Gemeine Vrirnnenvergiftung
Immer noch schamlose Hetze in Frankreich und Italien
Hingegen beginnt die englische Presse, die Dinge vernünftig zu betrachten. Sie stellt in immer weiterem Maße fest, daß ein Beweis für die Unterstützung der Revolte in Wien durch Deutschland nicht vorliege und daß es sich bei diesem Handstreich nur um eine rein innerösterreichische Angelegenheit gehandelt habe. Die deutsche Haltung sei durchaus einwandfrei gewesen Zu gleicher Zeit scheint auf diplomatischem Gebiet eine gewisse Ernüchterung einbetreten zu sein. Die maßgebenden europäischen Mächte scheinen, obwohl sie zweifellos durch ihre Geschäftsträger am Donnerstag ihre Solidarität bezüglich der Aufrechterhaltung der österreichischen Unabhängigkeit erklärten, doch, wie man in Rom annimmt, angedeutet zu haben, daß das Material für den Nachweis einer Beteiligung Deutschlands nicht ausreicht. — Der „Piccolo", die Mittagsausgabe des „Giornale d'Jtalia", spricht am Freitag auch nicht mehr von einer „Aktion", sondern von der italienischen „Wachsamkeit". Es sei nicht notwendig, heißt es da, festzustellen, daß sich Italien gerade in diesem Augenblick nicht vom Grundsatz der Zusammenarbeit entferne. Italien verfolge zusammen mit England und Frankreich mit herzlicher Anteilnahme das Werk der Verteidigung und des Wiederaufbaues Oesterreicbs.
Auch die italienische Presse läßt noch immer jede Einsicht vermissen. Mit dem ganzen Temperament der romanischen Rasse wird Deutschland beschuldigt und Deutschland bedroht. Der Rufer im Streite ist der vatikanamtliche ^Osservatore Romano".
Ilc. Berlin, 27. Juli.
Man kann sich kaum das Maß von Niedertracht vorstellen, das eine gewisse Auslandspresse gegenwärtig über das Deutsche Reich und seinen Führer ausschüttet. Den Gipfelpunkt erreichte Wohl die amtliche französische Nachrichtenagentur „Ha- Vas", die eine angebliche aus Wien stammende Meldung verbreitete, daß der Führer am Donnerstag sich in dem Lager der österreichischen Flüchtlinge in Ettenhaufen (Bayern) aufgehalten habe. Die Nachricht ist von der ersten bis zur letzten Zeile erfunden. Weder der Führer noch Dr. Goebbels haben am 26. Juli Bayreuth verlassen — eine Tatsache, die der Agentur „Havas" durch -.ine nur kurze Rückfrage bei den amtlichen Stellen mitgeteilt worden wäre. Diese üble Brunnenvergiftung verdient, niedriger gehängt zu werden!
Auch sonst zeichnet sich die französische Presse durch eine ganz maßlose Hetze aus. Planmäßig wurde Stimmung gemacht für einen internationalen Schritt in Berlin, dann, als die Kabinette dafür nicht das gewünschte Verständnis aufbrachten, weil jede Grundlage hierfür dank der strikten Neutralität Deutschlands bei den österreichischen Bor- gängen fehlte, für eine außerordentliche Ta- zung des Völkerbundrates. Aber auch dafür ehlt jede Grundlage und die Blätter müssen ich ein Dementi aus Genf gefallen lassen.
Im übrigen ergeht sich die französische Presse in Haßorgien. Man versucht, Italien gegen das Reich zu Hetzen und Mussolini aufzufordern, „den Tod seines Schützlings Dollfuß zu rächen" t!)
„Klar Schiff zum Gefecht!"
Die dreijährigen Aebungen der deutschen Flotte
Kiel, 27. Juli.
