Aus Württemberg

Eine interessante Ausstellung

Äricgsmuseum der Weltkriegsbücherei in Stuttgart

Stuttgart, 1. August.

Zum 20. Jahrestag des Kriegsausbruchs sei aus eine Ausstellung in Stuttgart verwiesen, die den Weltkrieg mit seinen Folgen anschau­lich zur Darstellung bringt: Das Kriegs­museum oer Weltkriegs!» sicherer aufdem Schloß Rosen st ein in Stutt- gart.

In 15 Sälen auf dem linken Flügel des Schlosses ist täglich von 912 und von 2 bis ks,h Uhr das reichhaltige Material der Welt- kriegsbücherei zu besichtigen. Die Ausstellung beginnt mit dem Mord von Serajewo, führt uns dann zum Kriegsausbruch und zu den Bil- dem von der Front. Aber auch alle Begleiter, scheinungen des großen Krieges wie Spionage, Kampf der Heimat, Welt der Gefangenen, Greuelpropaganda der Gegner und schließlich der Zusammenbruch, die Novemberrevolte, die Friedensdiktate, Inflation, Tribute, Erfül­lungspolitik und als Abschluß die Freiheitsbe­wegung der NSDAP, sind in einer Fülle von Bildern, Plakaten, Karten und Denkwürdig, keiten aller Art ausgestellt.

Versäume daher niemand die einzigartige Gelegenheit, diese Sonderausstellung der Welt­kriegsbücherei auf dem Schloß Rosenstein in Stuttgart zu besichtigen. Er ehrt damit die ge­fallenen »>"d d'-> r-Mnk-n

^ ZZ,r Sra-lnr Matten

Stuttgart, 1. August.

Wie die Landeswetterwarte mitteilt, hatte Stuttgart am Dienstag den heißesten Tag^dieses an heißen Tagen reichen Som­mers. Es wurden 33.7 Grad im Schatten gemessen. Am bisher heißesten Tag hatte es 33.4 Grad. Stuttgart hat nach den bisherigen Messungen gestern auch diehöchsteTem- peratur in ganz Württemberg. Heilbronn, das sonst an heißen Tagen ber- nahe regelmäßig denHöhenrekord" hält, brachte es ..nur" auf 33,3 Grad. Freuden- staot hatte sogar nur 29,5 und Ravensburg

2 Grob.

zweieinhalb Sahre Seiöngais

wett sie ihr Kind ertränkt hat

Heilbronn, 1. August. Vor dem Schwur­gericht mußten sich gestern vormittag die 27jährige Margarethe Vogt aus Pfaf - fen Hosen und ihre 66jährige Mutter Christine Vogt wegen Kindstötung verantworten. Im Frühjahr dieses Jahres hatte erstere bei ihren Eltern ein uneheliches Kind geboren, das sie gemeinsam mit ihrer Mutter in einem Eimer kurz nach der Ge­burt ertränkte. Das Gericht sprach beide An­geklagte schuldig und verurteilte die Marga­rethe Vogt wegen Kindstötung zu 2 Jah­ren 6 Monaten Gefängnis und die Mutter wegen Totschlags zu drei Jah­ren Gefängnis. Im elfteren Fall hatte der Staatsanwalt drei Jahre Gefängnis be­antragt, während er bei der Mutter fünf Jahre Zuchthaus für angebracht hielt.

Msenbiiftv WMMwörm

über dem obere« Schmiechatal

Balingen, 1. August. Ungeheure Jnsekten- schwärme, wie sie in unserer Gegend noch nie beobachtet wurden, zogen am Sonntag nach- mittaa über das obere Schmiechatal bei

WlllniWs Vorgehen in -er vie-lungssrage

Innen- und Wirtfchaftsministerium find zu unterrichten

Nach emer Bekanntmachung des Innen- und Wirtschaftsministeriums zum Vollzug des Gesetzes über einstweilige Maßnahmen zur Ordnung des deutschen Sied- lungswesens vom 3. Juli 1984, ist eS der Wille der Neichsregieeung, die Entwick­lung des deutschen Siedlungswesens nicht sich selbst zu überlasten, sondern es nach großen staatspolltischen Ge- sichtspunkten zu führen und zu leiten.

