen sind z.B. sparsamster Umgang mit Grund und Boden, effektiverer Einsatz von knapper werdenden Finanzierungsmittetn, bis zur Reduzierung der Betastungen von Mensch, Natur und Umwett. Dies bedeutet für den Landkreis aus unserer Sicht: Verzicht auf den Neubau von Kreisstraßen, bei der Renovierung dieser Straßen muß eine Verbreiterung in ganz strengen Maßstäben erfotgen. Zu den geptanten Straßenbaumaßnahmen möchte ich fotgendes ats ein- dringtiche Mahnung zum Bedenken geben; ich bitte um wörttiche Aufnahme ins Protokott: "Jeder Quadratmeter jetzt noch vorhandener Pftanzenbestand, der betoniert oder asphattiert wird, bedeutet einen weiteren Schaden für die ökotogischen Zusammenhänge und damit für die schwer in Mitteiden- schaft gezogene Gesundheit unserer Bevötkerung. Er bedeutet auch eine weitere Reduzierung der Sicherstettung der Ernährung dieser Bevötkerung in Krisenzeiten!" Von den für Straßenbau-Ausgaben im Haushattsptan vorgesehenen über zwötf Mittionen DM täßt sich ein großer Betrag zugunsten eines gezietten Einsatzes dieser Mittet für den öffentlichen Nahverkehr verwenden. Ein direkter Bahnan- schtuß von Weit der Stadt ins Nagotdtat in Verbindung mit einem gut ausgebauten Nahverkehrsnetz würde den Kreis Catw ats Fremdenverkehrsgebiet enorm aufwerten. Und sottte dieser Kreis mit seiner wirtschafttichen Chance ats Erhotungsgebiet unter Ausarbeitung und Weiterentwicktung sinnvotter Fremdenverkehrsförderung nicht versuchen, durch eine umfassend ökotogisch ausgerichtete Potitik an der Spitze zu stehen? Wäre es, so gesehen, rundweg von der Hand zu weisen, wenn wir der Deutschen Bundesbahn einen finanzietten Beitrag für den votten S-Bahn-Anschtuß anbieten, womit wir nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch den Autoverkehr verringern können? Und bringen wir doch auch die tängst fättigen Untertagen für das Radwanderwegnetz in die Öffenttichkeit!

Ats Abschtuß meiner Ausführungen möchte ich ein Wort von Atbert Schweitzer in den Raum Stetten: "Der Mensch hat die Fähigkeit, vorauszubticken und vorzusorgen, vertoren. Er wird am Ende die Erde zerstören!"

Herr Landrat, meine Damen und Herren, richten wir unsere Entscheidungen zunehmend auf die Er- hattung der Lebensgrundtagen aus, damit unsere nachkommenden Generationen noch eine tebens- werte Heimat haben.