Das Fest der Jugend in Ealrv

Am Samstag wurden in ganz Deutsch­land die Wettkämpfe der Deutschen Zugend Msgetragcn. MorgcuS vor 7 Uhr marschierte Äe gesamte wettkampffähige Jugend Calws geschlossen zur Morgenfeier auf dem Marktplatz auf. Rektor Eöerle wies in kurzen Worten auf die Bedeutung des Ta­ges und der Wettkämpfe hin und forderte zum Einsatz aller Kräfte auf. Mit dem Lied Ein Ruf ist erklungen" endete die Feier, und der Zug bewegte sich unter Gesang und Musik zum Kampfplatz, dem Spielplatz des TV. Calw. Dort begrüßte Prof. MvoS- brugger die Wettkämpfer und bereits er­schienenen Gäste. Dann ging's ans Werk. Mit dem LiedTurner auf zum Streite" zogen die Wettkämpfer auf ihre Kampf­bahnen.

Die Wettkämpfe

unterscheiden sich von den früheren Reichs- jugendwettkämpfen dadurch, daß sie, entspre­chend dem nationalsozialistischen Geist, nur als Mannschaftswettkämpfe ausgetragcn wur­den. So traten nicht etwa 3Ü0 Einzelkämpfer, sondern 38 Riegen, in drei Altersklassen ge­schieden, zum Wettkampf an, deren Leistun­gen auch nur gemeinsam gewertet wurden. Ae nach der Altersklasse waren die Bedin­gungen gestellt, und es gehörte viel Uebung und Geschicklichkeit dazu, die verlangten 30 Punkte zu erringen.

Gegen Mittag waren die Wettkämpfe abge­schlossen. Nachmittags bewegte sich

der Zug der Jugend

tcn deutschen Volkes ist der brausende Aus­klang.

Deshalb ist das Fest getragen von Schillers Geist, dem Geist der Tatkraft, dem Geist der Selbstüberwindung um eines höheren Zieles willen, dem Geist des freimütigen Bekennens zur deutschen Nation als einem unantastbaren Heiligtum, dem Geist der Freiheit, des Hel­dentums, dem Geist der Wahrheit, Schönheit «. Gerechtigkeit, dem Geist des wahren, echten, tiefschürfenden Revolutionärs, der auch mit überkommene» Formen zu brechen vermag, weil ein neuer Lebensinhalt auch neue Forme» des Lebens bedingt. Dieser Geist war uns Leitstern für de« hentigen Tag der Jugend und seine Gestaltung.

Die Jugend, die das Ziel anerkennt, das ihr der Führer gab, ist erfüllt von dem Geist der Hingabe und deshalb unentwegt auf dem Marsch zum großen Ziele: zur Volksgemein­schaft. Der tiefere Sin» unserer Wettkämpfe war, euch zusammenzuschmieden zu einer gro­ßen Kampfgemeinschaft ohne Staubesfrage, ohne Arbeiterfrage und ohne konfessionelle Frage, einer Kampfgemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt. Denn jeder Wettkämp­fer errang seine Höchstleistung nicht für sich, sondern für seine Mannschaft, für ein Gan­zes. So bilden die Wettkämpfe ein Symbol für das Leben des völkischen Staates. Nur so ist die einzelne Leistung als Höchstleistung zu werten und zu würdigen, und so mögx es denn auch verstanden werben, wenn inner­halb dieses Wettkampfes die Einzelleistungen hervorgehoben werden.

Ihr habt tapfer gekämpft, ihr habt euch ein­zuordnen vermocht, wenn's auch öfters hart auf hart ging. Eure Väter und Mütter muß­ten solche Erlebnisse entbehren. Seid euch über eines klar: Was ihr, was wir zusammen hier vollbracht, dient nur einem Ziel: Alles für Deutschland.

Darauf erscholl, begeistert gesungen, das Deutschlandlied. Nachdem der Redner allen Unterarbeitern, insbesondere auch der Leh­rerschaft, gedankt hatte, richtete er als Dan- kcsgruß an den Führer ein dreifaches Sieg- Heil! Das Worst-Wessel-Licd schloß die Feier.

Vergnügt und mit Musik und Gesang zog eine noch nicht müde Kinderschar in dem Be­wußtsein heimwärts, Großes und Schönes er­lebt zu haben.