In der Erkenntnis» daß die bestehenden ge­setzlichen Handhaben für die Durchführung dieser Aufgabe nicht ausreichen, hat sie in dem Gesetz über einstweilige Maßnahmen zur Ordnung deS deutschen Siedlungswesens vom 3. Juli 1934 dem Reichswirt- schaftsminister weitgehende Voll­machten gegeben. Er ist bis zur reichs­gesetzlichen Regelung des Planung?-, Sied- lungs- und öffentlichen Banrechts ermäch­tigt, alle Maßnahmen zu treffen, die erforderlich sind, um das deutsche Siedlungs­wesen zu überwachen und zu ordnen.

Zur Durchführung dieses Gesetzes hat das Neichswirtschaftsministerium die Verordnung vom 5. Juli 1934 erlasten.

Diese ermöglicht es dem Reichswirtschafts­minister, sich einerseits mittels der in 8 1 der Verordnung festgesetzten Anzeigepflicht für die dort genannten Maßnahmen den er­forderlichen Ueberblick über die größeren Siedlungsvorhaben im Reich zu verschaffen und andererseits im Wege der Untersagung einzugreifen, wenn eine beabsichtigte Maß­nahme den siedlungs- und wirtschaftspoliti- chen Grundsätzen des Reichs oder dem öffentlichen Interesse widersprechen würde.

Die siedlungs- und Wirtschaft?- »olitischen Absichten der Net ch s-

regierung oursen m Ihren grunbsätz- lichen Zügen als bekannt vorausgesetzt wer­de». Als die zu beachtenden hauptsächlich­sten Gesichtspunkte sind anzuführen: Auf­lösung de'r Großstädte und In­dustriezentren. Vermeidung neuen Zuzugs von Arbeitern vom Lande in die Stadt, Neusiedlung aus dem Land durch Schaffung neuer sozialer Gemeinschaften und Gründung neuer Land- tädte, Verlagerung der groß- täd tischen Industrie, soweit nicht tandortgebunden, in andere wirtschaftlich günstige Standorte und ihre Verwendung als Ansatzpunkt für die neuen Siedlungen. Bildungmöglich st vieler, nicht aus­gedehnter und in sich geschlossener Wirt­schaf t S k r e i s e.

Zuständig nach 8 3 der Durchführungs- Verordnung ist für die Behandlung der An­zeigen über Wohnungs» und Siedlungsvor­haben Las Innenministerium, für die Behandlung der Anzeigen über zu errich­tende und zu erweiternde Gewerbebetriebe das Wirtschafts Ministerium. Die beiden Ministerien entscheiden, soweit erfor­derlich, im gegenseitigen Einvernehmen. Die Ortsbehörden nehmen die Anzeigen entgegen und legen sie mit einer Aeußerung dem Oberamt vor, das die Anzeige mit eige­ner Stellungnahme dem zuständigen Mini- sterium übermittelt. Für den Stadtbezirk Stuttgart legt das Bürgermeisteramt Stuttgart die Anträge unmittelbar dem zu­ständigen Ministerium vor. Für die Anzeigen sind Vordrucke vorgesehen, die von der Buchdruckerei W. Kohlhammtzx in Stuttgart erhältlich sind. Die Vordrucke sind in drei­facher Fertigung dem Ministerium vorzu­legen; ein Ortsplan ist beizugeben.

Ebingen. Wohl V. Stunden lang konnte der nicht enden wollende Zug, der von Tailfin­genTruchtelfingen her seinen Weg über dasBühlhölzle", Ebingen und weiter dem Süden zu nahm, beobachtet werden. Der heiße Sommer bringt uns überhaupt un­gebetene Gäste in großer Zahl; so treten überaus stark die Wespen und Bremsen auf, wie noch manch anderes fliegendes, kriechen­des und krabbelndes Getier.

