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Calw, den 1. August 1934
Gin bißchen Menschenfreundlichkeit...
Wie viele Volksgenossen warten wohl heutzutage auf irgend etwas, bas Herz voll von Sorge, warten auf Arbeit und Brot, auf Erleichterung in ihrem irdischen Kampfe ums Dasein? Da warten Tausende auf Beantwortung eines Bewerbungsschreibens, in bas sie, oft unter letzten Opfern, noch Rückporto gelegt haben. Und nicht nur der Schreiber selbst wartet, nein, oft eine ganze Familie. Am kärglichen Tisch wird ausgerechnet: „Dann und bann haben wir geschrieben, dann und dann müßten wir spätestens Antwort haben." Und in wie viel ungezählten Fällen kommt überhaupt keine Antwort! Ach wenn die Empfänger solcher Briefe sich doch alle klar wären, was Warten bedeutet! Und wie einfach ist es doch — wen» es schon sein muß —, ein bedauerndes Nein zu schreiben und die beigelegtc Marke auf den Umschlag zu kleben! Dann weiß der Betreffende mit seiner Familie wenigstens Bescheid und hofft nicht mehr zwecklos. Wieviel Nervenkraft geht verloren beim Warten und wie wenig Zeit erfordert doch die Antwort!
Da sitzen in Tausenden von Vorzimmern Volksgenossen und warten, sind sogar oft bestellt. Und wie viel Redensarten werden da oft gebraucht, wie: „Der Chef ist noch nicht da, er hat noch keine Zeit, er ist bei einer wichtigen Besprechung" usw. Oder es wird den Wartenden schließlich gesagt: „Schön, ich rufe Sie morgen an " Wie viele haben nicht schon mit letzter Hoffnung dieses verheißungsvolle „Ich rufe Sie an" gehört! Und wie viele sind wirklich angcrnfen worden? Sind wir nnS immer bewußt der schweren Verantwortung, die wir uns durch gedankenloses Dahinreden aufladen? Wahrlich bei dem Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigennutz" handelt cs sich nicht nur um materielle Dinge, sondern vor allem auch um die Seele des Volksgenossen, um ein bißchen Menschenfreundlichkeit. UnS alle geht das an!
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Feier zur Erinnerung an den Beginn des Großen Krieges
Auf Anordnung des Reichsbischofs und der württ. Kirchenleitring findet auch in Calw am Donnerstag, 2. August, abends 8 Uhr in der Ttadtkirche eine Feier statt, die an den Ausmarsch der deutschen Heere und an das deutsche Kriegserlebnis erinnern und die innere Verbundenheit mit denen stärken will, die für Deutschland starben.
Keine KdF-Urlauberzüge im August
Nachdem im 3uni und Juli Sonderzüge mit Urlaubern der N.S.-Gemeinschaft, „Kraft durch Freude" in den Kreis Calw geführt worden sind, ist für den Monat August eine Ruhepause eingetreten. Erst anfangs September soll, wie wir erfahren, wieder ein Sonderzug und zwar aus Essen ins Nagoldtal kommen. Rund 1l 00 Fahrtteilnehmer werden erwartet, die auf die Kreise Calw und Nagold verteilt werden sollen. Voraussichtlich wird im Laufe des Monats September noch ein weiterer Sonderzug in unsere Gegend geführt iverden.
Die Firma H. F. Baumann, Calw, unternimmt, wie uns mitgeleilt wird, am 4. August eine Betriebsfahrt in den Südschwarzwald. Die Belegschaft wird in 3 Großkraftwagen über Tübingen, Balingen, Rottweil, Donaueschingen, Triberg, Titisee, durch das Höllental nach Freiberg i. Br. fahren und von dort die Heimfahrt über Waldkirch, Elzach, Alpirsbach und Freu- -enstadt nehmen.
