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Mehr Beachtung dem Beerenobst

Die Beerenobstpflanzungen, besonders in den Gärten, sollten weit aufmerksamer ge­pflegt werden. Die Hauptpflegearbeiten sind jetzt fällig. Durch die Erntearbeiten ist der Boden meist festgetreten, und da alle Beeren­arten Flachwurzler sind, ist oberflächliche Lockerung jetzt nötig, um den Wurzeln den nötigen Sauerstoff zuzuführen. Auch die Dün­gung kann jetzt geschehen, weil hierdurch der Knospenansatz wesentlich gefördert wird. Verwerflich ist tiefes Umgraben der Erde, dadurch werden die Wurzeln immer schwer geschädigt. Flaches Hacken unter gleichzeiti­gem Einbacken von Kompost oder Stallmist ist am zweckdienlichsten.

Gartenerdbeeren sind jetzt vorsich­tig von den Ranken und Ausläufern zu säu­bern unter gleichzeitiger Lockerung und Düngung. Die gut bewurzelten Ausläufer können, soweit von normalfrüchtigen Pflan­zen stammend, für Neupflanzung verwendet werden. Wo das Abranken und das Lockern unterbleibt, ist die Kultur bald verwildert und wertlos.

Bei Himbeeren müssen jetzt die ab­getragenen Ruten entfernt werden. Wo dies versäumt wird, bleiben die Jungtriebe schwach und werden meist von der zerstörenden Ru­tenkrankheit befall'en. Von den Jungtrieben läßt man 5—7 kräftige stehen und heftet die obersten Spitzen an ein Drahtgestell. Alle weiteren Triebe sind auszuschneiden. Hirn-, beeren lieben besonders lockeren Boden und sonnigen Standort, weshalb gründliches Aus­schneiden nötig ist.

Rote Johannisbeeren sind nicht anspruchsvoll, sie sind aber fast überall viel zu eng gepflanzt und den Büschen zu viel H6lz belassen. Die Sträucher können jetzt geschnitten werden. Man läßt 5—7 Haupt­äste pro Pflanze stehen. Alle weiter ent­standenen Triebe werden ent­fernt. Dadurch wird Licht und Sonne Zu­gang verschafft und voller Behang erreicht, vor allem auch größere und süßere Früchte. Die ausgewählten Hauptäste verbleiben, so­lange sie normale Beeren bringen. Erst wenn sie nicht mehr befriedigen, werden sie durch kräftige Bodentriebe ersetzt. Die Triebspitzen werden leicht eingekürzt, soweit sie über

15 cm lang sind. Johannisbeeren haben durch die Saft- und Süßmostfabrikation große Be­deutung erlangt und werden immer gesucht sein.

Schwarze Johannisbeeren sind sehr begehrt und gesund. Sie verlangen lok- keren kräftigen Boden und sonnige Lage und genügend Platz zu voller Strauchentwick­lung. Die oft beklagten geringen Erträge rühren meist von ungeeigneter Sorte her. Das Auslichten geschieht wie bei den roten Johannisbeeren; die Triebspitzen werden bei erwachsenen Pflanzen jedoch nicht ein­gekürzt.

Stachelbeeren sind als Frischobst immer gesucht und leider viel zu wenig zu bekommen, trotzdem die Sträucher fast über­all gedeihen, allerdings verlangen sie sonnige freie Lage und lichten Stand, Die Sträucher werden am besten im August-September ge­schnitten. Die Entfernung der überschüssi­gen Triebe und gründliches Auslichten ist besonders wichtig. Die Triebspitzen am Trag­holz sind alle einzukürzen, da sie regel­mäßig vom Mehltau befallen sind und dieser sich von den Spitzen im Frühjahr wieder

auf die kleinen Beeren überträgt. Die Abfälle beim Schnitt sind deshalb pünktlich einzu­sammeln und zu verbrennen. Einseitige Dün­gung mit Latrine begünstigt das Auftreten des Mehltaus in gleichem Maße, wie zu dichte Sträucher. Für reiche Gaben von Holzasche und Kalk sind die Sträucher sehr empfäng­lich.

S^hr erwünscht ist vermehrter Anbau von Beerenobst. Viele Flächen, die sich für landwirtschaftliche Kulturen weniger eignen, könnten dadurch geld- und nutzbringender genützt werden. Auch die kleinbäuerlichen Betriebe, soweit sie über ge­nügend fleißige Hände verfügen, können sich durch Beerenanbau eine sichere Einnahme­quelle verschaffen.

Bei Neupflanzungen ist für die anzubauende Art entscheidend: der Boden, die Lage und die gegebenen Betriebsverhält­nisse. Eingehende Beratung ist deshalb emp­fehlenswert. Auch über Schnitt- und Pflege­maßnahmen kann sich jeder unterrichten lassen.

Walz, Kreisbaumwart, Nagold.

Calw, den 4. September 1945 Todesanzeige und Danksagung

Nach einem arbeitsreichen Leben wurde am 17. April 1945 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger­vater, Großvater, Bruder und Schwager

Christian Zipperer

Rentner

im Alter von 65 Jahren durch einen tragischen Tod von uns genommen.

Allen denen, die unserem teueren Entschlafenen in der Unglücksnacht des 15. April helfend beistanden, und denen, die ihn zu seiner letzten Ruhestätte begleiteten, sowie Herrn Missionar Stahl für die trostreichen Worte am Grabe dankt herzlichst.