Weniger erfreut war zum Teil die Bürger­schaft. Sah sic sich doch geschmälert um eines ihrer altüberkommcnen Rechte, ihres Kin­derfestes. Hierüber der Stadtverwaltung oder den örtlichen Schulbehörden Vorwürfe zu machen, wäre ungerecht. Sic alle handelten nur nach Vorschrift der Reichsregierung, wo­nach am Fest der Jugend die genannten Wettkämpfe stattfinden und auch etwaige Kin­derfeste am gleichen Tag abgehalten werden muhten. Beides zusammen verträgt sich nun in Ser seitherigen Form nicht. Eines brächte dem andern Schaden! Vielleicht läßt sich in Zukunft eine andere Form finden, wenn «icht, wird man sich damit trösten müssen, daß im neuen Staat auf vielen Gebieten das Alte gefallen ist und Neuem Platz gemacht hat.

Sonnwendfeier der Ealwer Hitler-Jugend

durch die Straßen der Stadt, der durch ver­schiedene Gruppen der Grundschule verschönt war. Diese zeigten bildlich den Gemein­schaftsgedanken in der Schule. Bunt und lustig war der Zug anzusehcn. Die blaue Kiu- derfestfahne wehte voraus. Ihr folgten die Krundschttler mit ihren fröhlichen Gruppen. In mancherlei Vermummung marschierten die Knaben, während Sie Mädchen Blumen­kränze sowie Häubchen und Mieder aus Buntpapier trugen. Auch eine Gruppe ge­schmückter kleiner Fahrzeuge fehlte nicht. Den zweiten Teil des ZügcS erüffnete der Spicl- mannszug der HI, gefolgt von Hitlerjugend und Jungvolk, mit Fahne und Wimpel. An­schließend schritten die Schülerinnen der Mit­telschule und der Höheren Schulen, und zum Schluß eine Abteilung des Arbeitsdienstes. HI, JB und Arbeitsdienst waren in Sport­kleidung: helläugig, straff und frisch, mit son- ncngcbräunten Körpern marschierte die Ju­gend.

Der fröhliche Zug fand auf dem Turn- und Spielplatz sein Ende. Hier hatten sich bereits neben einer großen Zuschauermenge bereits der Kreisleiter und die Vertreter der staat­lichen und städtischen Behörden eingefundcn, um am Fest der Jugend tcilznhaben. Als Leiter der Höheren Schulen nahm zu Beginn der Veranstaltung Prof. Moosbrngger das Wort. Durch das Mikrophon des gute Dienste leistenden Lautsprecherwagens be­grüßte er die Gäste und sprach dann in län­geren Ausführungen zur Jugend über den Sinn ihres Festes und dessen Verbindung mit der Sonnenwende. Der Redner führte hiebei in die germanische Vorzeit und zum naturverbundenen Brauchtaum der Vorfah­ren zurück. Als Hochziel des im Zeichen sportlicher Wettkämpfe stehenden Festes nannte er die Ertüchtigung der Jugend.

An derAlten Post" stellten sich am Sams­tagabend die Hitlerjugend, SA, SAR, Ar­beitsdienst, die Flicgerschar und die Orts­gruppe der NSDAP auf. Schlag ^0 Uhr setzte sich der lange Zug in Bewegung. Unter dem schneidigen Spiel des Spiclmannszugcs der HI ging'S hinauf zum Ealwer Hof. Auf dem Platze des Fußballvereins, wo der Holz­stoß aufgcrichtet war, hatte sich bereits eine große Zuschauermenge eingefunden, als die Abteilungen einmarschicrten. Stehend, mit zum Gruß erhobenem Arm grüßte die Menge die Bannfahne. Dann stand die Cal- wer Jugend um den Holzstoß versammelt, um Sonnenwende zu begehen.

Das zweite Mal wnr'S, daß sich alle unter dem Hakcnkrcuzbanner zur Sonnenwende zu­sammengefunden hatten. Die Kreis- u. Orts- gruppcnleitung sowie die Vertreter der staat­lichen und städtischen Behörden waren an­wesend, um die Feier mitzubegehen, deren Sinn es ist, in steter Kameradschaft den Sit­ten u. dem Vermächtnis der Ahnen die Treue zu halten. Feierlich, einem Schwur gleich, klang das Lied der HI:Vorwärts, vor­wärts!" zum Himmel empor. Dann trat Gc- folgschaftsftthrer Rcgcnbcrg vors Mikro­phon und verlas die Kundgebung des Reichs- jugendführers. Ueberall im deutschen Lande hörte die deutsche Jugend die gleichen Worte und fühlte sich eins mit ihren Brüdern in Nord und Süd, Ost und West. Beim Feuer­spruch erhob sich die Flamme zu immer größe­ren Macht, anwachsend, bis sic hellauf in das Dunkel der Nacht hineinleuchtete.Wir schmieden ein neues Jungengeschlccht", hart

und wuchtig erklang der Sprechchor der HI über dem großen Platz. Das LiedFlamme empor brauste, machtvoll gesungen, auf. Ruth Schmidt vom BbM trug eindrucksvoll ein Gedicht vor.

