Eit ^üeers Ortui

Calw, den 2. August 1934

Persönliches

Gerhard Gugeler in Stammhcim hat die Schlußprüfung in der Abteilung für Maschinenbau an der Höheren Maschinen­bauschule in Eßlingen bestanden und damit die Befähigung zur Ausübung des Jngc- uieurbcrufes erworben.

Sängererfolg

Der Lieberkranz Alt Heng stett konnte unter Leitung von Oberlehrer Maier beim Licderfest in Hcilbronn einen beachtlichen Er­folg erringen. In der Abteilung I, Einfacher Volksgesang, erhielt der Verein beim Wett­streit die Bewertung gut-

Vom Turnverein Calw

Treu unserem Führer, treu unserem Volk" ist die Losung, unter der das 1. Kreis­turnfest des Kreises 8 Nagold der Deutschen Turncrschaft in Neuenbürg am kommenden Samstag und Sonntag durchgeführt wird. Um die letzten Anordnungen zu treffen, hat Vereinsführer I. Widmaier die Turner, Turnerinnen, Kampfrichter und passiven Mitglieder zu einer Versammlung einbe­rufen. Der Verein beteiligt sich mit einer stattlichen Anzahl Wettkämpfer und -kämpfe- rinnen an den Schwimm- und gemischten Wettkämpfen, außerdem am Vereinswcttnr- nen in der 1. Stärkeklasse.

DieSchwabenharmoniker" in Bad Teinach

Letzte Woche gaben dieFünf Schwaben- Harmoniker" zugunsten des Hilfswcrks der NSB.Mutter und Kind" im Baöhotcl in Bad Teinach ein Konzert, dessen Besuch etwas zu wünschen übrig ließ. Das Zusam- mcnspiel der Harmonikaspielgruppe auf ihren Hohner-Akkordeons unter Leitung von Herrn Karl Bücher war glänzend, die ganze Kon­zertfolge reich, fein und volkstümlich. Von denDrei Madrigals", die mit meisterhaftem Vortrag und unvergleichlicher Mimik eine Reihe schöner Volkslieder sangen, sei Fräu­lein Hilde Volk mit ihrer Hellen Sopran­stimme ganz besonders hervorgehoben. Auch das Klavier wurde zum Singvogel, zum Kolibri", unter Herrn Gerhard Hubers Künstlerhänden. Ein Bild urwüchsigster Art waren die Tänze des Maxl-B a d e r-Trios. Ihren SchuhplattlerReichstagssitzung 1928", bei dem sich die Tänzer statt der Fußsohlen und anderer Dinge die Köpfe verklopften, muß man gesehen haben. Schade, daß die Künstler so bald abbrachen Mit allerlei Hilfskräften mußte man der nun einmal ge­weckten Tanzstimmung gerecht werden.

Radfahrer-Sommerfest in Rotfelden

Straßenrennen über 8V Kilometer Der Bezirk I Stuttgart im Deutschen Rad­fahrer-Verband übertrug dem rührigen Rad­fahrer-Verein Rotfelden anläßlich dessen Sommerfest ein Straßenrennen über 89 Km und ein Jugendfahrcn über 49 Km. Trotzdem am gleichen Tage auf der Solitudcrennstrecke und in Fcuerbach radsportlichc Wettkämpfe stattfanben, stellten sich morgens 6 Uhr über 69 Teilnehmer dem Obmann für Straßen­rennen zum Start. Das Nennen führte über Wart, Bad Teinach, Wildberg, Rotfelden und Neubulach, das 7.45 Uhr zum zweiten Male erreicht wurde. Die Sprengung des Feldes vollzog sich auf der Talfahrt nach Teinach. Ein schwerer Sturz, in welchen fünf Fahrer verwickelt waren, brachte hier dem Sanitäts­wart allerlei Arbeit- In Teinach lagen nur noch neun Mann in der Spitzengruppe, die um 8.95 Uhr Wildberg durcheilte. Die letzte Steigung zum Festort diente dazu, sich für die Schlußkämpfe vorzubereiten. In prächti­gem Endspurt gelang es dem Stuttgarter Erhardt vom RV. Wanderer-Wcstend Stuttgart, das schwere Rennen in 2:14:9 Std als 1. Sieger zu beendigen. Im Jugend- fahren über 49 Km. wurde 1. Sieger: Ernst Schlenker Merkur Schwenningen in 1:97:99 Std. Im Korso-Wettbewerb in Deko­ration konnten Ser RV- Altbulach 9,96 Punkte, im Korso-Wettbewerb ohne Dekora­tion der RV. Alten steig 19,76 Punkte und damit die ersten Preise erringen.