In tiefem Leid:

Familie Christian Zipperer.

Liebeisberg, den 1. September 1945

Todesanzeige und Danksagung"

Mein innigstgeliebter, unvergeßlicher und treubesorg­ter Mann, unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Großvater

Adam Steimle

Wagnermeister

Katharine Steimle, geb. Hornbacher Familie Steimle mit Kindern Familie Lippmann.

Unterreichenbach, den 4. Sept. 1945 Todesanzeige und Danksagung

Nach Gottes Ratschluß ist mein lieber Mann, mein treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwager u, Onkel

Emil Gottschalk

Goldarbeiter

im Alter von nahezu 59 Jahren am 28. August 1945 von seinem schweren Leiden erlöst worden.

Herzlichen Dank allen, die ihn während seiner langen Krankheit besuchten una erfreuten, unserer Kranken­schwester für ihre liebevolle Pflege. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Schönberger für seine trostreichen Worte, Herrn Theurer für seinen liebevollen Nachruf am Grabe, dem Kirchenchor für den erhebenden Gesang, für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie allen, die ihn zu seiner letzten Ruhestätte begleiteten. ,

In tiefem Leid:

Die Qattin: Friederike Gottschalk, geb. Hähr der Sohn: Alfred, z. Zt. in Gefangenschaft die Mutter: Katharine Gottschalk, geb. Schelle die Brüder: Georg Gottschalk mit Familie

Fritz Gottschalk mit Familie, Cannstatt der Schwager: Gottlieb Merkle, Fabrikant, m. Familie sowie alle Anverwandten.

Sommenhardt, den 9. August 1945 Todesanzeige und Danksagung

Allen lieben Geschwistern, welche mit unserm Vater verbunden waren, machen wir die traurige Mitteilung, daß unser lb. Vater, Schwiegervater und Großvater

Fritj Schneider

Stadtmissionar ln Pforzheim

nach einem arbeitsreichen Leben im 66. Lebensjahre am 20. Juli 1945 zur ewigen Ruhe eingehen durfte. Die Be­erdigung hat am 24. Juli in Gniebel stattgefunden.

Wir danken allen herzlich für die während seiner Krankheit bewiesene Teilnahme.

In tiefer Trauer:

Im Namen der Hinterbliebenen: Die Witwe Luise Schneider.

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wurde uns nach Gottes unerforschlichem Ratschluß am 7. August in seinem 74. Lebensjahre jäh entrissen und ist am 9. August unter großer Teilnahme zur letzten Ruhe gebettet worden. '

Für alle uns erwiesene Liebe und wohituende Teil­nahme danken wir herzlich. Wer unseren lieben Verstor­benen kannte, wird unsern Schmerz verstehen.

In tiefer Trauer:

Der Bevölkerung des Kreises teile ich mit, daß eilige Fälle jederzeit telefonisch dem „Sekretariat des Landrates" übermittelt werden können, welches auch gerne längere Berichte stenografisch aufnimmt.

Emil Wagne* Landrat

Drechslerei-Einrichtung

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Wildbad

Am Montag, 10. Sept. 1045 nehme ich meine

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Spöhrersche Höhere Handelsschule Calw

Obersdiul- Abteilung

Die französische Militärregierung hat die Wiederaufnahme des Unterrichts der Höheren Schulen genehmigt.

Die Spöhrerschule bereitet die Wiedereröffnung ihrer staatlich anerkaflnnten Oberschulabteilung vor.

Schüler, die schon vor der Einstellung des Unterrichts die Schule besuchten, treten in der Regel in diejenige Klasse ein, in die sie bei normalem Verlauf des Schuljahres 1944/45 zum Herbst 1945 versetzt worden wären. Wenn ein Erziehungs­berechtigter wünscht, daß sein Kind die im Schuljahre 1944 besuchte Klasse wiederholt, um die Wissenslücken besser aus­zufüllen, so steht dem nichts im Wege.

Die Aufnahme eines Kindes in die 1. Klasse der Oberschule setzt in der Regel voraus, daß es im Schuljahr 1944/45 der 4. Grundschulklasse angehört hat. Sie erfolgt, ebenso wie die Aufnahme in alle übrigen Klassen der Oberschule, ohne Auf­nahmeprüfung auf Probe.

Auf Anordnung der Militärregierung ist in der Ober­schule Französisch als erste neuere Fremdsprache einzuführen.

Die Oberschulabteilung der Spöhrerschule sieht ihre be­sondere Aufgabe darin, durch Unterricht in kleinen Klassen die vorhandenen Wissenslücken der Schüler und Schülerinnen auszugleichen und durch Anleitung und Beaufsichtigung der Hausarbeiten in täglichen Arbeitsstunden eine gewissenhafte Vorbereitung für den Unterricht zu gewährleisten.

Die Anmeldung für die Klassen 1—5 der Oberschulabtei­lung findet* statt am Dienstag, den 25. und am Mitt­woch, den 26. September von 9—12 Uhr im Schulbüro, Direktionsgebäude Badstraße 54. •

Der Schulleiter: Dr. E. Weber.

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*) Darf i

Herausgeber: Le Gouvernement Militaire de Calw. — Druck: A. Oelschläger'sche Buchdruckerei, Calw.

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