Bannftthrer Waid dich hielt die Feucr- rede. Er sprach über den Sinn und die Be­deutung der Sonnwendfeier. Die deutsche Ju­gend bekennt sich heute wieder zum heiligen Brauchtum der Väter, zu der eigenen Art. Dazu will die Jugend neue Werte und vor allem neue Menschen schaffen. Die reinigende Flamme, die alles Kleine, Niedrige und Häß­liche erstickt und die Seele des Menschen mit ihrer Glut läutert, ist uns hier Symbol. Der Redner ging darauf kurz auf das politische Wollen der jungen Generation ein und ge­dachte dann der namenlosen zwei Millionen Toten des großen Krieges und der 400 Toten der braunen Front. Leise und feierlich er­klangIch halt' einen Kameraden" durch die nächtliche Stille. Unsere heißeste Bitte ist cs, die deutschen Brüder an der Saar hcimholen zu dürfen, und darum kämpfen wir heute. Dies ivird uns jedoch nur gelingen, wenn wir im Innern in unerschütterlicher Einigkeit und Treue zum Führer zusammenstehen. Die Ansprache wurde durch den vierstimmige» Gesang desSaarlicds" durch HI, BdM und JV wirkungsvoll abgeschlossen.

Feuersprüche ertönten, und alsbald bot sich ein prächtiges Bild: Die Hitlerjugend sprang kameradschaftsweise über bas Feuer. Zum Schluß brausten machtvoll die beiden deut­schen Nationallieber auf.

Heult Areis LaAtt

Körper und Geist gesund zu erhalten, ist eine vaterländische Pflicht!

Die Rede schloß mit dem Dank der Ju­gend an die nationalsozialistische Regierung, der seinen Ausdruck in einer Erneuerung des Gelöbnisses zu Volk und Vaterland fand.

Dann kam Leben auf den Nasen. Massen- frciübungen, zusammengestellt von Sportleh­rer Nolle r, mit Musik aus dem Großlaut­sprecher übertragen, zeigten nicht nur turne­risches Können, sondern wiederum den ge­meinschaftlichen Geist der Jugend nnd ließen aus der mustergültigen Durchführung die Lust und Liebe zum Sport erkennen. Ganz beson­dere Anerkennung erfuhr derlebende Ra­sen". Der Arbeitsdienst, der nicht nur Ordner und Kampfrichter stellte, zeigte in vollendeten Freiübungen den Erfolg einer guten Körper­schulung. Die Mädchen führten einige schöne Neigen mit Musikbegleitung auf, die allge­mein Anklang fanden. Ein Handballspiel bil­dete den Schluß der turnerischen Vorführun­gen. Damit zeigte die Jugend, daß sie es ge­wöhnt ist auszuhalten und Strapazen zu er­tragen. Ihr ist nicht ivohl, wenn man nicht viel von ihr verlangt. Sic muß auch später viel übernehmen, wenn sie den Staat tragen muß: deshalb diese Frtthschule.

Dann kamen die ganz Kleinen an die Reihe. Drei Kletterbüume durften geleert werden, und beim Sackhüpfen und Wettlauf gab es verschiedene Preise. Leider war damit auch die festgesetzte Zeit verstrichen.

Des Festes Schluß

Der Tag der Jugend fand seinen Abschluß mit einer Rede von Rektor Eberle. Er führte aus, daß der Tag der Jugend inner­halb der großen Erzieher- und Baugemein- fchaft nicht isoliert stand, sondern eingespannt zwischen zwei großen Erlebnissen begangen werden konnte- Die Schillerhuldigung am Vorabend bildete die würdige Einleitung un­seres JugendfesteS, Sie Sonnwendfeier, als Lest der Zeiten- und Kultivende des gesam-

Calw, den 25. Zum 1934

Schöner Erfolg des Spielmannszugs der Freiw. Feuerwehr Calw

Der Spielmannszug der freiw. Feuerwehr Calw (Sturmbannspielmannszug Il/438) be­teiligte sich gestern in Brötzingen am 1. natio­nalen Spielmannstag. Das Treffen, welches von ganz Baden durch erstklassige und größte Spielmanuszttgc (Heidelberg, Mannheim, Pforzheim) beschickt war, nahm einen glän­zenden Verlauf. Bei den am Vormittag statt­gefundenen Wertungsspielen konnte Calw bei einer Beteiligung von 21 SpielmannSzügen mit der Notevorzüglich" beste Leistung er­zielen und den vom Brötzinger Spielmanns­zugführer gestifteten Ehrenpreis in Empfang nehmen. Kommandant Wochelc beglück­wünschte in einer Ansprache den erfolgreichen SpielmannSzug sowie dessen t atkräftigen Lehrmeister und Nestor Ehrentambourmajor Berner. Der Preis ist in dieser Woche im Schaufenster der Leöerhandlung Wochele aus­gestellt.