Wenn die Steuerung versagt

«werach, 1. August. Biet Glück hatte der Fahrer eines Biberacher Bulldoggs. Dieser war gerade unterwegs mit einem großen An­hänger von Brrkenhos nach dem Bahnhof Biberach. Plötzlich löste sich an der Steuerung ein Bolzen und der Führer verlor die Gewalt über den Schlepper. Da die Straße an der be­treffenden Stelle stark abschüssig ist, raste der Bulldogg samt Anhänger die Böschung hin­unter und überschlug sich. Wie durch ein Wun­der entging der Fahrer dem sichere» Tode und trug nur ein paar Kopfverletzungen davon.

Während der eben angezeigte Vorfall ver­hältnismäßig g n t aogelaufeu ist, ereignete sich in Pfalzgrafenweiler (OA. Freuden- stadi) ein Verkehrsunglück mit entsetzlichen Folgen. In der Nähe des Gasthauses zum Hirsch" wollte ein neunjähriger Knabe mit seinem Fahrrad eine Straßenwalze überholen. Er fuhr vor, ohne ein entgegenkommendes Motorrad wahrzunebmen. Bei dem unvermeid­lichen Zusammenstoß wurde dem Knaben der Leib ' .. "

ganze

aufaeschlidt.

Plochingen ist großzügig

und schenkt der Hitlerjugend einen Sportplatz

Plochingen, 30. Juli. Der Gemeinderat Plochingen beschloß in der Sitzung vom 26. Juli unter Vorsitz von Bürgermeister Häußler das von der Gemeinde gekaufte Gelände des früheren Arbeiter-Turn- und Sportvereins bei der Filsbrücke mit Sport­haus und Spielplatz der Hitlerjugend unent­geltlich zur Verfügung zu stellen. Der Hitler­jugend wird lediglich zur Pflicht gemacht, die Anlagen in Ordnung zu halten, vor Scha­den zu bewahren und in treue Hände zu nehmen. Der Voranschlag des Haushalt­plaues schließt mit einem Abmangel von 118 753 RM. ab, der durch eine Umlage von 17 v. H. und unter Verwendung von Rest­mitteln in Höhe von 26 381 RM. gedeckt wird.

iZjührlges Mädchen vsrbmnnt

Wermutshausen, OA. Mergentheim, 31. Juli. Freitag früh verunglückte die 15jährige Tochter des Landwirts Bergmann auf schreck­liche Weise. Das Mädchen war mit Einkochen von Apfelgelee beschäftigt, wobei seine Kleider Feuer singen. Als aus seine jämmerlichen Hilferufe die Mutter herbeieilte, war das junge Mädchen schon derart mit Brandwunder bedeckt, daß es gegen Abend starb. Die Mut- ter erlitt bei der Hilfeleiung ebenfalls beträcht­liche Brandwunden

sul ^Liiinvruttv un vvn

Kmgöansbru» vor 2 « AM«

An die Kameraden des WAFA.

Der Landesverband Württemberg-Hohen- zollern des NS. Deutschen Frontkämpferbundes

Aufruf.

Stahlhelmkameraden vom Landesverband Württemberg-Hohenzollern des NS. Deutickeu Frontkämpferbundes! ^

Heute vor 20 Jahren machte das Deutsche Reich seine Wehrmacht mobil. Die Männer die damals ins Feld rückten, wußten, daß es den Bestand des Reiches gegen eine Uebermacht zu verteidigen galt. In die Front der Vertei­diger rückte im Laufe des Krieges das ge­samte kampffähige Mann es tum Deutschlands nach. Unter unerhörten Blut- opfern, inmitten aller Zermürbung, die un- barmherziger Vernichtungswille dem einge­schlossenen Deutschland gebracht hatte, hielt ein lebendiger Wall von Soldaten draußen bis zum bitteren Ende stand. Aus ihm ist der Stahl- Helm, Bund der Frontsoldaten, hervorgegan­gen.

Wir wissen heute, daß die Jahre der Schmach und des Niederganges nicht umsonst von uns durchgekämpft und getragen wurden. In ihnen reifte, aus dem Fronterlebnis des Schützen- grabens geboren, der heiße Wille zu neuer Volksgemeinschaft und zu neuen Opfern. Kameraden, ihr bewahrt das heilige Erbe der Frontkämpfer, die für ihre Heimat starben. _)arum weihen wir Ueberlebenden unser Leben der großen Aufgabe, die Deutschland heißt. Ihr, Kameraden vomStahlhelm, Bund der Frontsoldaten", greift die Aufgabe an von dem euch durch den Führer zugewiesenen Kampfabschnitt der großen nationalsozialisti- schen Bewegung: dein Nationalsozialistischen Deutschen Frontkämpferbund!