Für den 28. August sind in der Ostsee zroße Uebungen der deutschen Flotte vorgesehen, an denen fast alle wesentlichen kinheiten unserer Marine teilnehmen. Die Vorführungen beginnen in der Nähe von Warnemünde mit Durchbruchsübungen der Torpedoboote. Fahrübungen der Linienschiffe, Gesechtsbildern und einer Marschsahrt >nit Sicherungen. Am Abend werden Tor- dedo-Nachtangrifse und eine Nachtschlacht in der Mitte der Kieler Bucht vorgeführt. Bei dem außerordentlichen Inter- rfse, das alles, was mit unserer Marine zu- sammenhängt. in weitesten VolkSkreisen findet, soll das eindrucksvolle Schauspiel, das hiese großen Uebungen bieten, möglichst vielen Volksgenossen zugängig gemacht werden, u diesem Zweck werden verschiedene DamP- er der NS.-Gemeinschast „Kraft durch reude". ferner mehrere Personendampfer er Hapag und des Nordd. Lloyd den Uebungen beiwohnen. Die deutsche Flotte trifft mit diesen Dampfern am 28. August, nachmittags gegen 15 Uhr, bei dem Gjedser Feuerschiss zusammen. Nacki der Vorbeifahrt
an den Dampfern beginnen die Uebungen. Um 17.15 Uhr wird die Flotte ankern und den Gästen wird ein Nuderwettbewerb gezeigt, an dem alle Boote der an den Uebungen beteiligten Einheiten teilnehmen.
Besuch eines schwedischen Marine- Flugzeugmutterschiffes in Marnemünde
Das schwedische Flugzeugmutterschiff „D r i st i gh e t e n" ist am Freitag um 1V Uhr in Warnemünde zu einem mehrtägigen Besuch eingetroffen. Zu Ehren der schwedischen Gäste hat die Marineleitung die zweite Torpedobootshalbflottille nachWarnemünde abkommandiert. Die deutschen Schiffe trafen am Freitagnachmittag in Warnemünde ein. Anläßlich des schwedischen Besuches ist eine Reihe von Veranstaltungen vorgesehen. Ganz Warnemünde zeigt aus Anlaß des schwedischen Besuches reichenFlaggen- schmuck.
Zu etwa gleicher Zeit mit dem Eintreffen des schwedischen Flugzeugmutterschiffes sind 8 schwedische Wasserflugzeuge angekommen.
Mchenseiertage werden be-adlt
Berlin, 27. Juli.
Als Sondertreuhänder für die gesamte Industrie des Reiches hat Treuhänder Dr. Väschner eine Tarifordnung erlösten, die tzine Reihe vorbildlicher sozialer Verbesserungen bringt. Zu diesen gehört auch die bis- yer meist nicht üblich gewesene B e - ahlung von Wo ch enseierta gen ei Bezahlung nach Stundenlohn. Nach der Tarifordnung werden für einen Osterfeiertag, für den 1. Mai, für einen Pfingstfeiertag und für einen Weik- nachtsfeiertag die Stundenlöhne für die NormalarbeiiSzeit bezahlt
so was liest man gerne!
Berlin, 27. Juli. Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat sich auch im Juni 1934 wieder sehr gut entwickelt. An Besitz- und Vrrkehrssteuern wurden 4 58,2 Millionen RM. vereinnahmt gegen 385,5 Millionen RM. im Juni deS Borjahres; Zölle und Verbrauchssteuer« er- örachten 251,9 (218,2) Millionen Reichsmark. Das Gesamtaufkommen an Steuern und Zöllen erreicht« im Berichtsmonat somit eine Höhe von 710,1 (603,7) Millionen RM.
Für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1934 stellte sich das Gesamtsteueraufkommen auf 1885,2 Will. RM. gegen 1617,8 Mill. RM. in der entsprechenden Vorjahreszeit; davon entfielen 1142,5 (992,3) Mill. RM. auf Besitz- und Verkehrssteuern und 742,7 (625,5) Mill. RM. auf Zölle und Verbrauchssteuern.
Im ersten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1934 sind gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum an Besitz- und Verkehrssteuern 159,2 Millionen RM., an Zöllen und Verbrauchssteuern 117,2 Millioner RM., im ganzen also 267,4 Millionen RM. mehr »ufgckommen.