Anhalten von Kraftfahrzeugen ist verboten
Da die Unsitte, daß Zivilpersonen und Angehörige von Verbänden Kraftfahrzeuge am Tage^ oder in der Nacht durch Winken mit der Hand oder mit roten Lampen zum Halten zu bringen versuchen, uni mitgenvm- "-n m werden, einen immer größeren Umfang angenommen hat, wird darauf hingewiesen, daß dieses Anhalten eine schwere Verkehrsgefährdung darstellt und infolgedessen unzulässig ist.
Das Anhalten von Kraftfahrzeugen bei Dunkelheit durch rote Signallampen steht ausschließlich den Polzei- organen zu.
Auch am Tage dürfen Kraftfahrzeuge nur von Polizeiorganen ungehalten werden. Tie Polizei- und Gendarmeriebeamte werden gegen das unberechtigte Anhalten von Kraftfahrzeugen in Zukunft einschreiten. Die Kraftfahrer werden gebeten, derartige Zeichen, soweit sie von anderen als Polizeibeamten gegeben werden, unbeachtet zu lassen und etwaige Störungen des Verkehrs durch Unberechtigte zur Anzeige zu bringen.
NaöfMer werden wieder nachW
Wer nachts mit dem Kraftfahrzeug r wird wieder die leidige Feststellung ma> rönnen, daß besonders in ländlichen Bezsi neuerlich unzählige Radfahrer sich über Beleuchtungs- und Rückstrahlervorschri Mnwegsetzen. Besonders in den Nächten Mamstag auf Sonntag und von Sonntag
Montag kann man zu Hunderten Radfahrern ohne Laterne begegnen, ebenso wie auch an vielen Fahrrädern die vorschriftsmäßigen Rückstrahler fehlen oder durch Herausfallen her Nückstrahlerkristalle aus den Fassungen igänzlich wertlos geworden sind.
Im Interesse des gesamten Verkehrs muß hier scharf durchgegriffen werden, da die Radfahrer durch diese Nachlässigkeit nicht nur sich selbst, sondern auch alle übrigen Straßenbe- nuher, vornehmlich aber die Kraftfahrer gefährden. denen ja ein erhöhtes Maß von Sorgsaltspslicht auf die Schulter geladen ist.
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung: Die Luftdruckverteilung ist recht ungleich geworden. Für Donnerstag und Freitag ist zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
Freischwimmbad Bad Liebenzell. Temperaturen: heute früh Wasser 2l,5, Luft 21 Grad Celf.,' gestern mittag Wasser 22, Luft 30 Grad Celsius.
Höhenfreibad Stamm heim. Wassertemperatur 23 Grad Celsius.
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Wildberg.31. Juli.BergangeWoche wurde hier der erste Erntewagen feierlich eingeholt. Aus diesem Anlaß hielten der stellvertretende Ortsbauernführer Weik, Stadtpfarrverweser Stein
te und Bürgermeister Schmelzte Ansprachen. Die Musikkapelle, der Spielmannszug der H.3. und B.d.M. verschönten durch ihre Darbietungen die Feier. — Am Montag hat Pg. Lehrer Reule mit seiner Familie Wildberg verlassen, um eine ständige Lehrstelle in Haiterbach anzutreten. Bei der Abschiedsfeier, in deren Verlauf Bürgermeister Schmelzte, Gemeinderat Hermann Seeger, Lehrer Hummel, Hauptlehrer Roos und Bezirksnotar Neef sprachen, kam die Verbundenheit zwischen der Gemeinde und dem Scheidenden zum Ausdruck.
Kraft durch Freude!
Arbeitgeber schickt Cure Jungarbeiter auf die Zeltlager der Hitlerjugend!
Nagold, 31. Juli. Das Arbeitslager Nagold ist vor kurzem aufgelöst worden. Aus diesem Anlaß fand eine schlichte Abschiedsfeier statt, bei der bekanntgegeben wurde, daß 33 Mann in die Lager nach Calw und Neuenbürg, 7 nach Alpirsbach der Rest nach Altensteig kommt.
