Öffentliche Sitzung des Kreistags am 11.12.1978

Schulen

Der Schuletat zeigt insgesamt ein positives Bild.

Das BSZ Nagold geht seiner Bezugsfertigkeit entgegen; gleiches gilt fUr die dortige Sporthalle, deren Richtfest am 29. November dieses Jahres begangen werden konnte.

Die Planung fUr die am 12.6. dieses Jahres vom Kreistag genehmigte Erweiterung des BSZ Calw ist in vollem Gange. Nach dem Bauzeitplan soll im Frühjahr ausgeschrieben und im Juni nächsten Jahres mit dem Rohbau begonnen werden. Ob die zusätzlich zu schaffenden 15 Unterrichtsräume und die Fachräume für Fleischer und Fleischereiverkäuferinnen schon bis zum Beginn des über­nächsten Schuljahres beziehbar sind, kann nicht garantiert werden. Mit einer Bauzeit von knapp 2 Jahren muß gerechnet werden. Ob die rund 4,4 Mio. DM geschätzten Herstellungskosten ange­sichts der enormen Baupreissteigerungen ausreichen werden, muß sich erst noch zeigen. Die Calwer Schulen melden zusätzlichen Bedarf an insgesamt 7 Schulräumen für das nächste Schuljahr an. Weil im BSZ Calw tatsächlich jeder Winkel ausgenutzt ist, können wir diesen zusätzlichen Bedarf voraussichtlich nur extern befriedigen. Zur Debatte steht die Anmietung von fremden Schul­räumen oder die Benutzung der - im Laufe des nächsten Jahres freiwerdenden, bisher an die Stadt vermieteten - Schulräume in der ehemaligen Landwirtschaftsschule Kirchplatz 3. Dies würde aber die Stadt Calw tangieren, weil sie diese Räume für die Realschule dringend brauchen könnte.

Nach Durchführung der Erweiterung des Calwer BSZ zeichnet sich eine Beruhigung auf schulischem Bausektor ab (wenn nicht alle Zeichen trügen). Übrigens stellt der Landkreis Calw mit der Er­weiterung seines erst vor 3 Jahren bezogenen BSZ Calw keinen Einzelfall dar; eine Erweiterungs- welle geht - wie aus Pressenachrichten zu entnehmen ist - durchs ganze Land. Dies ist ein Zeichen dafür, daß der Trend zur beruflichen Schule weiterhin anhält.

Diesen Trend verdeutlichtauch die (Ihnen vorliegende) Übersicht über die Schülerzahlen unserer kreiseigenen Schulen. Sie ersehen daraus insbesondere:

- Gegenüber dem Vorjahr steigt die Schülerzahl um 526 (ca. 11%) auf 5 200.

- Verglichen mit dem Jahr, in dem die Überleitung des beruflichen Schulwesens auf den Landkreis abgeschlossen war (1968/69) ist fast eine Verdoppelung der Schülerzahlen eingetreten.

- Die Zahl der Vollzeitschüler (im Gegensatz zu den Teilzeit-Pflichtschülern) steht jetzt auf 1 561 (ohne Krankenpflegeschüler). Davon

Gymnasiasten

324

Berufsfachschü 1er

1 035

Fachschüler

104

1 463

Geistigbehinderte

98

1 561

Mehr als die Hälfte der 1 035 Berufsfachschüler besuchen die 2-jährigen Berufsfachschulen, welche für alle 3 Fachrichtungen (gewerblich, kaufmännisch und hauswirtschaftlich) vorhanden sind und sich eines wachsenden Zuspruchs erfreuen. Der Wert und die Bedeutung dieser Schulen wird von Eltern und Schülern immer mehr erkannt. Diese Schulen führen nämlich auch zu einer mittleren Reife, allerdings zu einer fachgebundenen, was sich bei der Stellensuche für die Jugendlichen deutlich als Vorteil gegenüber der allgemeinen, in der Realschule oder im allge­meinen Gymnasium erworbenen mittleren Reife herausstellt.