Neueste Nachrichten
Deutsche Schulen in der Tschechoslowakei geschloffen. Große Bestürzung hat in deutschen Kreisen der Entschluß der tschechischen Unterrichtsbehörden hcrvorgerufen, im Zuge der Sparmaßnahmen im Mittelschulwesen zehn deutsche und nur drei tschechische Mittelschulen zu schließen. 1918 hat es noch 149 deutsche Mittelschulen gegeben. Bis heute sind 70 davon geschlossen worben.
Rußland der zweitgrößte Golderzeuger der Erde? Der russische Golbtrust Baschsoloto meldet, baß auf den Muldanajewski-Feldern in der Baschkiren-Republik zwei neue Gold- porkommen entdeckt worden seien. Der Präsident des Trustes erklärte vor kurzem, nach Transvaal sei die Sowjetunion der größte Golderzeuger der Erde.
Europa nicht znm Kriege bereit. Der Amerikaner Norman Davis äußerte sich nach seiner Rückkehr aus Europa vor der Presse sehr optimistisch über die Lage bezüglich des Weltfriedens. Seines Dafürhaltens werde die österreichische Krise keine Verwicklung herbeiführen. Es bestehe jetzt weniger als je die Wahrscheinlichkeit eines Krieges, da Europa weder körperlich noch seelisch zum Kriege bereit sei.
Ein amerikanischer Flottenstützpunkt in Alaska. Die Washingtoner Negierung erwägt die Schaffung eines Flottenstützpunktes in Alaska. Zurzeit befinden sich eine Marineflugstaffel und eine andere Flugstaffel auf dem Fluge nach Alaska, um Alaska und die Aleutcn-Jnseln kartenmäßig aufzunehmen.
Vom Zng ersaßt und getötet. Als eine Gruppe von Knaben und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren einen Eisenbahnübergang bei Shelton in Connecticut (USA.)
überschritt, geriet sie zwischen zwei aus entgegengesetzten Richtungen kommende Züge. Sechs Kinder wurden getötet, eines schwer verletzt.
Sat Rußland mobilisiert?
Berlin, 27. Juli 1914.
Der Kaiser traf vormittags in Swinemünde ein, wo ihn der Reichskanzler von Beth mann-Hollweg er- wartete. Nach einer kurzen Unterredung traten sie zusammen die Fahrt nach Berlin an.
Alle telegraphischen Versuche Kaiser Wilhelms II., den russischen Zaren zum Frieden zu bewegen, bleiben fruchtlos. Es geht sogar schon das Gerücht, daß Rußland mobili- s i e r t.
Vor der österreichischen Gesandtschaft in Berlin kam es wiederholt zu spontanen Ovationen der Bevölkerung.
Ter italienische Botschafter hat eine offizielleTreueerklärung abgegeben und betont, daß fein Land zum Dreibund stehen würde.
Für Deutschland besteht vorläufig kein Grund, mit Waffengewalt in den Konflikt einzugreifen. Nach dem Vertrag vom 7. Oktober 1879 ist Deutschland erst dann verpflichtet, dem österreichischen Bundesgenossen Waffen- hilfe zu leisten, wenn Rußland der k. und k. Monarchie den Krieg erklärt hat.
Aufruhr in Petersburg
Petersburg, 27. Juli 1914.
In den Vororten von Petersburg kam es wiederholt zu schweren Schießereien zwischen berittener Polizei und streikenden Arbeitern, die sehr blutig verliefen. Im Volk ist keine Stimmung für einen Krieg vorhanden; sollte Rußland mobilisieren, so muß es mit schweren inneren Kämpfen rechnen. Schon heute hebt die Revolution überall auf dem Lande und in den Städten ihr Haupt.
Deutsche Kampffpiele 1S38 in Stuttgart?
