Frage und AnLwortspiel

im englischen Unterhaus

.,Der Ratisnajsozialjsmlis wlr- -fe jetzige Seneration überleben"

DieMorningpost" über die Lage im Ruhrgebiet

London, 14. Mai.

Ein Sonderkorrespondent derMorning­post" berichtet aus Düsseldorf über einen Besuch im Nuhrgebiet,wo nicht nur Eisen und Stahl, sondern auch die Politik der Wilhelmstraße geschmiedet wird". Unter anderem sagt der Berichterstatter:

Im großen und ganzen muß man den Nationalsozialisten zustimmen, wenn sie sagen, daß die wichtigste Aenderung, die ein Jahr Revolution der Ruhr gebracht habe, ein geistiger Wandel sei. Vor allem herrscht eine neue Begeisterung für die deutsche Sache und eine Wiederbelebung des Interesses für das Schicksal der deutschen Nation. Ferner ist neues Vertrauen bei den Leuten eingekehrt, das auf die offensichtliche Sicherheit der nationalsozialistischen Regie- rung zurückzuführen ist. Ob man damit ein- verstanden ist oder nicht, das System wird auch die jetzige Generation überleben. Durch die Festigung der sozialen und Wirtschaft- lichen Verhältnisse an der Ruhr haben die Nationalsozialisten ihren Einfluß am stärk­sten fühlbar gemacht.

Mord an einem SA.-Mann

Der Täter richtet sich selbst

Lünen (Westfalen), 14. Mai. Am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr fand ein Anwohner, als er seine Kühe in den Wald trieb, in L ü n e n»H o r stm a r eine männ­liche Leiche und rief die Polizei. Kurze Zeit danach fand ein anderer Einwohner etwa 1 Kilometer von genannter Stelle entfernt eine weitere männliche Leiche. Beide Leichen wiesen Schußverletzungen auf.

Nach 3 Uhr nachts waren von Anwohnern mehrere Schüsse vernommen worden. Es handelt sich bei den beiden Toten um den SA.-Mann Erich Teßmer aus Lünen- Horstmar und um einen gewissen Karl Frö­lich. ebenfalls aus Lünen-Horstmar. Die Ermittlungen zur Aufklärung der Bluttat haben ergeben, daß SA.-Mann Erich Teß­mer von dem früheren KPD. -An­gehörigen Frölich durch Schüsse indenRückengetötet worden ist. Der Mörder hat sich nach der Tat entfernt und dann selbst gerichtet. Bei der Leiche des Frö­lich wurden zwei Pistolen und eine Menge Munition gefunden.

Gefährliche

SreiWwlfchrnWe ln Fernvft

Mandschukuodampfer von Sowjctbatterie beschossen

Tokio, 14. Mai.

Wie aus Tsitsikar gemeldet wird, wurde ein Mandschukuodampfer in der Nähe der Ein­mündung des Sungariflusses in den Amur von einer Sowjetbatterie be- choffen. Einzelheiten des Zwischenfalles ehlen noch, doch steht fest, daß sich an Bord des Dampfers mehrere Passagiere, darunter ein japanischer Oberst, befanden. Ein Mann der Schiffsbesatzung wurde getötet und ein weiterer verwundet.

Nach Meldungen aus Mulin, einer kleinen Ortschaft am östlichen Teil der chinesischen Ost­bahn, wurden ztvei japanische Offiziere von unbekannten Personen erschossen, Mulin würde deshalb von japanischen Truppen besetzt werden.

London, 14. Mai.

In der Montagsitzung des englischen Unter­hauses wurden an den Staatssekretär des Aeutzern, Sir John Simon, mehrere Anfragen gerichtet.

Auf die Frage über dieAnerken­nung s z a h l u n g e n" an die Vereinigten Staaten erwiderte der Staatssekretär, daß der Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten seiner Ansicht dahin Ausdruck gegeben habe, Großbritannien gehöre auf Grund seiner An­erkennungszahlungen nicht zu den in Verzug geratenen Schuldnern des Johnson-Gesetzes.

Ein Unterhausmilglied fragte, ob Simon be­kannt sei, daß die japanische Regierung weiter ihre Mandatsrechte über die Karolinen- und Marschall-Jnseln ausübt. Simon bejahte diese Frage. Der Fragesteller wollte weiter wissen, ob der Völkerbund schon einen Beschluß gefaßt habe über die künftige Gestaltung dieses Man­dats, wenn Japan endgültig seine Verbindung zum Völkerbund löst. Simon erklärte, so viel er wisse, habe niemals eine Erörterung über diese Angelegenheit im Völkerbund stattge­funden.