Obstbauversammlung in Möttlingei

Vergangene Woche fand im Gasthauszu: Ochsen" in Möttlingen eine gut besucht Versammlung des Obstbauvereins statt. Aist gäbe der letzteren war die Eingliederung de Vereins als Fachgruppe für Obstbau in di Ortsbauernschaft. Aus diesem Grunde naf men auch Krcisfachwart Dingler un Krcisbaumwart Widmann an der Zusam menkunft teil. Der Kreisbaumwart eröffnet die Versammlung und stellte den Kreisfach wart für die Oberümtcr Calw, Nagoli Neuenbürg und Freudenstadt sKreis X) vor sodann gab er die neuen Bestimmungen de Landesbauernschaft, II. Unterabteilung, Gar tenbau, sowie die des Württbg. Obstbauve, die seitherigen Mitgli, Obstbauvereins Mitglieder des La, u/^a^r.ems werden sollen. Dara, Kre-sbaumwart Wibmann de. Kreisfachwart, W. Dingler, das Wort, de gelobte, alles für die Hebung des Obstbaue emzusetzen Weiter gedachte er mit ehrende

Worten des seitherigen Vorstandes des Bc- zirkSobstbauvereins, des verstorbenen Ober­präzeptors I. Baeuchle, und würdigte des­sen große Verdienste um den Vezirksobstbau- verein. Zu Ehren des Verstorbenen erhoben sich die Versammelten.

Dann ernannte der Kreisfachwart Friebr. Niexinger zum Ortsfachwart und Führer der Fachgruppe Obstbau, und zu Beiräten Christ. Lauxmann, Jos. Belle, Christ. Stanger und Jak. Ko pp jg..

Kreisbanmwart Widmann gab dann noch Richtlinien über Sortcnwahl bekannt und ging zun, Schluß noch auf die Schäd­lingsbekämpfung ein- Mit Dankesworten von OrtSfachgruppcnführcr Niexinger an die beiden Redner wurde die Versammlung geschlossen.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung: Im Westen liegt schwacher Hochdruck, bei Großbritannien eine ausgedehnte Depression. Für Freitag und Samstag ist im allgemeinen nicht un­freundliches, aber zu einzelnen gewitterigen Störungen geneigtes Wetter zu erwarten.

Freischwimmbad Bad Liebcnzell. Tempera­turen: heute früh Wasser 21, Luft 29 Grad Celsius: gestern mittag Wasser 22, Luft 23 Grad Celsius.

Höhensreibad Stammheim. Wassertcmpera- tur 22 Grad Celsius.

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Monbachtal, 1. Aug. Die z. Z. im Monbach- tal weilenden 59 deutschen Kinder aus Bel­

gien erhielten vor kurzem den Besuch der Stuttgarter Spielschar der HI. Am Abend wurde am brennenden Holzstoß eine gemein­same Feier veranstaltet, bei der auch Teile der Liebenzeller HI. und Bevölkerung anwesend waren. Die Spiclschar zeigte in Gedichten, Sprechchören und Liedern ihr Können. Der folgende Tag wurde mit einer Morgenfeier begonnen, in der das Leben und Werden der HI. gezeigt wurde. Darauf wur­den fröhliche Spiele veranstaltet und Sport getrieben. Gegen Abend verließen dann die Stuttgarter Gäste wieder bas Monbachtal.