Wie der NS.-Kurier erfährt, hatten der SDV.-Landessportführer Häusler und der Sportreferent der Stadt Stuttgart, Stadtrat Dr. Locher, anläßlich der zur Zeit in Nürnberg stattfindenden Kampfspiele Gelegenheit, mit dem Reichssportführer v. Tschammer undOftenzu sprechen. Stadtrat Dr. Locher unterbreitete dem Reichssportführer namens des Stuttgarter Oberbürgermeisters die Bewerbung der Stadt Stuttgart für die Kampfspiele imJahre 1938. Hierzu bemerkte der Reichssportführer, daß darüber erst nach den olympischen Spielen in Berlin vom Führer selbst entschieden werde, v. Tschammer und Osten bemerkte dabei, er Wiste, daß, falls dir Kampfspiele nach Stuttgart gelegt würden, die ganze deutsche Turn- und Sportgemeinde mit Freuden nach Stuttgart kommen würde, da die Tage des Turnfeste- 1933 noch in bester Erinnerung seien. Außer Nürnberg dürfte es zur Zeit keine Großstadt in Deutschland geben, die solch großzügige Kampfbahn zur Abhaltung von Großkämpfen aufzuweisen habe, wie Stuttaart.
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Als Oswald Boßdors ausstieg und durchs Parktor eintrat, sah er sich von einem ganzen Dutzend umringt: Genossen ans der Arbeitskolonne Spadoni, Frauen aus der Wirt- fchaft, auch Fräulein Liers. alle kamen, um ihm die Hand zu schütteln. Natürlich wurde er auch gleich nach dem Ergebnis des gerichtlichen Termins gesragt. Er winkte mit zornigem Lachen ab und wies aus Frau Remscheidt, die Zeuge der Verhandlung gewesen war, als wolle er es lieber ihr überlasten, über die verfahrene Angelegenheit Bericht zu erstatten.
„Es ist dem sauberen Patron tatsächlich gelungen, sich wieder unsichtbar und unauf- greisbar zu'machen. Ich hätte ihn gern einmal an den Schultern gepackt. Bloß so zwei, drei Worte mit ihm geredet. Und dann... Schluß jetzt, endlich Schluß jetzt!"
In diesem Augenblick stand Esfi im Zug der ihn Begrüßenden vor ihm und empfing seinen Händedruck. Sie schrie fast auf vor Schmerz: so gewaltig faßte feine Hand zu.
Er merkte gar nicht, daß er ihr wehe tat. Sein Gesichtsausdruck wechselte auch sogleich, als er sie sah. Aller Zorn fiel von ihm ab. „Ich bin froh, daß ich wieder hier bin, Fräulein Essi, sagte er. den Ton etwas auslichtend.
„AVer — es ist hier em banniger Hausen von Aerger und Mißgeschick zusammengekommen". sagte Spadoni. der neben Essi stand, und blies eine mächtige Tabaksdampfwolke in die Lust.
„Hat ja noch Zeit, hat ja alles noch Zeit!" beschwichtigte Fräulein Liers. Sie wollte den Heimkehrer doch zunächst mit Kaffee und Kuchen bewirten, bevor all die Hiobsposten an die Reihen kamen. „Und lasten Sie doch erst mal sehen, Professor, wie es mit dem Marschieren geht!"
Boßdors zwang sich zu einer strahlenden Laune, aber Essi merkte ihm an. daß es in ihm noch mächtig grollte. Sein erster Blick hatte auch gleich die in Scherben gestoßenen Fenster des ersten Treibhauses getroffen. Wieviel trübe Überraschungen ihn sonst noch hier erwarteten, daS konnte er nicht ahnen. Effi verhielt sich sehr kleinlaut und verzagt auf dem gemeinsamen Weg über den Hof.
„Den Krückstock da", erklärte der Professor der Wirtschafterin, „den benutze ich aus Purer menschlicher Feigheit. Der Arzt hat mir bei der Entlastung erklärt, daß ich gar keine Berechtigung habe, mich unsicher zu fühlen. Das Wadenbein sei glatt durchgebrochen, ohne jede Splitterung und ohne Veränderung der Lage, und nun seien die beiden Knochenenden wieder tadellos miteinander verwachsen. Er hat mir feinen väterlichen Zorn angedroht, falls ich mir etwa einen humpelnden Gang angewöhnen wollte. Also — bitte — Parademarsch!"
Der Arbeiter Proschek stimmte tatsächlich „So leben wir!" zu singen an. Aber Fräulein Liers gebot erschrocken Einhalt: in der Hoteltür erschien gerade der Direktor.