Bauern, lerntaus demtrockenen Sommer 18 SS
Die Trockenheit des gegenwärtigen Jahr- gangs erinnert in vielem an das Jahr 1893, -essen erste Sommerhälfte auch fast ganz Phne Regen und in vielem dem Verlauf der bisherigen Sommermonate ähnlich war. Die Heuernte fiel äußerst gering aus; es gab erheblich weniger Heu als dieses Jahr, namentlich auch aus den oftmals wenig grün- bigen, an sich trockenen Hochwiesen der Schwäbischen Alb. Auf manchem Platz, der im normalen Jahr einen gehörigen Wagen Heu lieferte, brachte man damals knapp „ein Gestell voll" zusammen (was die Leitern des Wagens fassen).
Diese Umstände brachten dem Bauersmann die bängliche Sorge, wie er feinen Viehbestand werde durch den Winter bringen können, eine Sorge, die nach dem bereits Gesagten weit drückender war, als die An- liegen des diesjährigen Sommers.
Obwohl man damals auch zu allerlei klei- nen Hilfen, die der Wald und unbebaute Flächen boten, griff und in ziemlichem Umsang Kraftfuttermittel zugekauft wurden, so war es doch nicht aufzuhalten, daß der Viehstand durch Verkauf, Handel, Schlachtungen bei geringen Preisen ungemein stark verringert wurde. Hierzu trug dann nicht wenig bei, daß von den außerhalb der Landwirtschaft stehenden Volksteilen eine gewisse nervöse Angst an den Bauernstand heran- und in ihn hineinge- tragen wurde durch einen allgemeinen, übersteigerten Schrei nach Hilfe.
Hätte man es dem Bauersmann überlassem in erster Linie selbst und unbeeinflußt seinen Weg zu suchen und zu gehen, dann wäre er ohne Zweifel durch seine natürliche Sicherheit bei der Meisterung seiner Lagen und aus feinen gesunden natürlichen Instinkten viel eher zurechtgekommen und hätte am zweckmäßigsten die vorhandenen Schwierigkeiten überwunden. Aber dadurch, daß man von allen Seiten her meinte, den Bedrängten Auswege zeigen und Ratschläge geben zu müssen und helfen zu sollen, wurde das von Haus aus zielsichere Handeln des Bauern vielfach gestört und fehlgeleitet, was alles nach Ablauf der Dinge deutlich in Erscheinung trat.
Im Frühjahr 1894 war nämlich allgemein festzustellen, daß man kaum je schöneres und besser genährtes Vieh aus dem Winter gebracht hatte, trotz strengster Sparsamkeit und starker Futterknappheit, als damals, und daß häufig noch ganz nette Futtcrvorräte vorhanden waren. Man hörte durchweg sagen, mit einer Handvoll Futter des 93er Jahrgangs sei man weiter gekommen als ansonst mit einem Armvoll, und man hätte manch anderes Vieh durchbringen und bannt manchen Vermögensteil erhalten können.
Man sah nun ein, daß man in vielen Fällen etwas zu früh den Kopf verloren und zu übereilt gehandelt hatte, auch schon deshalb, weil der Nachsommer von 1893 gegen den Vorsommer ein ganz anderes Gesicht bekam, als vorausgesetzt worden war. und gegen alles Erwarten noch ganz schone Oehmd- und sonstige Futtererträge brachte.
So dürfte aus den Erinnerungen an den Jahrgang 1893 recht ernstlich die Lehre gezogen werden, mit dem Verkauf von Vieh vorsichtig hintanzuhalten und nicht in lieber- eilung und schließlich unnötigerweise seinen Viehstand zu schmälern. Denn es muß in der jetzigen Zeit als sehr gewichtig in Betracht genommen werden, daß das bis jetzt gewonnene und zur Verfügung stehende Futter infolge seines trockenen Aufwachsens außerordentlich nährkräftig ist, und daß man unverhältnismäßig weit damit kommt; Sonne bedeutet Kraft, und reichlich Sonne recht viel Kraft. Was beweist, daß landauf, landab nicht wenige Bauern das Füttern über den Mittag schon jetzt einst e stellt haben, obwohl Hochsommerzeit ist und die Tage noch recht lang sind, weil sie beobachten, konnten, daß bei ihrem Vieh kein besonderes Bedürfnis hierfür vorhanden ist.