Gechingen, 2. Aug. Als vor kurzem ein hie­siges Ehepaar bei einer Hochzeit war. zünde­ten die Kinder, die allem zu Hause waren, ein Kerzenlicht an- Dabei fing das Bett Feuer. Auf die Hilferufe der Kleinen eilten Nachbarn herbei und löschten den Brand, der eben größere Ausdehnung anzunehmcn drohte. Es muß immer wieder gesagt wer­den, die Streichhölzer so zu verwahren, daß sie die Kinder bei Abwesenheit der Erwach­senen nicht erreichen können.

Spendet für den Reichsparteitag 1934!

Volksgenossen, Parteigenossen!

Der Herr Reichsstatthalter hat in einem Anfruf ans die Bedeutung des Reichspartei- tages 1934 hingewiescn.

Zum Zwecke der Beschaffung von Mitteln für die Teilnahme am Reichsparteitag hat der Stellvertreter des Führers eine Sammlung genehmigt, die in der Zeit vom 81. Juli bis 19. Angnst stattsindet.

Spendelisten liegen anf an den Schaltern der

Calwer Bank,

Kreissparkasse

und anf der Kreisleitung.

Die eingegangenen Beträge werden gesammelt an die Ganleitung abgeliesert. Wir hoffen, daß sich auch hier die oft bewiesene Gebefreudigkeit der Calwer beweise» wird.

Calw, de» 2. August. Der stellvertr. Kreisleiter.

Herbstfutterbeschaffung durch Stoppelfaat

Ratschläge zur Behebung der Futternot im Kreis Calw

Von der Landwirtschafts-Schule Calw wurden in den letzten Wochen in ver­schiedenen Gemeinden des Bezirks Fclderbe- gehungen abgehalten. Die Feldcrbegehungen erfreuten sich durchweg eines recht guten Be­suches und gaben einen genauen Ueberblick über den Stand des Getreides, der Hack­früchte und Futterflächen des Bezirks. Wenn auch die Bauern mit dem Stand des Getrei­des und der Hackfrüchte einigermaßen zufrie­den sind, so lassen doch die Futterflächcn in­folge der lang anhaltenden Trockenheit, ja man kann fast sagen Dürre, ganz außer­ordentlich in den Erträgen zu wünschen übrig. Ueberall im Bezirk herrscht eine mehr oder weniger großeFuttcrnot, und mit großer Sorge blickt der Bauer bei der Frage der Erhaltung und Ueberwinterung der Viehbestände in die Zukunft. In Anbetracht des schlechten Ausfalles der Heuernte, die im Bezirk nur etwa ein Viertel bis ein Drittel der Normalernte erbracht hat, und im Hin­blick auf Sie zu erwartenden geringen Ohmd- crträge wurde bei diesen Felderbegehungen ganz besonders auch aus die Maßnahmen hin­gewiesen, die der Bauer zur Linderung der Futternot und zur Erhaltung und Ueberwin- tcrung seiner Viehbestände ergreifen kann.

Leider ist es an dieser Stelle nicht möglich, alle diese Maßnahmen zusammenhängend zu besprechen. Es sei aber auf eine augenblick­lich durchführbare Maßnahme ganz beson­ders hingewiesen, nämlich auf die Futterbe- schaffnng durch Stoppelsaat. Der frühe Ein­tritt der heurigen Ernte des Getreides gibt hierzu ganz besonders günstige Gelegenheit. Das Getreide ist im Vergleich zu anderen Jahren Heuer sehr zeitig schnittreif und hat teilweise schon bereits bas Feld verlassen, so daß darnach noch sehr wohl Stoppelfrüchte angebaut werden können. Voraussetzung für den Erfolg ist hierbei allerdings, daß Ser Boden bei der Aussaat genügend Feuchtigkeit für die Keimung und bas erste Wachstum enthält, was ja augenblicklich der Fall ist. Die Zahl der für die Gewinnung von Herbst­futter in Frage kommenden Futterpflanzen ist in Anbetracht der noch bevorstehenden, kurzen Vegetationszeit im Schwarzwald ver­hältnismäßig klein. Es kann sich also nur um Futterpflanzen mit sehr kurzer Vege­tationszeit handeln.