Sie begleiteten den Profestor noch bis zu sMLiit. Ouartir»
Essls Herz war übervoll. Sie hatte die erste Gelegenheit. Boßdors zu sprechen, wahrnehmen wollen, um ihm rückhaltlos alles zu beichten. Die Begrüßung in diesem großen Kreis hatte es unmöglich gemacht. Nun fühlte sie ihr Schweigen aber schon wie eine Schuld.
Was galt es ihm zuerst zu gestehen?
Daß sie eigenmächtig eingegrisfen hatte, um seine Bilderbucharbeit aus der Hand Fockes zurückzubekommen? Daß Focke ein armseliger Agent war. der sich aus Rößlers Kredit berief?
Daß sie Einblick in Rößlers ungeheuerliche Betrügereien bekommen hatte? Daß sie auch um das allerschmählichste Verbrechen wußte, das er in Gemeinschaft mit Krupka begangen hatte?
Daß sie Oswalds Stiefbruder hier im Hause gesprochen hatte? Daß sie seine Beichte und seine Anklage kannte? Und daß ein fast unverständliches Mitleid mit dem Schuldigen in ihr rang? Daß sie die Kraft nicht aufgebracht hatte, den Flüchtling, den jetzt alle Gerichte suchten, festnehmen zu lasten?
Womit anfangen, womit endigen?
Lange stand sie in ihrem Zimmer hinter dem geschlossenen Fenster. Sie sah. daß der Profestor in Spadonis Begleitung auf das Treibhaus zuging. Und an der Parkecke, vor der Wiese, trafen sie mit Hillmann zusammen, der von der Terrasse herüberkam und dem Profestor jovial die Hand gab. Nun zog Hillmann ihn ein Stück Wegs mit sich weiter fort. Spadoni blieb stehen. Vermutlich sprach der Direktor über die Pachtung des Wiesenlands, denn Oswald Boßdors hob jetzt beide Arme, er sprach lebhast. er schilderte dem Direktor wohl seine Pläne.
Effi verließ ihr Zimmer. Im Park, hinter einer Nadelholzgruppe, dicht beim „Kral . blieb sie stehen. Spadoni hatte die Richtung rum Ulerwea einaeläblaaen. wo die Kolonne
arbeitete. Sobald Hillmann den Profegor verlaßen hatte, wollte sie vortreten und mit ihm sprechen.
Die entscheidende Minute war nun gleich da: denn ein Page kam über die Wiese — wohl um Hillmann ans Telephon zu holen.
Essi hielt die Linke aus dem Herzen, das sie stark klopfen fühlte. Die Kehle war ihr eng und trocken.
Als sie Boßdorf erreichte, konnte sie zunächst nur leise und stockend sagen: „Ich Hab — ein bissel — Angst."
Er hatte sich rasch ihr zugewendet. Sein Gesichtsausdruck zeigte volle Glückseligkeit. Das Gespräch mit Hillmann hatte ihn gewiß
stark beeinflußt.
„Nein, kleine Essi". sagte er und hielt ihr ide Hände hin, „keine Angst mehr! Das ist >ch jetzt das Stückchen Hoffnung, auf dem ir aufbauen können!" Er zog sie in das rlt, hielt ihre Hände fest, drückte sie zu äusten zusammen und preßte sie an ferne ugen. an seine Wangen, an seine Lippen. „Es ist ja noch — so viel — zu sagen! ie sühlte in sich ein Glück und fühUe daber >ch eine schmerzlich schwere Last Sw war e in ihrem Leben so unsicher, '
cristen gewesen. „Ach - l-eber Freund,
In Bostdorfs jungem Gesicht spielte em enia Schalk. Seine grauen Augen schweiften in, selig über die Landschaft. Dort drüben h man die Marienhöhe austauchen . . . nd nun ging ein Leuchten über seine Züge. Mulein Efft — vielleicht ist es nur ein iärchen. vielleicht ist es eine solche Verrückt- ;it und Vermessenheit, daß die Kolonne Padoni mich morgen früh mit einer nieder- hmetternden Katzenmusik weckt. — aber lsten Sie mir jetzt den Traum . . . Efftl >u Prachtkerl!" Und er umschlang sie und
ißte sie auf den Mund.
' Kortlebuna- lolnt -