Beratungsstelle

für Familienforschung in Calw

Unter der UeberschriftStuttgart geht vor­an" wurde kürzlich berichtet, daß in der Lan­deshauptstadt eine öffentliche Beratungsstelle für Familicnforschung eröffnet wurde. Die neue Einrichtung hat schon regen Zuspruch. Aber auch in Calw ist diese Möglichkeit ge­geben- Der Obmann für rassenhygienische Aufklärung, Herr Dr. Vretsch neide r, hat schon seit längerer Zeit in einer Reihe von Fällen Rat und Hilfe erteilt. Er hat sich berciterklärt, sich auch weiterhin im Nahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit jedermann zur Verfügung zu stelle». Sprechstunde vorerst

Mittwochs von 1112 Uhr in den höheren Schulen: außerhalb dieser Zeit nach Verein­barung, auch abends oder Sonntags. Herr Dr. Bretschneidcr ist auch bereit, in Verbin­dung mit dem Medizinischen Landesunter­suchungsamt Blutgruppenuntersuchungen vor­zunehmen. Auch die Blutuntersuchung ist un­entgeltlich. Ebenso können Schriften über Rasse und über Familienkunde ausgelichen werden.

Warum immer noch nicht bei der NSB?

Diese Frage geht nicht solche Volksgenos­sen an, die eben noch in der Lage sind, sich recht und schlecht durchzubringen. Sie ist aber bewußt an jene Mitbürger gerichtet, die glau­ben, mit der Zugehörigkeit zu irgend einer Gruppe ihre volle Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben. Es gibt wohl wenige Mit­glieder der NS--Volks Wohlfahrt, die nicht mehrfach zu Beiträgen auch noch ande­rer Art sich verpflichtet haben: rühmlich seien hier namentlich die Beamten aller Grade und Stufen benannt, da sie etwa 80 Prozent aller Mitglieder der NSV. ausmachen. Dagegen wird immer wieder in den Kreisen der NSV. darüber geklagt, daß so manche Geschäfts- Unternehmer, die nun einmal nicht zu den Bedürftigen zu zählen sind, sich fast hartnäckig sträuben, in die NS.-Volkswohlfahrt cinzu- tretcn. Vielleicht wissen es diese Kreise noch nicht, daß man ihnen diese Zurückhaltung weithin übel nimmt und als Mangel an sozialer Gesinnung auslcgt. Wer sich dadurch getroffen fühlt, kann sich dieses Vorwurfes durch sofortigen Eintritt in die Reihen der Kämpfer für die NSV. leicht entledigen. Wir werden solange mit der Werbung nicht Nach­lassen, bis alle diejenigen, denen ein wirk­liches Opfer zugemutet werden kann, von

der NSV. erfaßt sind. Jedeusalls hat sis jeder Volksgenosse darüber klar zu sein, daß, wer opfern kann und nicht Mitglied der NSV- wird, sich bewußt aus der Volks­gemeinschaft ausschließt. Er bekundet damit, daß er nicht genullt ist, an den Grundlagen des Dritten Reiches mitzubaucn. Haben ivir in den vergangenen Zeiten in einem Staat gelebt, der den Sozialismus lediglich als Ge­danken gepflegt hat, so leben wir im Gegen­satz dazu jetzt in einem Staat, in welchem der Sozialismus der Tat zum Durch­bruch gekommen ist. Wer sich dieser Tatsache bewußt geworden ist, kann nicht beiseite stehen, wo es gilt, den guten Willen zur Tat werden zu lassen.