Zur Gewinnung von Herbstfutter kommt als erste Saat nach Roggen ein Gemenge be­stehend aus 25 Kg. Futtererbsen, 15 Kg. Fut­terwicken und 29 Kg. Sommer- bzw. Winter- roggen oder Hafer pro Morgen bei Hand­saat in Frage. Als Stützpslanze kann aber auch Senf gewählt werden (Saatmenge 2 bis

2,5 Kg.), der etwas schneller als Roggen und Hafer wächst, aber geringere Futterqualität liefert. Auch Winterraps ist, wenn er sofort gesät wird, in der Lage, bis Herbst noch einen recht guten Futterertrag zur Grünfütterung zu liefern. Der Kostenauf­wand für Saatgut ist bet dieser Kultur­pflanze sehr gering, da zur Einsaat von einem Morgen nur 45 Kg. Samen benötigt werden. Weiterhin kann zum Anbau von Senf geraten werden, der eine außerordent­lich kurze Vegetationszeit beansprucht und deshalb bei sofortiger Saat noch zur Blüte kommen dürfte. Der Saatgutbedarf beträgt bei Senf pro Morgen 78 Kg. Als Futter­pflanze läßt Senf jedoch etwas zu wünschen übrig und sollte nur in Vermengung mit an­deren Futterstoffen verfüttert werden. Auch der Ackerspörgel soll als Herbstfutter­pflanze erwähnt werden. Saatmenge je Mor­gen bis zu 19 Kg. Gleich dem Senf ist der Spörgcl schon in sechs Wochen schnittreif und liefert ein bekömmliches Futter. Er eignet sich besonders für Sandboden. Der Grttnfut- terertrag ist aber gering.

Nicht zuletzt kann auch an die Ansaat eines geeigneten Ackers mit Stoppelrüben ge­dacht werden. Saatmenge je Morgen 1F bis 2 Kg. Die Saatgutkosten sind gering. Die Wachstumszeit beträgt etwa 19 Wochen. Das Gelingen des Anbaues hängt von rechtzeiti­gen Niederschlägen ab- Der Spätherbst mit nebligem Wetter wird von ihr besonders gut ausgenützt. Bei günstigem Herbstwetter kann die Stoppelrübe noch recht befriedigende Er­träge bringen. Wenn sie auch im Nährwert den Runkelrüben nicht gleichkommt, so wird sie doch ein recht gutes Beifutter für Rind­vieh.

Für Stoppelfrüchte, die noch im Herbst Futter liefern sollen, ist bei der Bestellung große Eile geboten. Ein Tag anfangs August ist mehr wert als 14 Tage im Oktober. Am besten ist es gleich nach der Ernte der Vor­frucht bei Getreide noch zwischen den zur Nachtrocknung aufgestellten Puppen die Stoppeln zu schälen und die Aussaat vorzu­nehmen. Die Aussaat dieser Futterpflanzen kann breitwürfig erfolgen. Drillsaat ist aber auch hier der Breitsaat vorzuziehen, da hier­durch an Saatgut gespart werden kann und die Drillsaat in der Regel ein gleichmäßige­res Auslaufen der Samen gewährleistet. Grö­ßere Samen wie Erbsen, Wicken usw. können aber auch unmittelbar auf die Stoppeln ge­sät und mit diesen flach untergepflügt wer­den- Zur Sicherung eines raschen, gleichmäßi­gen Auslaufens der Samen ist das An­walzen des Saatbeetes mit einer Ringel-

Schwarzes

Brett

Calw, den 2. August

Hitler-Jngend, Unterbau» ll/126 Anläßlich der 29. Wiederkehr des Kriegs­beginntages findet zum Gedächtnis der ge­fallenen deutschen Helden am 2- August in' vielen Gemeinden Gottesdienste statt. Die HI. wird darauf aufmerksam gemacht.

Hitler-Jugend, Gefolgschaft K/ll/128 Von den einzelnen Standorten ist mir bis jetzt noch kein Mitgliedsbeitrag und kein Tätigkeitsbericht abgeliefert worden, obwohl der Termin schon längst vorbei ist. Bis heute abend muß alles bei mir eingehcn.