Auf mehrere Fragen, ob er mitteilen könne, welche Maßnahmen er angesichts der Vorstellungen der S a a r k o m m i ssi o n beim Völkerbundsrat, diesem vorzuschlagen beabsichtige, um die Einwohner des Saar­gebiets vor unangemessenem Druck aus­wärtiger Stellen zu schützen und die Autori­tät der Saarkommission aufrechtzuerhalten, erklärte der Staatssekretär, daß die gesamte Frage vom Völkerbundsrat in die Hände eines Dreierausschusses gelegt worden sei, und daß dieser Ausschuß bereits einen vor­läufigen Bericht dem Rat unterbreitet habe.

In der Sonntagsausgabe eines Berliner Blattes schreibt Benito Mussolini unter der UeberschriftAbrüstung oder Auf­rüstung" u. a.:

Zum letzten Male werde ich mich heute mit Abrüstungsfragen zu beschäftigen haben, mit der Abrüstungskonferenz und mit den Aussichten, die sich eröffnen. Diese Aussich­ten zwingen zu der Erkenntnis, daß die Kon­ferenz der Abrüstung beendet ist. und eine Konferenz der Aufrüstung ihren Anfang s nimmt.

Nach einem Ueberblick über den derzeitigen . Stand der Abrüstungsfrage kommt der ,ta- . lienische Regierungschef zu der Schlußfolge­rung, daß es nach Lage der Dinge zur Zeit keine andere Alternative gäbe, als den italienischen Plan au» zu nehmen oder den Rüstungs­wettlauf zu beginnen. Im Falle eines Fehlschlages der Abrüstungskonferenz würden die bewaffneten Nationen weiter rüsten, und auch Deutschland werde dasselbe tun. Niemand werde Deutsch­land daran hindern können; denn dazu gäbe es nur einen einzigen Weg: denPräven- tivkrieg". Frankreich wisse aber, daß es im Falle eines Präventivkrieges nicht aus jene Solidarität rechnen könne, die ihm im letzten Kriege geholfen habe, als der stra­tegische Sieg an der Marne durch die Neu­tralitätserklärung Italiens ermöglicht wor­den sei. Wenn schon die Besetzung der Ruhr zu jenem hartnäckigen passiven Widerstand führte, so schreibt Mussolini weiter, der der

Soweit er unterrichtet sei, werde der Aus­schuß den endgültigen Bericht noch im Ver­lauf dieser Woche fertigstellen. Er könne, so schloß Simon, keine weitere Erklärung über diese.Frage abgeben, bevor sich der in Genf befindliche Ausschuß tatsächlich damit befaßt.

Auf eine Anfrage über die Ausfuhr von Flugzeugmotoren nach Deutschland erwiderte Sir John Simon, daß nach Artikel 198 des Versailler' Vertrages und der Verein­barung voni 22. Mai 1926 Deutschland sich verpflichtet hat, die Einfuhr von Flugzeugen zu verhindern, die in irgendeiner Weise be­waffnet mit Geschütztesten oder sonst für Kriegszwecke ausgerüstet werden könnten. Diese Verpflichtung verbiete jedoch nicht die deutsche Einfuhr von Flugzeugteilen im all­gemeinen.

Ein Mitglied fragte hierauf, ob angesichts der Besorgnisse der französischen Negierung über den großen Umfang von Flugzeug­material. das nach Deutschland gehe, Schritte getan würden, um zu verhindern, daß das eingeführte Material in Militärflugzeuge umgewandelt wird. Auf eine weitere An­frage über einen deutschen Auftrag in Eng­land auf Lieferung von 80 Armstrong-Sid- deleh-Flugzeugmotoren bestätigte Simon die Nichtigkeit dieser Aufträge und erklärte, der französische Botschafter habe vor kurzem die Aufmerksamkeit der britischen Regierung auf diese Aufträge gelenkt, deren Erfüllung jedoch nicht in Widerspruch zu den Bedin­gungen der in Frage kommenden internatio- nalen Wasfenverlräge stehe; cs sei beabsich­tigt, den französischen Botschafter auf diese Tatsache hinzuweisen.