Trauerfeier

für Sanitätsrat Dr. Römer

An der Bahre des im 00. Lebensjahre nach schwerer Krankheit verstorbenen Sanitäts­rats Dr. Karl Römer, Chef des Sanato­riums Hirsau, versammelten sich im Kre­matorium auf dem Stuttgarter Pragfriebhof viele Trauernde, mit der Familie ein gro­ßer Freundeskreis, Berufsgenossen des Hin­geschiedenen sowie dankbare Patienten. Pfar­rer Zeller hielt die Gedenkrede, die von innerer Wärme getragen war und ein liebe­voll gezeichnetes Lebens- und Charakterbild des hochverdienten Arztes und Anstaltslei­ters gab. De» Betrachtungen des Geistlichen waren Bibelworte vorangestellt, darunter aus dem Buch Sirach die Worte über das Wesen und die Bedeutung der Heilkunst als eines Geschenks Gottes- Das Sanatorium Hirsau sei die Stätte, mit der der Name des Sanitätsrat Dr. Römer für immer eng ver­bunden sein werde. Ihm sei die Fähigkeit eigen gewesen, mit den Menschen umzugehen, verwirrte Seelen zu entwirren, belastete Seelen zu entlasten, so daß in ihm der Arzt oft zum Seelsorger geworden sei. Eine ärzt­liche Tätigkeit wie die seine bilde ein Stück praktischen Christentums. Auch des Kampfes, den Dr. Römer gegen die Kopfgrippe geführt, ivurdc in der Gedächtnisrede des Geistlichen gedacht, worauf in den anschließenden Nach­rufen die Persönlichkeit des Verstorbenen unter Niederlegung von Kränzen eindrucks­voll gewürdigt wurde, und zivar von Ver­tretern des Vereins privater Krankcnhaus- leiter und der Aerzte solcher Privatanstalten, ferner für den Alt-Herrenverein und die Aktivitas der Tübinger VerbindungIgel", ein Patient des Hingeschiedenen entbot dem verehrten Arzt einen letzten Scheidcgruß und auch ein Vertreter des Familienverbandes Römer sprach warmherzige Widmungswortc.

Was Sanitätsrat Dr. Römer der Gemeinde Hirsau gewesen, kam zum Ausdruck in dem Nachruf von Bürgermeister Maulbet sch, welcher die Verbunbeiiyeir öc: L^ench? mir dem Sanatorium und ihrem Leiter betonte und daran erinnerte, daß die Gemeinde 1025 I ihren Dank und ihre Wertschätzung durch die I Verleihung des Ehrenbttrgerrcchts an Dr. Römer bekundet habe. Der Vertreter von Hirsau gedachte in seinem Nachruf auch des Wohltäters Dr. Römer, der der Bedürftigen in der Gemeinde sich immer wieder angenom­men habe-

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung: Süddeutsch, land liegt noch im Bereich subtropischer Luft­massen. Der warme und trockene Witterungs, charakter bei zeitweiliger Neigung zu Gewit­terstörungen dürfte für Dienstag und Mitt­woch weiter anhalten.

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Monbachtal, 23. Juni. Am 16. Juni waren zwanzig Jahre verflossen, als das obere Monbachtal, die Gegend von Ncuhausen bis Weilderstadt und das Zavergäu von schweren Gewittern mit Wolkenbrüchen und Hagel­schlag hcimgcsucht wurde, die gewaltiges Hochwasser im Gefolge hatten. Schwer mit­genommen wurde das Monbachtal. Im dor­tigen Kurhaus stand das Wasser, obschon das Gebäude erheblich höher liegt als das Bach­ufer, über ein Meter hoch. Die Fluten des Baches teilten sich in zwei Arme, und Spuren der angerichteten Verwüstungen waren noch nach Jahren zu sehen.

Grunbach, Kr. Neuenbürg, 23. Juni. Die Notstandsarbciten, die mehrere Monate Ar­beit geschaffen hatten, wurden abgeschlossen. Die Verbindungsstraße zwischen Turn- und Hauptstraße ist fertiggestellt. Außerdem wur­den verschiedene Wiesenentmässerungen und Wcgverbesscrungen vorgenommen und die Wasserleitung auf den Friedhof gelegt.

Pforzheim, 23. Juni. Im Betriebe der Me­tallwarenfabrik Wolfs AG. ging ein 30 Jahre alter verheirateter Presser namens Wilhelm Bauer aus Neuenbürg ohne Schutzbrille mit Salzsäure um. Durch irgend ein Mißgeschick spritzte ihm die Säure ins Gesicht und ver­letzte u. a. beide Augen, davon das rechte be­sonders schwer. Man brachte den Verunglück­ten mit einem Kraftwagen sofort zum Arzt, und von dort wurde seine Ueberftthrung ins Krankenhaus veranlaßt.

Herrenalb, 23. Juni- Die Ruinen der ehe­maligen Bcncdiktinerinnenabtei Franenalü sind mehr und mehr dem Verfall überlassen, nachdem sie durch Erbschaft in den Besitz einer Schweizer Dame gelangt sind. Das Bürger­meisteramt Scheelberg mußte einen bedeu­tenden Teil wegen Einsturzgefahr unter Verbot des Betretens stelle».