Der stellvertr. Geff. Sämtliche Führer und Stellvertreter der Gefolgschaft 6 treten heute Donnerstag, abends um 8.89 Uhr, im Heim in Stamm­hcim zur Schulung an.

Der Führer des Unterbanns.

NSÄ».

KWZ. 17 tritt am Samstag, 4. Aug. 1934, um 13.39 Uhr am Bad. Hof in Calw an

Ter Zugführer.

oder Glattwalze dringendes Ersor--. d e r n i s.

Natürlich bedürfen die Zwischenfrüchte zu ihrem guten Wachstum auch reichliche Nähr­stoffmengen. Hier darf, wenn man mit Stop- pelsaatcn Erfolg haben will, unter keinen Umständen gespart werden. Von besonderer Bedeutung für die Anregung des Wachs- tumcs dieser Futterpflanzen sind die stick­stoffhaltigen Düngemittel. Am billigsten ist. die im landwirtschaftlichen Betrieb anfallende Jauche, die unter Umständen in verdünntem Zustand ausgcbracht werden kann. Sic kann zur Saat oder später als Kopfdünger ge­geben werden, am besten an trüben Tagen, kurz vor oder unmittelbar nach Niederschlä­gen. An Stelle von Jauche können mit bestem Erfolg auch künstliche Stickstoffdünger ver­wendet werden. Von diesen ist am geeignet­sten der leicht lösliche Kalksalpeter, der am besten zur Saat gegeben wird. Er kann aber auch noch als Kopfdünger verwendet werden. An Kalksalpeter sind pro Morgen etwa 35 bis 59 Kg zu geben. Andere Stickstoffdünger eignen sich wegen ihrer geringen Löslichkeit weniger. Kalkstickstoff kommt wegen seiner langsamen Wirkung für Stoppelsaaten über­haupt nicht in Frage.

Nichtig durchgeführter Stoppelfruchtbau liefert nicht nur wertvolles Futter oder stick­stoffreiche Gründüngung, sondern fördert auch durch Beschattung den Garezustand des Bo­dens, schließt bei Anbau tiefwurzelnder Pflanzen den Untergrund auf und erhöht da­mit den Nährstoffumsatz bcS Bodens. Schließ­lich trägt er bei gtniiigend dichtem Stand auch zur Vernichtung lästiger Unkräuter bei und schützt die leichtlöslichen Nährstoffe des Bo­dens vor Verlust.

Augenblicklich bestehen noch die Möglichkei­ten, um bei einigermaßen entsprechender Wit­terung durch den Anbau von Stoppelsaaten, insbesondere von Hülsenfruchtgemischcn, ge­nügend und eiweißreiches Herbstfuttcr zur Behebung der Futternot zu schaffen. Handeln wir in Erfüllung unserer nationalwirtschaft- lichcn Pflicht danach!

. Der Äelwrand flammt auf!

Mobilmachung in Deutschland Berlin, 1. August 1914. In Berlin herrscht große Aufregung und Begeisterung. Um die Mittags- stunde verlas ein Leutnant vom Regi- ment Alexander im Lustgarten den Mobilmachungsbefehl. Der riesige Platz zwischen Schloß, Dom und Nationalgalerie ist schwarz von Men- schen, die nach der Verlesung spon­tan dieW achtamRhein" und das Deutschlandlied sangen.

Der Erlaß des Kaisers hat folgenden Wortlaut:

Ich bestimme hiermit: DaS Deutsche Heer und die Kaiserliche Marine sind nach Maßgabe deS Mobilmachungsplans für daS Deutsche Heer und die Kaiserliche Marine kriegsbereit aufzustellen. Der 2. August 1S14 wird als ' erster Mobilmachungstag angesetzt.

Berlin, den 1. August 1914. > Wilhelm I.k. don Bethmann-Hollweg.

Gleichzeitig wurde der Landsturm einberufen.

Alle Versuche des Kaisers zur Er- Haltung des Friedens sind gescheitert»

Saures ermordet i

P a r i s, 31. Juli 1914. > Der französische Abgeordnete der Sozialdemokratischen Partei, Jean Iaurßs, wurde am Abend in einem Lass von einem unbekannten Täter erschollen.