Heeres- und Zivilverwaltung so viele Schwie­rigkeiten bereitete, so würde wahrscheinlich heute eine Besetzung deutschen Gebietes aus einen to starken Widerstand stoßen, daß der Präventivkrieg" sehr bald in einen wirk­lichen Krieg ausarten würde, der vermutlich sehr lange dauern und unendliche Opfer an Menschen und Kapital fordern würde. Ich glaube, daß ein von Hitler regiertes Deutsch, lanü jedem militärischen Vorgehen Frank­reichs heftigsten Widerstand entgegensetzen wird. An dem Tage, an dem die Delegier­ten der Abrüstungskonferenz erklären müs­sen, Abrüstung sei eine schöne aber gefähr- liche Utopie, wird der Völkerbund jede Be­deutung und jedes Prestige verloren haben. Seine Politik, die offensichtlich Staatenblocks verhindern will, wird ersetzt werden durch die Politik der Bündnisse, mit anderen Wor- ten die Vorkriegspolitik bis schließlich ihre Majestät die Kanone sprechen wird. Ich schreibe diese Worte nicht ohne tiefe Besorg­nis. Eine Abrüstungskonvention würde Europa und der Weltpolitik eine gewisse Periode der Stabilität garantiert haben. Der Fehlschlag der Konferenz öffnet dem Ungewissen Tür und Tor. Vielleicht vermag England die letzte Karte auszuspielen, seine Macht und sein Prestige einsehen. Die Welt wartet seit Wochen darauf, jetzt, wo es sich nicht um das Ende von Kabinettskoalitionen handelt, sondern wo das Leben von Millio­nen und ^rs Schicksal Europas auf dem Spiel stehen.

Eine letzte Warnung Mussolinis

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Ihr Stolz lag ganz tief am Boden, den­noch war da zugleich ein seltsames Gefühl, wie von einem großen Glück. Sie liebte ja Ehrfried von Schenk, und der Gedanke, seine Frau wer­den zu dürfen, schien ihr überwältigend schön, berauschte sie.

Er- sagte ein wenig ungeduldig:Ich muß nun fort ins Büro und komme heute abend erst zurück, dann erbitte ich Ihre Entscheidung."

Sie riß sich zusammen wie kaum je in ih­rem Leben und erwiderte:Meine Antwort kann ich Ihnen jetzt schon geben, Herr von Schenk. Ich willige ein."

Er nickte zufrieden:Das freut mich, Fräu­lein Wartberg dann ist ja alles in schönster Ordnung, und ich danke Ihnen. Wir besprechen das Nähere noch. Wie gesagt, ich muß fort."

Felizia kam sich steif und unbeholfen vor. Sie ging nach kleinem Neigen des Kopfes zur Tür, sah sich von dort um, als erwarte sie noch irgendein besonderes Wort.

Aber Ehrfried von Schenk verneigte sich nur noch einmal, und sie eilte wie gejagt die Treppe hinauf. Ihr Kopf war wirr, ihr Herz schlug wie toll, und Flammen schienen jetzt un­ter ihrer Haut zu lohen, so sehr brannte ihr Gesicht. Sie atmete auf, als sie sich in ihrem Zimmer befand

Oh, erst einmal ein paar Minuten ganz still

dasitzen dachte sie, damit sie ein wenig ruhiger wurde und Nachdenken konnte!

Sie sank auf das kleine Sofa und legte beide Hände vor das Gesicht. Ehrfried von Schenk wollte sie zur Frau. Schmeichelhaft war die Art allerdings nicht, in der er um sie ge­worben. Wenn man die kühlen, kurzen Fragen überhaupt noch eine Werbung nennen durfte. Aber selbst das Demütigende wurde klein und unbedeutend vor dem großen Glanz. Ehrfried von Schenks Frau zu werden.

Er liebte sie nicht, er wollte sie nur vor weiteren Kränkungen schützen, Angela chre Gesellschaft, sich eine cepräsentable Hausdame erhalten. Und damit konnte sie zufrieden 'ein. Ihr Leben würde nun in einen sicheren Hafen einlaufen, und sie durfte immer bei ihm blei­ben. den sie liebte. Daß er sie nicht wieder­liebte, damit mußte sie sich abfinden.