Frontkämpfer zu heißen, ehrt den Träger eines solche» Namens; sich aber zumBund der Frontkämpfer" zu bekennen, verpflichtet zu unerschütterlicher Treue zum Führer, zu höch­ster Opferbereitschaft und zu unverbrüchliche» Kameradschaft.

Heil Hitler!

L e n s ch,

kommiss. Landcsführer.

Schweinepreise. Buchau/F.: Milchschiveirre 1518 M. Niederstetten: Milchschweine 12 bis 17 M. Waldsee: Milchschweine 15 bis 19.50 M. Welzheim: Milchschiveine 1020 Mark pro Stück.

Pforzheim« Schlachtviehmartt v. 31. Juli. Zufuhr: 4 Ochsen, 17 Bullen, 14 Kühe, 62 Färsen, 214 Kälber, 12 Schafe und 394 Schweine. Der Markt verlies mäßig belebt. Ueberstand: 5 Stück Großvieh und 41 Stück Kleinvieh. Die Preise für 1 Pfund Lebend­gewicht waren: Ochsen a) 2. 2425, Butten a) 2728, b) 2426, c) 22, Kühe b) 18, c) 13 bis 15, Färsen a) 2981, b) 2628, c) 23 bis 25, Kälber b) 3840, c) 3437, d) 2832, Schweine b) 4950, c) 4748, d) 4547, g) 40 Mennig.

Werde MWe» der WB.!

läo Istire Lslwer risiUksvelle sm 11 .- 11 . »usiirl 1934

Amtliche Bekanntmachungen.

Stadtgemcinde Calw

SM«« ans Bekleid«»« der WMenzer

Zur Erinnerung an die unvergänglichen Leistungen des Deutschen Volkes im Weltkriege hat der Herr Reichspräsident rin Ehrenkreuz sür alte Kriegsteilnehmer soivie für die Witwe« und Elter« ge- sallener, an den Folgen von Verwundung oder in der Gefangenschaft ge torbener oder verschollener Kriegsteilnehmer gcsttilet.

Aiitragsvordrucke könne» auf der Polizeiwache abgeholt wer­de». Die ««»gefüllten Formblätter sind unter Beisügung der vor- handenen Beweisstücke, die später wieder zurnckgegebcn werden, In der Zeit vom 6. bis 20. August 1SS4 auf dem Rathaus. Zimmer Ne. 8, abzugeben. Dort wird auch bei etwaigen Zweifeln nähere Auskunft erteilt.

Als Vemeisftiicke kommen in Frage: Militärpaß oder Kricgs- stammrottenauszug. Mititärdienstzeitbescheinigung o». Bescheinigungen über Verwundungen und Kriegsgefangenschaft; Rente,ibeschew oder Toderurkunde u. dergl. Beweisstücke dieser Art, die sich im Besitz von Behörden, Verbänden, Betrieben, Arbeitsstellen, Bereinigungen und anderen Stellen besinde», sind dem Antragsteller auf Wunsch aus- zuhägdige». Das Zentralnachwcisamt für Kriegsoeriuste und Krieger- gröber und das Reichsarchiv sowie deren Zweigstellen dürfen zur BemMung von Unterlagen nicht in Anspruch genommen werden. Besitzt der Antragsteller keine Beweisstücke, so stellt er den Antrag, ohne solche beizusugen.

Anträge, die nach dein 3l. März 1935 gestellt werden, können nur berücksichtigt werden, wenn der Antragsteller de» begründeten Nachweis erbringt, daß ihm eine rechtzeitige Stellung des Antrags nicht möglich wqr.

Ealw, den 1. August 1934.

Bürgermeisteramt: Gohner.

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Evang. Kirchengemeinde Ealrv

Heut« Donnerst« s, den 2. August 1934, abend« 8 Ahr in ber Stadtkirche

Gedenkfeier

zur 20jährigen Wiederkehr des Kriegsansangs

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