Dann fei noch einmal daran erinnert, daß die Menge des in diesem Jahr geernteten Heues wesentlich über der von 1893 steht, und daß ziemlich sichere Aussicht vorhanden ist, daß die zweite Hälfte des Sommers noch eine schöne Menge der verschiedensten Futtermittel zeitigen wird, und so keine zwingende Ursache vorhanden ist, etwa übereilt Viel, abrustotzen. -
Ochsen
Bullen
Jnngbullen
Kühe
Färsen
Fresser
Kälber
Schweine
Schafe
Zugetriebon
SO
40
202
184
130
437
1333
1775
—
Unverkauft
I
7
—
—
45
15
-
—
—
Och s e n
», vollfleischige ansgemnftete höchsten Schlachtwertes
1. stingere . . .
2. ältere .... l>l sonstige vollfleischige -> fleischige 6) gering genährte .
Bullen
»> längere, vollfleisch, höchsten Schlachtwertes , ,
61 sonstige, vollfleischige oder
ausgemästcte.
o) fleischige .
gering genährte . . .
K ü h e
»> längere, vollfleisch. höchsten Schlachtwertes . .
61 sonstige, vollfleischige oder
auSgemästete.
es fleischige .
6> gering genährte . . . Färlen lKalbinnen)
»> vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes .
Marktverkauf: Großviel- mäßig belebt, Kälber gut, mäßig belebt, sonst schleppend, Schweine belebt.
31. 7.
26. 7.
Färsen (Kalbinnen)
3l. 7.
l>) vollfleischige . . '."7 .
24-27
o) fleischige .
20-22
26-28
—
gering genährte ....
19-20
22-24
20-22
—
Fresser
mäßig genährtes Jungvieh
—
Kälber
») beste Mast- und Saugkälber
36-39
1>) mittlere Mast-».Saugkälber
30-34
26 - 28
e> geringe Saugkälber . . .
24—23
<1) geringe Kälber ....
21-23
23-27
—
Schweine
22-25 19—2 l
22—24
19-21
»1 Fettschweine über 390 Pfd.
Lebendgewicht ....
61 vollfleischige von etwa
240—300Pfd. Lebendgewicht
50
48—50
21-24
—
e) vollfleischige von etwa
200—240 Pfd. Lebendgewicht
48-60
13-17
—
ä) vollfleischige von etwa
9-10
—
160—200 Pfd. Lebendgewicht
47—49
7-8
—
«> fleischige von
120—I60Pfd. Lebendgewicht
44 - 46
y unt. 120 Pfd. Lebendgewicht
—
29-32
29-31
,) Sauen.
39-43
26. 7.
23-26
20-22
17-20
35-38
23-33
21-26
18-20
45-46
45—46
44-46
43—46
41-42
Fleischmarkt: Facrenfleisch 37—43, Rindfleisch, fett 45—54, mitte: 39—42, gering 32 bis 36, Kuhfleisc) 20—30, Kälber 54—64, Schweine 66—70, Hammel 70—74. >
Schwarzes
Brett
La Iw, den 1.August
Kreisleitung Calw
Der Kreis-Kassenrevisor wird im im Laufe dieser Woche die Kassen der nachstehend genannten Stützpunkte prüfen:
Donnerstag, 2. August, ab 3 Uhr nachm.
Altburg, Oberretchenbach, Würzbach, Rötenbach.
Freitag, 3. August, ab 10 Uhr vorm. Stammheim, Holzbronn, Deckenpfronn» Gechingen, Althengstett, Ostelsheim, Simmoz« Helm, Möttlingen.
Die Kassenwarte werden gebeten, sämtliche Unterlagen bereit zu halten.
Der stell». KrciSletter.