Liebe, die schweigen muß

Felizia ging wie träumend durch den Tag, aber gegen Abend überfiel sie drückende Scham, weil sie Herrn von Schenk ihr Jawort gege­ben hatte. Wie mußte er sie nun einschätzen! Besonders günstig kaum. Er konnte doch nichts anderes von ihr denken, als daß sie die gute Versorgung gelockt. Er ahnte ja nichts von ih­rer Liebe und sollte nie etwas davon erfahren.

Als sie gegen Abend sein Auto hörte sie befand sich gerade mit Angela in der Biblio­thek, erschauerte sie vor Glück. Und als er in die Bibliothek trat, weil ihm der Diener ge­sagt, wo die Damen zu finden waren, schien es ihr, als ob sich das Zimmer mit ihr im Kreise drehe.

Angela rief lustig:Fräulein Wartberg macht ein Gesicht, als wenn sie Karussell fährt und es nicht vertragen könne."

Ihr PfleLeoater lächelte leicht.Du machst

wirklich sonderbare Vergleiche, Kind."

Angela beharrte:Nein, wirklich! Guck nur, Papa, ganz kreidig sieht sie aus."

Felizia bebte vor Scham, denn es fiel chr wieder schwer aufs Herz, daß er sie, weil ste ihm sofort ihr Jawort gegeben, für.eine schlaue, berechnende Person halten mußte. Wäre nun Angela nicht dabei gewesen, gleich auf der Stelle würde sie ihm gesagt haben, sie hätte sich alles überlegt und wäre anderer Mei­nung geworden. So aber mußte sie sich zusam­mennehmen und die nächste Gelegenheit eines Alleinseins mit ihm abwarten.

Die Gelegenheit ergab sich bald, Angela lief einfach davon, erklärte: .Bruder' soll letzt gewaschen werden, und da muß ich immer da­bei sein."

Nun befanden sich die beiden allein, und da keiner anfing zu sprechen, schien es Felizia. als hätte sich das schwere, lastende Schweigen wie eine dicke, hohe Mauer zwischen sie beide eingeschoben. Eine Mauer, über die sie nicht hinweg konnte.

Ehrfried von Schenk sprach zuerst:Ich danke Ihnen noch einmal für Ihr Jawort, Fe­lizia. Es beweist mir, daß Sie Vertrauen zu mir haben. Ich liebe Sie nicht; mein Herz kann nie mehr lieben, weil ich so jämmerlich betro­gen wurde. Und Sie liebten einen Unwürdi­gen und denken wohl auch nicht mehr an Liebe. Darin wären wir uns also einig, und als gute Freunde und Kameraden wollen wir un­sere Ehre beginnen. Wie gute Freunde und Kameraden wollen wir auch zusammen leben. Und vor allem, der Skandal um Sie h^rum, der neue Skandal im Hugelschlotz. der dritte in der Zeit, seit ich hier Schloßherr bin ist damit sofort tot, wenn wir beide uns heiraten. Ich kenne in Frankfurt einen Seel­sorger. der uns m meinem Stadtbauie trauen

Neueste Nachrichten

Zeltlager der Hitler-Jugend zu Pfingsten im ganzen Reich. An den Pfingstfeiertagen werden in allen Teilen des Reiches große La­ger der Hitlerjugend u. des Deutschen Jung­volkes stattfindcn. So veranstaltet der Ober­bann Brandenburg-Süd der Hitlerjugend in der Mark Brandenburg vier große Zeltlager, an denen sich 2080 Hitlerjungen beteiligen. Weitere Zeltlager finden im Erzgebirge, in Hessen-Nassau und vielen anderen Gegenden des Reiches statt.

Eigenartige Werbemethoden des NSDFB. In einem Erlaß nimmt Stabschef Nöhm ge­gen Werbcmethoden bei der Gründung des NSDFB (Stahlhelm) Stellung, die mit der Parole parieren, der Frontkämpfer gehöre nicht in die SA, sondern in den Stahlhelm. Rohm erklärt dazu, daß das geistige Erbe der Schützengrabenfront in der SA verkörpert sei.

Der Reichskanzler besichtigte im Flugzeug die Reichsautobah» MünchenSalzburg. Wie die NSK berichtet, besichtigte Reichskanzler Adolf Hitler am Samstag im Flugzeug die im Bau befindliche Neichsautobahn München Salzburg. Von Berlin kommend, flog der Führer die Strecke in geringer Höhe ab und überzeugte sich vom Stand der Arbeiten.