Melle für Frühkartoffeln
Die im Rahmen der Absatzregelung von Frühkartoffeln festgesetzten Preise, die nicht unterschritten werden dürfen, lauten für die Zeit vom 30. Juli 1934 bis auf weiteres s) Für geschlossene Anbaugebiete bei Abgabe durch die Bezirksvertriebsstelle an die Verteiler: Kurhessen —, Bayern r. d. NheinS 4,30, Pfalz 4,20, Baden 4,20, Hessen-Nassau 4,20, Württemberg 4,20;
b) Für nicht geschlossene Gebiete bei Abgabe des Erzeugers an den zugelassenen Verteiler: Kurhessen 4,20, Bayern r. d. Rheins 3,94, Pfalz 3,84, Baden 3,84, Hessen-Nassau 3,84, Württemberg 3,84.
Die vorstehend genannten Preise gelten in Reichsmark für 50 Kilogramm ausschließlich Sack. Sie dürfen nicht unterschritten ward-»
SchweinszWung am 4. September
Stuttgart, 31. Juli. Am 4. September 1934 findet in sämtlichen Gemeinden (ausschließlich Groß-Stuttgart) eine Schweinezählung, verbunden mit einer Ermittlung der nichtbeschaupflichtigen Schlachtungen (Haus- fchlachtungen) von Schweinen und der Kälbergeburten statt. Die Zählung wird mittels Ortsliste in der Weise durchgesührt, daß ein oder mehrere Zähler am 4. September 1934 die Stückzahl der an diesem Tag vorhandenen Schweine, die Zahl der in der Zeit vom 1. Juni bis 31. August 1934 vorgenommenen Hausfchlachtungen von Schweinen und Ferkeln und die Zahl der in den Monaten Juni, Juli und August geborenen Kälber von Haus zu Haus erfragen. Wer bis zum Ablauf des Zählungstages (4. September 1934) von einem Zähler nicht ausgesucht worden ist, hat die vorgenannte» Angaben selbst spätestens bis zum 6. Sep- tem^ 'r 1934 aus dem Rathaus zu mack--,
n Arr „rnrnfeft.Storch"
Der NS.-Kurier schreibt: Die Stadt Stuttgart, die vorübergehend Anfang des Jahres vis auf 8 Lebendgeburten auf 1000 Einwohner heruntergekommen war, hat ihre Geburtenzahl in der Zwischenzeit auf 21 Ge- bürten auf je 1000 Einwohner gebessert. ES wird da und dort in den Kaffeekränzchen der Damen von einem bevölkerungs- politischen Einfluß des Deuk- chen Turnfestes auf diese Zahlen ge- lüstert, und es werden phantastische Zahlen von unehelichen Geburten ge- nannt. Die wahren Zahlen stellen sich in Stuttgart für den in Betracht kommenden Monat April in den Vergleichsjahren 1933 und 1934 wie folgt dar:
Bei den unehelichen Kindern ist die Zahl der Geburten von 89 auf 107 gestiegen, m der gleichen Zeit ist aber die Geburtenzahl der ehelichen Kinder von 487 auf 587 ge- stiegen. Die Verhältniszahlen sind also folgende: Bei den Unehelichen erfolgte eine Steigerung von 100 Geburten auf 120 Geburten, bei den Ehelichen von 100 Gcbur- ten auf 121 Geburten.
Man muß dabei allerdings in Betracht ziehe», daß an anderen Orten die Zahl der unehelichen Geburten in einem wesentlichen Rückgang begriffen ist. So weist z. B. die Universitätsfrauenklinik Tübingen einen Rückgang der unehelichen Geburten um rund 14 Prozent auf, dem eine Zunahme der ehelichen Geburten um 10 Prozent gegenübersteht.
In ganz Württemberg ging die Zahl der unehelichen Geburten um 13 Proz. zurück. Der Einfluß des Deutschen Turnfestes ist also im bescheidensten Umfang erkennbar; da es sich dabei aber um erbgesunden Nachwuchs handelt, der wohl in der Hauptsache durch eine nachfolgende Eheschließung legalisiert werden dürfte, darf man davon mit wohlwollendem Lächeln reden.
Die Uebertreibungen aber, die von Hunderten von Kindern reden — Allwissende nennen sogar die genaue Zahl von 383 — sollten im Interesse des Ansehens unserer Hauptstadt füglich unterlassen werden.
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