88 Millionen Schilling Fehlbetrag in Oesterreich. Das Finanzkomttce des Völker­bundes veröffentlicht einen Bericht über die Finanzlage Oesterreichs. Danach ist für die ersten 5 Monate des Jahres 1934 ein Fehl­betrag von rund 83 Millionen Schilling zu erwarten.

Das Wirtschaftsabkommen zwischen Italien, Oesterreich u. Ungarn wnrde gestern in Rom unterzeichnet. Danach werden eine Anzahl österreichischer Jndustrieprodukte Präferenzen cingeräumt. Ungarns Getreideausfuhr sowie der österreichische und ungarische Durchgangs­verkehr durch die Häfen von Triest u. Fiume werden geregelt.

Zehn Verletzte bei einer Saalschlacht in Lyon. Am Samstagabend kam es in Lyon (Sttdfrankreich) nach einer Versammlung der französischen Sozialisten zu einem Zusam­menstoß mit Kommunisten- Diese stürmten die Rednertribüne. Die Polizei konnte zunächst nicht cingreifen, weil die Saaltüren geschlos­sen waren. Bei der Schlägerei wurden ins­gesamt zehn Personen verletzt.

M ReichsaMninlnister in Slnltgarl

Stuttgart, 14. Mai.

Aus Anlaß des 70. Geburtstags des Ge­nerals hon Ziegesar, des früheren Kom­mandeurs des Reserve-Jnfanterie-RegimentS 119, fand im Standortheim, dem ehemaligen Offizierskasino in der einstigen Rotebühl- kaserne, eine Feier statt. An dieser nahm auch Reichsaußenminister Freiherr von Neurath teil, der während des Krieges im Reserve-Jn- fanterie-Negiment 119 aktiv gewesen war. Am Sonntag ist der hohe Gast im Flugzeug wieder nach Berlin zurückgekehrt.

Ehrenmal

für die gekallenen Snn-werker

Magdeburg, 14. Mai.

Zum Gedächtnis der im Weltkriege und für die nationalsozialistische Revolution ge- fallenen Handwerker wurde am Sonntag durch den Neichshandwerksführer Schmidt im Kloster Bergegarten ein Ehrenmal cin- gewerht. Es steht unter der Schirmherrschaft des Ehrenmeisters des deutschen Handwerks, des Reichspräsidenten v. Hrndenburg. und hat die Form eines niedersächsischen Bauern­hauses. Es ist somit einzig in seiner Art,

soll. Ganz still und leise wird unser Hochzeits­tag sein, und dann leben wir weiter wie bisher."

Er betonte:Natürlich besitzen Sie sottan mehr Rechte. Sie bekommen Ihr eigenes Konto, können die Zimmer bewohnen, tue Ih­nen am besten gefallen, und wir werden uns manchmal gemeinsam in der Oper oder in einem Konzert sehen lassen. Im Herbst über» siedeln wir vollständig nach Frankfurt. Ich > glaube, damit sind die wichtigsten Richtliruen für unsere Ehe festgelegt."

Sie hatte immer wieder einwerfen wollen: Halt, ich kann nicht Ihre Frau werden'" Aber jedesmal, wenn sie die Lippen austun wollte, war es. als presse sich eine Hand geioe- terisch auf ihren Mund und zwinge sie, zu schweigen.

Keine Silbe brachte sie heraus, saß nur da, sah ihn an und kämpfte ununterbrochen mit ihrer Liebe und ihrer Scham. Sie lehnte sich dagegen auf, Namen und Reichtum Ehrsried von Schenks anzunehmen, als seine Scheiß frau, während ihr Herz schrie: Wenn du dich wehrst, mußt du auch aus dem Hause gehen, dann mußt du auch fort aus seiner Nähe und wirst ihn nicht mehr sehen!

Das gab den Ausschlag.

Lieber sollte er sie für raffiniert und schlau halten, als daß sie ihn verlassen müßte für im­mer. Daß sie ihn liebte, durfte er nicht wissen, durfte er nie erfahren er, dem sie gleichgül­tig war. Eben hatte er es doch noch einmal fest­gelegt, daß er sie nicht liebe, und daß er nie mehr lieben konnte, weil er so jämmerlich be­trogen worden war.

Er lachte bitter aus.

(Fortsetzung kolgt.)